Handbuch Kompetenzfeststellung in Klasse 7 (KomPo7)

Handbuch
Kompetenzfeststellung in Klasse 7
(KomPo7)
Version 1.4
Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen
– Berufswahl gestalten (KomPo)
Ein Projekt zur Unterstützung der Berufsorientierung und des Berufswahlprozesses an
hessischen Schulen im Rahmen der Optimierung lokaler Vermittlungsaktivitäten [OloV]
Gefördert durch:
Hessisches Kultusministerium
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit
Europäische Union – Europäischer Sozialfond
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds

Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen - Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Vorwort
Im Rahmen des OloV-Prozesses haben die hessischen Ausbildungspakt-Akteure Qualitätsstandards
formuliert, um die Ausbildungsreife von Schulabgängerinnen und Schulabgängern
zu verbessern und diese schneller und gezielter in Ausbildung zu vermitteln.
Im Projekt „Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten“ führen
Lehrerinnen und Lehrer, gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bildungswerks
der Hessischen Wirtschaft e.V. und ihrer Kooperationspartner der Gesellschaft für
Wirtschaftskunde e.V. und dem Verein für Sozialpolitik, Arbeit und Berufsförderung e.V., eine
Kompetenzfeststellung an ihren Schulen durch.
In dieser Handreichung werden theoretische Grundlagen, Materialien und Erfahrungen der
Kompetenzfeststellung in Klasse 7 (KomPo7) sowie der begleitenden Lehrerfortbildung
(Kompetenz macht Schule) zusammengestellt, um mit der Kompetenzfeststellung befassten
und interessierten Lehrerinnen und Lehrern Informationen, Anregungen und Hinweise zu
geben.
Wir sind bestrebt, KomPo7 weiterzuentwickeln und zu verbessern. Für Hinweise und Anregungen
aus der Lektüre dieses Handbuches oder aus der Umsetzung der Kompetenzfeststellung
sind die Autorinnen und Autoren dankbar. Kontaktadressen hierfür finden sie auf der
letzten Seite.
Darmstadt, Juni 2010
Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V.
Daniela Evermann
Norbert Schultze
Anita Zdero
(Projektkoordination)
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Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen - Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Inhalt
1 Einleitung...........................................................................................................................4
2. Das Projekt „Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten“
(KomPo) ............................................................................................................................4
3. Die Kompetenzfeststellung in Klasse 7 (KomPo7)............................................................6
3.1. Zum Begriff der Kompetenz: Definitionen, Modelle, Niveaus...................................7
3.2. Kompetenzbereiche ...............................................................................................10
3.3. Verfahren zur Kompetenzfeststellung ....................................................................10
3.4. Elemente von KomPo7 ..........................................................................................12
3.4.1. Selbsteinschätzungsbogen .............................................................................12
3.4.2. Allgemeiner-Struktur-Interessen-Test (AIST-R) ..............................................12
3.4.3. Die Methode der Beobachtung in handlungs- und simulationsorientierten
Verfahren ........................................................................................................13
3.5. Ablauf von KomPo7 ...............................................................................................16
3.5.1. Die Elemente von KomPo7 ...................................................................................19
3.5.3. Das Feedbackgespräch ..................................................................................26
3.5.2. Dokumentation der Ergebnisse.......................................................................27
3.6. Mit den Ergebnissen arbeiten ................................................................................28
3.6.1. Beispiele................................................................................................................28
5. Schlussbemerkungen.........................................................................................................30
Literatur ..................................................................................................................................31
Anhang...................................................................................................................................32
Anhang I Ablauf KomPo7.........................................................................................33
Anhang II Selbsteinschätzungsbogen.......................................................................36
Anhang III Turmbau ...................................................................................................37
Anhang IV Eierfall.......................................................................................................38
Anhang V Brückenbau ..............................................................................................39
Anhang VI Das Job-Interview - Schüler fragen Chefs................................................40
Anhang VII Stab absenken (Heliumstab) ....................................................................43
Anhang VIII Jobinterview Nachbereitung ....................................................................44
Anhang IX Jobinterview Gruppe 1..............................................................................45
Anhang X Jobinterview Gruppe 2..............................................................................46
Anhang XI Jobinterview Gruppe 3..............................................................................47
Anhang XII Jobinterview Gruppe 4..............................................................................48
Anhang XIII Eisschollenspiel ........................................................................................49
Anhang XIV Decke Drehen...........................................................................................50
Anhang XV Mausefallen ..............................................................................................51
Anhang XVI Blinde Schlange........................................................................................52
Anhang XVII Tagesauswertung .....................................................................................53
Anhang XVIII Gesamtauswertung ..................................................................................57
Anhang XIX Dokumentation KomPo7...........................................................................61
Anhang XX Übersicht Förderung.................................................................................69
Selbst- und Fremdeinschätzung.......................................................................................71
Kontaktadressen...............................................................................................................72
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1 Einleitung
In Hessen wurde als gemeinsames Vorhaben der Paktpartner des ersten „Hessischen Pakts
für Ausbildung 2004 – 2006“ ein Projekt zur „Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit bei
der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen in Hessen – OloV“ initiiert und gefördert
aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus Landesmitteln vom Institut für Berufliche
Bildung, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik (INBAS) GmbH in Offenbach umgesetzt.
OloV, arbeitet in den drei Themenbereichen
1. Berufsorientierung mit Förderung der Ausbildungsreife
2. Akquisition von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen
3. Matching und Vermittlung in Ausbildung
Ziel ist dabei, den Übergang von der Schule in den Beruf so zu gestalten, dass junge Menschen
möglichst zügig und passgenau in eine berufliche Ausbildung einmünden.
Mittlerweile beteiligen sich alle 21 hessischen Landkreise, die fünf kreisfreien Städte und
zwei Städte mit Sonderstatus durch Benennung von Regionalen Koordinatoren, der Einrichtung
von Steuerungskreisen sowie durch den Abschluss von Zielvereinbarungen, die die
Zusammenarbeit vor Ort verbindlich regeln. Die Schulseite ist durch die Benennung von
Ansprechpartnern zur Berufsorientierung an den staatlichen Schulämtern sowie durch die
Benennung von Schulkoordinatoren an allen hessischen allgemein bildenden Schulen mit
dem Bildungsgang Haupt- und Realschule einbezogen.
OloV hat sich damit von einem Projekt zur „hessenweiten Strategie OloV“ entwickelt. Es ist
ein gemeinsames Vorhaben aller Akteure des hessischen Ausbildungsmarktes und der
zentrale Faktor im aktuellen Hessischen Ausbildungspakt 2010 – 2012.
Zur Unterstützung und Begleitung werden weitere Vorhaben gefördert. Im Prozess der qualitativen
Weiterentwicklung der Berufsorientierung stellt das gemeinsam vom Hessischen
Kultusministerium, Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
und der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Hessen, geförderte Projekt „Kompetenzen
entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten (KomPo)“ einen wichtigen Baustein
dar.
2. Das Projekt „Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen
– Berufswahl gestalten“ (KomPo)
Kompetenzfeststellungen, die anschließende transparente und aussagekräftige Dokumentation
der festgestellten individuellen Kompetenzen im Berufswahlpass sowie eine darauf fußende
individuelle Förderung spielen eine wichtige Rolle bei der beruflichen Orientierung der
Schüler/-innen. Mit der Hilfe von Kompetenzfeststellungen sollen Schülerinnen und Schülern
individuelle Perspektiven eröffnet werden. Sie sollen im Berufsfindungsprozess qualifiziert
beraten, begleitet und erfolgreich in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integriert werden.
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Handbuch KomPo7
Das Projekt KomPo startete am 01. Mai 2009 mit dem Ziel, Schulen bei der beruflichen Orientierung
und Förderung der Ausbildungsreife ihrer Schülerinnen und Schüler zu unterstützen.
Dazu wurden fünf Module entwickelt, die im Folgenden vorgestellt werden.
Berufswahlpass & Schule
Der Ordner „Berufswahlpass“ und der integrierte Pass „Berufswahlaktiv“ bündeln die Informationen,
Anregungen und Hilfen für den Berufsorientierungsprozess, die in den vergangenen
Jahren erfolgreich von verschiedenen Akteuren und Institutionen entwickelt, angewandt
und erprobt wurden. Zugleich stellt er ein wichtiges Strategie- und Orientierungsinstrument
im Übergang von Schule zu Beruf dar. Mit der flächendeckenden Einführung des
Berufswahlpasses an Haupt- und Realschulen wird der Berufswahlprozess der Schülerinnen
und Schüler von der Klassenstufe 7 an in Hessen unterstützt. Begleitet wurde die Einführung
durch eine eintägige Fortbildung für Lehrkräfte. (http://www.berufswahlpass.de, 02/2010).
Berufswahlpass & Wirtschaft
Im Rahmen der Sensibilisierungs- und Informationskampagne wird das Instrument Berufswahlpass
für Unternehmen transparent gemacht. Ferner wird bei den Unternehmen für die
Einbeziehung von Elementen des Berufswahlpasses bei der Rekrutierung und Auswahl von
Auszubildenden geworben.
Kompetenz macht Schule (KmS)
In einer fünfteiligen Fortbildungsreihe werden die Lehrerinnen und Lehrer, welche die Kompetenzfeststellung
KomPo7 an ihren Schulen begleiten sollen, mit dem Kompetenzbegriff
vertraut gemacht, lernen die betrachteten Kompetenzkategorien kennen und werden als
Beobachter geschult. Darüber hinaus werden sie auf die eigenständige Fortführung der
Kompetenzfeststellung an ihrer Schule vorbereitet.
Kompetenzfeststellung Klasse 7 (KomPo7)
Ziel des Modules ist die Entwicklung und hessenweite Durchführung eines dreitägigen Kompetenzfeststellungsverfahrens
für Schüler/-innen der 7. Klasse, zunächst an 120 Schulen mit
den Bildungsgängen Haupt- und Realschule. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen an einem
sogenannten Reflexionstag den Schülerinnen und Schülern Veränderungen bewusst gemacht
werden. Im folgenden Kapitel wird das Verfahren ausführlich dargestellt.
Kompetenzfeststellung Klasse 9 (KomPo9)
Zum Ende ihrer Schulzeit wird Schülerinnen und Schülern, die beruflich noch immer nicht
orientiert und unentschlossen sind, mit einer Kompetenzfeststellung in Klasse 9 Anregungen
und Ansporn gegeben. Dazu werden an fünf Tagen neben den auch in KomPo7 betrachteten
sozialen, methodischen und personalen Kompetenzen zusätzlich berufliche Kompetenzen
festgestellt.
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3. Die Kompetenzfeststellung in Klasse 7 (KomPo7)
Die Kompetenzfeststellung in Klasse 7 ist das Kernmodul des Projektes KomPo.
Mit der Kompetenzfeststellung werden Schülerinnen und Schüler, Eltern und Schule für die
Phase der beruflichen Orientierung sensibilisiert. Auf Basis der Erhebung grundlegender
sozialer, personaler und methodischer Kompetenzen soll sich die weitere berufliche Förderung
und Beratung der Schüler/-innen durch die Schule und die Agentur für Arbeit ausrichten.
Ziel dieser Kompetenzfeststellung ist es nicht, Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihrer
vorhandenen Kompetenzen miteinander zu vergleichen oder ihre Eignung für bestimmte
Berufe zu überprüfen. Ihnen sollen berufsfeldorientierte Perspektiven anhand ihrer Stärken
eröffnet werden.
KomPo7 unterstützt so die beginnende Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern
als Bestandteil ihrer Lebensplanung und hilft ihnen, sich selbst auf neue Weise kennen zu
lernen. Verbunden mit der Förderung der Berufswahl- und Ausbildungsreife führt dies zu
einer realistischen und guten Berufswahl als Basis für einen erfolgreichen Übergang von
Schule in einen Beruf.
Kernelemente der Kompetenzfeststellung sind die Selbsteinschätzung, die Gegenüberstellung
einer Fremdeinschätzung, gewonnen aus den Beobachtungsergebnissen der Kompetenzfeststellung
sowie die In-Beziehung-Setzung der vorhandenen Kompetenzen mit den
Anforderungen der Wirtschaft bzw. eines Berufes.
Selbsteinschätzung
Interessen
Neigungen
Stärken
Schwächen
AIST-R
Erfassung
berufsfeldbezogener
Interessen
Fremdeinschätzung
Stärken
Schwächen
Elemente der Kompetenzfeststellung KomPo7
Nach etwa sechs Monaten findet ein Reflexionstag statt, an dem persönliche Erfahrungen,
Veränderungen und Entwicklungen seit der ersten Kompetenzfeststellung bewusst und für
den weiteren individuellen Berufswahlprozess nutzbar gemacht werden sollen.
Warum Kompetenzfeststellung schon ab Klasse 7?
Verknüpfung
mit der
Wirtschaft
Verknüpfung
der Interessen
und Stärken
mit der
Berufs- und
Arbeitswelt
Berufliche Orientierung ab Klasse 7 wird immer wieder kontrovers diskutiert. Unabhängig von
den Bedingungen und Regelungen, denen eine Schule oder ein Bildungsgang unterworfen
ist, sprechen jedoch die folgenden Gründe für eine frühzeitige berufliche Orientierung. Aus-
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bildungsstellenangebote werden immer früher, bis zu 17 Monate vor Ausbildungsbeginn,
veröffentlicht. An vielen Schulen beginnt das erste Praktikum im ersten Schulhalbjahr der 8.
Klasse; manche Schulen führen das erste Praktikum schon in der 7. Klasse durch. Somit ist
eine berufliche Orientierung im letzten, aber auch schon im vorletzten Schuljahr zu spät verortet.
Ein frühzeitiger Beginn der beruflichen Orientierung hat darüber hinaus den Vorteil, dass
Schülerinnen und Schüler sich informieren und umschauen können, ohne dass sie gleich
eine „harte“ Entscheidung für oder gegen einen Beruf oder eine Berufsrichtung z.B. im Vorfeld
des ersten Praktikums treffen müssen.
An vielen Schulen wurde die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Schülerinnen und
Schüler in Klasse 7, im Unterschied zu späteren Klassenstufen, noch offen und unverkrampft
auf das Thema Berufsorientierung einlassen.
3.1. Zum Begriff der Kompetenz: Definitionen, Modelle, Niveaus
Kenntnisse und Fertigkeiten zu beschreiben und zu definieren, ist relativ einfach und bereitet
wenig Schwierigkeiten. Dagegen stößt man bei der Beschreibung von Kompetenzen schnell
auf folgendes Hindernis: Es gibt viele unterschiedliche Definitionen von Kompetenz, jedoch
keine allgemein anerkannte Definition.
Im Folgenden wird sich dem Begriff der Kompetenz aus verschiedenen Richtungen genähert
und die dem Projekt KomPo zugrunde liegende Definition vorgestellt.
Kompetenz wird oft als die formale Zuständigkeit einer Person oder Organisation für eine
Sache verstanden. WHITE definierte 1959 „...Kompetenzen als Eigenschaften, durch die sich
erfolgreiche Arbeitskräfte von weniger erfolgreichen unterscheiden.“ (WHITE 1959) Diese
Definition prägt bis heute unsere Einschätzung von guten Handwerkern.
ROTH weist mit seiner Definition neben den fachlichen Kompetenzen auf die sogenannten
soft skills hin, indem er „...Kompetenzen als Gesamtheit der Fähigkeiten des Menschen
(sachliche, soziale und personale Kompetenzen)...“ (ROTH 1971) beschreibt.
Aktuell bestimmen vor allem zwei Definitionen die Auseinandersetzung mit dem Europäischen
und Deutschen Qualifikationsrahmen und stellen hauptsächlich berufliche Handlungsfähigkeit
in den Vordergrund.
So sieht KLIEME „...Kompetenz als Verbindung zwischen Wissen und Können, als Befähigung
zur Bewältigung von Situationen bzw. Aufgaben.“ (KLIEME, u.a. 2007 mit Bezug auf
WEINERT 2001)
ERPENBECK und ROSENSTIEL definieren „...Kompetenz als Disposition zur Selbstorganisation
menschlichen Handelns, das kreative Denkhandeln eingeschlossen; sie sind Selbstorganisationsdispositionen.
Kompetenzen können Erfahrungen, Fähigkeiten, Willenskomponenten,
Wissen und Werte beinhalten – aber sie lassen sich nicht darauf reduzieren, sondern schließen
sie in verfügungs- und handlungsrelevante Beziehungen ein. Kompetenzen werden von
Wissen fundiert, durch Werte konstituiert, als Fähigkeiten disponiert, durch Erfahrungen konsolidiert,
aufgrund von Willen realisiert.“ (ERPENBECK & v. ROSENSTIEL 2007)
Bei letzteren Definitionen geht Kompetenz bzw. berufliche Handlungsfähigkeit weit über das
reine Vorhandensein von Kenntnissen und Kompetenzen hinaus.
Dies soll an einem Beispiel verdeutlicht werden.
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Prof. Dr. Reinisch von der Friedrich-Schiller-Universität Jena verdeutlichte die „Probleme im
Umgang mit Kompetenzen“ 1 auf sehr anschauliche Weise. Betrachtet man die beiden letzten
Definitionen genauer, wird deutlich, dass Kompetenzen ein rein hypothetisches Konstrukt
sind. Sie sind nicht unmittelbar beobachtbar – niemand kann Kompetenzen sehen! Wenn
von Kompetenzen gesprochen wird, dann denkt man an konkrete Situationen, in denen eine
Person ein bestimmtes und daher beobachtbares Verhalten zeigt. Durch die Beobachtung
wird angenommen, dass die Person dieses Verhalten nur zeigen kann, weil sie über die notwendige(n)
Kompetenz(en) verfügt. Ob diese Annahme richtig ist, kann niemand wissen!
Um diese Annahme zu belegen, müssen für didaktische Zwecke für jede Kompetenz geeignete
Indikatoren entwickeln werden. D.h. es muss versucht werden, vom Beobachtbaren auf
das Unbeobachtbare zu schließen. Für eine Kompetenzfeststellung reicht aber das reine
Schließen vom Beobachtbaren auf das Unbeobachtbare allein nicht aus. Wir benötigen dazu
einen Maßstab, also eine Vorstellung darüber, wie in der betrachteten Situation richtig gehandelt
werden soll.
Hierfür ein Beispiel:
Quelle: Prof. Dr. H. REINISCH 2008
Weil Paul eine schöne Torte gebacken hat, nimmt Hugo an, dass Paul über eine
„Geburtstagstortenbackkompetenz“ verfügt! Diese Kompetenz setzt sich aus verschiedenen
Einzelkompetenzen und anderen Elementen (Kenntnissen und Fertigkeiten) zusammen,
die sich in verschiedenen Dimensionen zusammenfassen lassen.
