Gasthaus & Pension - Hörselberg-Bote
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Woher kommt das Wasser der Hörsel?<br />
Mit dieser Beitragsserie möchten wir die wichtigsten<br />
Bäche und Nebenfl üsse der Hörsel erwandern<br />
und beschreiben. In den Jahren 2001/02<br />
(<strong>Hörselberg</strong>-<strong>Bote</strong> Nr. 44 ff.) berichtete unser<br />
Autor Wolfgang Möller in mehreren Beiträgen<br />
ausführlich über die Hörsel von der „Quelle“ im<br />
Thüringer Wald bis zur Mündung in die Werra.<br />
Die neue Beitragsserie unserer Autoren beginnt<br />
nun mit dem Badewasser…<br />
Der zweigeteilte Bach –<br />
Historische Wanderungen am Badewasser<br />
(Teil 1)<br />
Dr. Rolf Hübner / Wolfgang Möller<br />
Das Badewasser im Landkreis Gotha ist ein kleines<br />
Fließgewässer, das vom Tenneberg am Nordhang<br />
des Thüringer Waldes und in dessen Vorland verläuft.<br />
Nördlich von Schnepfenthal teilt sich der<br />
muntere Gebirgsbach in zwei Arme. Während der<br />
nordöstliche Arm weiter als natürliches Gewässer<br />
nach Wahlwinkel strebt, wurde der nordwestliche<br />
durch Menschenhand nach Waltershausen abgeleitet.<br />
Beide Arme münden in die Hörsel – bei Wahlwinkel<br />
und bei Hörselgau. Im Folgenden werden<br />
der Verlauf und die Entstehung des natürlichen<br />
Baches sowie des künstlich geschaffenen Grabens<br />
skizziert. Mit einer Drei-Etappen-Wanderung am<br />
geschichtsträchtigen Fließgewässer soll die Serie<br />
im Jahr 2011 fortgesetzt werden.<br />
Ein Bach mit starker Strömung<br />
Beim Badewasser ist vorbeugender Hochwasserschutz<br />
angezeigt, da es auf Grund des geringen Porenvolumens<br />
des Untergrundes (Granite und Porphyre)<br />
oberfl ächlich abfl ießt und kaum einsickert.<br />
Die Folgen sind Abhängigkeit der Wasserführung<br />
von den Niederschlägen und Hochwassergefahr.<br />
„Bei starken Niederschlägen in den Bergen besteht<br />
für die Talsohle von Schnepfenthal meistens<br />
Überschwemmungsgefahr“, schrieb Wilhelm<br />
Bickel 1939 im Heimatbuch von Schnepfenthal-<br />
Rödichen. Im Frühjahr 1946 war zum Beispiel<br />
durch extremes Hochwasser Gefahr im Verzug,<br />
und zwar dergestalt, dass nur noch das Geäst der<br />
Bäume aus dem Wasser herausragte. Für die Wie-<br />
<strong>Hörselberg</strong>-<strong>Bote</strong> Nr. 83 / 2010<br />
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sen, Felder und Gärten von der Klostermühle bis<br />
zum Schwimmbad wurde „Land unter“ gemeldet.<br />
Des weiteren ist durch hydrogeographische Untersuchungen<br />
nachgewiesen worden, dass wegen<br />
der hohen Abfl usswerte in den Oberbergen die<br />
Bäche (zum Beispiel Laucha, Badewasser, Schilfwasser)<br />
meist sehr wasserreich sind. Wohl deshalb<br />
bezeichnete Luise Gerbing das Badewasser als<br />
„starken Bach“ und nannte auch dessen ursprüng-<br />
lichen Namen, der „Louffa“ lautete. Eine Erklärung<br />
über die Herkunft des neuzeitlichen Namens<br />
„Badewasser“ ist sie jedoch schuldig geblieben.<br />
Dieser Name erschließt sich aber eindeutig aus<br />
den historischen Zusammenhängen.<br />
Das heutige Badewasser entspringt in einem kleinen<br />
Teich unterhalb der Tanzbuche am dortigen<br />
Tenneberg und schlängelt sich durch den Ungeheuren<br />
Grund in das Reinhardsbrunner Tal. Es<br />
passiert die Marienglashöhle, die Lange Wiese,<br />
die Reihardsbrunner Teiche (Gondelteich), die<br />
Klostermühle (Alte und Neue Klostermühle, früher<br />
Mühlengebäude, dann Ausfl ugslokal, heute<br />
Kinderheim) und den neugestalteten Schnep-