Gasthaus & Pension - Hörselberg-Bote
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dern...“ Aus diesem Satz, „dass das Wasser seine<br />
Gänge soll haben, wie es sie von alters her gehabt<br />
hat“, geht hervor, dass es um Wasserkraft und<br />
Wasserrecht ständig Streitigkeiten zwischen dem<br />
Kloster Reinhardsbrunn, den Mühlen in Schnepfenthal<br />
und der Stadt Waltershausen gab. Landgraf<br />
Balthasar von Thüringen entschied 1399 zugunsten<br />
der Stadt. Auch nach dem Übergang des<br />
Klosters in weltlichen Besitz dauerten die Streitigkeiten<br />
an.<br />
Anhand der umfangreichen Prozessakten kann<br />
nur auf einige Beispiele hingewiesen werden.<br />
1685 kam es wegen der Bewässerung der Wiesen<br />
unterhalb von Schnepfenthal und wegen der<br />
Mahl- und Ölmühle zum Streit, in dessen Verlauf<br />
die Müller aus Walterhausen die Ableitungen aus<br />
dem Wassergraben mit Äxten und Beilen zerstörten.<br />
In den Jahren 1699/1700 veränderte der<br />
Klostermüller den Zufluss damals noch innerhalb<br />
des Klosterbereichs, so dass 14 Tage kein Wasser<br />
nach Waltershausen floss. 1718 legte der Ölmüller<br />
in Schnepfenthal einen Mühlgraben an, dessen<br />
Anlage aber durch gerichtlichen Beschluss untersagt<br />
worden war. Durch „Stämmen“ des Wassers<br />
entstand erneut Streit zwischen dem Müller der<br />
1821 neu errichteten Klostermühle und den Waltershäuser<br />
Müllern, obwohl bereits 1712 durch<br />
kurfürstliche Entscheidung das Wasserrecht für<br />
Waltershausen bestätigt worden war.<br />
Abhilfe wider den Wassermangel<br />
„Das verhängnisvolle Dasein des Dorfes Wahlwinkel<br />
war wohl die Ableitung des Dorfbaches<br />
nach dem wasserarmen Waltershausen. Als Ersatz<br />
wurde Wahlwinkel der Tausch des Mühlwassers<br />
für das Marktrecht und die Zollfreiheit<br />
in Waltershausen zugesprochen. Der Mangel an<br />
gutem Trinkwasser wurde zu einem schweren<br />
Übelstand, dem die schleichenden Krankheiten<br />
Schwindsucht und Typhus zugeschrieben werden<br />
müssen. Auf die Ausnutzung der übrigen Gewäs-<br />
<strong>Hörselberg</strong>-<strong>Bote</strong> Nr. 83 / 2010<br />
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ser hat die Gemeinde desto sorgfältiger ihr Augenmerk<br />
gerichtet.“ (http://www.waltershausen.<br />
de/content/o_wahlwinkel.html)<br />
„Waltershausen wider Wahlwinkel Wasser wegen“<br />
nannte der Waltershäuser Geschichtslehrer<br />
und Heimatforscher Sigmar Löffler einen Aufsatz<br />
in den „Waltershäuser Heimatblättern“ Nr. 10<br />
(1959) über den Abzweig des Mühlgrabens vom<br />
Badewasser nach Ibenhain und Waltershausen.<br />
Eine Waltershäuser Zeitung von 1854 berichtete<br />
von einem Kind, dass 1308 in einem Bach bei<br />
Ibenhain ertrunken ist. Also kann angenommen<br />
werden, dass der Abschlagsgraben vom alten Baderwasserverlauf<br />
zwischen Schnepfenthal und<br />
Wahlwinkel schon zu Anfang des 14. Jh. errichtet<br />
worden war, denn ein anderes Fließgewässer war<br />
und ist in der Ibenhainer Flur nicht vorhanden.<br />
Löffler schreibt in seiner „Geschichte der Stadt<br />
Waltershausen“ (Bd. I, Waltershausen 1959):<br />
„Über eine Maßnahme von großer wirtschaftlicher<br />
Bedeutung für Waltershausen erhalten wir<br />
1378 erste Nachricht durch ... den Schenkungsbrief<br />
des Ritters Heinrich von Ülleben. In diesem<br />
ist u.a. von einem Hof die Rede, der ,an dem Bach<br />
außerhalb der Mauer liegt, wo das Wasser in die<br />
Stadt auf die Mühle einfällt‘. Mit diesen Worten<br />
ist zum erstenmal die Ableitung des Mühlgrabens<br />
(Badewassers) bezeugt.“<br />
Weiter schreibt Löffler in seinem Aufsatz: „Die<br />
alten Chronisten behaupten auch Näheres über die<br />
Umleitung des Wassers nach der Stadt zu wissen:<br />
Es sei auf Veranlassung des Landgrafen Balthasar<br />
um 1360 (geschehen), um den dortigen Wassermangel<br />
abzuhelfen und Wahlwinkel habe als<br />
Entschädigung den ,Wahlwinkler Gemeindewald‘<br />
hinter dem Komstkochsteich erhalten.“ Richtig<br />
ist, so hat die Heimatforscherin Luise Gerbing<br />
1898 herausgefunden, dass Wahlwinkel durch die<br />
Befreiung des Marktzolls in Waltershausen für<br />
den teilweisen Verlust des Aufschlagwassers für<br />
seine Mühlen entschädigt worden war. Immer-<br />
Praxis für Physiotherapie<br />
Beate Engelhardt<br />
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