1 Mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. Holger Reinisch, Vortrag auf einer internen Tagung des
Projektes „DECVET - Leistungspunktesystem für die berufliche Bildung“ in Jena, 02.12.2008
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Kompetenzmodelle und Kompetenzniveaus
Inhaltliche Dimension
Sachkompetenz:
-Deklaratives Wissen über benötigte Zutaten
-Prozedurales Wissen über das
Herstellungsverfahren (= Rezept)
-Deklaratives Wissen über Arbeitssicherheit
-Deklaratives Wissen über Funktionsweise von
Küchengeräten, insbesondere Backöfen
Ästhetische Kompetenz
-Deklaratives Wissen über
Gestaltungsmöglichkeiten von Torten
-Prozedurales Wissen über die Anbringung von
Tortenschmuck
Geburtstagstortenbackkompetenz
Formale Dimension
Sozialkompetenz:
-Wunsch, dem Geburtstagskind eine Freude zu
machen
Selbstkompetenz
-Willen, die Aufgabe engagiert und gut zu
erledigen
Methodenkompetenz
-Arbeitshandlungen in der richtigen Reihenfolge
durchführen zu können
-Arbeitsergebnisse kontrollieren
Quelle: Prof. Dr. H. Reinisch 2008
Das jeweilige Kompetenzniveau wird anhand des Vorhanden- oder Nichtvorhandenseins
sowie der Ausprägung bestimmter Kriterien/Indikatoren bestimmt. Bleibt man beim Beispiel
der Geburtstagstorte, wären diese Kriterien wie folgt definiert.
Der gebackene Teig ist:
• Locker (Kriterium: Konsistenz), gut schmeckend (Kriterium: Geschmack), leicht gebräunt
(Kriterium: Färbung) = sehr kompetent.
• Etwas fest (Kriterium: Konsistenz), etwas fade (Kriterium: Geschmack), zu dunkel
(Kriterium: Färbung) = weniger kompetent.
Die fertige Torte wirkt:
• Ansprechend (Kriterium: optischer Eindruck), weil die Marzipanhülle glatt verstrichen
ist, die Geburtstagskerzen gerade und das Lebenslicht mittig stehen = sehr
kompetent.
• Wenig ansprechend, weil die Marzipanhülle uneben ist, die Geburtstagskerzen
schief und das Lebenslicht nicht in der Mitte steht = weniger kompetent.
Mittels geeigneter Verfahren müssen diese Kriterien überprüft werden. Ebenso muss das
Niveau festgelegt werden, ab dem sich der Meister vom Laien unterscheidet.
Das Beispiel Geburtstagstorte hat gezeigt, dass Kompetenzen in Situationen, in denen diese
gezeigt werden, beobachtet werden können – soziale, personale und methodische Kompetenzen
vorwiegend in Handlungssituationen, schulisches Wissen (Kompetenzen) in Klausursituationen.
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3.2. Kompetenzbereiche
Es wurde gezeigt, dass für jede Situationen, in denen Personen ein bestimmtes Verhalten
zeigen oder ein bestimmtes Verhalten erwartet wird, sich ein Kompetenzmodell entwickeln
lässt. Es gibt somit eine unendliche Menge an Kompetenzen und Kompetenzdimensionen.
Hinsichtlich beruflicher Eignung und Orientierung muss aber nur ein kleiner Ausschnitt aus
der Fülle von Kompetenzen betrachtet werden, die eine Person besitzt oder besitzen sollte.
Es geht also nicht darum, sämtliche vorhandenen Kompetenzen einer/eines Schüler/-in in
ihrer gesamten Breite zu eruieren.
Im Zuge des Ausbildungspaktes wurden erstmalig systematisch Kriterien zur Ausbildungsreife
definiert und später von der Agentur für Arbeit und dem Institut INBAS GmbH in fünf
Kompetenzkategorien mit den entsprechenden Determinanten geordnet (LIPPEGAUS 2007).
Die Bildung von Kompetenzkategorien und die Zuordnung der jeweiligen Determinanten
dazu ist schwierig, da einzelne Determinanten nicht immer eindeutig nur einer Kategorie
zugeordnet werden können. Es gibt immer Überschneidungen mit anderen Kategorien. Eine
Festschreibung ist aber für die Qualität der Beobachtung und die Zusammenarbeit der
Beobachterinnen und Beobachter unerlässlich.
In KomPo7 werden vor allem drei Kompetenzbereiche überprüft:
• Soziale Kompetenz
Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit, Umgangsformen
• Personale Kompetenz
Leistungsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt, Durchhaltevermögen/Frustrationstoleranz
• Methodische Kompetenz
Lernkompetenz, Problemlösefähigkeit, Selbstorganisation/Selbständigkeit
Darüber hinaus wurden noch die schulischen und berufsfachlichen Basiskompetenzen als
Kategorien gebildet. Ebenso müssen bei der Berufswahl individuelle psychische und physische
Leistungsdispositionen beachtet werden. Diese werden jedoch nicht im Rahmen von
KomPo7 betrachtet, da die Klasse 7 noch zu früh für eine Überprüfung in dieser Richtung ist
und schulische Kompetenzen im Rahmen des Unterrichtes laufend festgestellt werden.
3.3. Verfahren zur Kompetenzfeststellung
Verfahren zur Kompetenzfeststellung müssen entsprechend der Testtheorie den Kriterien
der Validität, Reliabilität und Objektivität gerecht werden. Objektivität bezeichnet hierbei die
Unabhängigkeit des Verfahrens vom Messenden/Beobachter. Reliabilität gibt an, inwieweit
unter gleichen Bedingungen die gleichen Ergebnisse erreicht werden. Validität zeigt auf, wie
genau ein Verfahren den zu messenden Gegenstand erfasst.
Es hängt vom jeweiligen Verfahren und den zu bestimmenden Kompetenzkategorien ab, in
welchem Ausmaß diesen Kriterien entsprochen wird.
Die Bandbreite reicht hierbei von psychometrischen, psychologisch fundierten und statistisch
abgesicherten Messverfahren bis hin zu beobachtungsgestützten Verfahren.
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An dieser Stelle darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich bei jeder Kompetenzfeststellung
um eine Momentaufnahme handelt, deren Ergebnisse sich aufgrund von Förderung
und persönlicher Entwicklung verändern können. Gerade Schülerinnen und Schüler der
7. Klasse, die zwischen 11 und 13 Jahren alt sind, befinden sich in der Pubertät, die durch
vielschichtige und zum Teil rasante psychosoziale Entwicklungsprozesse gekennzeichnet ist.
Mögliche Unterscheidungs- und Einteilungskategorien für Verfahren zur Kompetenzfeststellung,
aber auch Messung individueller Leistungsvoraussetzungen sind:
Standardisierungsgrad,
Form der Kompetenzermittlung (papiergestützt, computergestützt),
Einzel- und Gruppenverfahren,
Wirtschaftlichkeit / Kosten.
Bei der Auswahl eines Verfahrens für den Einsatz an Schulen spielen aber auch die folgenden
Aspekte eine große Rolle:
Finanz- und Personalausstattung,
Alter der Schülerinnen und Schüler und deren persönlicher Entwicklungsstand
(etwaige Entwicklungsverszögerung),
Möglichkeit der Einbindung in den Schulalltag,
Individuelle Fragestellung vor Beginn der Kompetenzfeststellung.
Aktuell wird von unterschiedlichsten Anbietern eine große Bandbreite an Kompetenzfeststellungsverfahren
angeboten, die den beschriebenen Kriterien in unterschiedlicher Weise
gerecht werden. Stellvertretend für viele andere Verfahren seien an dieser Stelle für die
Gruppe der Intelligenztests der Grundintelligenztest Skala 2 - Revision CFT 20-R (Hogrefe
2008), für computergestützte Verfahren der Berufsinteressens- und Eignungstests des
GEVA-Instituts oder für die Überprüfung der Ausbildungseignung für handwerklich-manuell
geprägte Berufe sowie zur Erfassung sozialer, personaler und methodischer Kompetenzen
der hamet2 Test (bbw Waiblingen gGmbH). Die genannten Verfahren weisen einen hohen
Standardisierungsgrad auf, unterscheiden sich aber hinsichtlich ihrer Aussagekraft, der
Kosten und der an die Durchführenden gerichteten Anforderungen.
In KomPo7 werden drei Verfahren bzw. Methoden eingesetzt, die im folgenden Kapitel näher
erläutert werden sollen.
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3.4. Elemente von KomPo7
Im Ergebnis von KomPo7 soll der Selbsteinschätzung eine Fremdeinschätzung, gewonnen
aus der Kompetenzfeststellung, gegenübergestellt werden. Im Anschluss werden die Methoden
und Instrumente hierfür vorgestellt.
3.4.1. Selbsteinschätzungsbogen
Die Selbsteinschätzung ist eine Möglichkeit zur individuellen Exploration von Interessen und
Neigungen. Diese kann frei in Aufsatzform stattfinden, in Interviewsituationen, aber auch
durch mehr oder weniger standardisierte Fragebögen unterstützt oder nur damit durchgeführt
werden.
Ziel innerhalb von KomPo7 ist immer die Unterstützung der Bewusstmachung von Interessen
und Neigungen der Schülerinnen und Schüler. In KomPo7 kommt ein einseitiger Fragebogen
zum Einsatz, welcher sich auf den Selbsteinschätzungsfragebogen des Berufswahlpasses
stützt, aber hinsichtlich der Beschreibung der Kompetenzkategorien an das Kategoriensystem
der Agentur für Arbeit angepasst wurde und die Bereiche der sozialen, methodischen
und personalen Kompetenzen umfasst. (siehe Anhang II)
Den Ergebnissen der Selbsteinschätzung werden in den gleichen Kategorien die Ergebnisse
der Kompetenzfeststellung als Fremdeinschätzung gegenübergestellt und im Rahmen des
Rückmeldegespräches mit den Schülerinnen und Schülern erörtert.
3.4.2. Allgemeiner-Struktur-Interessen-Test (AIST-R)
Der AIST-R dient der Erfassung schulisch-beruflicher Interessen auf der Basis des Modells
von J. L. HOLLAND. Er besteht aus 60 Items, mit denen sechs Interessendimensionen
gemessen werden:
R: Praktisch-technische Interessen (Realistic)
I: Intellektuell-forschende Interessen (Investigative)
A: Künstlerisch-sprachliche Interessen (Artistic)
S: Soziale Interessen (Social)
E: Unternehmerische Interessen (Enterprising)
C: Konventionelle Interessen (Conventional).
(Beltz Test, Hogrefe Verlag, 1. Revision, Auflage 2005)
Im Vordergrund stehen nicht die Zuschreibung bestimmter Berufe, sondern die Exploration
von Interessen und die Orientierungen bezüglich bestimmter Berufsfelder. Bei Schülerinnen
und Schülern können Interessen oder Desinteressen bzgl. der überprüften Interessendimensionen
eruiert werden, aber auch eine noch ganz am Anfang stehende Berufsorientierung
festgestellt werden.
Der Test wird in einer papier- oder PC-gestützten Variante angeboten. Die Bearbeitung dauert
zwischen 10 und 15 Minuten, die Auswertung der papiergestützten Variante erfordert
einen Aufwand von ebenfalls 10 bis 15 Minuten pro Bogen. Bei der PC-Variante erfolgt die
Auswertung computergestützt. Für die Durchführung und Auswertung ist eine Einweisung
bzw. Schulung notwendig.
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Dieser Test muss käuflich erworben werden: 1.000 Durchführungen kosten in der papiergestützten
Variante ca. 1,50 €, in der PC-gestützten lokalen Durchführung ca. 2,20 € pro Person
(jeweils aktuelle Preise siehe unter www.testzentrale.de).
3.4.3. Die Methode der Beobachtung in handlungs- und simulationsorientierten
Verfahren
Bisher wurde deutlich gemacht, dass sich vor allem handlungs- und verhaltensbasierte
Kompetenzen (wie methodische, personale und soziale Kompetenzen) nur sehr schwer
erfassen lassen, da sie in den meisten Fällen nur in Interaktion mit anderen Personen „sichtbar“
werden und somit rückgeschlossen werden müssen. „Das menschliche Subjekt, als
vermittelndes Glied zwischen wissensbasierter Kompetenz und praxisgestützter Performanz
kann nämlich nicht allein durch anonyme objektive Regeln und Messungen erschlossen werden.
Das Selbst und seine Selbstorganisation erfordern auch eine qualitative verstehensorientierte
Erfassung.“ (ERPENBECK & V. ROSESTIEL 2007, S. XXVII)
Ein qualitatives Verfahren, mit dem sich diesen Kompetenzbereichen genähert werden kann,
ist die Methode der Beobachtung in handlungs- und simulationsorientierten Verfahren. Beobachten
ist „… das systematische Erfassen, Festhalten und Deuten sinnlich wahrnehmbaren
Verhaltens zum Zeitpunkt seines Geschehens.“ (ATTESLANDER, 1995)
GRÜMER definiert Beobachtung als „… ein Verfahren, das auf die zielorientierte Erfassung
sinnlich wahrnehmbarer Tatbestände gerichtet ist, wobei der Beobachter seine Beobachtung
zu systematisieren und die einzelnen Beobachtungsakte zu kontrollieren hat.“ (GRÜMER,
1974)
In Aufgaben mit arbeits- und lebensweltlichem Bezug zeigen Schüler/-innen Verhaltensweisen,
von denen auf Kompetenzdimensionen geschlossen werden kann. Die Beobachtung
erfolgt durch Protokollierung der gezeigten Verhaltensweisen entweder quantitativ durch
Strichlisten oder qualitativ durch Notiz der gezeigten Handlungen und Verhaltensweisen. Bei
der qualitativen Beobachtung können Kompetenzdeterminanten für bestimmte Aufgaben
vorgegeben werden, denen beobachtete Verhaltensweisen dann während der Beobachtung
zugeordnet werden. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass Beobachterinnen und Beobachter
sich nur auf bestimmte Verhaltensweisen und Kompetenzindikatoren konzentrieren müssen
(siehe auch DRUCKREY, 2007). Nachteil dieser Form ist die Neigung vieler Beobachterinnen
und Beobachter, die Kompetenzraster möglichst vollständig auszufüllen und so auch nicht
deutlich gezeigte Verhaltensweisen dennoch zu protokollieren. Ebenso bleiben gezeigte
Kompetenzen, die nicht im Raster aufgenommen sind, aber dennoch für die Ausgangsfragestellung
bedeutsam sind, unbeachtet.
Eine andere Möglichkeit ist die freie Beobachtung. Hierbei werden positiv wie negativ auffällige
Verhaltensweisen und Kompetenzindikatoren während der Aufgabenbearbeitung auf
einem leeren Blatt notiert und erst im Nachhinein Kompetenzkategorien zugeordnet. Der
Vorteil hierbei ist, dass nur auffällige Beobachtungen notiert werden, Beobachterinnen und
Beobachter sich vollständig auf die Beobachtungssituation konzentrieren können, ohne
immer wieder eine Zuordnung zu Kompetenzkategorien während der Protokollierung vornehmen
zu müssen. Durch die nachträgliche Zuordnung können mehr Kompetenzbereiche
pro Übung berücksichtigt werden.
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„Wir glauben eben nur, was wir sehen, leider sehen wir nur, was wir glauben wollen.“
(ATTESLANDER, 1995)
Beobachtungen werden durch Individuen vorgenommen und sind somit immer subjektiv. Die
Wahrnehmung wird einerseits beeinflusst durch die Erfahrungen der Person, den jeweiligen
kulturellen Hintergrund, deren Normen, Werte und Einstellungen, andererseits durch die
Beschaffenheit der Sinnesorgane der beobachtenden Person. Somit kann eine Vielzahl von
Fehlern auftreten, die im Folgenden kurz beschrieben werden.
Es gibt Fehler zu Lasten dder Beobachterinnen und Beobachter (Wahrnehmungsfehler),
Fehler zu Lasten des Beobachtungssystems und Fehler zu Lasten der Beobachtungssituation.
Ein erster Schritt zur Minimierung all dieser Fehler ist deren Kenntnis. Die wichtigsten
Fehler sind im Folgenden aufgelistet:
• Einstellungsfehler: Nicht ins Subjektive fallen, sondern vorurteilsfrei an den Menschen
herangehen; Beobachtungen nicht verallgemeinern.
• Halo-Effekt: Bestimmte Eigenschaften oder besonders hervorstehende Merkmale
werden auf die ganze Person hin verallgemeinert („ Der kriegt dann das andere auch
nicht zustande!“).
• Erwartungseffekte: Bestimmte Kleidung oder z.B. ein Piercing lassen auf Fähigkeiten
schließen.
• Normfehler: Die Personen werden aneinander gemessen. In einer sehr schlechten
Gruppe kommt dann ein durchschnittlich guter Teilnehmer besser weg.
• Milde- und Strengefehler: Wenn aus Mitleid negativ bewertete Verhaltensweisen
ausgeblendet oder diese aus Strenge überbewertet und sanktioniert werden.
• Emotionale Beteiligung: z.B. persönliches Interesse an einer Person.
• Logische Fehler: Wer nicht pünktlich ist, ist unzuverlässig. Wer zittert, ist nervös...
etc.
• Observer Drift: Ermüdung der Beobachterinnen und Beobachter – ablenkende
Gedanken.
• Mangelnde Beherrschung des Kategoriensystems
• Kontrasteffekt: Hier wird besonders das beobachtet, was im Gegensatz oder Kontrast
zu den Persönlichkeitsmerkmalen der Beobachterinnen und Beobachter steht.
• Effekt des ersten Eindrucks: Der erste Eindruck, den wir bei einer Beobachtung
gewonnen haben, wird auf das Bild der betreffenden Person im Voraus übertragen
(„So einen Typen hatten wir doch schon mal...“).
• Fehler der zentralen Tendenz: Bezeichnet die Neigung, einen unbekannten
Menschen „in der Mitte“ einzuordnen (Auswertungsfehler).
• Verurteilung durch Wortwahl: „labil, depressiv, nicht lernwillig“ etc.
• Mangelnde Trennschärfe der Beobachtungskategorien
• Schlechte Sicht/Hörverhältnisse: z.B. zu kleine Räume.
• Reaktivität der Personen: Diese verhalten sich anders aufgrund der
Beobachtungssituation.
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Handbuch KomPo7
Um Subjektivität zu kontrollieren bzw. „dämpfen“ zu können, müssen eine Reihe von Maßnahmen
ergriffen werden, wie sie u.a. auch in der Broschüre „Qualitätsstandards für Verfahren
zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf“ (DRUCKREY 2007) beschrieben
sind.
