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100 Jahre F F F F - Turnverein 1909 ev Bergheim/Sieg

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Dorfes mitgeführt und ihnen die einzelnen Grenzpunkte mit rigorosen Methoden<br />

eingebläut.<br />

Ferner mussten die Straßen und Wege in gemeinsamer Arbeit angelegt, befestigt und<br />

in gangbarem bzw. befahrbarem Zustand gehalten werden.<br />

Die Nachbarschaft baute die Brunnen und unterhielt sie.<br />

Ungeschriebene Pflicht war, dem Nächsten zu helfen, sei es in einer Notsituation, im<br />

Krankheits- und Sterbefall - eine staatliche Sozialhilfe gab es nicht -, beim Hausbau,<br />

bei jeder Tätigkeit, die der Nachbar nicht alleine bewältigen konnte. Nachbarschaftshilfe<br />

war unentbehrlich.<br />

In der Nachbarschaft wurde aber auch gemeinsam gefeiert, bei Kindtaufen, Hochzeiten,<br />

bei Dorffesten, bei allen erfreulichen Ereignissen. Ein gutes und gedeihliches<br />

Zusammenleben innerhalb der Dorfgemeinschaft konnte nur bei einem gesunden<br />

Nachbarschaftsgeist funktionieren.<br />

Wie vor erwähnt, wurde der Ort von einer dichten Hecke umgeben, der Fruthecke<br />

("Vrottheck"). Sie verlief in weitem Bogen um den Siedlungskern und schloss die<br />

Hausgärten, Bleichen (kleinere Ackerstücke, Gemüseäcker) und die vielen Weingärten<br />

ein. Sie erstreckte sich in etwa im Zuge der heutigen Lohrbergstraße, Wolkenburgstraße,<br />

Markusstraße, Bahnlinie, Oberstraße, Gronewaldstraße zum <strong>Sieg</strong>hochufer.<br />

Bei den Durchlässen - Fringsstiegel, Flachtenstiegel, Schildchen - standen<br />

Wegekreuze unter einem Krausbaum, dem Kreuzbaum.<br />

Heute noch markieren solche den ehemaligen Verlauf der Dorfumzäunung: Das<br />

Schumacherskreuz unter der Kastanie bei der Schule, das Berggasser oder Rote<br />

Kreuz 34 am Kreisverkehr zum Kalkofen unter einer Linde, das Abgestorbenenkreuz<br />

am "Krausacker" (Kreuzacker) bzw. am Ausgang der Oberstraße unter einer Kastanie.<br />

Bei Flurbereinigungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Hecke verschwunden;<br />

sie hatte inzwischen ihre Bedeutung verloren, als keine Brachweide<br />

mehr betrieben wurde. Die Kreuze sind geblieben, da sie bei Prozessionen als Sakramentsaltar<br />

gebraucht werden. Und die Krausbäume ergrünen jedes Frühjahr erneut<br />

in alter Pracht.<br />

34) Es war rot angestrichen.<br />

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