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CHbraunvieh 05-2011 - Schweizer Braunviehzuchtverband

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Alpwirtschaft und Tourismus<br />

Alpwirtschaft gut zu betreiben, heisst gute Weiden zu erhalten, diese zu pflegen und<br />

effizient zu nutzen. Aus der Milch und deren Verarbeitung zu gefragten Produkten soll ein<br />

maximaler Ertrag erwirtschaftet werden. Doch auch im Alpbetrieb wird ein Zustupf aus<br />

einem Nebenerwerb immer wichtiger.<br />

Als ob die gute Bewirtschaftung einer Alp nicht schon<br />

genug Arbeit erfordert, erachten immer mehr Betriebe<br />

einen Nebenerwerb als nötig. Und was bietet sich<br />

auf einer Alp besser an, als sich ein Stückchen vom<br />

Tourismuskuchen abzuschneiden. Je nach Lage einer<br />

Alp ergeben sich kleinere oder grössere Chancen.<br />

Der stetige Trend hin zu Naturprodukten oder allein<br />

die Naturverbundenheit vieler Mitmenschen leiten<br />

die Entwicklung der Kombination «Alpwirtschaft-<br />

Tourismus» in positive Bahnen. Man ist bereit, etwas<br />

zu zahlen, wenn das Angebot rundum stimmt.<br />

Alptourismus früher und heute<br />

Gerne erinnere ich mich zurück an die Anfänge. Da<br />

sah man noch ganz- oder halbamtliche Tariftafeln<br />

in den Alphütten hängen, welche die Preise für eine<br />

Tasse frische Milch, ein Stück Alpbutter oder Alpkäse<br />

klar festlegten. Heute ist die Vielfalt gross. Vom einfachen<br />

Glas Milch bis hin zum Erlebnis-Alptag oder gar<br />

Erlebnisferien auf einer Alp ist alles anzutreffen. Je nach<br />

Region und Kanton werden unterschiedlichste Traditionen<br />

breit bekannt gemacht und finden beim Gast<br />

grossen Anklang.<br />

Unterschiedliche Möglichkeiten und Chancen<br />

Nur, mit dem Angebot sind auch die Ansprüche<br />

gestiegen. Obwohl es auch immer Leute gibt, die die<br />

Abgeschiedenheit und die Einfachheit suchen, werden<br />

ein gewisser Komfort sowie Auswahlmöglichkeiten<br />

geschätzt. Der Hygiene wird ein immer höherer Stellenwert<br />

beigemessen. Ein Blick über unsere Grenzen<br />

nach Österreich und Südtirol macht aber alleweil Mut.<br />

Gibt es doch nichts Schöneres, als von Hütte zu Hütte<br />

zu wandern und sich gelegentlich wieder entsprechend<br />

zu stärken. Oder sich mit einem wohlschmeckenden<br />

Alpprodukt einzudecken, um so ein Stück «heile Welt»<br />

mit nach Hause nehmen zu können.<br />

Alptourismus ist kein Selbstläufer<br />

Man darf aber auch nicht die Gefahren oder Risiken<br />

ausser Acht lassen, die sich im Tourismus verbergen.<br />

Auch dann nicht, wenn ich an das schöne Bild von<br />

einem traditionellen Alpaufzug denke, oder an eine<br />

Alpwirtschaft, in der die Gäste genüsslich unsere Spezialitäten<br />

verzehren.<br />

Sich neben dem herkömmlichen Alpbetrieb auch in der<br />

Tourismusbranche zu behaupten, braucht zuerst einmal<br />

die nötige Zeit. Gäste wollen betreut und versorgt<br />

werden. Die Freundlichkeit, die man uns <strong>Schweizer</strong>n<br />

im Gastgewerbe ja vielfach abspricht, ist ein wichtiger<br />

Faktor für den Erfolg. Es ist beileibe nicht jedermanns<br />

(-fraus) Sache, sich mit Touristen abzugeben und für<br />

sie da zu sein.<br />

Zudem ist eine zeitgemässe Infrastruktur halt auch<br />

im Alptourismus nicht mehr wegzudenken. Der Gast<br />

erwartet einwandfreie, saubere sanitäre Einrichtungen,<br />

eine angepasste, leistungsfähige Küche und eben, die<br />

freundliche Bedienung.<br />

Martin Preisig, Vorstandsmitglied SBZV<br />

editorial<br />

Nr. 5 • Juni <strong>2011</strong> 3

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