So sollten folgende Kriterien beachtet werden:
• Wechsel in der Gruppenzusammensetzung,
Fremdbeobachter/Mehraugenprinzip,
sich stets der eigenen Subjektivität und des eignen aktuellen emotionalen inneren Zustands
bewusst sein,
Trennung von Beobachtung und Bewertung,
Konzentration der Beobachtung auf das Geschehen,
Einstufung an konkreten Beispielen aus dem Beobachtungsprotokoll belegen,
Verwenden einer möglichst beschreibenden und nicht einer bewertenden Sprache,
geschulte Beobachterinnen und Beobachter,
Rotationsprinzip.
Das Berufsbildungswerk Waiblingen gGmbH hat im Rahmen der Entwicklung des hamet2-
Tests Kriterien für den Beobachtungs- und Bewertungsprozess formuliert und im Akronym
BAKQuER zusammengefasst. BAKQuER steht hierbei für:
Beobachten/Analysieren freie Beobachtung und Protokollierung
Kategorisieren Zuordnung zu Beobachtungskategorien im Anschluss an die
Beobachtung
Qualifizieren Bewertung der Beobachtungen
Evaluation Überprüfung der Gültigkeit der Einzelbeobachtungen in einer
Beobachterkonferenz
Response Abschluss einer Kompetenzfeststellung ist immer die individuelle
Rückmeldung der Ergebnisse die Personen
Quelle: bbw Waiblingen gGmbH
Damit sind die Grundlagen für KomPo7 beschrieben. Im folgenden Kapitel werden der Prozess
der Beobachtung, die benötigten Rahmenbedingungen sowie die einzelnen Übungen
und Aufgaben anhand des Ablaufes von KomPo7 erläutert.
Abgeleitet für KomPo7 bedeutet dies, dass die Beobachtung bei jeder Übung aufs Neue
gestartet wird. Dabei werden die Beobachtungen frei protokolliert, ohne dass diese gleich
bestimmten Kriterien zugeordnet oder bewertet werden.
Die Ergebnisse werden am Ende des Tages in einer Beobachterkonferenz besprochen und
gesichert. Am Ende der Kompetenzfeststellung kommen die Beobachterinnen und Beobachter
zu einer Fremdeinschätzung. Dabei bezieht sich die Fremdeinschätzung nur auf die
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Handbuch KomPo7
Beobachtungen während der Kompetenzfeststellung. Wie die Schülerinnen und Schüler im
Laufe des Schuljahres im Unterricht von den Lehrkräften wahrgenommen werden, ist hierbei
z.B. nicht von Bedeutung und darf nicht in die Beobachterkonferenz mit einfließen. Hierfür
ist es natürlich von Vorteil, wenn Beobachterinnen und Beobachter, die von ihnen beobachteten
Schülerinnen und Schüler nicht aus dem eigenen Unterricht kennen. Innerhalb einer
Schule ist dies nicht immer sicherzustellen. Deshalb sollte sich sehr stark auf die eigenen
Beobachtungsprotokolle bezogen werden. Bewertungen aus „dem Bauch heraus“, die sich
auf unspezifische, nicht explizit belegbare Vorerfahrungen beziehen, sollten unterlassen
werden.
Das Beobachtungsverhältnis ist dabei 1:4. Eine Beobachterin / ein Beobachter beobachtet
vier Schülerinnen oder Schüler bzw. 2 Beobachterinnen oder Beobachter beobachten acht
Schülerinnen oder Schüler über zwei Tage hinweg. Dadurch wird das Mehraugenprinzip
über zwei Tage hinweg gewährleistet. Dies ist auch über ein Rotationsverfahren zwischen
den beiden Beobachterinnen oder Beobachter während der Übung bzw. nach jeder Übung
möglich.
3.5. Ablauf von KomPo7
Im Rahmen des Projektes KomPo wurde KomPo7 an einer Schule mit 32 Schülerinnen und
Schüler, aufgeteilt in zwei 16er-Gruppen durchgeführt. Bei der Darstellung von KomPo7 wird
sich im Folgenden bzgl. des Personals, der Materialien etc. immer auf eine 16er-Gruppe
bezogen.
Räumlichkeiten
Für die Durchführung von KomPo 7 wird pro 16er-Gruppe mindestens ein großer Raum
benötigt. Da viele Übungen in Gruppen mit vier Schülerinnen und Schülern erfolgen, sind
auch zwei Räume sinnvoll.
Um zu verdeutlichen, dass es sich bei der Kompetenzfeststellung um eine besondere Situation
handelt oder, um eine neutrale Situation außerhalb der gewohnten Schulumgebung zu
schaffen, kann die Kompetenzfeststellung andernorts durchführt werden. Beispielsweise
können Jugend- und Bildungszentren bzw. kirchliche Institutionen und Vereine bezüglich
Räumlichkeiten angefragt werden.
Materialien
Die Anleitungen zu den Übungen, die bei KomPo 7 eingesetzt werden, sind im Anhang
angefügt. Der jeweiligen Anleitung ist der Materialbedarf zu entnehmen. Die benötigten
Materialien wie Kopierpapier, Scheren, Klebestifte, Tesafilm, Buntstifte, Lineale, Flipchart
usw. sind in der Regel bereits bei den Schülerinnen und Schüler oder in der Schule
vorhanden.
Vorlagen zur Selbst- und Fremdeinschätzung, Vorlagen zum Kompetenzprofil sowie die
Bögen für die Beobachterkonferenz sind im Anhang zu finden und werden in elektronischer
Form zur Verfügung gestellt.
Der Allgemeine Interessen-Struktur-Test ist ein standardisiertes Testverfahren zur Ermittlung
schulisch-beruflicher Interessen. Dieser Test kann in zwei Formen erworben werden (siehe
Kapitel 3.4.2.)
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Handbuch KomPo7
Im Folgenden wird ein idealtypischer Ablaufplan von KomPo7 dargestellt, wie er auch im
Rahmen des Projektes KomPo an vielen Schulen durchgeführt wurde. Die Kompetenzfeststellung
muss nicht an drei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt werden, sollte aber
innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens erfolgen, damit die Schülerinnen und Schüler
den Zusammenhang der einzelnen Elemente nicht aus den Augen verlieren und die Beobachtungen
nicht zu weit auseinanderliegen. Allerdings ist dann nicht gesichert, dass immer
dieselben Beobachterinnen und Beobachter wieder zur Verfügung stehen.
Wird die Kompetenzfeststellung im Block durchgeführt, ist es wichtig, dass handlungsbestimmte
Elemente sich mit Einzelaufgaben und Vorbereitungen abwechseln, um das Interesse,
die Aufmerksamkeit und die Motivation der Schülerinnen und Schüler aufrecht zu erhalten.
Je nach zeitlicher Unterrichtsorganisation können die einzelnen Elemente der Kompetenzfeststellung
an die Unterrichts- und Pausenzeiten angepasst werden.
Die Dauer der einzelnen Aufgaben und Übungen kann je nach Gruppenzusammensetzung
und Schulform variieren – die Erfahrung aus dem Projekt zeigen aber, dass sie sich über den
Tag ausgleichen.
Wenn nicht anders vermerkt, sind alle Übungen/Aufgaben durchzuführen. Weitere Übungen
(z.B. aus den Alternativvorschlägen) können jedoch zusätzlich durchgeführt und beobachtet
werden.
Eine ausführliche tabellarische Darstellung des Ablaufes mit den Übungen und den zugeordneten
Kompetenzdeterminanten und Erläuterungen sind im Anhang I aufgeführt.
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Tag 1 | Zeit Inhalte Personaleinsatz
Begrüßung Vorstellung
4 Beobachterinnen und Beobachter
08:00 – 08:40 Erläuterung zu KomPo7
(jeweils in 16er-Gruppe)
Einstieg
Selbsteinschätzungsbogen 4 Beobachterinnen und Beobachter
08:40 – 09:00
(jeweils in 16er-Gruppe)
09:00 – 09:10 Pause
Durchführung Eierfall (alternativ Turmbau, 4 Beobachterinnen und Beobachter
09:10 – 10:10 Brückenbauübung)
(4 Gruppen à 4 Schüler)
10:10 – 10:30 Pause
Durchführung Allgemeiner-Interessen-Struktur- 4 Beobachterinnen und Beobachter
10:30 – 10:50 Test (AIST-R)
(jeweils in 16er-Gruppe)
Besprechung Erläuterung AIST-R 4 Beobachterinnen und Beobachter
10:50 – 11:00
(jeweils in 16er-Gruppe)
11:00 – 11:20 Pause
Vorbereitung Vorbereitung auf das Job- 4 Beobachterinnen und Beobachter
11:20 – 12:00 Interview
(Fragenerarbeitung in 8er-Gruppe)
Durchführung Erlebnispädagogische Übung 4 Beobachterinnen und Beobachter
12:00 – 12:20 Stab absenken
(optional durchzuführen)
(jeweils in 16er-Gruppe)
Abschluss
12:20 – 13:00
13:00 – 13:30 Pause
Auswertung
13:30 – 15:00
Abschluss des 1. Tages
Feedbackrunde
Ausblick auf 2. Tag
Beobachterkonferenz und kurzes
Feedbackgespräch
Jeweils 2 Beobachterinnen und
Beobachter fassen die Ergebnisse für ihre
8er-Gruppe zusammen.
Tag 2 | Zeit Inhalte Personaleinsatz
Begrüßung
08:00 – 08:15
Einstieg
Durchführung Erlebnispädagogische Übung 4 Beobachterinnen und Beobachter
08:15– 09:00
(jeweils in 16er-Gruppe)
09:00 – 09:20 Pause
Durchführung Job-Interview I 4 Beobachterinnen und Beobachter
09:20 – 10:30
(jeweils in 16er-Gruppe)
10:30 – 10:50 Pause
Durchführung Nachbereitung des Job- 4 Beobachterinnen und Beobachter
10:50 – 11:30 Interviews
(jeweils in 16er-Gruppe)
Durchführung Präsentation des Job-Interviews 4 Beobachterinnen und Beobachter
11:30 – 12:30
(4 Gruppen à 4 Schüler)
Abschluss Abschluss des 2. Tages
12:20 – 13:00 Feedbackrunde
Auswertung Beobachterkonferenz und kurzes Jeweils 2 Beobachterinnen und
13.30 – 15.00 Feedbackgespräch
Beobachter fassen die Ergebnisse für ihre
8er-Gruppe zusammen.
Tag 3 | Zeit Inhalte
Individuelles Feedback
Auswertungsgespräch
Personaleinsatz
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3.5.1. Die Elemente von KomPo7
An dieser Stelle werden die einzelnen Übungen und Aufgaben entsprechend dem vorangestellten
Ablaufplan chronologisch beschrieben und mit Hinweisen für die Durchführung versehen.
Im Anschluss wird explizit auf das Zusammentragen der einzelnen Beobachtungsergebnisse
in der Beobachterkonferenz eingegangen werden.
Vor Beginn der Kompetenzfeststellung ist es sinnvoll, die teilnehmenden Schülerinnen und
Schüler den vier Beobachterinnen und Beobachter zuzuweisen. Dabei beobachten zwei
Beobachterinnen und Beobachter jeweils acht Schülerinnen und Schüler über die ersten
beiden Tage der Kompetenzfeststellung hinweg. Es bietet sich an, dass zwei Beobachterinnen
und Beobachter zusätzlich als Anleiter agieren, durch den Ablauf führen, und dass die
beiden anderen Beobachterinnen und Beobachter ausschließlich beobachten.
Während der Aufgabenbearbeitung soll durch die Beobachterinnen und Beobachter so wenig
wie möglich Einfluss genommen werden. Es geht bzgl. der Kompetenzfeststellung nicht um
die möglichst gute Erreichung des in der Aufgabe gestellten Zieles, auch wenn dies nicht
unwichtig für die Motivation der Schülerinnen und Schüler ist. Für die Kompetenzfeststellung
hat jede Übung den Zweck, Kompetenzen sichtbar und einer Beobachtung zugänglich zu
machen. Es sollte nur interveniert werden, wenn durch Verhaltensweisen der Schülerinnen
und Schüler dieses Ziel gefährdet wird. Zum Beispiel sollten nur dann Hilfestellungen
gewährt werden, wenn ein Abbruch der Übung gleich zu Beginn droht. Ebenfalls sollte
extrem auffälliges oder delinquentes Verhalten nur dann unterbunden (durch Ermahnung
oder Ausschluss von der Kompetenzfeststellung) werden, wenn die anderen Schülerinnen
und Schüler in der Aufgabenbearbeitung gestört werden oder ein Abbruch der Aufgabe
droht.
Für die freie Beobachtung kann für jede Person ein einzelnes Blatt genutzt werden oder ein
Blatt in acht Spalten aufgeteilt werden. Bei letzterem können die Beobachtungen für acht
Schülerinnen und Schüler auf einem Bogen festgehalten werden. Die zweite Variante erwies
sich in der praktischen Durchführung als einfacher.
Tag 1
Vorstellung und Begrüßung
Der erste Tag beginnt mit einer Vorstellungs- bzw. Begrüßungsrunde aller Teilnehmenden.
An dieser Stelle wird den Schülerinnen und Schüler mitgeteilt, was in den folgenden drei
Tagen passieren wird. Gemeinsam wird kurz erarbeitet, warum es wichtig ist, über seine
Stärken Bescheid zu wissen und warum dies auch für die Berufsorientierung von Bedeutung
ist. Die thematische Einstimmung auf die Phase der Berufsorientierung und der darin eingebetteten
Kompetenzfeststellung kann auch im Unterricht zeitnah zuvor erfolgen.
Ein Ausblick auf die drei Tage wird in Form einer kurzen Darstellung des Tagesablaufs
gegeben. Im Anschluss begeben sich die 16er-Gruppen in ihre Räume.
Hilfreich ist die Gestaltung des Raumes in Form eines Stuhlkreises, um das
gewohnte Unterrichtssetting aufzubrechen und den Inhalt der drei Tage auf Flipchart
darzustellen.
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Selbsteinschätzungsbogen
Bevor der Selbsteinschätzungsbogen ausgeteilt wird, sollte erläutert werden, was genau mit
einer Selbsteinschätzung gemeint ist. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten,
sondern nur eine eigene Einschätzung von sich selbst.
An dieser Stelle sollen die Schülerinnen und Schüler darauf hingewiesen werden, dass die
Beobachterinnen und Beobachter aus den Beobachtungsergebnissen der Kompetenzfeststellung
eine Fremdeinschätzung zu den gleichen Kompetenzdeterminanten wie im Selbsteinschätzungsbogen
gewinnen, die der Selbsteinschätzung gegenübergestellt wird. Im
Feedbackgespräch kann den Schülerinnen und Schülern mitgeteilt werden, inwieweit Selbst-
und Fremdeinschätzung übereinstimmen oder auseinandergehen.
Die Skala, die von „Trifft voll zu“ über „Trifft eher zu“ und „Trifft eher nicht zu“ bis „Trifft gar
nicht zu“ reicht, muss erklärt werden.
Es sollten ca. 10 Minuten für die Bearbeitung des Bogens eingeplant werden.
Die Schülerinnen und Schüler, die schneller fertig sind, drehen ihren Zettel um und verhalten
sich ruhig, um nicht zu stören.
Den Bogen füllen die Schülerinnen und Schüler an ihrem Platz selbständig aus.
(Anlage II)
Turmbau/ Eierfall/ Brückenbau
Die Übung „Turmbau“ (alternativ Eierfall oder Brückenbau) wird in Kleingruppen á vier
Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Zunächst wird der gesamten Gruppe die Aufgabenstellung
erläutert. Danach setzen sich die Schülerinnen und Schüler in den vorher festgelegten
4er-Gruppen so an den Tischen zusammen, dass sie die Aufgaben zusammen bearbeiten
können und genug Platz zum Bauen und Basteln haben. Das Material wird ausgeteilt,
wenn die Gruppen sich zusammengefunden haben. Bis jetzt werden noch Fragen beantwortet.
Wenn allen Schülerinnen und Schülern das Material und das Aufgabenblatt vorliegen,
läuft die Zeit und die anleitenden Personen ziehen sich erstmals zurück und nehmen ausschließlich
die Beobachterrolle ein. Ab jetzt sind die Gruppen auf sich alleine gestellt und es
werden auch keine Fragen mehr beantwortet (außer bei besonderem Interventionsbedarf).
Für die Bearbeitung der Aufgabe inklusive der Erstellung eines Präsentationsplakats haben
die Gruppen ca. 45 Minuten Zeit. Im Anschluss präsentieren die Gruppen nacheinander vor
der Gesamtgruppe ihre Ergebnisse entsprechend der Aufgabenstellung. Das durchführende
Personal kann zusammen mit der Gesamtgruppe die einzelnen Türme nach den auf dem
Aufgabenblatt genannten Kriterien bewerten. Für die Präsentation und Bewertung sollten ca.
20 Minuten eingeplant werden.
Während dieser Übung können folgende Kompetenzen beobachtet werden:
Arbeitsplanung, Kreativität, Problemlösefähigkeit, Auffassungsgabe, Motivation,
Durchhaltevermögen, Sorgfalt, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit.
Bevor es zum nächsten Spiel geht, räumen alle Schülerinnen und Schüler ihren Arbeitsplatz
auf.
(Anlagen III - V)
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Allgemeiner-Struktur-Interessen-Test (AIST-R)
Um diesen Test durchzuführen und auszuwerten, müssen geeignete und geschulte Personen
vorhanden sein.
Den Schülerinnen und Schülern wird zunächst erklärt, worum es sich bei dem Test handelt.
Hier sollte betont werden, dass es sich um keinen Test handelt, bei dem Noten vergeben
werden, sondern um eine reine Interessenserhebung. Auch hier gibt es wie beim Selbsteinschätzungsfragebogen
keine richtigen oder falschen Antworten. Es muss verdeutlicht werden,
dass es ausschließlich um Interessen geht. Unabhängig von vorhandenen individuellen
Voraussetzungen soll mittels des Tests festgestellt werden, ob Schülerin oder ein Schüler
bzgl. eines oder mehrerer der abgefragten Interessensbereiche eine klares Interesse, Desinteresse
oder aber keinerlei Interessenausprägungen aufweist, im letzteren Fall also noch
ganz am Beginn der beruflichen Orientierung steht.
