ForestFinest 1/2009
Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.
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Waldwirtschaft<br />
Katastrophen unter Palmen – für Öl<br />
Verschleppungen, Folter, gewaltsame Umsiedlungen, Tierquälerei und<br />
sogar Mord – das alle geschieht im Namen von Umweltschutz. Palmöl<br />
gilt als nachwachsender Rohstoff und der Anbau von Ölpalmen wird<br />
sogar durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert. Doch mit<br />
Ökologie hat das alles nichts zu tun.<br />
Die Ölpalme ist die weltweit ertragreichste<br />
fettliefernde Pflanze. Auf einem Hektar<br />
angebaut liefert sie einen jährlichen Ertrag<br />
von vier bis sechs Tonnen Palmöl. Zum Vergleich:<br />
Die gleiche Fläche Raps ergibt nur 1,5<br />
bis 2,5 Tonnen Öl pro Jahr. Zu Gute kommt<br />
der Ölpalme zudem ihr Ruf als ökolo gischer<br />
Energielieferant. Der ist so gut, dass Palmöl<br />
durch das EEG (Erneuerbare Energien<br />
Gesetz) subventioniert wird. Da wundert<br />
es nicht, dass sich die Weltproduktion an<br />
Palm öl seit 1995 mehr als verdoppelt hat.<br />
Doch wo Bio drauf steht, ist nicht zwangsläufig<br />
auch Bio drin. Zur Palmölproduktion<br />
werden Regenwälder zerstört und an deren<br />
Stelle riesige Monokultur-Plantagen geschaffen.<br />
Umweltschäden, Verschleppungen,<br />
Folter, gewaltsame Umsiedlungen, Urkundenfälschung<br />
und sogar Mord – all das geschieht<br />
für das Geschäft mit dem Öl.<br />
Tod und Vertreibung im Regenwald<br />
Besonders schwer wirkt sich der Palmöl-<br />
Boom auf die Regenwälder Asiens aus. In<br />
den Hauptproduktionsländern Indonesien<br />
und Malaysia wird mit Palmölplantagen<br />
den ohnehin bedrohten Orang-Utans der<br />
knappe Lebensraum entzogen. Laut „Rettet<br />
den Regenwald“ werden zahllose Menschenaffen<br />
getötet, weil sie aus Nahrungsmangel<br />
die Palmsetzlinge fressen. Und<br />
auch gegen die Bevölkerung gehen die<br />
Palm ölkonzerne mit brachialen Mitteln vor.<br />
Kleinbauern verlieren ihr Land und werden<br />
vertrieben. Wer sich das nicht gefallen lässt,<br />
muss mit Schikanen rechnen. So ist der<br />
der Umweltschützer und Bürgermeister<br />
Muhammad Rusdi seit dem 28. Jan uar<br />
<strong>2009</strong> inhaftiert, wie „Rettet den Re genwald“<br />
berichtet. Dahinter soll der berüchtigte Palmölkonzern<br />
Sinar Mas stecken. Grund:Rusdi<br />
besetzte im August 2008 eine Ölpalm -<br />
plantage und forderte gemeinsam mit den<br />
Bauern ihr Land zurück.<br />
Die Früchte der Ölpalmen versprechen schnelles Geld<br />
– auf Kosten der Umwelt.<br />
Foto: wikipedia<br />
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