CHbraunvieh 05-2011 - Schweizer Braunviehzuchtverband
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Für Käsereimilch ist Gehalt wichtig<br />
Peter Waser wählt für den Paarungsplan nur Stiere<br />
mit gutem Milchgehalt aus. „Für die Käsereimilch ist<br />
das Eiweiss ganz besonders wichtig und zahlt sich mit<br />
dem Gehaltszuschlag beim Milchpreis aus.” Schon<br />
sein Vater hat stark darauf geachtet und deshalb auch<br />
einmal die Kühe auf Kappa-Kasein getestet. „Ich setze<br />
keine Stiere mit dem Kasein-Typ AA ein.” Die hohen<br />
Betriebsdurchschnitte beim Fett- (4.3%) und Eiweissgehalt<br />
(3.5%) zeigen, dass die Anstrengungen fruchteten.<br />
Gesunde Euter verbessern die Wirtschaftlichkeit<br />
Eine gute Melkbarkeit und tiefe Zellzahlen sind für<br />
Peter Waser ganz entscheidend. „Kühe, die schlecht<br />
zu melken sind oder die Milch laufen lassen, werden<br />
von uns konsequent zur Schlachtung verkauft. Ich<br />
achte bei der Auswahl der Stiere auf den Zuchtwert<br />
Zellzahl.” Nur Stiere mit Zuchtwerten über 100 werden<br />
eingesetzt. Zudem müssen die Mutter und die Grossmutter<br />
des Stieres tiefe Zellzahlen bzw. diesbezüglich<br />
gute Zuchtwerte aufweisen. Zu diesem Zweck studiert<br />
Peter die Abstammungen der möglichen Stiere im<br />
BrunaNet. Dabei wird jeweils auch gerade kontrolliert,<br />
ob die Stierenmütter die erwünschten hohen Lebensleistungen<br />
aufweisen.<br />
Erste Priorität im Stall hat eine gute Melkhygiene.<br />
Dazu gehören sauber geputzte Euter. Seit fünf Jahren<br />
werden die Euter bei der Trockenstellung mit Orbeseal<br />
– einem antibiotikafreien Euterschutz – versiegelt.<br />
Übrigens werden die Kühe erst trocken gestellt, wenn<br />
sie acht Monate trächtig sind. So wird verhindert, dass<br />
die Kühe während der Galtzeit zu viel Fettreserven<br />
anlegen, denn eine spezielle Galtgruppe ist bei der<br />
Betriebsgrösse nicht möglich.<br />
Persönliches Zuchtziel<br />
Peter und Monika Waser freuen sich über den Platz auf<br />
der Betriebsmanagementliste. Dass dies mit eigener<br />
Zucht gelungen ist, erfüllt sie zu Recht mit etwas Stolz.<br />
Die Jungkuh Delbor Dakota zeigt, abgesehen von ihrem etwas groben Fundament,<br />
das von Peter Waser angestrebte Exterieur.<br />
Betriebsspiegel<br />
Monika und Peter Waser-Niederberger<br />
In diesem Jahr wird es wohl nicht ganz reichen. Einerseits<br />
wurden einzelne Kühe etwas später besamt, damit<br />
im Sommer – mit höherem Milchpreis – mehr Milch<br />
anfällt. Anderseits ist der Anteil der jungen Kühe etwas<br />
grösser und damit die durchschnittliche Lebensleistung<br />
etwas tiefer geworden.<br />
Die durchschnittliche Leistung von rund 7500 kg Milch<br />
pro Kuh möchte Peter Waser noch leicht steigern. „Im<br />
Mittel muss dieser Schnitt aber nicht über 8000 kg<br />
steigen, weil dazu momentan die betrieblichen (Stall-)<br />
Verhältnisse nicht passen.” Längerfristig könnte sich<br />
die junge Familie eine Betriebsgemeinschaft mit einem<br />
Nachbarn und damit einen neuen Stall vorstellen. Als<br />
Wunschziel nennt Peter eine 100 000er Kuh. Dazu<br />
braucht es seiner Meinung nach grossrahmige Kühe<br />
mit guten Fundamenten und gesunden Eutern. ◆<br />
porträt<br />
Lage: Der Hof der Familie Waser liegt am Dorfrand von<br />
Stans auf 460 m ü. M. in der Produktionsstufe 1<br />
Landw. Nutzfläche: 9 ha, davon ca. 2 ha Pachtland<br />
Tierbestand: 14 Braunviehkühe, 3–4 Stück Jungvieh auf dem<br />
Betrieb bzw. in Sömmerung, Jungvieh mehrheitlich<br />
im Aufzuchtvertrag im Hasliberg<br />
Betriebsdurchschnitt: 7550 kg Milch mit 4.3% Fett und 3.5% Eiweiss,<br />
Serviceperiode 96 Tage, Zellzahl 47 000/ml<br />
Milchverwertung: 96 000 kg Lieferrecht an Hofkäserei Gut,<br />
Buochs (Sbrinz)<br />
Rest wird an Aufzucht- und 3–4 Mastkälber pro<br />
Jahr vertränkt<br />
Aufstallung: Alter Anbindestall, RAUS-Programm<br />
Fütterung: Im Winter: Heu und Emd, Luzerneheu, Futterrüben,<br />
Kraftfutter (Vierkornflocken und Eiweisskonzentrat)<br />
nach Bedarf, Mineralstoffe und Salz<br />
Während der Vegetationszeit: Halbtages- oder<br />
Nachtweide plus Eingrasen<br />
Obst: 83 Hochstammbäume (mehrheitlich Tafelobst)<br />
Ribisel Ramona steht in der 8. Laktation und ist mit ihrer Lebensleistung von über<br />
55 000 kg eine sehr wirtschaftliche Kuh.<br />
Nr. 5 • Juni <strong>2011</strong> 31