Die Skala von 5 bis 1 wird erläutert. Die „5“ wird eingetragen, wenn ein besonderes Interesse
vorliegt, eine „1“ bei den Fragen, bei denen kein Interesse vorliegt. Dazwischen liegen die
Abstufungen mit den Werten 4, 3 und 2. An dieser Stelle kann ein Beispiel genannt werden:
z.B. jemand spielt kein Instrument, würde es aber gerne machen. Dann besteht ein Interesse
und es kann an dieser Stelle auch eine 4 oder 5 eingetragen werden. Die Schülerinnen und
Schüler können die zwei Probeaufgaben auf der ersten Seite ausfüllen. Es empfiehlt sich,
vor allem im Hauptschulbereich, einige Fragen mit der gesamten Gruppe durchzugehen und
zu erläutern. Dazu zählen die Fragen Nr. 3, 6, 14, 18, 20, 27, 31, 36 und 57. Wenn dann
keine Fragen mehr bestehen, bearbeiten die Schüler/-innen in Ruhe und jeder für sich die 60
Fragen.
Es sollte noch darauf hingewiesen werden, dass die Schüler/-innen auf der letzten Seite
bzw. auf der Rückseite nichts eintragen müssen, es aber wichtig ist, dass sie auf der ersten
Seite ihren Namen eintragen.
Für die Bearbeitung sollten ca. 15 Minuten eingeplant werden.
Auch hier lassen die Schüler/-innen, die schneller fertig sind, den Bogen auf ihrem Tisch
liegen und verhalten sich ruhig, bis alle fertig sind.
Den Bogen füllen die Schülerinnen und Schüler an ihrem Platz aus.
Vorbereitung auf das Job-Interview
Zunächst müssen die Schülerinnen und Schüler auf das Job-Interview vorbereitet werden.
Hierzu wird ihnen erklärt, worum es sich bei einem solchen Interview handelt und wer als
Firmenvertreter eingeladen wurde. Es wird verdeutlicht, dass das Job-Interview eine besondere
Chance darstellt, und dass sie die Möglichkeit haben, eine Firmenvertreterin oder einen
Firmenvertreter, möglicherweise sogar aus der Firmenleitung, zu einem Beruf und den Ausbildungs-
und Praktikumsmöglichkeiten in diesem Unternehmen, zu befragen.
Dieses Interview muss vorbereitet werden, damit die Schülerinnen und Schüler am nächsten
Tag, beim Job-Interview, alle wichtigen Fragen vorliegen haben. Die Schülerinnen und
Schüler können auch schon darauf hingewiesen werden, dass sie nach dem Interview eine
Präsentation erstellen sollen und es deswegen wichtig ist, aufmerksam zuzuhören und mitzuschreiben
und im Vorfeld möglichst viele und genaue Fragen zu sammeln.
Es wird nun in der Gruppe gemeinsam ein Fragenkatalog entwickelt. Dazu können im Vorfeld
vier Flipchart-Bögen vorbereitet werden, die bereits Fragekategorien als Überschrift enthalten,
die dann auch später bei der Präsentationsaufgabe wieder auftauchen werden. Alternativ
können die Fragen anstatt auf Flipchartpapier auch an der Tafel gesammelt werden.
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Die Schülerinnen und Schüler sollen selber Fragen entwickeln und sie auch selbstständig in
eine der vier Kategorien einordnen. Dabei kann natürlich von Seiten der Beobachterinnen
und Beobachter auch Hilfestellung gegeben werden. Diese können auch entscheiden, ob die
Schülerinnen und Schüler selbst ihre Fragen anschreiben, eine Person für alle die Fragen
anschreibt oder ob die Beobachterinnen und Beobachter das selbst übernehmen.
Zum Zusammentragen der Fragen sollten ca. 30 Minuten eingeplant werden. Danach werden
die Interviewfragenblätter ausgeteilt und alle Schülerinnen und Schüler schreiben für
sich die Fragen von der Tafel ab. Dafür werden ca. 15 bis 20 Minuten benötigt. Die Schülerinnen
und Schüler schreiben anschließend ihren Namen auf den Bogen und die Bögen werden
eingesammelt und am nächsten Tag zum Job-Interview wieder ausgegeben, damit
Bögen nicht zu Hause vergessen werden können.
Während der Erstellung des Fragebogens erfolgt keine systematische Beobachtung.
(Anlage VI)
Heliumstab (Stababsenken)
Diese Übung kann je nach Zeitbudget zu diesem oder jedem anderen Zeitpunkt der Kompetenzfeststellung
eingebaut werden. Sie eignet sich, um Phasen konzentrierten Arbeitens
abzuschließen oder Leerlauf zu überbrücken. Sie kann je nach Frustrationstoleranz der
Gruppe zwischen 5 und 10 Minuten lang durchgeführt werden.
Bei dieser Übung geht es sehr stark um Kooperation und Teamfähigkeit. Die Beobachtung
der Kompetenzdeterminanten ist oft schwierig, da je nach Gruppe die Beteiligung der Schülerinnen
und Schüler sehr intensiv ist und von Seiten der Beobachterinnen und Beobachter
auch immer mal wieder interveniert werden muss.
Während dieser Übung können folgende Kompetenzen beobachtet werden:
Motivation, Durchhaltevermögen, Sorgfalt, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit,
Konfliktfähigkeit, Umgangsformen.
(Anlage VII)
Abschlussrunde Tag 1
Die Abschlussrunde kann wieder in einem Stuhlkreis durchgeführt werden. Alle sollten kurz
zurückmelden, wie Ihnen der Tag gefallen hat und wie sie sich fühlen.. Die Schülerinnen und
Schüler bekommen, bevor sie nun nach Hause gehen, schriftlich die Zeiten für das Feedbackgespräch
am dritten Tag mitgeteilt. Diese Information sollen sie zu Hause an ihre Eltern
weitergeben, damit diese, wenn möglich, an dem Gespräch teilnehmen können.
Beobachterkonferenz 1. Tag
In der Beobachterkonferenz sitzen die beiden Beobachterinnen und Beobachter zusammen,
die gemeinsam acht Schülerinnen und Schüler beobachtet haben. Die individuellen Notizen
aus der freien Beobachtung werden für Schülerinnen und jeden Schüler zusammengetragen
und in den Tagesauswertungsbogen den vorgegebenen Kategorien entsprechend den
Merkmalsausprägungen 1 – 4 („trifft voll zu“ bis „trifft nicht zu“) zugeordnet. Es kann durch-
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aus vorkommen, dass zu einzelnen Kompetenzen keine Beobachtungen gemacht wurden.
Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass die jeweilige Person diese Kompetenz nicht besitzt,
sondern dass man sie nicht beobachtet hat oder aber sie an dieser Stelle nicht gezeigt
wurde. Das entsprechende Feld wird frei gelassen. Es ist wichtig, zu jeder Kompetenzkategorie
neben der Bewertung auch die Notizen aus der freien Beobachtung im Feld „Anmerkungen“
mit zu übernehmen, die die Bewertung von 1 - 4 stützen bzw. begründen. So können
Beispiele und Situationen benannt werden, auf denen diese Bewertung beruht. Diese
Beispiele sind auch für die Feedbackgespräche am dritten Tag und die Ausformulierung der
Kompetenzprofile wichtig und hilfreich. So kann auch nach einem längeren Zeitraum das
Ergebnis konkret belegt werden und in Gesprächen mit der Schülerin oder dem Schüler
hinzugezogen werden.
(Anlage XVI)
Nachbereitung Tag 1
Nach der Durchführung des 1. Tages muss der AIST-R für alle Schülerinnen und Schüler
ausgewertet werden.
Tag 2
Am zweiten Tag beginnen die Schülerinnen und Schüler gleich in ihren 16er-Gruppen in
ihren Räumen. Die Einteilung der 4er-Gruppen innerhalb der 8er-Gruppen kann zum vorigen
Tag geändert werden, da das Verhalten der einzelnen Schülerinnen und Schüler oft auch
von der Gruppenzusammensetzung beeinflusst wird.
Begrüßung
Zur Begrüßung und als Warm-up am zweiten Tag sollte wieder der Tagesablauf vorgestellt
werden. Es kann auch ein kleines Spiel, wie z.B. Traumberuf-Lieblingsessen, gespielt werden.
Eisscholle/ Deckendrehen/ Mausefalle/ Blinde Schlange
Es kann zwischen den Spielen Eisscholle, Deckendrehen oder Mausefalle gewählt werden.
Diese Spiele kommen aus dem Bereich der Erlebnispädagogik und dienen u.a. auch der der
Abwechslung, wenn dahin konzentriert gearbeitet wwurde. Auch stellt dies eine neue Situation
dar, in der die Schülerinnen und Schüler vor allem hinsichtlich ihrer sozialen und personalen
Kompetenzen beobachtet werden können.
Das Spiel wird der gesamten 16er-Gruppe erklärt und dann ggf. in zwei Teilgruppen parallel
oder nacheinander durchgeführt.
Während des Spiels können folgende Kompetenzen beobachtet werden: Durchhaltevermögen,
Motivation, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit,
respektvoller Umgang.
(Anlagen VIII - XI
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Job-Interview
Nach der Pause finden sich alle Schülerinnen und Schüler in einem Raum zusammen und
die Bögen mit den am Vortag erarbeiteten Fragen werden ausgeteilt.
Die Firmenvertreterin oder der Firmenvertreter stellt zunächst sich und dann das Unternehmen
vor und beantwortet anschließend die Fragen. Oder die Schülerinnen und Schüler können
sofort nach der Vorstellung mit ihren Fragen beginnen.
Die Schülerinnen und Schüler müssen während des Interviews die Antworten in ihren Fragenkatalog
notieren. Das kann dazu führen, dass es manchmal etwas ruhiger ist und keine
Fragen gestellt werden, weil die Schülerinnen und Schüler die Frage suchen, zu der sie
gerade eine Antwort gehört haben oder weil sie mehr Zeit zum Schreiben benötigen.
Das Job-Interview kann zwischen 30 und 60 Minuten dauern.
Auch während des Job-Interviews werden die Schülerinnen und Schüler beobachtet.
Folgende Kompetenzen können dabei beobachtet werden:
Kommunikationsfähigkeit, Leistungsbereitschaft und ein höflicher/ respektvoller
Umgang.
Nachbereitung des Job-Interviews
Das Job-Interview wird in Form einer Präsentation nachbereitet. Dazu werden 4er-Gruppen
gebildet. Jede Gruppe erhält ein Thema, das sie bearbeiten und präsentieren soll. Die Antworten,
die während des Interviews gesammelt wurden, dienen dabei als Grundlage. Die
Gruppen haben je eines der folgenden vier Themen zu bearbeiten: (1) Betrieb, (2) Arbeitsplatz/-ort,
(3) Arbeitsmittel und Arbeitsbedingungen sowie (4) Ausbildung und Arbeit.
Zunächst wird den Schülerinnen und Schüler die Aufgabe vorgestellt und Fragen dazu
beantwortet, dann werden Material und Aufgabenblatt ausgeteilt. Die Schülerinnen und
Schüler arbeiten selbstständig in ihren Gruppen. Die Gruppen sollten noch darauf hingewiesen
werden, dass sie zwei Mitglieder auswählen, die das Gruppenplakat präsentieren
werden.
Zum Erstellen der Präsentationsplakate haben die Gruppen 45 bis 60 Minuten Zeit. Wenn
die Zeit vor der Pause nicht ausreicht, kann auch noch etwas Zeit danach genutzt werden.
Während der Nachbereitung können folgende Kompetenzen beobachtet werden:
Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Leistungsbereitschaft, respektvoller Umgang
und Teamfähigkeit.
(Anlage XIII - XVII)
Präsentation des Job-Interviews
Die Gruppen präsentieren nun nacheinander vor der Gesamtgruppe ihre Plakate bzw. das
Thema ihres Plakats. Dafür stehen insgesamt ca. 30 Minuten zur Verfügung.
Während der Präsentation erfolgt keine systematische Beobachtung.
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Abschlussrunde Tag 2
Die Abschlussrunde kann wie an Tag 1 in einem Stuhlkreis durchgeführt werden. Alle
Schülerinnen und Schüler sollen ein kurzes Feedback zu den zwei Tagen geben.
Es kann ein Fragebogen zur Bewertung der Kompetenzfeststellung ausgegeben und
ausgefüllt werden.
Beobachterkonferenz
In der Beobachterkonferenz des zweiten Tages wird nun die freie Beobachtung des zweiten
Tages zusammen mit der Tagesauswertung des ersten Tages in die Gesamtauswertung
zusammengetragen. Hierbei gelten die gleichen Kriterien zur Beobachterkonferenz wie am
Ende des ersten Tages.
Die einzelnen Beobachtungen werden nach dem folgenden Schema zu einem Gesamtergebnis
in der Beobachterkonferenz zusammengefasst.
1. Tag 2. Tag 3. Tag
individuelle freie
Beobachtung
Übung 1
Übung 2
Beobachterkonferenz
Tagesauswertung
Beobachterkonferenz
Nachbereitung Tag 2
individuelle freie
Beobachtung
Übung 1
Übung 2
Übung 3
Beobachterkonferenz
Gesamtauswertung
Beobachterkonferenz
Individuelle Rückmeldung
Nach der Durchführung des zweiten Tages werden Selbst- und Fremdeinschätzung auf
einem Bogen zusammengetragen.
(Anlage XVII)
Anmerkung zur Durchführung der Kompetenzfeststellung:
Es kann vorkommen, dass die Gruppen die Aufgaben und Übungen schneller als vorgesehen
bearbeiten und somit zwischendurch oder am Ende noch Zeit ist, die sinnvoll gefüllt
werden sollte. In solchen Pausen können entweder die als Alternative zur Verfügung stehen-
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den Aufgaben oder die Spiele „Heliumstab“ bzw. „Blinde Schlange“ ausgewählt werden.
Letztere können in der Durchführung unterschiedlich ausgedehnt werden und so ideal als
„Lückenfüller“ dienen.
Tag 3
An diesem Tag finden einzig die Rückmeldungen der einzelnen Ergebnisse und die Gegenüberstellung
der Fremdeinschätzung zur Selbsteinschätzung im individuellen Feedbackgespräch
statt.
3.5.3. Das Feedbackgespräch
Für das Feedbackgespräch müssen pro Schülerin und Schüler ca. 20 Minuten eingeplant
werden. Für dieses Gespräch werden die Selbst- und Fremdeinschätzung, die Gesamtauswertung
(hier sind Beobachtungsnotizen vermerkt, mit deren Hilfe die Einschätzungen verdeutlichen
werden können) und das Ergebnis des AIST-R benötigt. Die Ergebniskurve des
AIST-R sollte gezeigt werden, um das Gesagte zu unterstützen bzw. zu verdeutlichen.
Zunächst sollte die Schülerin oder der Schüler begrüßt und gefragt werden, wie ihr oder ihm
die zwei Tage gefallen haben. Anschließend wird der Ablauf des Gespräches vorgestellt.
Begonnen wird mit der Selbsteinschätzung, indem diese noch einmal vorgelegt wird. Dann
kann der Bogen gezeigt werden, auf dem sowohl Selbst- als auch Fremdeinschätzung gemeinsam
dargestellt sind. Es sollte unbedingt darauf hingewiesen werden, dass die Fremdeinschätzung
eine Momentaufnahme ist, die Einschätzung der Beobachterinnen und Beobachter
und nicht die Einschätzung der „restlichen Welt“ darstellt. Dies kann unterstützt werden
durch Formulierung wie: „Wir haben dich so und so wahrgenommen.“ Oder „Wir haben
das und das beobachtet“. Bei differierenden Selbst- und Fremdeinschätzungen sollten Formulierungen
wie „Du hast dich viel besser als du bist eingeschätzt.“ oder „Deine Ergebnisse
sind viel besser als du dich eingeschätzt hast.“ vermieden und ersetzt werden durch Formulierungen
wie „Wir haben dich viel schlechter/besser wahrgenommen als du dich selbst.“
Differenzen in der Selbst- und Fremdeinschätzung können gut als Anlass und Einstieg für
Gespräche zu Leistungsbereitschaft und der weiteren Förderung genutzt werden. Ebenso
können Kompetenzbereiche, zu denen keine Fremdeinschätzung vorliegt, gemeinsam mit
der Schülerin oder dem Schüler hinterfragt werden, um Hinweise auf Störungen bei der Bearbeitung,
Antipathien bei der Gruppenzusammensetzung o.ä. zu bekommen.
Es sollte erläutert und erklärt werden, wie es zu der Einschätzung kam. Betont werden immer
zuerst die Stärken, die festgestellt werden konnten. Wenn es Punkte gibt, an denen es
Verbesserungsvorschläge gibt, sollten diese rückgemeldet werden. Es geht bei diesem Verfahren
jedoch in erster Linie um die Stärken.
Ist im Ergebnis des AIST-R eine deutliche Interessensausprägung in einem oder mehreren
Bereichen deutlich geworden, wird dies genauso mitgeteilt, als wenn keine deutliche Ausprägung
zu erkennen ist. Der Schülerin oder dem Schüler sollte dann aber gesagt werden,
dass sie wahrscheinlich noch recht offen sind gegenüber den unterschiedlichen Interessensbereichen
bzw. unentschlossen in der beruflichen Orientierung. Kein Interesse oder ein
deutliches Desinteresse ist nicht negativ, sondern als Ergebnis zu bewerten. Wenn eine
deutliche Ausprägung zu erkennen ist, sollte versucht werden, eine Verbindung zu den Stärken
herzustellen. Wenn eine solche Ausprägung nicht zu erkennen ist, sollte noch einmal
betont werden, warum die festgestellten Stärken für das Berufsleben wichtig sind und wie sie
die berufliche Orientierung voranbringen können.
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Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen - Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Es sollte ein Gespräch entstehen, in dem die Schülerin oder der Schüler die Möglichkeit hat,
sich einzubringen.
Die Gespräche sind Einzelgespräche und sollten nicht im Beisein anderer Schülerinnen
und Schüler geführt werden. Sie müssen unmittelbar nach Ende der Kompetenzfeststellung
und Vorliegen der Ergebnisse erfolgen. Die Ausformulierung des
schriftlichen Kompetenzprofils ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht notwendig. Eltern
sollten zu den Gesprächen eingeladen werden.
3.5.2. Dokumentation der Ergebnisse
Für alle Schülerinnen und Schüler werden die Ergebnisse der Kompetenzfeststellung und
des AIST-R in einem individuellen Kompetenzprofil zusammengefasst. Wichtig bei der Ergebnisdokumentation
ist nicht die Reduktion der Beobachtungsergebnisse auf nominelle
Werte oder Noten, sondern deren verbalisierte Darstellung. Gründe hierfür sind:
• die Verwert- und Beurteilbarkeit der Ergebnisse auch nach einem längeren Zeitraum,
• individuelle Beschreibung von Kompetenzen außerhalb von reinen
Kategorienbeschreibungen,
• Werte und Einschätzungen können durch die Anmerkungen des
Gesamtauswertungsbogens gestützt werden.
