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modulare dreiphasen- pulsgleichrichtersysteme - ETH Zürich

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306 4 Bewertung und Vergleich mit direkten Dreiphasensystemen<br />

4.1.4 Besonderheiten des Delta-Rectifier<br />

Durch den <strong>modulare</strong>n Aufbau mit Einphasen-PFC-Einheiten, die in Dreieckschaltung an das<br />

Dreiphasennetz angeschlossen sind, kann bei Phasenausfall eine höhere Ausgangsleistung als<br />

bei direkten Dreiphasensystemen bereitgestellt werden. Bei Phasenfall werden die zwei<br />

Module, die an dieser Phase angeschlossen sind, in Serie geschaltet. Damit kann bei<br />

entsprechender Auslegung der Regelung (s. Kapitel 2.4.2.4 und nachfolgende Kapitel) über<br />

die Serienschaltung bei Einhaltung des Modulnennstromes 1/3 der Gesamtleistung übertragen<br />

werden, womit insgesamt 2/3 = 66,7% der Nennleistung an den Ausgang geliefert werden<br />

können. Im Gegensatz dazu kann bei direkten Dreiphasensystemen (und auch beim Y-<br />

Rectifier) nur noch 1/ 3 =57,7% der nominellen Leistung übertragen werden (zwei Module<br />

liegen in diesem Fall in Serie an der verketteten Eingangsspannung).<br />

Der grosse Vorteil des <strong>modulare</strong>n Aufbaus liegt aber darin, dass beim Delta-Rectifier mittels<br />

einer einfachen schaltungstechnischen Massnahme auch bei Phasenausfall 100% der<br />

Nennleistung übertragen werden kann, ohne die einzelnen Module überdimensionieren zu<br />

müssen. Dafür werden die Eingangsdiodenbrücken der Module durch Dreiphasen-<br />

Thyristorbrücken ersetzt (zusätzlich 2 Ventile pro Modul), mit welchen die Umschaltung auf<br />

die beiden verbleibenden Netzphasen durchgeführt werden kann (Bild 2.17 auf S. 68 zeigt<br />

diese Erweiterung). Damit kann der Delta-Rectifier auf Systemebene mit einer hohen<br />

Versorgungssicherheit auf Nennleistungsniveau gegen Phasenausfälle ausgestattet werden.<br />

Voraussetzung für diesen Betrieb ist, dass die beiden verbleibenden Netzphasen die um 3<br />

erhöhte Leistung bereitstellen können. Der Eingangsstromrippel nimmt dabei aufgrund der<br />

fehlenden Rippelstromreduktion durch den Nullstrom maximal den dreifachen Wert des<br />

Modulstromrippels (s. Bild 4.8(a)) an. Eine Reduktion des Eingangsstromrippels wäre in<br />

diesem Fall jedoch durch eine um 120° in der Pulsperiode versetzte Taktung der Module<br />

möglich. Mit der Parallelschaltung der drei Module an die beiden Netzphasen liegt weiterhin<br />

keine Systemverkopplung zwischen den Modulen vor, womit keine Vorkehrungen zur<br />

Vermeidung einer Systeminstabilität notwendig sind.<br />

Durch den <strong>modulare</strong>n Aufbau wird die übertragene Leistung auf drei Einheiten aufgeteilt,<br />

deren Ausgänge zueinander auf unterschiedlichem, schaltfrequentem Potenzial liegen. Für die<br />

Bildung eines gemeinsamen „Leistungs-Tors“ müssen daher an die Zwischenkreise des<br />

Gleichrichtersystems DC/DC-Ausgangsstufen mit Potenzialtrennung angeschlossen werden,<br />

deren Ausgänge parallel geschaltet sind (s. Bild 1.4 (a) auf S. 23). Der Einsatz des Delta-<br />

Rectifier - und somit auch des Y-Rectifier - ist also für Anwendungen sinnvoll, die eine

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