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ForestFinest 1/2009

Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.

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Jede Pflanze hat ihren natürlichen Lebens -<br />

raum. Das heißt, jede Pflanze lebt dort, wo<br />

sie existieren kann. Sie ist auf bestimmte<br />

klima tische, Boden- und Lichtbedingungen<br />

spezialisiert. Nur, wenn diese Voraussetzungen<br />

stimmen, kann sie sich gegen die<br />

Konkurrenz durchsetzen.<br />

In Afrika, wo die Ölpalme heimisch ist,<br />

gibt es natürliche Ölpalmenwälder mit<br />

einer Ausdehnung von bis zu 100 Hektar.<br />

Diese Bestände schaden der Umwelt nicht.<br />

Unter den bis zu 30 Meter hohen Palmen finden<br />

viele andere Pflanzen und Tiere ihren<br />

natürlichen Lebensraum. In einem geschlos -<br />

se nen, ursprünglichen Regenwald kommt<br />

die Ölpalme jedoch kaum vor. In die amerikanischen<br />

und südostasiatischen Tropen<br />

wurde sie erst vom Menschen gebracht<br />

und dort kultiviert.<br />

Das Palmöl liefert das orangefarbene Fruchtfleisch<br />

der Steinkerne. Es ist das noch vor<br />

Sojaöl wirtschaftlich wichtigste Pflanzenöl<br />

und dient als Kraftstoff, aber auch als Rohstoff<br />

in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie.<br />

Das hochwertige, unraffinierte<br />

Palmöl ist ein wertvolles Lebensmittel,<br />

reichhaltig an Vitaminen und ausgezeichnet<br />

zum Braten geeignet.<br />

Die immer noch steigende Nachfrage und<br />

Produktion – für das Wirtschaftsjahr 2008/<br />

<strong>2009</strong> wird eine Produktion von 42,9 Millionen<br />

Tonnen erwartet! – sowie die hohen<br />

Gewinne machen Palmölplantagen aus<br />

rein wirtschaftlicher Sicht sehr lukrativ.<br />

Und so wird, um mehr Flächen für die<br />

Bewirtschaftung mit Palmölplantagen zu<br />

Die Ölpalme (Elaeis guineensis)<br />

In letzter Zeit berichten Medien und Umweltorganisationen immer wieder über die negativen Auswirkungen von<br />

Palmölplantagen. Doch ist die Ölpalme wirklich so schädlich wie ihr Ruf? Die Frage könnte genauso gut lauten:<br />

Ist ein Messer böse? In der Küche ist ein Messer zum Schneiden von Brot und Gemüse gut aufgehoben. In den<br />

Händen eines Mörders eher nicht. Es sei denn, er will sich ein Butterbrot schmieren …<br />

Text: Alexander Watson · Foto: wikipedia.de/Craig<br />

erschließen, massiv Regenwald vernichtet.<br />

Die Ressourcen, die hierbei verloren gehen,<br />

sind nicht ersetzbar. Der Regenwald ist die<br />

Heimat vieler Pflanzen und Tiere. Er reguliert<br />

den Wasserhaushalt und wirkt sich mäßigend<br />

auf das Klima aus. Palmölmonokulturen<br />

können das alles nicht. Sie sind zudem<br />

sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten<br />

und es werden viele umweltbelastende<br />

Pestizide eingesetzt, um eine sogenannte<br />

stabile Bewirtschaftung zu gewähr -<br />

leisten.<br />

Vor dem Hintergrund der Regenwaldzerstörung<br />

ist die Ölpalme somit den Urwäldern<br />

zum Verhängnis geworden. In Mischkultur<br />

auf alten Viehweiden angebaut,<br />

könnte sie hingegen zu einem vielfältig<br />

nutzbaren und ökologisch wertvollem Ökosystem<br />

beitragen.<br />

Betrachten wir die Ölpalme unabhängig<br />

davon, was der Mensch aus ihr gemacht hat,<br />

dann sehen wir eine elegante große Palme,<br />

deren Wedel sich nach oben hin in einem<br />

Schopf öffnen.<br />

www.forestfinance.de FF 39<br />

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