Ein Kompetenzprofil sollte folgende Abschnitte beinhalten:
• Beschreibung der eingesetzten Verfahren,
• Ergebnisse des AIST-(R),
• Ergebnisse der Kompetenzfeststellung (Fremdeinschätzung),
• Empfehlung.
Es dürfen keine Wertungen oder Rückschlüsse auf die Person oder deren Verhaltensweisen
vorgenommen werden, sondern es muss eine rein beschreibende Formulierung vorherrschen.
Wie bei den Feedbackgesprächen soll immer zunächst ein positives Ergebnis im
Vordergrund stehen. Kompetenzdefizite können angemerkt werden, müssen aber hinsichtlich
von Verbesserungsmöglichkeiten erklärt werden.
In der Empfehlung sollte auf die Ergebnisse der Kompetenzfeststellung in Kombination mit
denen des AIST-R und der Selbsteinschätzung eingegangen werden. Dabei stehen der
Stand der beruflichen Orientierung und der Ausblick auf die ersten Schritte der weiteren beruflichen
Orientierung im Vordergrund. Hinweise auf Angebote der Schule, der Agentur für
Arbeit oder der Kommune können eine Empfehlung abrunden.
Beispiele und Hinweise für die Erstellung des Kompetenzprofils und für die Gegenüberstellung
der Selbst- und Fremdeinschätzung sind im Anhang XVIII aufgeführt.
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3.6. Mit den Ergebnissen arbeiten
Aus einer Kompetenzfeststellung ergibt sich in der Regel ein Förderbedarf, der aber ebenso
individuell ist wie die Kompetenzen, die jede Schülerin oder jeder Schüler besitzt. Je nachdem,
wie groß die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ist, die eine Kompetenzfeststellung
durchlaufen haben, wie viele davon einer Förderung bedürfen oder wie viele davon einen
gemeinsamen Förderbedarf haben, kann Förderung an einer Schule organisiert werden. Die
einfachste Art der Förderung ist es, alle bereits an einer Schule vorhandenen, innerhalb und
außerhalb des Unterrichts existierenden Fördermöglichkeiten und –angebote auf Grundlage
der Ergebnisse der jeweiligen Kompetenzfeststellung zu bewerten und Schülerinnen und
Schüler dahingehend zu beraten. So kann ein binnendifferenzierter Unterricht die Kommunikationsfähigkeit
von einzelnen Schülerinnen und Schülern stärken, indem ihnen in Gruppenarbeiten
bestimmte Rollen bei der Aufgabenbearbeitung zugewiesen werden. Die Ergebnisse
können auch als Grundlage oder Anlass für Elterngespräche dienen, um Absprachen
zu treffen oder Praktika vorzubereiten. Ebenso können fakultative Angebote der Schule, wie
z.B. Arbeitsgemeinschaften einzelnen Schülerinnen und Schülern gezielt offeriert werden. Je
nach Schulgröße und den jeweiligen Möglichkeiten (keine Schule ist mit einer anderen vergleichbar)
können ebenso spezielle Angebote wie Sozialkompetenztraining in Kooperation
mit regionalen Trägern, der Jugendpflege oder der Agentur für Arbeit initiiert werden. Im
Zuge der Programms „selbständige Schule“ haben Schulen zunehmend die Möglichkeit, eigene
und auf ihre Bedürfnisse und die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler abgestimmte
Angebote zu entwickeln und anzubieten.
Um einen Überblick über den Förderbedarf und dessen Bearbeitung zu erhalten, wird eine
tabellarische Aufstellung für alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse empfohlen. In dieser
können der Förderbedarf, die Art und Weise der Förderung sowie der Zeitpunkt überblickartig
festgehalten werden. (siehe Anlage XX)
Im Folgenden sollen einige Beispiele dargestellt werden, wie sich aus dem Kompetenzprofil
und den darin enthaltenen Empfehlungen eine mögliche Förderung ableiten lässt.
3.6.1. Beispiele
Beispiel 1
Aus dem AIST-R geht hervor, dass ein starkes Interesse im praktisch-technischen Bereich
vorliegt und als Ergebnis der Kompetenzfeststellung gute methodische Kenntnisse, aber
Defizite in der sozialen Kompetenz (Teamfähigkeit, Kommunikation und Umgangsformen)
festgestellt wurden.
Förderung:
• Überprüfung des Interesses im ersten Praktikum in einem gewerblich-technischen
Berufsfeld (Handwerk oder Industrie).
• Im Unterricht und darüber hinaus bei fakultativen Veranstaltungen weitere Förderung
der guten methodischen Kompetenzen in Gruppenarbeiten möglichst mit praktischtechnischem
Hintergrund, dabei zunehmend Übertragung von Führungsrollen zur
Verbesserung der sozialen Kompetenzen.
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Beispiel 2
Aus dem AIST-R gehen keine ausgeprägten Interessen oder Desinteressen hervor. In der
Kompetenzfeststellung traten eine hohe soziale und personelle Kompetenz hervor (Verantwortungsübernahme,
Kommunikationsfähigkeit, gute Umgangsformen, Teamfähigkeit)
Förderung:
• Nutzung aller Angebote der Schule und der Agentur für Arbeit zur Berufsorientierung.
• Analyse außerschulischer Aktivitäten und Befragung der Eltern, um Neigungen und
Interessen herauszufiltern.
• Verknüpfung der gezeigten guten Kompetenzen mit dazu passenden Berufsfeldern.
• Orientierung auf den sozialen Bereich im ersten Praktikum mit anschließender
Überprüfung.
Beispiel 3
Aus dem AIST-R geht ein ausgeprägtes Interesse im künstlerisch-sprachlichen Bereich hervor.
In der Kompetenzfeststellung kamen sehr gute methodische und personale Kompetenzen
zutage. Jedoch zeigte sich die Person sehr zurückhaltend und arbeitete eher im Hintergrund.
Förderung:
• Mit Berücksichtigung des angestrebten Berufsabschlusses Orientierung auf gewerbliche
oder kaufmännische Berufe mit kreativen Anteilen.
• Überprüfung der so gewonnenen Berufsfelder im ersten Praktikum.
• Unterstützung der sozialen Kompetenz durch Gruppenarbeiten und Übertragung aktiver
Rollen darin sowie ständige Ermunterung zur aktiven Mitarbeit im Unterricht.
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5. Schlussbemerkungen
Aus dem Projekt KomPo und der Kompetenzfeststellung KomPo7 wurden erste wichtige
Erfahrungen für die Durchführung der Kompetenzfeststellung sowie für die Lehrerfortbildung
gewonnen.
Es ist wenig sinnvoll, eine Kompetenzfeststellung um ihrer selbst willen durchzuführen, ohne
dass eine individuelle Fragestellung vorangestellt wurde, oder damit ein Punkt aus dem
Berufsorientierungscurriculum oder dem Schulprogramm erfüllt wurde.
Vor der Durchführung einer Kompetenzfeststellung sollte sich zumindest über die folgenden
Punkte Gedanken gemacht werden:
Wie viel Kompetenzfeststellung ist notwendig?
Ausgangspunkt sollte immer eine individuelle Fragestellung sein. In KomPo7 wäre die
Fragestellung die Basiserhebung von sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen,
um Schülerinnen und Schüler sowie Eltern für die Phase der beruflichen
Orientierung zu sensibilisieren und erste Anhaltspunkte für eine mögliche Förderung
zu geben.
Personen, die mit der Kompetenzfeststellung befasst sind, sollten je nach Involvierung
eine Ausbildung, Einweisung oder Schulung durchlaufen haben.
Kompetenzfeststellungsverfahren sollten entsprechend ihrer Konzeption durchgeführt
werden. Schlecht und/oder unvollständig durchgeführte Kompetenzfeststellungen
liefern entsprechende Ergebnisse.
Der Datenschutz muss immer an erster Stelle stehen – sowohl bei der
Kompetenzfeststellung als auch bei der Dokumentation, Verwahrung, Einsichtnahme
durch Dritte (Schule, Agentur für Arbeit) und Vernichtung nicht mehr benötigter
Unterlagen (Beobachterbögen).
Kompetenzfeststellungen an Schulen können nur dann erfolgreich etabliert werden, wenn die
darin eingebundenen Lehrkräfte ein Grundverständnis des Begriffes der Kompetenz in der
aktuellen wissenschaftlichen Diskussion haben, daraus abgeleitet die Fähigkeit besitzen,
verschiedene Verfahren zur Kompetenzfeststellung grundlegend hinsichtlich ihres Erkenntnisgegenstandes
zu differenzieren und Kompetenzfeststellungen als ihre Aufgabe und wichtigen
Bestandteil der Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler verstehen.
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Literatur
ATTESLANDER, P.: Methoden der empirischen Sozialforschung, 8 bearbeitete Auflage, Berlin,
de Gruyter, 1995
BMBF (2008): Kompetenzerfassung in pädagogischen Handlungsfeldern Theorien, Konzepte
und Methoden, Bildungsforschung Band 26
DRUCKREY, P. : Qualitätsstandards für Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang
Schule – Beruf, BiBB / IMBSE, Bonn und Moers 2007
ERPENBECK, J. & ROSENSTIEL, L. v. (Hrsg.).. Handbuch Kompetenzmessung (2. Aufl.).
Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2007
GILSDORF, R. & KISTNER, G. Kooperative Abenteuerspiele, Bd.1: Praxishilfe für Schule,
Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, (14. Aufl.) Selze, 2005
GILSDORF, R. & KISTNER, G. Kooperative Abenteuerspiele, Bd.2: Praxishilfe für Schule,
Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, (4. Aufl.) Selze, 2004
GRÜMER, K.-W.: Beobachtung, Stuttgart Teubner, 1974)
LIPPEGAUS, P. u.a.: Kompetenzen feststellen – Ausbildungsreife fördern. Offenbach am Main
INBAS GmbH, 2007
ROTH; H.: Pädagogische Anthropologie. Band 2: Entwicklung und Erziehung. Hannover 1971
WEINERT, F.E. (Hrsg.): Leistungsmessungen in Schulen. Weinheim 2001
WHITE, R. W. Motivation reconsidered: The concept of competence. Psychological Review,
1959 / 66, 297-333
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Anhang
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Handbuch KomPo7
Anhang I Ablauf KomPo7
Tag 1 | Zeit Inhalte Kompetenzmerkmale Erläuterungen Personaleinsatz
Begrüßung Vorstellung
• Erläuterung KomPo7 und Ablaufes
4 Beobachterinnen und
08:00 – 08:40
• Erwartungsabfrage in Vorstellungsrunde Beobachter
(Wünsche und Befürchtungen)
(j16er Gruppe)
• Verbindung zum BWP (Abfrage ob ihn jeder
dabei hat)
• Datenschutzhinweise
• Beantwortung von Fragen
Einstieg Selbsteinschätzungs-
• Einsatz Selbsteinschätzungsbogen aus dem 4 Beobachterinnen und
08:40 – 09:00 bogen
BWP
Beobachter
•
•
Hinweis: Grundlage für weiter Arbeitsblätter zur
Selbstexploration im BWP
(16er Gruppe)
09:00 – 09:10 Pause
Durchführung Eierfall (alternativ Arbeitsplanung (m), Kreativität • Erläuterung der Aufgabe
4 Beobachterinnen und
09:10 – 10:10 Turmbau, Brückenbau- (m), Problemlösefähigkeit (m), • Verweis auf die Aufgabenstellung
Beobachter
übung)
Auffassung (m), Motivation (p), • Selbständige Bearbeitung in der Gruppe (4 Gruppen à 4 Schüler)
Durchhaltevermögen (p),
Sorgfalt (p), Teamfähigkeit (s),
Kommunikation (s),
Konfliktfähigkeit (s)
• Keine weiteren Hinweise nach Beginn
10:10 – 10:30 Pause
Durchführung
10:30 – 10:50
Allgemeiner-Interessen-
Struktur-Test (AIST-R)
zum Erfassen schulischberuflicher
Interessen
Testvorstellung
Testdurchführung
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4 Beobachterinnen und
Beobachter
(16er Gruppe)

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Besprechung
10:50 – 11:00
11:00 – 11:20 Pause
Vorbereitung
11:20 – 12:00
Durchführung
12:00 – 12:20
Abschluss
12:20 – 13:00
13:00 – 13:30 Pause
Auswertung
13:30 – 15:00
Erläuterung AIST-R Erläuterungen zum AIST-R
Unterscheidung: keine – schwache – starke vorhandene
Interessensausprägung
Darstellung der 6 Interessensbereiche und Beispiele
für Berufe
Beantwortung von Fragen (Auswertung erst am
Nachmittag, keine Rückmeldung von individuelle
Ergebnissen, nur Darstellung der Interessenbereiche
und Aussagekraft des Tests)
Vorbereitung auf das Job-
Interview
Erlebnispädagogische
Übung
Stab absenken
(optional durchzuführen)
Abschluss des 1. Tages
Feedbackrunde
Ausblick auf 2. Tag
Beobachterkonferenz und
kurzes Feedbackgespräch
Durchhaltevermögen (p), Motivation
(p), Teamfähigkeit (s),
Kommunikation (s), Konfliktfähigkeit
(s), Umgang (s)
Erklärung „Was ist ein Job-Interview“ (in16er Gruppe)
Entwicklung eines Fragenkataloges mit den Schülern
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4 Beobachterinnen und
Beobachter
(16er Gruppe)
4 Beobachterinnen und
Beobachter
(Fragenerarbeitung in 8er
Gruppe)
Spiel erklären 4 Beobachterinnen und
Beobachter
(16er Gruppen)
Feedback
Vorbereitung auf nächsten Tag
Übertragung der ind. freien Beobachtung in Beobachterkonferenz
zu Tagesauswertung
Tagesfeedback
ab 15:00 Uhr AIST-R durch bwhw-MA
Jeweils 2 Beobachterinnen
und Beobachter fassen
die Ergebnisse für
ihre 8er Gruppe
zusammen

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Tag 2 | Zeit Inhalte Kompetenzmerkmale Erläuterungen Personaleinsatz
Begrüßung
Begrüßung/ Tagesablauf klären
08:00 – 08:15
warm up (Kurzspiele)
Durchführung Erlebnispädagogische Kreativität(p), Problemlösefä- Alternativ:
4 Beobachterinnen und
08:15– 09:00 Übung
higkeit (m), Auffassungsgabe Eisschollen Spiel
Beobachter (16er Gruppe)
(p), Konzentration (p), Verant- Mausefalle Spiel
wortung (s), Teamfähigkeit (s), Blinde Schlange Spiel
Umgang (s) Kommunikation(s) Decken rollen Spiel
09:00 – 09:20 Pause
Durchführung Job-Interview I Kommunikation (m), Leistungs- Befragung des Wirtschaftsvertreters
4 Beobachterinnen und
09:20 – 10:30
bereitschaft (p), Kommunikation
(s), Umgang (s)
Ausfüllen des Fragenkataloges
Beobachter (16er Gruppe)
10:30 – 10:50 Pause
Durchführung Nachbereitung des Job- Kommunikation (m), Kreativi- Gruppeneinteilung und Aufgabenverteilung
4 Beobachterinnen und
10:50 – 11:30 Interviews
tät(p), Leistungsbereitschaft (p),
Kommunikation (s), Umgang (s),
Teamfähigkeit (s),
Plakat erstellen bzw. Collage der Ergebnisse Beobachter (16er Gruppe)
Durchführung Präsentation des Job-
kurze Präsentation 4 Beobachterinnen und
11:30 – 12:30 Interviews
Beobachter
(4 Gruppen à 4 Schüler)
Abschluss Abschluss des 2. Tages
Abschlussrunde
12:20 – 13:00 Feedbackrunde
Auswertung Beobachterkonferenz und
Übertragung der Tagesauswertung 1. Tag und der Jeweils 2 Beobachterin-
13.30 – 15.00 kurzes Feedbackgespräch
ind. freien Beobachtungen 2. Tag in Gesamtauswernen und Beobachter fastungsbogen
in Beobachterkonferenz;
sen die Ergebnisse für
ihre 8er Gruppe
zusammen
Tag 3 | Zeit Inhalte Kompetenzmerkmale* Erläuterungen Personaleinsatz
Individuelles Feedback Gespräch ca. 20 Min pro Schüler/in
Eltern bekommen vorab Zeitplan zur Kenntnis
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Selbsteinschätzungsbogen
Anhang II Selbsteinschätzungsbogen
Name, Vorname: Datum:
ARBEITSVERHALTEN (Methodische Kompetenz)
A. Ich kann Aufgaben ohne Anleitung ausführen und selbstständig erledigen.
SELBSTSTÄNDIGKEIT
B. Ich überlege mir die einzelnen Schritte, bevor ich einen Auftrag erledige. Ich
mache Vorschläge zur Aufgabenverteilung. ARBEITSPLANUNG
C. Ich habe viele Ideen und Fantasie, wie ich Aufgaben lösen kann. KREATIVITÄT
D. Knifflige Aufgaben machen mir Spaß. Ich finde Möglichkeiten ein Problem zu
lösen. PROBLEMLÖSEFÄHIGKEIT
E. Ich kann eine Tätigkeit über längere Zeit ausüben, ohne mich ablenken zu
lassen. KONZENTRATIONSFÄHIGKEIT
F. Ich kann Zusammenhänge leicht und schnell begreifen.
AUFFASSUNGSGABE/ LERNKOMPETENZ
LERNVERHALTEN (Personale Kompetenz)
A. Ich beachte beim Erfüllen einer Aufgabe genau die Vorgaben und Absprachen.
Auf mich kann man sich verlassen. ZUVERLÄSSIGKEIT
B. Ich arbeite ruhig und gelassen an einer Aufgabe weiter, auch bei Schwierigkeiten
und Stress. DURCHHALTEVERMÖGEN/ FRUSTRATIONSTOLERANZ
C. Ich kann Verantwortung für mich und andere übernehmen.
VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN
D. Ich gehe gerne an neue Aufgaben heran und möchte gute Ergebnisse erzielen.
LEISTUNGSBEREITSCHAFT
E. Ich gehe mit Begeisterung an neue Aufgaben. Es gelingt mir oft, andere für eine
Idee zu begeistern. MOTIVATIONSFÄHIGKEIT
F. Ich gehe vorsichtig mit Materialien um. SORGFALT
SOZIALVERHALTEN (Soziale Kompetenz)
A. Ich kann gut in einer Gruppe arbeiten. TEAMFÄHIGKEIT
B. Ich kann auf andere zugehen, höre ihnen aufmerksam zu und kann mich gut mit
ihnen unterhalten. KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEIT
C. Ich bin höflich im Umgang mit anderen und kann mich gut benehmen.
RESPEKTVOLLER UMGANG
D. Ich bleibe ruhig und versuche bei einem Streit, eine gemeinsame Lösung zu
finden. KONFLIKTFÄHIGKEIT
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Trifft
voll zu
Trifft
voll zu
Trifft
voll zu
Trifft
eher
zu
Trifft
eher
zu
Trifft
eher
zu
Trifft
eher
nicht zu
Trifft
eher
nicht zu
Trifft
eher
nicht zu
Trifft
gar
nicht zu
Trifft
gar
nicht zu
Trifft
gar
nicht zu

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Anhang III Turmbau
Material:
2 Bögen Fotokarton
1 Klebestift
1 Schere
1 Lineal
Euer Team soll einen Turm bauen!
