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// Rind im Bild 3/2012 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

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16<br />

Die Zellzahl stellt ein wichtiges Instrument zur<br />

Einschätzung der Eutergesundheit dar. Die Analyse<br />

der Zellzahlen aus dem MLP-Rückbericht bietet<br />

eine gute Möglichkeit die Eutergesundheit der Herde<br />

zu überwachen. Um den Mitgliedern den Überblick<br />

über die Situation in der Herde zu erleichtern<br />

und ihnen weitere Kennzahlen zur Eutergesundheit<br />

in der Herde mitzuteilen, wird der MLP-Rückbericht<br />

zum neuen Prüfjahr um eine spezielle Auswertung<br />

und Kennzahlen erweitert, die in einem Eutergesundheitsbericht<br />

zusammengefasst sind. Die neuen<br />

Auswertungen werden <strong>im</strong> Folgenden erläutert.<br />

1. Entwicklung der Herdenzellzahl <strong>im</strong> Verlauf<br />

des letzten Jahres (Übersicht 1)<br />

Der Verlauf der Herdenzellzahl über einen längeren<br />

Zeitraum ermöglicht die Einschätzung, inwiefern<br />

sich die Eutergesundheit der Herde verbessert oder<br />

verschlechtert hat. Die Übersicht 1 zeigt den Verlauf<br />

der durchschnittlichen Herdenzellzahl des letzten<br />

Jahres, unterteilt in Färsen und Kühe. Als Orientierungshilfe<br />

sind die verschiedenen Zellzahlstufen<br />

entsprechend einem Ampelsystem eingefärbt. Seit<br />

vielen Jahren gilt unter Eutergesundheitsfachleuten<br />

ein Herdenzellgehalt von weniger als 100.000<br />

Zellen/ml als physiologisch, die Herde kann als eutergesund<br />

eingestuft werden (grün eingefärbt). Ab<br />

einem Zellgehalt von mehr als 200.000 Zellen/ml<br />

muss davon ausgegangen werden, dass bereits ein<br />

großer Anteil der Kühe von einer subklinischen Mastitis<br />

betroffen ist. Dieser Bereich wird in der Übersicht<br />

rot dargestellt. Der Bereich zwischen 100.000<br />

und 200.000 Zellen/ml kann als Grenzbereich angesehen<br />

werden und ist deshalb gelb hinterlegt.<br />

2. Kennzahlen zur Beschreibung der Mastitissituation<br />

des Betriebes (Übersicht 2)<br />

Die Herdenzellzahl erlaubt nur eine grobe Einschätzung<br />

des Eutergesundheitsstatus der Herde.<br />

Die Einzeltierzellzahlen aus der MLP ermöglichen<br />

eine genauere Beurteilung, die Analyse ist jedoch<br />

in größeren Herden aufwendig. Durch die aufgeführten<br />

neuen Kennzahlen (Übersicht 2) bekommt<br />

der Landwirt auf einen Blick wesentliche Entwicklungen<br />

aufgeführt. Zur Einschätzung der Werte ist<br />

neben dem Wert des Betriebes der in der Fachliteratur<br />

empfohlene Idealwert angegeben.<br />

I. Einteilung der Herde in Zellzahlklassen<br />

Die Aufstellung gibt einen Überblick über den Anteil<br />

an eutergesunden und an Mastitis erkrankten<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

// LKV<br />

mLp-Rückbericht<br />

Neuer Eutergesundheitsbericht be<strong>im</strong> LKV<br />

Übersicht 1: Entwicklung der Herdenzellzahl<br />

Kühen. Tiere mit einem Zellgehalt von weniger als<br />

100.000 Zellen/ml werden als gesund eingestuft.<br />

Übersteigt die Zellzahl diese Grenze kann man bereits<br />

davon ausgehen, dass ein oder mehre Viertel<br />

subklinisch an einer Mastitis erkrankt sind. Der<br />

Anteil an Tieren mit einem Zellgehalt von mehr als<br />

100.000 Zellen/ml an der Herde sollte weniger als<br />

25 % betragen. Ab 200.000 Zellen/ml muss mit<br />

deutlichen Einbußen in der Milchleistung gerechnet<br />

werden. Tiere mit einem Zellgehalt von mehr<br />

als 400.000 Zellen/ml sind definitiv krank und führen<br />

zu einem Anstieg der Zellzahl in der Herdensammelmilch.<br />

Ein zu hoher Anteil an Tieren mit so<br />

hohen Zellgehalten kann zu einer Gefährdung der<br />

Lieferfähigkeit führen.<br />

II. Chronische Erkrankungen<br />

Tiere, die über einen längeren Zeitraum (in den letzten<br />

3 Prüfterminen) einen stark erhöhten Zellgehalt<br />

aufweisen, müssen als unheilbar krank eingestuft<br />

werden. Ihr Anteil an der Herde sollte weniger als<br />

2 % ausmachen.<br />

III. Färsenmastitis<br />

Diese Kennzahl weist auf Färsen hin, die bereits mit<br />

einem zu hohen Zellgehalt (> 100.000 Zellen/ml) in<br />

die Laktation einsteigen. Der Anteil sollte unter 5 %<br />

liegen, da Färsen grundsätzlich unbelastet mit einer<br />

niedrigen Zellzahl in die Laktation starten können<br />

und auch sollten.<br />

IV. Trockenperiode<br />

Neuinfektions- und Ausheilungsrate in der Trockenperiode<br />

geben einen Hinweis auf das Trockenstellmanagement.<br />

Wichtig ist dafür die Entwicklung der<br />

Zellzahl von der letzten MLP vor dem Trockenstellen<br />

zur ersten MLP nach der Kalbung. Wiesen die Tiere<br />

vor dem Trockenstellen einen erhöhten Zellgehalt<br />

auf, sollte dieser nach der Kalbung wieder unter<br />

100.000 Zellen/ml liegen. So fand eine Ausheilung<br />

der Infektion in der Trockenstehphase statt. Neuinfektionen<br />

sollten in dieser Zeit nicht stattfinden.<br />

Liegen sie dennoch vor, weist das auf Verbesserungsbedarf<br />

<strong>im</strong> Trockenstellmanagement hin.<br />

3. Einteilung der Herde nach Infektionsstadium<br />

(Übersicht 3)<br />

Die wichtigste Maßnahme zur Verbesserung der<br />

Eutergesundheit ist die Vermeidung von Neuinfektionen.<br />

Die Entwicklung der Zellzahl von einer MLP<br />

zur nächsten lässt erkennen welche Tiere sich in<br />

der Eutergesundheit verbessert, verschlechtert oder<br />

gleichbleibend entwickelt haben (Übersicht 3). Die<br />

Zellzahl der aktuellen MLP (y-Achse) wird über der

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