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Rind im Bild - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

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// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 4/2011<br />

// Top-Thema<br />

„Kälber- und Jungviehaufzucht“ –<br />

Verluste vermeiden – Leistung steigern<br />

Zum Thema „Kälberverluste vermeiden und<br />

Jungviehaufzucht opt<strong>im</strong>ieren“ veranstaltete die<br />

RSH eG gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer<br />

ein sehr gut besuchtes Tagesseminar.<br />

In seiner Einleitung wies der Vorsitzende der RSH<br />

eG Herr Karl-Heinz Boyens darauf hin, dass Kälberverluste<br />

einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden<br />

für den Betriebsleiter bedeuten und mit ca.<br />

8 % bei allen Geburten aktuell in den Statistiken<br />

geführt werden.<br />

1. Geburtsmanagement<br />

In einem viel beachteten, praxisnahen Vortrag erläuterte<br />

Frau Dr. Fischer-Tenhagen von der Tierklinik<br />

für Fortpflanzung der Freien Universität Berlin<br />

die wichtigsten Punkte des Geburtsmanagements<br />

in Bezug auf Kälberverluste.<br />

Zur Vermeidung von Schwergeburten sind die<br />

Faktoren Fruchtbarkeitsmanagement, das Fütterungsmanagement<br />

in der Trockenstehphase, die<br />

Stressvermeidung sowie die Geburtshygiene und<br />

Geburtshilfe besonders zu beachten. Insbesondere<br />

der Faktor Geburtsstress wird oft vernachlässigt,<br />

da er gute Geburten verhindert. Dabei sollte die<br />

geräumige Abkalbebucht in der Nähe der Vorbereitergruppe<br />

sein und Sichtkontakt zur Herde haben.<br />

Eine saubere, trockene Einstreu, gute Überwa-<br />

Das Seminar der Landwirtschaftskammer und der RSH eG war wieder gut besucht<br />

chungsmöglichkeiten und die Sicherheit, dass in<br />

diesem Bereich kein regulärer Kuhverkehr herrscht,<br />

sind Grundbedingung. Zum Abkalben sollte die Kuh<br />

mindestens 24 Stunden vor der Geburt in die Abkalbebucht<br />

gebracht werden. Laut Frau Dr. Fischer-<br />

Tenhagen könnten 90 % der Kälber ohne Hilfe<br />

geboren werden.<br />

V. links: Dr. Täubert (VIT Verden), Dr. Fischer-Tenhagen (Tierklinik für Fortpflanzung der Freien Universität Berlin), Dr. Wonnemann (Landeslabor<br />

S-H), Ferdinand Feddersen, Dr. Kunz (Landwirtschaftskammer S-H) und Karl-Heinz Boyens (RSH eG)<br />

Geduld ist hier der beste Geburtshelfer. Wichtig dabei<br />

ist, dass man die drei Phasen der Geburt genau<br />

beachtet, um Fehler zu vermeiden.<br />

Drei Phasen der Geburt<br />

Eröffnungsphase (6-16 Std)<br />

· Unruhe, Wehen, Blasensprung<br />

· Füße aus der Scheide<br />

Aufweitungsstadium (bis 3 Std)<br />

· Bauchpresse, Presswehen<br />

· Stirn und Augen aus der Scheide<br />

Austreibungsphase (5-15 Min)<br />

· Max<strong>im</strong>ale Presswehen<br />

Eindeutig zu früh ist es, wenn man bereits eine<br />

Stunde nach Erscheinen der Füße eingreift. Eine<br />

Faustregel besagt: “2 Füße 2 Stunden“.<br />

Eine Geburtshilfe sollte eingeleitet werden, wenn<br />

kein Geburtsfortschritt für 30 Minuten bei regelmäßigen<br />

Wehen vorhanden ist, die Fruchtwasserfarbe<br />

verändert ist oder die Vitalität des Kalbes nachlässt.<br />

Wenn man Geburtshilfe leistet, hat die Geburtshygiene<br />

oberste Priorität.<br />

Hierbei gilt es folgende Punkte zu beachten:

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