1 Bleistift und Papier
(für den Entwurf)
Aus dem Fotokarton könnt Ihr Streifen schneiden, die
• nicht länger als das Lineal und
• nicht breiter als 4 cm sind.
Der Turm soll ganz alleine stehen können, das heißt, er darf nicht angelehnt, festgeklebt
oder aufgehängt werden.
Ist der Turm fertig, soll das Lineal auf ihm liegen können, ohne herunter zu fallen.
Für den Bau habt Ihr 45 Minuten Zeit.
Danach bewertet eine Jury euren Turm danach
er ist.
1. wie hoch
2. wie originell
3. wie stabil
Viel Erfolg!
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Anhang IV Eierfall
Ihr seid ein Team von Erfindern und sollt ein
bauen!
Material:
1 rohes Ei
25 Strohhalme
1 Schere
125 cm Tesafilm
Eierrettungssystem
Ist das System fertig, gebt Ihr diesem einen Namen und
bereitet eine kurze Präsentation auf einem Flipchart vor.
Darin beschreibt ihr
- die Bauweise
- das Besondere an dem System
In der anschließenden Vorführung soll das Ei einen
Sturz aus 2,5 Metern unbeschadet überstehen!
Die Jury bewertet euch danach
1. wie eure Präsentation war
2. wie originell euer System ist
3. wie gut es funktioniert hat.
Viel Erfolg!
2,5 m
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Anhang V Brückenbau
Aufgabe:
Bau einer Brücke
Material:
2 Tische, die im Abstand von
30 cm auseinander stehen
30 Blatt Papier
1 Klebestift
Tesafilm (1 Tischlänge)
1 Schere
1 Spielzeugauto für den Test
Schere und Klebestift gelten als Werkzeug und
dürfen nicht mit eingebaut werden!
Ziel:
Die Brücke soll - zwischen 2 Tischen aufgebaut werden
Bearbeitungszeit: 45 Minuten
Präsentation:
- transportabel sein, ohne kaputt zu gehen
- so stabil sein, dass ein Spielzeugauto darüber fahren kann
- nicht am Tisch festgeklebt sein
Auf einem Flipchart erstellt ihr eine kurze Präsentation und erläutert, wie und mit
welchen Überlegungen ihr vorgegangen seid.
Viel Freude und gutes Gelingen!
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Anhang VI Das Job-Interview - Schüler fragen Chefs
Interview am: _______________________
Interview mit:
Name des Betriebes
Adresse
Ansprechpartner/in
Aufgabe:
Überlegt euch in der Klasse, wie ihr euch auf das Interview vorbereiten könnt und bereitet
Fragen für den Chef/ die Chefin vor. Erstellt einen Fragenkatalog zu den folgenden
Stichworten:
• Fragen zum Betrieb
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
• Fragen Arbeitsort/-platz
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 40

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Fragen zu Arbeitsaufgaben
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
• Fragen zu Arbeitsmitteln (Maschinen, Werkzeuge, Geräte, Materialien)
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
• Fragen zu Arbeitsbedingungen (Arbeitszeiten, Kantine etc.)
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 41

Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten
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• Fragen zu Ausbildungsmöglichkeiten
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
• Fragen zu ...?
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Frage:
Antwort:
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 42

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Anhang VII Stab absenken (Heliumstab)
Alle Teilnehmer der Gruppe stellen
sich in zwei Reihen gegenüber auf.
Sie strecken ihre Hände wie Pistolen
auf Taillenhöhe nach vorne.
Der Spielleiter legt einen dünnen Stab
auf die ausgestreckten Finger
(der „Heliumstab“).
Ab jetzt müssen alle Finger der Mitspieler
mit dem Stab in Kontakt bleiben!
Nun versuchen die Spieler, gemeinsam mit Geschick und guter Absprache, den
Stab auf den Boden zu legen.
Löst sich nur ein Finger vom Stab, muss von vorne angefangen werden.
Zeit: 45 Minuten
Gutes Gelingen!
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Anhang VIII Jobinterview Nachbereitung
Die Schülerinnen und Schüler fertigen in 4 Gruppen mit jeweils max. 4 Personen Plakate
mit Informationen aus dem Jobinterview an.
Folgende Arbeitsaufträge werden erteilt:
Gruppe 1 „Plakat zum Betrieb“
- Überschrift
- wer wurde wann und wo interviewt
- Name und Adresse des Betriebs
- Alter des Betriebs
- Anzahl der Mitarbeiter/-innen
- Art der Produkte
Gruppe 3 „Arbeitsbedingungen“
- Überschrift
- Arbeitsmaterialien und Werkzeuge
- Arbeitsbelastung
- Arbeitskleidung und Sicherheitsbestimmungen
- erforderliche Stärken
Gruppe 2 „Arbeitsplatz und –ort“
- Überschrift
- Arbeitsort
- Darstellung des Arbeitsplatzes
- Produktionsablauf
- Aufgaben der Mitarbeiter/-innen
Gruppe 4 „Ausbildung und Arbeit“
- Überschrift
- Anzahl der Auszubildenden
- Art der Ausbildungsberufe
- Inhalte der Ausbildung
- schulische Voraussetzungen
Die o. g. Fachbegriffe sind in den einzelnen Aufgabenblättern einfacher beschrieben.
Dennoch sollte vor Arbeitsbeginn eine Begriffserläuterung stattfinden.
Die Schüler/-innen erhalten folgende Arbeitsmaterialien
Flipchart-Papier
Papier zum Vorschreiben
Eddings
Schere
Klebstoff
evtl. Infomaterial
Broschüre beruf aktuell
Ausdruck zum Beruf
planetberufe.de
Zeitungen, Zeitschriften
Unternehmensbroschüren
Arbeitszeit: 60 Minuten.
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Anhang IX Jobinterview Gruppe 1
Euer Team soll ein
erstellen.
Material:
Flipchart-Papier
Papier zum Vorschreiben
Eddings
Schere
Klebstoff
evtl. Infomaterial
Plakat zum Betrieb
Folgende ANGABEN soll euer Plakat enthalten:
1. die Überschrift „Schüler fragen Chefs“
2. wer, wann, wo interviewt wurde
3. Name und Adresse des Betriebs
4. wie alt ist der Betrieb?
5. wie viele Mitarbeiter/-innen hat der Betrieb?
6. welche Produkte werden hergestellt?
7. eure Namen und das heutige Datum
Dafür habt Ihr 60 Minuten Zeit!
Viel Erfolg!
Beachtet bitte diese TIPPS zur Erstellung
eines Plakats:
• deutlich und groß genug schreiben
• mehr Stichpunkte als ganze Sätze
• Bilder und Zeichnungen einfügen
• das ganze Blatt übersichtlich füllen
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Anhang X Jobinterview Gruppe 2
Euer Team soll ein
des Betriebs erstellen.
Material:
Plakat zum Arbeitsplatz
und Arbeitsort
Flipchart-Papier
Papier zum Vorschreiben
Eddings
Schere
Klebstoff
evtl. Infomaterial
Folgende ANGABEN soll euer Plakat enthalten:
1. die Überschrift „Arbeitsplatz/-ort“
2. wo wird gearbeitet (z. B. Büro, Fabrikhalle, ...)?
3. wie sieht es dort aus (mit Bild oder Zeichnung)?
4. wie werden die Produkte hergestellt?
5. welche Aufgaben hat ein Mitarbeiter zu erledigen?
6. eure Namen und das heutige Datum
Dafür habt Ihr 60 Minuten Zeit!
Viel Erfolg!
Beachtet bitte diese TIPPS zur Erstellung
eines Plakats:
• deutlich und groß genug schreiben
• mehr Stichpunkte als ganze Sätze
• Bilder und Zeichnungen einfügen
• das ganze Blatt übersichtlich füllen
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Anhang XI Jobinterview Gruppe 3
des Betriebs erstellen.
Material:
Flipchart-Papier
Papier zum Vorschreiben
Eddings
Schere
Klebstoff
evtl. Infomaterial
Arbeitsbedingungen
Folgende ANGABEN soll euer Plakat enthalten:
1. die Überschrift „Arbeitsbedingungen“
2. womit werden die Arbeiten ausgeführt?
a. Material (Holz, Metall, ...)
b. Geräte, Werkzeuge, Maschinen
3. wie hoch ist die Arbeitsbelastung?
4. gibt es besondere Arbeitskleidung oder
Sicherheitsbestimmungen?
5. Welche Stärken sind in dem Betrieb vom
Mitarbeiter gefordert (6)?
6. eure Namen und das heutige Datum
Dafür habt Ihr 60 Minuten Zeit!
Viel Erfolg!
Beachtet bitte diese TIPPS zur Erstellung
eines Plakats:
• deutlich und groß genug schreiben
• mehr Stichpunkte als ganze Sätze
• Bilder und Zeichnungen einfügen
• das ganze Blatt übersichtlich füllen
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Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Anhang XII Jobinterview Gruppe 4
im Betrieb erstellen.
Material:
Flipchart-Papier
Papier zum Vorschreiben
Eddings
Schere
Klebstoff
evtl. Infomaterial
Ausbildung und Arbeit
Folgende ANGABEN soll euer Plakat enthalten:
1. die Überschrift „Ausbildung und Arbeit“
2. wie viele Auszubildende gibt es?
3. welche Ausbildungsberufe gibt es?
4. was lernt man in der Ausbildung?
5. welche schulischen Voraussetzungen sind nötig?
6. eure Namen und das heutige Datum
Dafür habt Ihr 60 Minuten Zeit!
Viel Erfolg!
Beachtet bitte diese TIPPS zur Erstellung
eines Plakats:
• deutlich und groß genug schreiben
• mehr Stichpunkte als ganze Sätze
• Bilder und Zeichnungen einfügen
• das ganze Blatt übersichtlich füllen
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Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Anhang XIII Eisschollenspiel
Ihr bekommt dickes DIN A4-Papier – zwei Blatt weniger, als eure Personenzahl.
Auf diesen „Eisschollen“ sollt ihr eine Strecke von ca. 10 Metern zurücklegen.
Dafür gelten folgende Regeln:
• Der erste im Team legt eine Eisscholle ( Blatt Papier) auf den Boden und
stellt sofort einen Fuß darauf.
• Seine Hand muss solange am Papier bleiben, bis sein Fuß darauf steht.
• Dann legt er die nächste Eisscholle aus und tritt darauf. Nun steht er auf 2
Eisschollen.
• Der Nächste folgt nach, sobald die 2. Eisscholle liegt, und stellt seinen Fuß
zu dem hinteren Fuß seines Vordermannes auf das Papier.
• So bewegt sich das ganze Team über die Strecke.
• Niemand darf neben die Eisscholle ( „ins Wasser“) treten oder mit weniger
als dem halben Fuß auf der Eisscholle stehen! Sonst muss er ans Ende der
Schlange!
• Das Ziel ist erreicht, wenn die gesamte Gruppe das „andere Ufer“ erreicht hat.
Erschwerte Variante:
Wer gar keinen Kontakt mehr zu einer Eisscholle hat, muss ans Ende der Schlange
und bekommt die Augen verbunden – Eiswasser macht blind :-)
Viel Freude und viel Erfolg!
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Handbuch KomPo7
Anhang XIV Decke Drehen
Euer Team bekommt eine Decke, die Ihr auf dem Fußboden ausbreitet.
Nun stellt Ihr euch alle auf die Decke und versucht gemeinsam, die Decke einmal zu
wenden, ohne von der Decke herunterzugehen!
Sollte jemand den Boden außerhalb der Decke berühren, so fangt Ihr von vorne an.
Viel Erfolg!
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Handbuch KomPo7
Anhang XV Mausefallen
Ein Spielfeld von ca. 5 x 4 Metern wird mit z. B. mit Klebeband eingegrenzt.
In dem ganzen Spielfeld werden 10 bis 20 sogenannte Mausefallen verteilt.
Diese können z. B. umgestülpte Pappbecher sein.
Einem Mitschüler werden die Augen verbunden.
Er muss sich nun von einem Ende des Spielfelds zum anderen bewegen, ohne in
eine Mausefalle zu treten bzw. einen Pappbecher umzustoßen!
Dabei wird er von den anderen Schülern, die um das Spielfeld herum stehen, durch
Zurufe wie
• rechts
• links
• kleiner Schritt
• großer Schritt
• Stopp
• usw. ...
unterstützt.
Fällt ein Pappbecher um, verlässt der Spieler das Feld, und der nächste ist dran.
Viel Freude und viel Erfolg!
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Handbuch KomPo7
Anhang XVI Blinde Schlange
Ihr stellt euch hintereinander in einer Reihe auf.
Allen – bis auf den letzten – werden die Augen verbunden.
Wie in einer Polonäse legt ihr nun eure Hände auf die Schultern des Vordermannes.
Der letzte, der die Augen ja nicht verbunden hat, führt nun die Schlange vorwärts,
indem er folgende Kommandos benutzt:
mit beiden Händen
auf die Schulter klopfen
mit der rechten Hand
auf die Schulter klopfen
mit der linken Hand
auf die Schulter klopfen
Jeder gibt die Kommandos so schnell wie möglich an seinen Vordermann weiter,
der wiederum diese an den Nächsten, usw.
Nach einer Weile wechselt der vorderste nach hinten und gibt nun die
Kommandos.
Erschwerte Variante:
Ein Hindernisparcours wird aufgebaut, den die Schlange überwinden muss!
Viel Freude und viel Erfolg!
Losgehen bzw.
Stehenbleiben
nach rechts
gehen
nach links
gehen
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Tagesauswertung_Beobachterkonferenz
Anhang XVII Tagesauswertung
Schüler/-in: __________________________________ Aufgabe:___________________________ Datum: ______________
ARBEITSVERHALTEN (Methodische Kompetenz)
A. SELBSTSTÄNDIGKEIT
Der/die Schüler/-in erledigt Aufgaben aus eigenem Antrieb und beschafft sich die
erforderlichen Informationen und Hilfsmittel; bewertet das erreichte Arbeitsergebnis
in Bezug zu der gestellten Aufgabe und im Blick auf den verfügbaren Zeitrahmen
sachgerecht; optimiert das gewählte Vorgehen im Verhältnis von Aufwand
und Ergebnis; überträgt Lösungswege auf andere Aufgabenstellungen.
B. ARBEITSPLANUNG/ ORGANISATIONSFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in verschafft sich einen Überblick, bevor agiert wird; stellt einen
Plan zur Vorgehensweise auf; stellt Regeln zur Durchführung auf, setzt Hilfsmittel
zweckgemäß und funktional ein. Die Präsentation lässt eine klare Struktur und
Systematik erkennen.
C. KREATIVITÄT
Der/die Schüler/-in bringt viele Ideen und Gedanken ein; verwendet eine bildhafte
Sprache; löst Aufgabe mit viel Fantasie; setzt vorhandene Hilfsmittel und Materialien
einfallsreich, vielfältig und originell ein.
D. PROBLEMLÖSEFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in erkennt das Problem; stellt Fragen, die zu Entscheidungen
führen; entwickelt alternative Vorgehensweisen, findet Möglichkeiten zur Lösung
des Problems; formuliert eine Idee, die das Problem auf eine neue, unerwartete
Art löst.
Nicht mehr benötigte Beobachtungsbögen müssen gemäß Datenschutz vernichtet werden.
Bemerkungen
Trifft
voll zu
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Trifft
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zu
Trifft
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nicht zu
Trifft
nicht zu

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Tagesauswertung_Beobachterkonferenz
ARBEITSVERHALTEN (Methodische Kompetenz) Bemerkungen Trifft
voll zu
E. KONZENTRATIONSFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in kann eine Tätigkeit über längere Zeit ausüben, ohne sich
ablenken zu lassen.
F. AUFFASSUNGSGABE/LERNKOMPETENZ
Der/die Schüler/-in organisiert bei Fragen zusätzliche Informationen (fragt, sieht
nach etc.); nimmt Informationen aufmerksam auf (hört zu, liest, sieht Grafiken
etc.); kann neue Erkenntnisse kurzfristig/langfristig wiedergeben; setzt Informationen
in passende Handlungen um.
LERNVERHALTEN (Personale Kompetenz)
A. ZUVERLÄSSIGKEIT
Der/die Schüler/-in erscheint pünktlich zum vereinbarten Termin; entschuldigt sich
rechtzeitig, wenn er/sie eine Vereinbarung nicht einhalten kann; erledigt einen
Arbeitsauftrag termingerecht; erfüllt dauerhaft übertragene Aufgaben mit gleichmäßiger
Leistung.
B. DURCHHALTEVERMÖGEN/ FRUSTRATIONSTOLERANZ
Der/die Schüler/-in beendet die Aufgabe erst, wenn Sie vollständig erfüllt ist,
erfüllt Aufgaben und Ziele, die einen kontinuierlichen Arbeitseinsatz erfordern,
verfolgt ein Ziel oder eine Aufgabe mit erneuter Anstrengung angemessen
weiter, wenn vorübergehende Schwierigkeiten auftauchen und erste Erfolge
ausbleiben, erkennt äußere Schwierigkeiten, Rückschläge und belastende Ereignisse/Erfahrungen
und entwickelt Lösungsmöglichkeiten.
Nicht mehr benötigte Beobachtungsbögen müssen gemäß Datenschutz vernichtet werden.
Bemerkungen
Trifft
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Tagesauswertung_Beobachterkonferenz
LERNVERHALTEN (Personale Kompetenz)
C. VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN
Der/die Schüler/-in übernimmt Verantwortung für Aufgaben, die vereinbart wurden;
geht verantwortungsvoll mit sich selbst um; vermeidet Gefährdungen der
eigenen und anderer Personen; übernimmt Verantwortung für anvertraute Materialien,
Geräte usw.
D. LEISTUNGSBEREITSCHAFT
Der/die Schüler/-in widmet sich Aufgaben mit angemessener Intensität; strengt
sich auch bei „unbeliebten“ Aufgaben an; erkennt von sich aus welche Aufgaben
zu erledigen sind und erledigt diese; sucht nach neuen Aufgaben und Herausforderungen.
E. MOTIVATIONSFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in wirkt engagiert und dynamisch, hat Spaß und Freude an der
Bearbeitung der Aufgabenstellung; arbeitet sehr initiativ und aktiv; kann sich und
andere zur Bearbeitung der Aufgabe motivieren.
