Handbuch Kompetenzfeststellung in Klasse 7 (KomPo7)

Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen - Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
3.2. Kompetenzbereiche
Es wurde gezeigt, dass für jede Situationen, in denen Personen ein bestimmtes Verhalten
zeigen oder ein bestimmtes Verhalten erwartet wird, sich ein Kompetenzmodell entwickeln
lässt. Es gibt somit eine unendliche Menge an Kompetenzen und Kompetenzdimensionen.
Hinsichtlich beruflicher Eignung und Orientierung muss aber nur ein kleiner Ausschnitt aus
der Fülle von Kompetenzen betrachtet werden, die eine Person besitzt oder besitzen sollte.
Es geht also nicht darum, sämtliche vorhandenen Kompetenzen einer/eines Schüler/-in in
ihrer gesamten Breite zu eruieren.
Im Zuge des Ausbildungspaktes wurden erstmalig systematisch Kriterien zur Ausbildungsreife
definiert und später von der Agentur für Arbeit und dem Institut INBAS GmbH in fünf
Kompetenzkategorien mit den entsprechenden Determinanten geordnet (LIPPEGAUS 2007).
Die Bildung von Kompetenzkategorien und die Zuordnung der jeweiligen Determinanten
dazu ist schwierig, da einzelne Determinanten nicht immer eindeutig nur einer Kategorie
zugeordnet werden können. Es gibt immer Überschneidungen mit anderen Kategorien. Eine
Festschreibung ist aber für die Qualität der Beobachtung und die Zusammenarbeit der
Beobachterinnen und Beobachter unerlässlich.
In KomPo7 werden vor allem drei Kompetenzbereiche überprüft:
• Soziale Kompetenz
Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit, Umgangsformen
• Personale Kompetenz
Leistungsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt, Durchhaltevermögen/Frustrationstoleranz
• Methodische Kompetenz
Lernkompetenz, Problemlösefähigkeit, Selbstorganisation/Selbständigkeit
Darüber hinaus wurden noch die schulischen und berufsfachlichen Basiskompetenzen als
Kategorien gebildet. Ebenso müssen bei der Berufswahl individuelle psychische und physische
Leistungsdispositionen beachtet werden. Diese werden jedoch nicht im Rahmen von
KomPo7 betrachtet, da die Klasse 7 noch zu früh für eine Überprüfung in dieser Richtung ist
und schulische Kompetenzen im Rahmen des Unterrichtes laufend festgestellt werden.
3.3. Verfahren zur Kompetenzfeststellung
Verfahren zur Kompetenzfeststellung müssen entsprechend der Testtheorie den Kriterien
der Validität, Reliabilität und Objektivität gerecht werden. Objektivität bezeichnet hierbei die
Unabhängigkeit des Verfahrens vom Messenden/Beobachter. Reliabilität gibt an, inwieweit
unter gleichen Bedingungen die gleichen Ergebnisse erreicht werden. Validität zeigt auf, wie
genau ein Verfahren den zu messenden Gegenstand erfasst.
Es hängt vom jeweiligen Verfahren und den zu bestimmenden Kompetenzkategorien ab, in
welchem Ausmaß diesen Kriterien entsprochen wird.
Die Bandbreite reicht hierbei von psychometrischen, psychologisch fundierten und statistisch
abgesicherten Messverfahren bis hin zu beobachtungsgestützten Verfahren.
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 10