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Rind im Bild - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

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42<br />

Robert Baumann setzt seit einiger Zeit auf gesextes<br />

Sperma, mit dem er in Sachen Befruchtung sehr<br />

gute Erfahrungen gemacht hat. Neben anderen gesexten<br />

Bullen kommt hier der Talent-Sohn Tableau<br />

stark zum Einsatz.<br />

Nachdem wir den Trockensteherstall in Augenschein<br />

genommen haben, führt uns Herr Baumann zum ältesten<br />

Gebäude des Betriebes. Hierbei handelt es<br />

sich um ein mittelalterlich anmutendes Backsteingebäude,<br />

das in den letzten Jahren als Partyraum<br />

genutzt wurde. Nächste Station ist der Garten und<br />

das Wohnhaus der Baumanns, das nicht weniger<br />

altehrwürdig erscheint. Es bezeugt, dass die Familie<br />

schon seit vielen Generationen an diesem Ort ansässig<br />

ist. Nach einem Gruppenfoto mit dem Ehepaar<br />

Baumann vor der reich verzierten Fassade geht<br />

es vorbei am Melkstand in den Kuhstall, wo bereits<br />

einige selektierte Tiere auf uns warten.<br />

Eine große und schwere, hell gezeichnete Kuh<br />

fällt hier sofort ins Auge. Es handelt sich um eine<br />

Aval-Tochter mit drei Kälbern. Sie spiegelt das<br />

Vererbungsprofil des Avanti-Sohnes zu 100 % wider:<br />

überragend in den Körper- und Fundamentmerkmalen,<br />

jedoch leider etwas knapper in der<br />

Milchleistung. Aus diesem Grund sind dem Züchter<br />

die anderen drei Kühe in der Strohbox lieber, da<br />

diese deutliche Vorzüge in der Leistungsbereitschaft<br />

besitzen. Es handelt sich dabei um eine mittelrahmige,<br />

äußerst schliffige Faber-Tochter mit fünf Kälbern,<br />

eine vierkalbige Cadon-Tochter und eine Classic-Tochter<br />

in der dritten Laktation. Auf der anderen<br />

Seite des Futtertisches hat Robert Baumann ganze<br />

Nachzuchtgruppen für uns zusammengestellt. Hier<br />

sehen wir Töchter der Vererber Malvoy, Carmano,<br />

Classic und Joyboy. Zu den Vorzügen der Joyboy-<br />

Töchter zählt der Züchter die sehr guten Euter, die<br />

gute Leistung und vor allem die Problemlosigkeit.<br />

Tief beeindruckt von der Uniformität der Baumann-<br />

Herde und den sehr guten Fundamenten aller gesehenen<br />

Kühe verlassen wir den Kuhstall und treffen<br />

in der partytauglichen Maschinenhalle Frau van de<br />

Flierdt von der Kreiszüchterzentrale Kleve, die die<br />

Betriebsbesichtungen für unsere Gruppe organisiert<br />

hat. Zum Abschluss unseres Besuches bei Familie<br />

Baumann übern<strong>im</strong>mt der „Zuchtbeauftragte“ aus<br />

unseren Reihen, Hartwig Magens, das Wort und<br />

bedankt sich <strong>im</strong> Namen aller für die interessante<br />

Führung und die beeindruckende Nachzucht-Präsentation.<br />

Nach diesem Programmpunkt durchwegs positiv<br />

gest<strong>im</strong>mt verlassen wir Rees und begeben<br />

uns nach Issum, um uns über die hohe Kunst des<br />

Altbier-Brauens zu informieren und evtl. das eine<br />

oder andere Produkt aus dem Hause Diebels zu<br />

verköstigen. Da nicht einmal die Diebels Brauerei<br />

für Gruppen unserer Größe – <strong>im</strong>merhin sind wir mit<br />

75 Personen in zwei Bussen unterwegs – ausgelegt<br />

ist, haben <strong>im</strong> Vorwege die Damen in unserer<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/2011<br />

