CHbraunvieh 05-2011 - Schweizer Braunviehzuchtverband
CHbraunvieh 05-2011 - Schweizer Braunviehzuchtverband
CHbraunvieh 05-2011 - Schweizer Braunviehzuchtverband
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
32<br />
porträt<br />
Die Rainhütte liegt etwa 200 Meter über dem Sämtisersee, nicht ganz auf dem Hauptwanderweg der zahlreichen Alpstein-Touristen. Bilder: Familie Hollenstein<br />
Alpwirtschaft als Nebenerwerb<br />
Die Etiketten für die Alpprodukte<br />
sind einheitlich<br />
gestaltet und kommen<br />
bei den Kunden an. 2009<br />
erreichte der Rainhüttenkäse<br />
den ersten Rang<br />
an der Sarganserländer<br />
Alpkäseprämierung.<br />
Bernhard und Theresia Hollenstein setzen auf ihren Alpbetrieb. Mit viel Engagement haben<br />
sie investiert und eine neue Alphütte mit Käserei errichtet. Der gute Absatz der Alpprodukte<br />
entschädigt sie für den grossen Aufwand.<br />
ULI SCHLÄPFER, SBZV ◇ Der Betrieb von Bernhard und<br />
Theresia Hollenstein befindet sich etwas nach Brülisau,<br />
kurz vor dem steilen Aufstieg zum Sämtisersee im<br />
Appenzeller Alpsteingebiet. Die Kühe weiden friedlich<br />
im frischen Gras. Bernhard Hollenstein verrichtet die<br />
letzten Arbeiten im alten Stall. „Es ist halt wie früher:<br />
Alles muss von Hand gemacht<br />
werden. Misten, füttern,<br />
melken ist hier schon<br />
ziemlich arbeitsintensiv.”<br />
Über den Bau eines neuen Stalls wird natürlich schon<br />
länger nachgedacht. „Ohne die Möglichkeit einer Ver-<br />
grösserung des Betriebs kann man aber mit einem<br />
neuen Stall kein Geld verdienen und die Arbeitserleichterung<br />
würde dann wieder mit einem Nebenerwerb<br />
kompensiert. Momentan ist dies nicht das Ziel.”<br />
Investieren, wo es sich lohnt<br />
Investiert wurde aber woanders. Die Privatalp Rainhütte<br />
liegt auf rund 1400 Meter; etwas über dem<br />
Sämtisersee. Vor 4 Jahren wurde sie mit einer neuen<br />
Käserei ausgebaut. „Wir haben alle viel Freude an der<br />
Alp. Früher verbrachte der Schwiegervater den Sommer<br />
auf der Alp und produzierte im kleinen Rahmen etwas<br />
Käse.” Mit seinem Tod vor sechs Jahren musste sich die<br />
Familie Hollenstein die Frage stellen, wie weiter.<br />
Für eine Milchlieferung ins Tal ist der Weg sehr weit<br />
und holprig. Der Butterpreis war auch nicht mehr<br />
interessant. So blieben noch zwei Möglichkeiten: ent-<br />
weder die Produktion professionell zu betreiben oder<br />
aufzuhören. „Auf der Alp haben wir die grössere Wert-<br />
schöpfung. So ist sie nun zu unserem Nebenerwerb<br />
geworden.” Mit dem tiefen Butterpreis wurde es auch<br />
für zwei weitere Alpbetriebe der Region interessant, die<br />
Milch an die Familie Hollenstein zu verkaufen. Heute<br />
werden zwischen 30 000 und 35 000 kg Milch verarbeitet.<br />
Dazu kommen noch etwa 4000 kg Ziegenmilch.<br />
Nr. 5 • Juni <strong>2011</strong>