ForestFinest 1/2009
Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.
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Titel<br />
Keine Monokultur<br />
Wald-Direktinvestments<br />
Sie waren in Deutschland – neben dem<br />
unmittelbaren Erwerb eigenen Waldes – die<br />
ersten Investitionsmöglichkeiten in Wald.<br />
Die ältesten ForestFinance-Flächen, die<br />
deutsche Investoren haben aufforsten lassen,<br />
sind bereits über zwölf Jahre alt.<br />
Inzwischen gibt es allein im deutschsprachigen<br />
Raum sieben Anbieter. Einige bieten<br />
lediglich Bäume zum Kauf und kein Grundstück<br />
und sichern damit genaugenommen<br />
nur das Recht auf Einschlag und Vermarktung<br />
der Bäume. Andere, wie Forest<br />
Finance, bieten Wald nur in Kombination<br />
mit einem Grundstück an – entweder zur<br />
Pacht oder als Grundeigentum. Im Gegensatz<br />
zu Waldfonds, wo eine Mindestsumme<br />
von mindestens zehntausend Dollar oder<br />
Euro erforderlich ist, liegen bei Wald-<br />
Direkt investments die Einstiegssummen<br />
ausnahmslos niedriger.<br />
Die finanzielle Ausgestaltung der Angebote<br />
ist wenig einheitlich und so lohnt<br />
sich für den Interessenten durchaus eine<br />
ge nauere Betrachtung. Auf scheinbar niedrige<br />
Einstiegspreise folgen komplexe Zahlungsvarianten<br />
mit langjährigen, teils sogar<br />
noch flexiblen im Voraus noch gar nicht zu<br />
berechnenden Raten oder Verwaltungsgebühren.<br />
Das alles macht es dem Verbraucher<br />
nicht leicht, die realen Gesamtkosten eines<br />
Direktinvestments zu berechnen. Selbst<br />
wenn ein „All-inclusive“-Preis angeboten<br />
wird, wie beispielsweise bei ForestFinance,<br />
kann der Direktwald-Käufer das „Preis-Leis -<br />
tungsverhältnis“ nur schwer ermitteln.<br />
Denn er muss die von unterschiedlichen<br />
Anbietern genannten Angebotspreise wie<br />
Investmentformen für Wald, Holz und Forst<br />
Das Angebot, in Wälder zu investieren, hat in den vergangenen Jahren<br />
stark zugenommen. Das Spektrum reicht von Direktinvestments, wie bei<br />
ForestFinance und anderen Anbietern, über Waldaktien, Waldaktienfonds,<br />
Waldzertifikate bis zu geschlossenen Waldfonds. Was aber steckt dahinter?<br />
Welche Ökonomie und Ökologie verbirgt sich hinter dem Investment?<br />
Wir geben Ihnen einen Einblick.<br />
etwa pro Hektar, ins Verhältnis zur prognostizierten<br />
Rendite setzen. Letztere kann<br />
aber wiederum völlig unterschiedlich errechnet<br />
worden sein (Siehe Artikel Seite<br />
21–22).<br />
Unter ökologischen Ge -<br />
sichts punkten läuft – ganz<br />
grob gesprochen – die<br />
Trenn linie zwischen Mono-<br />
Öko? kulturen und Mischwaldkonzepten.<br />
Beide können entweder FSCzertifiziert<br />
sein oder sich im Zertifizierungsprozess<br />
befinden. ForestFinance hält<br />
Monokulturen generell nicht für ökologisch<br />
– ob zertifiziert oder nicht. Unterhalb<br />
der Schwelle FSC-Zertifizierung bezeichnet<br />
kaum jemand Wald- oder Forstwirtschaft<br />
als nachhaltig oder ökologisch.<br />
Waldfonds<br />
Bei geschlossenen Waldfonds kann in der<br />
Regel, anders als bei Waldaktienfonds, nur<br />
während eines begrenzten Zeitraumes,<br />
dem Platzierungszeitraum, oder bis zur<br />
Erreichung einer Mindestsumme investiert<br />
werden. Die Investoren werden dabei rechtlich<br />
oft selbst zu Unternehmern, da die<br />
meisten Waldfonds als GmbH & Co KG<br />
konzipiert sind. Die Investoren tragen damit<br />
alle Risiken – aber natürlich auch die Chancen<br />
auf Gewinne. Im Unterschied zu Direkt -<br />
investments – bei denen der Investor ebenfalls<br />
unternehmerisch tätig wird – haben die<br />
Anleger bei Fonds nur einen ideellen Anteil<br />
am Unternehmen und kein direktes, individuelles<br />
Eigentum – schon gar nicht an<br />
Grund und Boden. Im Falle der Insolvenz des<br />
Anbieters macht dies durchaus einen Unterschied.<br />
Geht ein Direktinvestmentanbieter<br />
in Konkurs und der Investor hat ein<br />
eigenes Grundstück, so ist dieses und der<br />
darauf befindliche Wald für den Investor<br />
nicht verloren. Geht ein Fonds in Insolvenz<br />
oder Konkurs, kann der Investor nur wie alle<br />
anderen Gläubiger auch versuchen Teile der<br />
Konkursmasse zu erlagen.<br />
Aktuell liegt die Mindestbeteiligungssumme<br />
der Waldfonds in der Regel bei<br />
10.000 Dollar oder Euro. Hinzu kommt ein<br />
Aufschlag, „Agio“, in Höhe von 5 bis 14 Prozent.<br />
Die Anlagedauer beträgt meistens<br />
über zehn Jahre. Will der Investor vorzeitig<br />
aussteigen und verkaufen ist das sehr kompliziert<br />
und bisweilen kaum möglich. Ein<br />
Vorteil der Fonds: Die Kostenstruktur ist zumeist<br />
standardisiert dargestellt und damit<br />
gut vergleichbar für den Investor. Ob die im<br />
Fondsprospekt prognostizierte Rendite<br />
allerdings eintritt, ist natürlich auch hier<br />
nicht garantiert.<br />
Ökologisch sind Waldfonds<br />
sehr unterschiedlich ausgerichtet.<br />
Kaum ein Waldfonds<br />
kauft ausschließlich zerti-<br />
Öko? fizierte Wälder. Häufig werden<br />
existierende Forste oder Plantagen<br />
gekauft, so dass hierfür auch keine Neuaufforstung<br />
von Brach- oder Weideflächen erfolgt.<br />
Der Schwerpunkt liegt hier klar auf<br />
Holzerzeugung für die Industrie. Es gibt<br />
aber auch ökologisch sehr engagierte Waldfonds<br />
wie beispielsweise BaumInvest.<br />
18 FF www.forestfinance.de