// Kreisvereine<br />

Reisegesellschaft beschlossen, unter fachkundiger<br />

Führung (am helllichten Tag!) eine Kneipentour<br />

durch Issum zu unternehmen. Diese dürfte in etwa<br />

ebenso feucht-fröhlich gewesen sein, wie unser<br />

Besuch bei Diebels. Begrüßt werden wir hier von<br />

zwei patenten Damen mit Altbier und Biermixgetränken<br />

„ad libitum“ und erfahren, dass seit dem<br />

Jahre 1878 in Issum gebraut wird. Damals sicherlich<br />

anders als heute, denn mittlerweile gehört die<br />

Marke Diebels wie viele andere zum Megakonzern<br />

ABInbev, zu dem auch das bekanntere internationale<br />

Unternehmen Interbrew gehört. Diesem Umstand<br />

ist es zu verdanken, dass in Issum auch Beck´s Bier<br />

gebraut und abgefüllt wird, da die Kapazitäten der<br />

Brauerei mit den Diebels-Produkten nicht ausgelastet<br />

ist. Der Lebensmittelchemie sei Dank schmeckt<br />

das niederrheinische Beck´s angeblich genauso wie<br />

das in Bremen gebraute, was mit der angepassten<br />

mineralischen Zusammensetzung des Brauwassers<br />

zusammenhängt, wie man uns erklärt. Ansonsten<br />

gilt auch <strong>im</strong> Hause Diebels selbstverständlich das<br />

Deutsche Reinheitsgebot, so wird uns versichert.<br />

Nachdem wir einiges an Theorie über´s Bierbrauen<br />

gehört und ein weiteres Mal vom Gerstensaft gekostet<br />

haben, begeben wir uns in zwei Gruppen<br />

aufgeteilt in die Produktionshallen. Dort steckt an<br />

diesem Tag der Wurm drin, denn die Bänder stehen<br />

größtenteils still und ein Angestellter ist bis zur Taille<br />

in der Flaschen-Sortier-Anlage verschwunden.<br />

Als dann die Bänder kurz wieder anlaufen und auf<br />

ein rasendes Tempo beschleunigen, bekommen wir<br />

eine Vorstellung davon, wie viele tausend Flaschen<br />

hier täglich gereinigt, befüllt und mit Etikett und<br />

Verschluss versehen werden können. Nach unserem<br />

Rundgang gibt es noch einen Abschiedsbier <strong>im</strong><br />

Partykeller der Diebels-Brauerei und wir bedanken<br />

uns bei den beiden „braukundigen“ Damen für die<br />

interessante Führung.<br />

Der Dank an Elke und Hans<br />

Biehl für viel Mühe und eine<br />

wunderbar gelungenes Tourprogramm<br />

– überreicht von<br />

Hermann Schröder (re.) und<br />

dem Vorsitzendem des Kreisvereins<br />

Björn Wiencken<br />

Auch unsere Frauen sind mittlerweile am Ende …<br />

ihrer Tour und erwarten uns bereits <strong>im</strong> Restaurant<br />

zur Post, wo man uns ein typisch niederrheinisches<br />

Gericht serviert.<br />

Nach dieser Stärkung statten wir der Firma Lemken<br />

in Alpen einen Besuch ab und lassen uns zeigen, wie<br />

aus unscheinbarem Stahl die <strong>im</strong> typischen Lemkenblau<br />

lackierten Pflüge, Scheibeneggen und Grubber<br />

gemacht werden. Im Besucherzentrum erfahren wir<br />

zunächst, wie aus einer dörflichen Pflugschmiede<br />

ein weltweit agierendes und produzierendes mittelständisches<br />

Unternehmen mit 1100 Mitarbeitern<br />

wurde. Die Zeichen stehen auch bei Lemken auf<br />

Wachstum, denn die Auftragslage ist so gut wie<br />

nie. Lemken ist in Deutschland sowohl bei Pflügen<br />

(mit 42 %), als auch bei Grubbern uns Kurzscheibeneggen<br />

(mit jeweils 50 %) Marktführer. Und auch<br />

ins Ausland wird fleißig exportiert. So gehen „containerweise“<br />

Scheibeneggen mit einer Arbeitsbreite<br />

von 12 m nach Kanada. Seit 2010 ist man auch in<br />

Indien vertreten, wobei hier Modelle nachgefragt<br />

werden, die in Deutschland seit Jahrzehnten überholt<br />

sind, was die Arbeitsbreiten betrifft.<br />

Auf unserem geführten Rundgang durch das Werk<br />

sind Lärm und Hitze an manchen Stellen teilweise<br />

beträchtlich. Einer der interessantesten Abschnitte<br />

ist sicherlich die Lackierstraße, wo die zuvor geschmiedeten,<br />

gewalzten und gehärteten Einzelteile<br />

ihre hellblaue Farbe erhalten. Nachdem wir die<br />

fertig oder für den Weitertransport, beispielsweise<br />

nach Frankreich, vormontierten Geräte gesehen<br />

und die neuesten Modelle, die für die Agritechnika<br />

best<strong>im</strong>mt sind, bewundert haben, verlassen wir die<br />

Produktion und haben <strong>im</strong> werkseigenen Shop die<br />

Möglichkeit, eine Lemken-Cappy oder einen Modellpflug<br />

für den ackerbaulich interessierten Nachwuchs<br />

zu erwerben.

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