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Jahresgesund-heitsbericht 2010 (pdf, 2.3 MB) - Frankfurt am Main

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46 Epidemiologie und Prävention von Infektionskrankheiten in <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> <strong>2010</strong><br />

7. Infektionen in<br />

Kindergemeinschaftseinrichtungen<br />

Im Infektionsschutzgesetz werden die<br />

Infektionskrankheiten in Kindergemeinschaftseinrichtungen<br />

in einem eigenen<br />

Paragraphen (§ 34) abgehandelt, da<br />

Kinder für bestimmte Krankheiten besonders<br />

empfänglich sind und wegen der<br />

leichten Übertragbarkeit Wiederzulassungsregeln<br />

für Erkrankte und deren<br />

Geschwister definiert werden müssen.<br />

Nach einer deutlichen Abnahme der Meldungen<br />

aus Kindergemeinschaftseinrichtungen<br />

auf 1 736 im Jahr 2009 ist es<br />

<strong>2010</strong> wieder zu einem Anstieg auf 2 226<br />

gekommen, eine Größenordnung, die<br />

aus den vorangehenden Jahren bekannt<br />

ist (2006: 2 143 Meldungen, 2007:<br />

2 233 Meldungen, 2008: 2 627 Meldungen).<br />

Die Schwankungen spiegeln vor<br />

allem unterschiedliche Meldezahlen bei<br />

den Durchfallerkrankungen wider. Es<br />

muss von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen<br />

werden, da die Meldung eine<br />

intakte Informationskette von den Kinderärzten<br />

über die Eltern, die Leiter/innen<br />

von Gemeinschaftseinrichtungen<br />

bis zum Amt für Gesundheit erfordert.<br />

Besonders bei ausbruchsartigem<br />

Auftreten von Infektionen wird die Arbeit<br />

der Einrichtungen zum Teil erheblich beeinträchtigt.<br />

Abb. 7.1: Infektionen in Kindergemeinschaftseinrichtungen:<br />

Meldungen in <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Main</strong> 2002–<strong>2010</strong><br />

Da Kindergemeinschaftseinrichtungen<br />

häufige Übertragungsorte von Infektionskrankheiten<br />

und Quelle von Ausbrü-<br />

chen sind, verdienen sie weiterhin besondere<br />

Aufmerks<strong>am</strong>keit und unterstützende<br />

Intervention von Seiten des Amtes<br />

für Gesundheit.<br />

7.1 Häufige Infektionskrankheiten<br />

in Kindergemeinschaftseinrichtungen<br />

Da gegen die meisten klassischen Kinderkrankheiten<br />

inzwischen eine Impfung<br />

zur Verfügung steht, treten diese wegen<br />

der recht guten Durchimpfungsraten bei<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Kindern zunehmend in den<br />

Hintergrund. Nachdem die Impfung gegen<br />

die Windpocken 2004 in den Impfkalender<br />

aufgenommen wurde, gehen<br />

die Meldezahlen für die Krankheit seit<br />

drei Jahren merklich zurück. Wurden<br />

2007 noch 639 Windpockenerkrankungen<br />

aus Kindergemeinschaftseinrichtungen<br />

gemeldet, so waren es 2008 nur<br />

noch 320, 2009 noch 282 und 240 Fälle<br />

im Jahr <strong>2010</strong>. Es ist davon auszugehen,<br />

dass dieser erfreuliche Trend weiter anhält<br />

und d<strong>am</strong>it nicht nur Kinder, sondern<br />

auch Schwangere und mit ihnen auch die<br />

noch Ungeborenen vor dieser Krankheit<br />

in Zukunft besser geschützt sind.<br />

Auch der Läusebefall hatte von 745<br />

gemeldeten Fällen 2008 auf 520 Fälle im<br />

Jahr 2009 abgenommen. <strong>2010</strong> ist ein<br />

neuerlicher Anstieg auf 598 Fälle und<br />

d<strong>am</strong>it auf das Niveau früherer Jahre<br />

(2007: 591; 2006: 596) zu verzeichnen.<br />

Noch immer werden in vielen F<strong>am</strong>ilien<br />

nicht alle engen Kontaktpersonen simultan<br />

behandelt, daher kommt es auch<br />

nach erfolgreicher Behandlung eines<br />

Kindes rasch zum neuerlichen Befall.<br />

Die häufigsten meldepflichtigen Erkrankungen<br />

in Kindergemeinschaftseinrichtungen<br />

waren <strong>2010</strong> die Durchfallerkrankungen.<br />

Bei Kindern wird in den<br />

meisten Fällen von Durchfallerkrankungen<br />

kein Erregernachweis angestrebt.<br />

Insofern bleibt auch unklar, warum gerade<br />

im November die meisten Erkrankungen<br />

auftraten, einem Monat, in dem<br />

von den Laboren wenig Noro- bzw.<br />

Rotavirusmeldungen eingingen. Die Zahl<br />

der gemeldeten Durchfallerkrankungen<br />

in Kindergemeinschaftseinrichtungen<br />

belief sich <strong>2010</strong> auf 759 gegenüber 442<br />

im Jahr 2009 und 925 im Jahr 2008.

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