ForestFinest 1/2009
Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.
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iForest<br />
Love, love, love …<br />
Wer hätte das gedacht – die gute alte Zeit ist wieder hier und wir mitten drin. Immer noch und immer wieder<br />
gibt es Flowerpower, Make-Love-not-War. Diesmal sogar in Öko. Mal in pc, also politisch korrekt, und mal in bp –<br />
besonders pikant. Greenpeace startete pc und engagiert Forest Love – für Wälder und Gesetze, Fuck for Forest<br />
eine Aktion für die Natur und deren Triebe. <strong>ForestFinest</strong> Redakteurin Kristin Steffan befragte die Macher zu Sinn,<br />
Zweck und Erfolg der beiden Kampagnen.<br />
Forest Love, Greenpeace<br />
Das Video von Greenpeace zur „Forest Love“-<br />
Kampagne finden Sie hier:<br />
www.youtube.com/watch?v=3AEZbWtELQI&hl=de<br />
Den Zusammenschnitt der eingesandten<br />
Fotos und Videos:<br />
www.youtube.com/watch?v=sVwm_9VpJas<br />
<strong>ForestFinest</strong> fragt Corinna Hoelzel, Mitarbeiterin<br />
von Greenpeace zu der liebevollen Kampagne:<br />
Wie entstand die Idee zur Kampagne „Forest Love“?<br />
Die Idee entstand auf einem internationalen Treffen.<br />
Greenpeace Waldcampaigner aus Europa überlegten,<br />
wie das an sich trockene Thema EU-Gesetzgebung<br />
zum Umgang mit illegal geschlagenem Holz etwas<br />
interessanter für die Öffentlichkeit gemacht werden<br />
kann. Fast jeder Mensch ist gern im Wald. Das war<br />
der Ausgangspunkt unserer kreativen Runde.<br />
Was wollte Greenpeace mit dieser Aktion erreichen?<br />
Wir wollten die Öffentlichkeit darüber informieren,<br />
dass jedes Jahr ungefähr 130.000 Quadratkilometer<br />
Wald vernichtet wird. Die letzten Urwälder der Erde<br />
sind eine Schatzkammer der Artenvielfalt und speichern<br />
gigantische Mengen Kohlenstoff, der bei der<br />
Zerstörung als klimaschädliches CO 2 in die Atmo-<br />
sphäre gelangt. In den Urwaldregionen wie Indonesien,<br />
Brasilien oder Afrika wird ein Großteil der Regenwälder<br />
illegal abgeholzt und gelangt dann als<br />
Parkett oder Gartenstuhl zu uns nach Europa. Handel<br />
mit illegalem Holz ist aber bis jetzt nicht strafbar. Das<br />
soll ein EU-Gesetz ändern. Wir wollten erreichen, dass<br />
die Leute empört über die Situation sind und sich an<br />
die EU wenden und ein solches Gesetz einfordern.<br />
Wie war die Resonanz auf den Aufruf?<br />
Die Resonanz war sehr gut. Tausende Mitmacher<br />
schickten uns Fotos oder Videoclips von sich und<br />
ihren Freunden im Wald. In den britischen Medien<br />
gab es eine Debatte darum, ob das „Forest Love“<br />
Video jetzt schon Pornographie sei.<br />
Wie haben Öffentlichkeit und Politiker auf „Forest<br />
Love“ reagiert?<br />
Die Europäische Kommission hat viele E-Mails bekommen<br />
und dadurch Druck verspürt, den Gesetzesvorschlag<br />
endlich zu erarbeiten und zu veröffentlichen.<br />
Was war der größte Erfolg der Kampagne?<br />
Die EU-Kommission hat durch den öffentlichen Druck<br />
schließlich am 17. Oktober 2008 einen Gesetzesvorschlag<br />
veröffentlicht. Dieser geht leider nicht weit<br />
genug und muss jetzt von Parlament und Rat verbessert<br />
werden. Der Umweltausschuss im Parlament hat<br />
gerade über Änderungsanträge abgestimmt und sich<br />
für deutlich strengere Regeln ausgesprochen. Es gibt<br />
also noch Hoffnungen, dass das Gesetz nicht als<br />
Papiertiger endet.<br />
Was hätte Ihrer Ansicht nach besser laufen können?<br />
Die Skala ist nach oben ja bekanntlich immer offen.<br />
Es hätten natürlich noch mehr Menschen mitmachen<br />
können und wir hätten uns über noch mehr Klicks auf<br />
das Video gefreut.<br />
Plant Greenpeace eine ähnliche Aktion noch mal?<br />
Mit Sicherheit werden wir auch in Zukunft Kampagnen<br />
machen, an denen sich Menschen mit ihren eigenen<br />
Fotos und Videos beteiligen können.<br />
40 FF www.forestfinance.de