F. SORGFALT
Der/die Schüler/-in geht mit schriftlichen Unterlagen und Arbeitsmaterialien achtsam
und sachgerecht um; beachtet beim Erfüllen eines Auftrags gewissenhaft
sämtliche Hinweise und Vorschriften; vergleicht ständig während der Arbeitsschritte
die Qualität des eigenen Tun mit den vorgegebenen Normen/Zielen; kontrolliert
nach Erledigung eines Auftrags abschließend noch einmal kritisch die
Ergebnisse, um etwaige Mängel oder Fehler zu korrigieren.
Nicht mehr benötigte Beobachtungsbögen müssen gemäß Datenschutz vernichtet werden.
Bemerkungen
Trifft
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Tagesauswertung_Beobachterkonferenz
SOZIALVERHALTEN (Soziale Kompetenz)
A. TEAMFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in bringt eigene Erfahrungen und Wissen ein und nimmt
Anregungen von anderen auf; stellt eigene Interessen zurück, wenn es die
Ziele des Teams erfordern; erkennt unterschiedliche Ideen an und strebt eine
einvernehmliche Lösung an; erkennt Leistungen anderer an (z.B. Lob oder
Zuspruch).
B. KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in hört aufmerksam zu, antwortet sachgerecht oder fragt sachgerecht
nach; gibt wichtige Informationen unverfälscht weiter; vertritt in einer Gruppe
den eigenen Standpunkt verständlich und überzeugend; geht auf Gesprächsbeiträge
sachlich und argumentierend ein.
C. RESPEKTVOLLER UMGANG
Der/die Schüler/-in verwendet die Anreden „Du“ und „Sie“ situationsangemessen;
benutzt eine der Situation angemessene Sprache, begrüßt andere Menschen in
angemessener Form; begegnet anderen Menschen mit Respekt.
D. KONFLIKTFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in spricht eigene Bedürfnisse zur rechten Zeit deutlich an; lässt
auch stark von der eigenen Meinung abweichende Vorstellungen anderer zu;
erkennt Interessensgegensätze; nimmt Beziehungskonflikte wahr und spricht sie
an; verhindert durch geschicktes vorgehen das Ausbrechen von Konflikten und
beugt Eskalationsgefahren vor.
Bemerkungen
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Anhang XVIII Gesamtauswertung
Schüler/-in: __________________________________ Datum: _________________________
ARBEITSVERHALTEN (Methodische Kompetenz)
A. SELBSTSTÄNDIGKEIT
Der/die Schüler/-in erledigt Aufgaben aus eigenem Antrieb und beschafft sich die
erforderlichen Informationen und Hilfsmittel; bewertet das erreichte Arbeitsergebnis
in Bezug zu der gestellten Aufgabe und im Blick auf den verfügbaren Zeitrahmen
sachgerecht; optimiert das gewählte Vorgehen im Verhältnis von Aufwand
und Ergebnis; überträgt Lösungswege auf andere Aufgabenstellungen.
B. ARBEITSPLANUNG/ ORGANISATIONSFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in verschafft sich einen Überblick, bevor agiert wird; stellt einen
Plan zur Vorgehensweise auf; stellt Regeln zur Durchführung auf, setzt Hilfsmittel
zweckgemäß und funktional ein. Die Präsentation lässt eine klare Struktur und
Systematik erkennen.
C. KREATIVITÄT
Der/die Schüler/-in bringt viele Ideen und Gedanken ein; verwendet eine bildhafte
Sprache; löst Aufgabe mit viel Fantasie; setzt vorhandene Hilfsmittel und Materialien
einfallsreich, vielfältig und originell ein.
D. PROBLEMLÖSEFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in erkennt das Problem; stellt Fragen, die zu Entscheidungen
führen; entwickelt alternative Vorgehensweisen, findet Möglichkeiten zur Lösung
des Problems; formuliert eine Idee, die das Problem auf eine neue, unerwartete
Art löst.
Bemerkungen
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 57
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ARBEITSVERHALTEN (Methodische Kompetenz) Bemerkungen Trifft
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E. KONZENTRATIONSFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in kann eine Tätigkeit über längere Zeit ausüben, ohne sich ablenken
zu lassen.
F. AUFFASSUNGSGABE/LERNKOMPETENZ
Der/die Schüler/-in organisiert bei Fragen zusätzliche Informationen (fragt, sieht
nach etc.); nimmt Informationen aufmerksam auf (hört zu, liest, sieht Grafiken
etc.); kann neue Erkenntnisse kurzfristig/langfristig wiedergeben; setzt Informationen
in passende Handlungen um.
LERNVERHALTEN (Personale Kompetenz)
A. ZUVERLÄSSIGKEIT
Der/die Schüler/-in erscheint pünktlich zum vereinbarten Termin; entschuldigt sich
rechtzeitig, wenn er/sie eine Vereinbarung nicht einhalten kann; erledigt einen
Arbeitsauftrag termingerecht; erfüllt dauerhaft übertragene Aufgaben mit gleichmäßiger
Leistung.
B. DURCHHALTEVERMÖGEN/ FRUSTRATIONSTOLERANZ
Der/die Schüler/-in beendet die Aufgabe erst, wenn Sie vollständig erfüllt ist,
erfüllt Aufgaben und Ziele, die einen kontinuierlichen Arbeitseinsatz erfordern,
verfolgt ein Ziel oder eine Aufgabe mit erneuter Anstrengung angemessen
weiter, wenn vorübergehende Schwierigkeiten auftauchen und erste Erfolge
ausbleiben, erkennt äußere Schwierigkeiten, Rückschläge und belastende Ereignisse/Erfahrungen
und entwickelt Lösungsmöglichkeiten.
Bemerkungen
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LERNVERHALTEN (Personale Kompetenz)
C. VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN
Der/die Schüler/-in übernimmt Verantwortung für Aufgaben, die vereinbart wurden;
geht verantwortungsvoll mit sich selbst um; vermeidet Gefährdungen der
eigenen und anderer Personen; übernimmt Verantwortung für anvertraute Materialien,
Geräte usw.
D. LEISTUNGSBEREITSCHAFT
Der/die Schüler/-in widmet sich Aufgaben mit angemessener Intensität; strengt
sich auch bei „unbeliebten“ Aufgaben an; erkennt von sich aus welche Aufgaben
zu erledigen sind und erledigt diese; sucht nach neuen Aufgaben und Herausforderungen.
E. MOTIVATIONSFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in wirkt engagiert und dynamisch, hat Spaß und Freude an der
Bearbeitung der Aufgabenstellung; arbeitet sehr initiativ und aktiv; kann sich und
andere zur Bearbeitung der Aufgabe motivieren.
F. SORGFALT
Der/die Schüler/-in geht mit schriftlichen Unterlagen und Arbeitsmaterialien achtsam
und sachgerecht um; beachtet beim Erfüllen eines Auftrags gewissenhaft
sämtliche Hinweise und Vorschriften; vergleicht ständig während der Arbeitsschritte
die Qualität des eigenen Tun mit den vorgegebenen Normen/Zielen; kontrolliert
nach Erledigung eines Auftrags abschließend noch einmal kritisch die
Ergebnisse, um etwaige Mängel oder Fehler zu korrigieren.
Bemerkungen
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Gesamtauswertung_Beobachterkonferenz
SOZIALVERHALTEN (Soziale Kompetenz)
A. TEAMFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in bringt eigene Erfahrungen und Wissen ein und nimmt
Anregungen von anderen auf; stellt eigene Interessen zurück, wenn es die
Ziele des Teams erfordern; erkennt unterschiedliche Ideen an und strebt eine
einvernehmliche Lösung an; erkennt Leistungen anderer an (z.B. Lob oder
Zuspruch).
B. KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in hört aufmerksam zu, antwortet sachgerecht oder fragt sachgerecht
nach; gibt wichtige Informationen unverfälscht weiter; vertritt in einer Gruppe
den eigenen Standpunkt verständlich und überzeugend; geht auf Gesprächsbeiträge
sachlich und argumentierend ein.
C. RESPEKTVOLLER UMGANG
Der/die Schüler/-in verwendet die Anreden „Du“ und „Sie“ situationsangemessen;
benutzt eine der Situation angemessene Sprache, begrüßt andere Menschen in
angemessener Form; begegnet anderen Menschen mit Respekt.
D. KONFLIKTFÄHIGKEIT
Der/die Schüler/-in spricht eigene Bedürfnisse zur rechten Zeit deutlich an; lässt
auch stark von der eigenen Meinung abweichende Vorstellungen anderer zu;
erkennt Interessensgegensätze; nimmt Beziehungskonflikte wahr und spricht sie
an; verhindert durch geschicktes vorgehen das Ausbrechen von Konflikten und
beugt Eskalationsgefahren vor.
Bemerkungen
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Handbuch KomPo7
Anhang XIX Dokumentation KomPo7
Hinweise zur Erstellung des Kompetenzprofils
Bei der Erstellung von Kompetenzprofilen, sowie Empfehlungen wird jeder Verfasser seinen eigenen
Schreibstil beibehalten. Durch die angeführten Beispiele sollen Anregungen gegeben werden.
Bitte beachten Sie:
Vermerken des Schulnamens und des Datums der Kompetenzfeststellung sowie Name und
Vorname der Schülerin oder des Schülers benennen!
In Vergangenheitsform schreiben!
Ort, Datum und Unterschrift nicht vergessen!
Jedes Kompetenzprofil soll persönlich vom Autor unterschrieben werden!
Beispiele für Ergebnisse der Kompetenzfeststellung
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 1
Jutta erfasste die gestellten Aufgaben schnell und erkannte Zusammenhänge. Sie arbeitete selbständig,
konzentriert und zielorientiert. Sie ging engagiert an Aufgaben heran und war darauf bedacht
gute Ergebnisse zu erzielen. Durch ihre Herangehensweise brachte sie Gruppenarbeiten
voran und sorgte z.B. für sehr gute Präsentationsergebnisse. Im Rahmen des Job-Interviews
brachte sie sich aktiv durch Fragen ein und zeigte sich sehr interessiert.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 2
Max bearbeitete Einzelaufgaben selbständig, konzentriert und im vorgegebenen Zeitrahmen. Bei
Gruppenarbeiten zog er sich zurück und beteiligte sich nicht an der Aufgabenbearbeitung. Er
brachte keine Ideen ein und entzog sich durch Zurückhaltung der Gruppenarbeit. Freude und Spaß
ließ er nicht erkennen. Während einer Aufgabe redete er mit seinem Nachbarn türkisch und grenzte
sich somit von der Gruppe ab. Bei Präsentationsaufgaben leistete er nach Aufforderung Beiträge.
Im Feedbackgespräch erklärte Max, dass er um seine zurückhaltende Art weiß und ihm bewusst ist,
dass er daran arbeiten muss.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 3
Jutta erledigte die gestellten Aufgaben selbständig, konzentriert und planvoll. Im Umgang mit Arbeitsmaterial
war sie besonders sorgfältig und kreativ. Sie blieb auch bei schwierigeren praktischen
Tätigkeiten bei der Sache und berücksichtigte den damit verbundenen effektiven Materialeinsatz.
Sie arbeitete gut in der Gruppe, war kommunikativ und achtete darauf, dass schwächere Mitschüler
bei den Aufgabenstellungen ebenso gut mitkommen.
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Handbuch KomPo7
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 4
Max erfasste schnell die jeweiligen Aufgabenstellungen und machte sich motiviert an deren Ausführung.
Er verfügte über ein gutes Auffassungsvermögen. Max brachte seine kreativen Ideen gerne in
die Gruppe ein. In allen durchgeführten Übungen konnten wir jedoch bereits nach kurzer Zeit eine
stark nachlassende Konzentrationsfähigkeit beobachten. Außerdem fiel es ihm sehr schwer, still zu
sitzen. Dadurch stand er sich oft buchstäblich selber im Weg. Gerne übernahm er die Führungsposition
in der Gruppe. Oft war er aber nicht bereit, die Beiträge der anderen Mitglieder anzuerkennen
und sich mit ihnen angemessen auszutauschen. Im Bereich der Sorgfalt zeigte Max Nachlässigkeiten,
die sich teilweise auf das Arbeitsergebnis auswirkten.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 5
Jutta verfügte über ein gutes Konzentrationsvermögen; sie konnte eine Tätigkeit über längere Zeit
ausüben, ohne sich ablenken zu lassen. Jutta war das einzige Mädchen in der Jungengruppe; sie
arbeitete ruhig, ausdauernd und gelassen an einer Aufgabe weiter und ließ sich von anderen Teilnehmern
nicht einschüchtern. Mit Arbeitsmaterialien ging sie achtsam, sachgerecht und ordentlich
um. Allerdings fehlten Jutta die grundlegenden Werte der Kommunikation und der Teamfähigkeit.
Sie hat sich sehr wenig mit den Teilnehmern ausgetauscht, sprach sehr leise und hat sich für die
Ziele des Teams wenig eingesetzt. Auch in dem Bereich Arbeitsplanung zeigte Jutta Nachlässigkeiten.
In manchen der Übungen übernahm sie aber bereitwillig die ihr von der Gruppe zugewiesenen
Aufgaben. Sie erschien stets pünktlich zu den vereinbarten Zeiten und begegnete ihren Mitschüler/-innen
und den eingesetzten Lehrkräften mit Respekt.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 6
Max arbeitete meist motiviert und zielgerichtet in den Gruppenübungen mit und hatte häufig großen
Anteil am Erfolg der Gruppenarbeit. Max beherrschte die Grundregeln der
Kommunikation. Er sprach zwar leise, aber dafür deutlich und angeregt und ließ andere
Teilnehmer/innen ausreden. Bei Missverständnissen oder Kommunikationsproblemen sprach er
andere Gruppenmitglieder an. Er zeigte sich überwiegend leistungsbereit, zuverlässig und verantwortungsbewusst.
Eine große Leistungsbereitschaft zeigte er bei dem Job-Interview; Max meldete
sich oft und ausdauernd und stellte den Wirtschaftvertretern sachgerechte und interessante Fragen.
Bei der Erstellung der Collagen brachte er sein Wissen und seine Ideen ein. Bei anderen Übungen
stellte er zwar keinen konkreten Plan zur Vorgehensweise auf, übernahm aber bereitwillig die ihm
von der Gruppe zugewiesenen Aufgaben.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 7
Insgesamt arbeitete Max langsam, aber auch ausdauernd. Je nach Aufgabenstellung verfügte er
über eine gute Konzentrationsfähigkeit und ließ sich von der Durchführung der Aufgabe nicht ablenken.
Auch seine Motivation war stark von der jeweiligen Übung abhängig. In einigen Aufgaben
konnte er seine Kreativität gut einbringen. Seine Fähigkeit, planvoll und lösungsorientiert an eine
Aufgabe heranzugehen, war ebenfalls je nach Aufgabe ganz unterschiedlich zu beobachten, insgesamt
aber eher zurückhaltend. Nicht immer ging er sorgfältig mit den Arbeitsmaterialien um. Wir
konnten beobachten, dass seine Bereitschaft, mit den anderen Mitgliedern des Teams in Austausch
zu treten stark von der Zusammensetzung der jeweiligen Gruppe abhing.
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Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 8
Jutta erfasste sämtliche Aufgabenstellungen schnell und bearbeitete diese selbstständig. Sie ging
stets motiviert an die jeweiligen Aufgabenstellungen heran. Über den gesamten Beobachtungszeitraum
zeichnete sie sich durch ein hohes Durchhaltevermögen und eine gute Konzentrationsfähigkeit
aus. Dabei ging sie mit den Arbeitsmaterialien recht sorgfältig um. Insgesamt konnte sie sich in den
unterschiedlichen Gruppenzusammensetzungen mit allen Mitgliedern des Teams gleichermaßen
angemessen unterhalten. Sie zeichnete sich durch einen höflichen und rücksichtsvollen Umgang mit
anderen aus.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 9
Max Aktivitäten standen und fielen mit der Aufgabe. Bei einer Übung war er etwas zögerlich, aber
konzentriert dabei, arbeitete selbstständig, plante die Zusammensetzung und zeigte Kreativität.
Auch als es zu Schwierigkeiten kam, erkannte er das Problem und arbeitete an der Aufgabe bis sie
fertig war. Für neue Aufgaben war er nicht zu begeistern und hielt sich zurück. Beim Erstellen eines
Plakates stand er außen vor und beschäftigte sich mit etwas anderem. Dabei verhielt sich Max
situationsangemessen höflich im Umgang mit anderen.
Durch sein offensichtliches Desinteresse an anderen Aufgaben konnten wir nicht beobachten, ob er
wirklich im Team arbeiten kann und dort bei Konflikten einen gemeinsamen Lösungsweg findet. Er
gab uns ebenfalls nicht die Gelegenheit seine Kommunikationsfähigkeit zu bewerten. Auch können
wir uns nicht im Rahmen der Kompetenzfeststellung über seine Zuverlässigkeit, Verantwortungsbereitschaft
oder Sorgfalt äußern, da diese nicht beobachtbar waren.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 10
Max beeindruckte in den einzelnen Übungen durch seine Kreativität, durch die er das Gruppenergebnis
jeweils positiv beeinflusste. Durch seine hohe Bereitschaft mit seinen Ideen und seinem Wissen
an neue Aufträge heranzugehen, konnte er gute Ergebnisse erzielen. Er hatte bewiesen, dass
er für sich und andere Verantwortung übernehmen konnte; vertrauensvoll ließ sich ein Schüler von
ihm blind führen.
Max nutzte seine Kommunikationsfähigkeit, um seine eigenen Bedürfnisse und die Belange seiner
Gruppe auch vor anderen zu vertreten. Bei Aufgabenstellungen hörte er aufmerksam zu. Problemlagen
erkannte Max, jedoch wurden diese nicht immer von ihm auch gelöst. Er übernahm gerne und
selbstständig Aufgaben. Er führte sie jedoch nur selektiert bis zum Schluss durch, wenn die Themen
für ihn persönlich interessant waren. Es konnte wenig beobachtet werden, dass Max seine Herangehensweise
bei Übungen plant.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 11
Jutta zeigte bei jeder Aufgabe ihre Bereitschaft engagiert und aktiv mitzuarbeiten. Um eine Aufgabe
tatsächlich anfangen zu können, benötigte Jutta etwas Zeit und nahm die Hilfe von Mitschülern in
Anspruch. Wenn sie den Auftrag verstanden hatte, arbeitete sie selbstständig und sorgfältig. Sie
übernahm sehr gut und gerne die Verantwortung für eine Aufgabe. Im Team wurde gut zusammengearbeitet,
indem die Arbeit geplant durchgeführt wurde.
