DER BIEBRICHER, Ausgabe 257 - Frank Hennig
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Wieder gartenhistorische<br />
Führungen im Schlosspark<br />
Zwischen Mai und September<br />
werden wieder vier gartenhistorische<br />
Führungen im Schlosspark<br />
Biebrich angeboten. Versierte<br />
Gartenhistoriker und<br />
Landschaftsarchitekten<br />
erläutern bei einem<br />
etwa eineinhalbstündigen<br />
Rundgang die<br />
Geschichte des einstigen<br />
Sommersitzes der<br />
Herzöge von Nassau. Die<br />
Besucher können in dem heutigen<br />
englischen Landschaftspark<br />
noch die Spuren des barocken<br />
Vorläufers entdecken.<br />
Die DGGL-Akademie Schloss<br />
Biebrich (Deutsche Gesellschaft<br />
für Gartenkunst und Landschaftskultur<br />
e. V.) möchte mit<br />
ihren Führungen den Besuchern<br />
einen neuen Blick auf den<br />
Schlosspark vermitteln. Unter<br />
den Teilnehmern der Führungen<br />
waren in den letzten Jahren<br />
viele Liebhaber des Biebricher<br />
Schlossparks, die sich freuten,<br />
einmal ganz unbekannte Seiten<br />
„ihres“ Parks zu erleben. Andere<br />
Interessenten kamen von<br />
weiter her, etwa um den Spuren<br />
des Gartenkünstlers Friedrich<br />
Ludwig von Sckell (1750-1823)<br />
nachzugehen. Die Gestaltung<br />
des Biebricher Schlossparks<br />
von 1817 bis 1823 ist das letzte<br />
Werk des bayerischen Hofgartenintendanten,<br />
der in Weilburg<br />
geboren wurde und unter<br />
anderem auch in Worms und<br />
Aschaffenburg englische Landschaftsgärten<br />
schuf.<br />
Weniger bekannt ist der nassauische<br />
Hofgartendirektor<br />
Carl Friedrich Thelemann (1811-<br />
1889), der von 1848 bis 1866<br />
tätig war. Aber fast alle Besucher<br />
kennen den <strong>Frank</strong>furter<br />
Palmengarten und sind erstaunt<br />
zu erfahren, dass er im Biebricher<br />
Schlosspark seinen eigentlichen<br />
Ausgangspunkt hat.<br />
Herzog Adolf von Nassau und<br />
sein Hofgartendirektor schufen<br />
zusammen die Biebricher Wintergärten,<br />
eine tausende Wintergartenpfl<br />
anzen umfassende<br />
Gartenkunst<br />
und Gartenkünstler<br />
STADTMUSEUM WIESBADEN<br />
Sammlung, untergebracht in<br />
einem Komplex von neun Gewächshäusern.<br />
Der aufmerksame<br />
Besucher kann dort, wo<br />
die Häuser bis zu ihrem<br />
Verkauf 1868 standen,<br />
noch heute eine<br />
große fl ache Wiese<br />
sehen.<br />
Die Eigenheiten eines<br />
englischen Landschaftsparks<br />
und die „Tricks“ der<br />
Gartenkünstler werden bei der<br />
Führung ebenso gezeigt, wie<br />
besondere Bäume und Aspekte<br />
der Pfl ege eines solchen Gartendenkmals.<br />
Die erste Führung fi ndet am 12.<br />
Mai um 11 Uhr statt. Die weiteren<br />
Termine jeweils um 11 Uhr<br />
sind der 21. Juli, 11. August und<br />
8. September (Denkmaltag).<br />
Treffpunkt ist an der Parkseite<br />
des Schlosses am mittleren<br />
Der nassauische Hofgartendirektor<br />
Carl Friedrich Thelemann.<br />
Rundbau (Rotunde). Die Führungen<br />
im Mai, Juli und August<br />
kosten pro Person sieben Euro,<br />
Kinder bis zwölf Jahre sind frei.<br />
Karten sind im Vorverkauf bei<br />
der Tourist-Information am<br />
Markt zu erhalten (Vorverkaufspreis<br />
7,80 Euro, Telefon 0611-<br />
1729 930) oder können direkt<br />
bei der Führung erworben werden.<br />
(red)<br />
<strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / APRIL 2013 31