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CHbraunvieh 05-2011 - Schweizer Braunviehzuchtverband

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Milchgewinnung<br />

Detlef Horstmann legt sehr viel Wert auf ein gutes<br />

Arbeits- und Luftklima im Melkstand. Der 36er-Melkstand<br />

(System Side by Side) ist grosszügig angelegt.<br />

So ist in diesem Raum auch stets ein trockenes, gutes<br />

Luftklima vorhanden. Er hat festgestellt, dass sich die<br />

Kühe dadurch viel lieber im Melkstand aufhalten. Der<br />

Milchbasispreis mit einem Gehalt von 4.0% Fett und<br />

3.4% Eiweiss liegt bei Euro 0.34 oder Fr. 0.42.<br />

Jungrinderaufzucht<br />

Die weiblichen Tiere werden intensiv aufgezogen.<br />

Sie werden je nach Entwicklung bereits mit 14 bis 18<br />

Monaten besamt. Die männlichen Tiere werden auf<br />

dem Hof gemästet und mit ca. 600–700 kg Lebendgewicht<br />

der Schlachtung zugeführt.<br />

Warum Braunvieh?<br />

Anlässlich einer Rassenpromotionstour von Robert<br />

Hess im vergangenen Herbst in Norddeutschland<br />

lernte Detlef Horstmann den <strong>Schweizer</strong> Braunviehzüchter<br />

und Viehhändler kennen. Dabei informierte<br />

sich der Landwirt über die Vorteile der Braunviehrasse.<br />

In Schleswig-Holstein wird intensive Tierhaltung<br />

betrieben. Die Schattenseiten davon sind: nur max.<br />

2.9 Abkalbungen je Tier und Probleme mit den Klauen.<br />

Durch den Stallneubau konnte der Bestand in diesem<br />

Frühling um weitere 100 Kühe aufgestockt werden.<br />

Dafür reichten die eigenen Remonten nicht.<br />

Beim Zukauf von Kühen legte man mit Vorliebe ein<br />

Auge auf Tiere mit schwarzen Klauen oder auf andere<br />

Rassen wie dänische Rotbunte oder neuerdings auch<br />

auf Braunvieh. Bei einem Besuch in der Schweiz konnte<br />

sich Detlef Horstmann von den Vorzügen der braunen<br />

Kuh überzeugen. Daraus erfolgte eine erste Lieferung<br />

aus der Schweiz. Die <strong>Schweizer</strong> Tiere haben im<br />

Vergleich zu Holstein einen ruhigen Charakter und sind<br />

in Sachen Leistung fast gleichwertig.<br />

Hat Braunvieh<br />

in Schleswig-Holstein eine Zukunft?<br />

Der norddeutsche Landwirt kann sich eine Braunviehzucht<br />

in Schleswig-Holstein sehr gut vorstellen. Bei<br />

Detlef Horstmann (links) mit Lehrling Tyerk (rechts) und Melker<br />

Ralf (hinten) melken täglich 450 Kühe.<br />

Betriebszielen wie einer Milchleistung bis zu 11 000 kg<br />

und einer Nutzugsdauer von 4.5 Abkalbungen können<br />

die Vorteile der Braunviehrasse dem Zuchtprogramm<br />

durchaus Auftrieb geben.<br />

Inzwischen meldeten weitere Betriebe dieser Region<br />

ein Interesse an <strong>Schweizer</strong> Braunviehtieren an. Leider<br />

erleidet der Export von Lebendvieh durch den starken<br />

Frankenkurs bzw. den immer schwächer werdenden<br />

Euro einen totalen Stillstand.<br />

Als Folge davon würden die Viehpreise im kommenden<br />

Herbst drastisch fallen. Es ist zu hoffen, dass das Parlament<br />

möglichst schnell die Exportbeiträge wieder<br />

einführt. ◆<br />

Betriebsspiegel<br />

panorama<br />

Braunviehkuh Wagor<br />

Tanja steht während dem<br />

Kundenbesuch von Robert<br />

und Rosmarie Hess<br />

bei Detlef Horstmann<br />

zum Melken bereit.<br />

Bettina und Detlef<br />

Horstmann vor dem<br />

Melkhaus.<br />

Lage: Ellbekhof, Jerrishoe liegt in Schleswig-Holstein<br />

ca. 20 km südlich der dänischen Grenze auf<br />

20 m ü. M.<br />

Arbeitskräfte: 3 Personen plus 3 Lehrlinge<br />

Landw. Nutzfläche: 315 ha, davon 200 ha Mais und 115 ha Gras<br />

Tierbestand: 460 Kühe, davon 430 Holstein und 30 Braunvieh,<br />

350 Stück Jungvieh<br />

Gebäude: Wohnhaus, 2 Kuh-, 1 Jungvieh- und 1 Kälberstall<br />

Betriebsdurchschnitt: 9838 kg Milch, 3.8% Fett, 374 kg Fett,<br />

3.37% Eiweiss, 331 kg Eiweiss<br />

Milchkontingent: 3.07 Mio. Liter<br />

Milchbasispreis: 42 Rp. (34 Euro-Cent)<br />

Fütterung: Grundfütterung: 75% Mais-, 25% Grassilage<br />

und etwas Stroh<br />

Zusatzfutter: Je nach Leistung bis zu 8 kg Maiskolbenschrot<br />

und 3 bis 8 kg Leistungskonzentrat.<br />

Erneuerbare Energien: Solaranlage mit Stromabgabe von 450 kWh ins<br />

öffentliche Netz, Biogasanlage in Planung<br />

Nr. 5 • Juni <strong>2011</strong> 43

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