Traten Konflikte oder Probleme auf, war sie sich nicht sicher, wie sie diese lösen kann. Bei Zeitdruck
arbeitete sie ruhig weiter. Erforderte eine Aufgabe eine erhöhte Auffassungsgabe ließ ihre Konzent-
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ration nach. Alle Aufgaben löste sie angemessen kreativ, wobei sie sich gerne von anderen ablenken
ließ. Man konnte sich auf Jutta verlassen.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 12
Jutta arbeitete besonders bei der Aufgabe, in der zeichnerisches Darstellungsvermögen gefragt war
(gestalterische Umsetzung der Ergebnisse des Jobinterviews), konzentriert mit. Hier stammte der
Entwurf des Graffitis im Mittelpunkt komplett von ihr.
In der Gruppe hat sie sich eher wenig mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern ausgetauscht, war
aber durchaus in der Lage, ihre Anliegen zu formulieren. Je nach Aufgabe war sie auch bereit, Verantwortung
für Teilaufgaben zu übernehmen. Sie bearbeitete sie ausdauernd und ging sorgfältig mit
den ausgegebenen Materialien um. Über den gesamten Durchführungszeitraum konnte sie sich gut
konzentrieren. Insgesamt zeichnete sie sich durch einen höflichen und rücksichtsvollen Umgang mit
anderen aus.
In einer der beobachteten Aufgaben zeichnete sich ihre Gruppe durch eine kreative Art der
Problemlösung aus. Es ging darum, wer die bei der Konstruktionsaufgabe entstandenen
Papiersschnipsel auffegen sollte. Die Gruppe hat sich für ein Knobelspiel („Papier, Stein, Schere“)
entschieden und es gab keinerlei Diskussionen über das Ergebnis.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 13
Jutta ist eine freundliche und fröhliche junge Frau.
Sie bearbeitete die Aufgaben zum größten Teil selbstständig, unauffällig und erfasste ausreichend
schnell die Aufgabenstellungen. Informationen setzte sie in passende Handlungen um. Vorhandene
Materialen und Hilfsmittel setzte Jutta vielfältig und einfallsreich ein. Sie war in der Lage, sich über
den gesamten Zeitraum zu konzentrieren, ohne sich ablenken zu lassen.
Sie beendete die Aufgaben erst, wenn sie vollständig erfüllt waren und hielt Rücksprache mit ihren
Teammitgliedern. Außerdem zeigte sie Verantwortungsbewusstsein. Jutta zeigte größtenteils Spaß
und Freude an der Bearbeitung der Aufgabenstellungen und widmete sich ihnen mit angemessener
Intensität. Sie ging motiviert und aus eigenem Antrieb an die Aufgaben heran.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 14
Jutta arbeitete meist motiviert und zielgerichtet in den Gruppenübungen mit. Sie verfügte über ein
gutes Auffassungs- und Konzentrationsvermögen und arbeitete sorgfältig. In der Gruppenarbeit kooperierte
sie mit ihren Mitschüler/-innen angemessen, tausche sich mit ihnen aus und nahm auch
deren Anregungen auf.
Sie zeigte sich überwiegend leistungsbereit, zuverlässig und verantwortungsbewusst. Sie war
pünktlich und begegnete ihren Mitschülern/innen und den eingesetzten Lehrkräften mit Respekt.
Ergebnisse der Kompetenzfeststellung 15
Jutta konnte mit eigenen Ideen und Fantasie bei guter Auffassungsgabe die Aufgaben selbständig
bearbeiten, strukturieren und lösen. Sie zeigte sich überwiegend kommunikationsfähig, konzentriert,
leistungsbereit, zuverlässig und verantwortungsbewusst. Sie konnte in den Gruppenübungen guten
Kontakt zu ihren Teammitgliedern herstellen, nahm deren Anregungen auf und ergriff auch die
Initiative.
Sie war pünktlich und begegnete ihren Mitschülern/innen und den eingesetzten Lehrkräften mit
angemessenem Respekt.
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Beispiele für Empfehlungen
Empfehlung 1
Jutta kann das Ergebnis des AIST-R in einem ersten Praktikum überprüfen. In Betracht für die Auswahl
eines ersten Praktikums kommen sowohl kaufmännische Berufe als auch verwalterische Berufe
mit kaufmännischen Anteilen.
Jutta sollte auch weiterhin im Unterricht zielorientiert und engagiert mitarbeiten. Sie kann so kontinuierlich
gute Leistungen erzielen und ihre Stärken ausbauen. Bei Gruppenarbeiten sollte sie jedoch
darauf achten, dass sie auch schwächere Gruppenmitglieder in Arbeiten mit einbezieht.
Empfehlung 2
Jutta sollte beim Erledigen ihrer Aufgaben weiterhin so positiv eingestellt bleiben. Ihre Kommunikationsstärke
und Höflichkeit sowie ihren Sinn für Genauigkeit beschreiben sehr positive Seiten. In Bezug
auf ihren Berufswunsch Maskenbildnerin zu werden, kann in einem Praktikum überprüft werden,
ob der künstlerische Bereich, lt. AIST-R Ergebnis, ausgebaut werden kann. Weiterhin sollte im
Rahmen der Berufsorientierung, Angeboten seitens der Berufsberatung oder Erkundungstagen in
Betrieben versucht werden, ein genaueres Interessensgebiet klarer herauszuarbeiten.
Empfehlung 3
Max ist zu empfehlen, seine Struktur, wie man an eine Aufgabe oder ein Problem herangeht, sichtbar
zu machen. Dies wird ihm auch bei seinem Berufswunsch des Kochs behilflich sein. Schritte zu
planen, wie er seinen Weg zu einem Erfolg macht, kann es ihm erleichtern, bei einer Sache zu bleiben
und nicht bei Schwierigkeiten oder Unsicherheiten aufzugeben. Dies kann im Rahmen von
Projektarbeiten in der Schule gut geübt werden. Seine angenehme Art, die Fähigkeit sich und sein
Team zu motivieren und Verantwortung zu übernehmen, unterstützen ihn dabei, im beruflichen Bereich
auch seinen sozialen Interessen nachgehen zu können. Bei der Wahl des Berufes wünschen
wir ihm viel Erfolg und dass er dort auch seiner Kreativität freien Lauf lassen kann.
Empfehlung 4
Max sollte im Rahmen seines Berufswahlprozesses verstärkt schulische Angebote zur Berufsorientierung
sowie die Angebote der Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen.
Im Unterricht sollte Max sich aktiv einbringen, indem er aufgabenbezogene Fragen stellt oder Beiträge
leistet. Außerdem sollte er in Gruppenarbeiten dazu motiviert werden sich mit seinen Ideen einzubringen,
um so bessere Ergebnisse für sich und für die Gruppe zu erzielen.
Empfehlung 5
Max sollte immer wieder in Gruppenarbeitssituationen dazu angehalten werden, einerseits seine
Fähigkeiten einzubringen, andererseits aber auf einen gleichberechtigten Umgang mit seinen Mitschülerinnen
und Mitschülern zu achten. Dabei kann er immer wieder ermuntert werden, Aufgaben
im Unterricht sorgfältiger zu bearbeiten, um so bessere Ergebnisse zu erzielen. Max könnte sein
zweifelsohne vorhandenes Potenzial viel besser nutzen, wenn er lernen würde, mit seiner Konzentrationsfähigkeit
und der damit verbundenen motorischen Unruhe besser umzugehen.
Wir wünschen Max für seine Zukunft alles Gute.
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 65

Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Empfehlung 6
Da bei der Interessendimension „unternehmerische Orientierung“ eine sehr deutliche
Interessenausprägung zu erkennen ist, sollte sich Max überlegen, ein Schülerpraktikum in dem Bereich
zu absolvieren um zu schauen, ob sich seine Interessen aus dem Test mit der Wirklichkeit
(beruflichen Alltag) decken.
Max sollte sich im weiteren Berufswahlprozess intensiv mit seinen Stärken und Interessen auseinander
setzen und sich mit Familienangehörigen und Freunden darüber austauschen. Dies kann z.B.
auch durch die Inanspruchnahme von Angeboten der Berufsberatung (z.B. BIZ: Berufsinformationszentrum),
der Schule, der Unternehmen/Ausbildungsbetrieben (z.B. Ausbildungsmessen) oder
Schülerpraktika geschehen.
Empfehlung 7
Für Max könnte ein Praktikum sinnvoll sein, in dem er Erfahrungen mit der Lösung von Problemstellungen
oder in der Forschung sammeln kann.
Dem Schüler wird nahegelegt an seinem respektvollen Umgang mit seinen Mitmenschen zu arbeiten.
Zum Beispiel sollte er üben seine Lehrer und Mitschüler ausreden zu lassen und gelegentlich
auf den richtigen Tonfall achten.
Empfehlung 8
Jutta sollte auch in Zukunft so selbständig und genau arbeiten. Ihre Teamfähigkeit und die Bereitschaft
Anderen Hilfestellung zu leisten, zeichnen sie aus. Jutta sollte versuchen in Bezug auf ihre
Selbsteinschätzung weniger selbstkritisch zu sein uns so ihr Selbstbewusstsein stärken. Ihr Berufswunsch
im Bereich der Gestaltung oder zukünftig mit Kindern zu arbeiten kann in einem Berufspraktikum
überprüft und weiter vorangetrieben werden.
Empfehlung 9
Jutta hat im Feedbackgespräch gesagt, dass sie in einer Gruppe, die sie nicht so gut kennt, immer
etwas stiller ist. Dabei braucht sie sich nicht zu verstecken und sollte weiterhin ihre Selbstständigkeit,
ihre Kommunikationsfähigkeit und ihre Teamfähigkeit durch Gruppenarbeiten stärken.
Jutta malt und zeichnet gerne und hat nachgefragt, was es in diesem Bereich für Berufe gäbe. Auf
der Seite Berufenet (www.berufenet.arbeitsagentur.de) kann sie zum Beispiel nach Berufsfeldern
und ähnlichem suchen. Mit Hilfe der in der Schulzeit zu absolvierenden Praktika können außerdem
so gewonnene Interessen überprüft werden.
Empfehlung 10
Jutta hat im Feedbackgespräch gesagt, dass sie gerne ihr schulisches Praktikum in einem Kindergarten
machen möchte.
Die Beobachtungen im Rahmen der Kompetenzfeststellung und das Ergebnis des Allgemeinen Interessens-
und Strukturtests passen sehr gut zu dieser Idee. Jutta sollte auch weiterhin ihre Selbstständigkeit,
ihre Kommunikationsfähigkeit und ihre Teamfähigkeit durch Gruppenarbeiten stärken
und sich öfter mal zutrauen, sich durchzusetzen.
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 66

Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Empfehlung 11
Max unterschätzte sich in seiner Selbstständigkeit und der Fähigkeit eine Arbeit in Schritte und auf
andere Teammitglieder einzuteilen. Da sich diese methodische Kompetenz positiv auf das Arbeitsergebnis
auswirkte, sollte er selbstbewusst in dieser Sache die Führung übernehmen. Auch wenn
Max lieber alleine arbeitete, werden ihm Gruppenübungen im Unterricht dabei helfen, den Weg einer
Aufgabe mit einem Team gemeinsam zu gehen, denn dazu ist er auch in der Lage. Es geht hier
darum die sozialen Kompetenzen zu stärken und zu verfestigen, was ihm im späteren Berufsleben
bestimmt eine Hilfe sein wird.
Was seine berufliche Ausrichtung betrifft, sollte er sich im Rahmen von Praktika orientieren, welche
persönlichen Interessen er hier fördern kann. Im Unterricht können Projektarbeiten mit spezifischen
Schwerpunkten eine Hilfe sein. Für seinen persönlichen Berufswunsch hat er die methodischen,
personalen und sozialen Kompetenzen, was aber noch keinen Aufschluss über seine schulischen
Leistungen gibt, von denen die Erreichung seines Berufsziels ebenfalls abhängig ist.
Empfehlung 12
Jutta, sollte auf eine klare und deutliche Aussprache achten. Auch sollte sie versuchen, ihre Meinungen
und Ideen gegenüber Mitschülern und Mitschülerinnen sowie Lehrerinnen und Lehrer frei
und offen auszusprechen, auch wenn sie Angst vor sprachlichen Fehler hat.
Jutta sollte im Unterricht bei Aufgabenstellungen aktiviert und animiert werden, die ihr verbales bzw.
schriftliches Ausdrucksvermögen fördern und ausbilden helfen.
Bei der Auswahl der ersten Praktika sollten die Ergebnisse der Selbsteinschätzung und des Allgemeinen
Interessens- und Strukturtests zugrunde gelegt und überprüft werden.
Empfehlung 13
Jutta sollte an ihrem Selbstbewusstsein weiterarbeiten. Die Einschätzung der Beobachter (Fremdeinschätzung)
zeigt eine deutlich bessere Bewertung ihrer methodischen, personalen und sozialen
Kompetenzen als ihre Selbsteinschätzung.
Bezüglich ihres Berufswahlprozesses ergaben sich aus dem AIST-R Test noch keine eindeutigen
beruflichen Zuordnungen. Da bei keiner Dimension sehr deutliche Interessensausprägungen zu erkennen
sind, sollte sich Natalie im weiteren Berufswahlprozess intensiv mit ihren Stärken und Interessen
auseinander setzten und sich mit Familienangehörigen und Freunden darüber austauschen.
Dies kann z.B. auch durch die Inanspruchnahme von Angeboten der Berufsberatung oder Schülerpraktika
geschehen.
Empfehlung 14
Bezüglich ihres Berufswahlprozesses ergaben sich aus dem AIST-R Test noch keine eindeutigen
beruflichen Zuordnungen. Da bei keiner der Dimensionen deutliche Interessensausprägungen zu
erkennen sind, sollte sich Jutta im weiteren Berufswahlprozess intensiv mit ihren Stärken und Interessen
auseinander setzten und sich mit Familienangehörigen und Freunden darüber austauschen.
Dies kann z.B. auch durch die Inanspruchnahme von Angeboten der Berufsberatung oder Schülerpraktika
geschehen.
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 67

Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Empfehlung 15
Max sollte seine gute Kreativität und Kommunikationsfähigkeit nutzen um bei Planung und Strukturierung
von Aufgaben und Lösungsmöglichkeiten voranzukommen. Dies dürfte ihm umso leichter
fallen, wenn er sich mehr um Sorgfalt bemüht.
Da keine klare Interessenstendenz erkennbar ist sollten die schulischen Praktika genutzt werden,
um eine genauere Orientierung bzw. Interesse festzustellen.
Weiterhin sollte Max Angebote der Agentur für Arbeit nutzen, um Informationen über Berufe und
betriebliche wie schulische Ausbildungsmöglichkeiten zu erhalten und um seinen Berufswahlprozess
weiter voranzubringen.
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 68

Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Anhang XX Übersicht Förderung
Name Vorname Klasse Ereignis/Datum Ergebnis AIST-R/
Berufsorientierung
Musterfrau Maximiliane
7b KomPo7
23.-25.05.2010
8b Reflexionstag zu KomPo7
11.12.2010
Praktisch-technisch, soziale
Orientierung.
Ausbildung/Praktikum im
Bereich Holz
Empfehlung/ eigene
Vorhaben
Gute methodische Kompetenzen,
Defizite in der Teamfähigkeit
Über Berufe im Bereich
Holzbearbeitung informieren
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 69
Förderung/
Umsetzung wie
• Praktikum als Elektroniker,
• Förderung Frustrationstoleranz
und Kommunikationsfähigkeit
in Gruppenübungen
• BIZ-Besuch, Internet
• Verwandte befragen
Wann
12/2010
Laufend

Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten
Handbuch KomPo7
Beispiel Selbst- und Fremdeinschätzung
Name, Vorname: Mustermann, Jutta Datum: 03.01.2009
ARBEITSVERHALTEN (Methodische Kompetenz)
A. Ich kann Aufgaben ohne Anleitung ausführen und selbstständig erledigen.
SELBSTSTÄNDIGKEIT
B. Ich überlege mir die einzelnen Schritte, bevor ich einen Auftrag erledige. Ich
mache Vorschläge zur Aufgabenverteilung. ARBEITSPLANUNG
C. Ich habe viele Ideen und Fantasie, wie ich Aufgaben lösen kann. KREATIVITÄT
D. Knifflige Aufgaben machen mir Spaß. Ich finde Möglichkeiten ein Problem zu
lösen. PROBLEMLÖSEFÄHIGKEIT
E. Ich kann eine Tätigkeit über längere Zeit ausüben, ohne mich ablenken zu
lassen. KONZENTRATIONSFÄHIGKEIT
F. Ich kann Zusammenhänge leicht und schnell begreifen.
AUFFASSUNGSGABE / LERNKOMPETENZ
LERNVERHALTEN (Personale Kompetenz)
A. Ich beachte beim Erfüllen einer Aufgabe genau die Vorgaben und Absprachen.
Auf mich kann man sich verlassen. ZUVERLÄSSIGKEIT
B. Ich arbeite ruhig und gelassen an einer Aufgabe weiter, auch bei Schwierigkeiten
und Stress. DURCHHALTEVERMÖGEN/ FRUSTRATIONSTOLERANZ
C. Ich kann Verantwortung für mich und andere übernehmen.
VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN
D. Ich gehe gerne an neue Aufgaben heran und möchte gute Ergebnisse erzielen.
LEISTUNGSBEREITSCHAFT
E. Ich gehe mit Begeisterung an neue Aufgaben. Es gelingt mir oft, andere für eine
Idee zu begeistern. MOTIVATIONSFÄHIGKEIT
F. Ich gehe vorsichtig mit Materialien um. SORGFALT
SOZIALVERHALTEN (Soziale Kompetenz)
A. Ich kann gut in einer Gruppe arbeiten. TEAMFÄHIGKEIT
B. Ich kann auf andere zugehen, höre ihnen aufmerksam zu und kann mich gut mit
ihnen unterhalten. KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEIT
C. Ich bin höflich im Umgang mit anderen und kann mich gut benehmen.
RESPEKTVOLLER UMGANG
D. Ich bleibe ruhig und versuche bei einem Streit, eine gemeinsame Lösung zu
finden. KONFLIKTFÄHIGKEIT
Selbsteinschätzung: grün/ Fremdeinschätzung: rot // Kein Eintrag = keine Einschätzung
Gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds Seite 70
Trifft
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Zuständigkeiten und Kontaktadresse
Gebiet Süd
Norbert Schultze
Regionalbüro Darmstadt
Gebiet Mitte
Anita Zdero
Regionalbüro Frankfurt am Main
Gebiet Nord
Daniela Evermann
Regionalbüro Gießen
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in Kooperation mit dem VSB
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