Gasthaus & Pension - Hörselberg-Bote
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Farnroda - Geschichte und Geschichten<br />
Teil 7 (Fortsetzung aus HBB 82, S. 38 ff)<br />
Das Handwerk rund um Schloss und<br />
Rittergut Farnroda im 20. Jahrhundert<br />
Dr. Horst W. Herrling †<br />
4) Baubetrieb Karl Quent<br />
und Nachfolger Manfred Quent<br />
Maurermeister Karl Q u e n t führte einen Anfang<br />
der 1930er Jahre gegründeten Baubetrieb<br />
in Farnroda, in den er für einige Zeit den aus<br />
Eisenach kommenden, in Farnroda verheirateten<br />
Lastkraftwagenbesitzer und –fahrer Erich „Ede“<br />
Anton als Kompagnon aufnahm. Karl Quent wurde<br />
von den Farnrodaern stets nur „Lupsche Karl“<br />
genannt, weil er in Großenlupnitz aufwuchs, ehe<br />
er als älteres Kind nach Farnroda zu Pfl egeeltern<br />
kam. Den Sitz seines Betriebes und die Wohnung<br />
hatte er in der damaligen Wuthaer Straße im mit<br />
geräumigem Areal umgebenen Geschäftsgebäude<br />
für Lebensmittel und Kolonialwaren der Klara<br />
Thiel, geb. Schieck.<br />
Nach Ende des 2. Weltkrieges 1945 erwarb er<br />
vom Farnrodaer Ernst Schröder den hinteren Teil<br />
dessen, an der Wiesenstraße 11/13 gelegenen<br />
Grunndstückes. Schröder war anfangs nicht gewillt,<br />
das gesamte, etwa 30 Meter breite Areal zu<br />
verkaufen, was er erst Jahre später dann doch tat.<br />
Karl Quent hatte aber notgedrungen Wohnhaus<br />
mit Büro und Gebäude für sein Maurerhandwerk<br />
da schon in zweiter Reihe gebaut.<br />
<strong>Hörselberg</strong>-<strong>Bote</strong> Nr. 83 / 2010<br />
56<br />
Gut vier Jahrzehnte leitete Karl Quent sein angesehenes<br />
Baugeschäft, in dem zeitweilig mehr<br />
als zehn Maurer und Handlanger tätig waren. In<br />
Farnroda und Umgebung bis ins Gefi lde hinterm<br />
<strong>Hörselberg</strong> wurde mit sichtbarem Erfolg gearbeitet.<br />
Viele Bauten entstanden in sauberer und<br />
solider Maurerarbeit. Dazu gehören auch die auf<br />
Regierungsanordnung sehr kurzfristig quasi aus<br />
dem Boden zu stampfenden Neubauernhäuser,<br />
die Karl Quent vor allem in seinem Herkunftsort<br />
Großen- und Wenigenlupnitz und benachbarten<br />
Ortschaften errichtete. Sohn Manfred trat nach<br />
Beendigung seiner bei Meister Oskar Eberhardt<br />
absolvierten Lehre ins väterliche Baugeschäft<br />
ein.<br />
Von Karl und Manfred Quents Sanierungsarbeit<br />
in der weiträumigen Tropfsteinhöhle im<br />
Kittelsthaler/-Farnrodaer Wolfsberg kündet eine<br />
Inschrift auf einer Blechtafel tief im Untergrund<br />
mit anerkennenden Worten für den Quentschen<br />
Baubetrieb.<br />
Immer mit Akkuratesse und modisch elegant<br />
gewandet trat Maurermeister Karl Quent in der<br />
Öffentlichkeit auf, machte viel von sich her, so<br />
dass man in dem Maurermeister eher einen hohen<br />
Beamten und angesehenen Architekten vermutete.<br />
Seine Bauzeichnungen hatten Stil, ließen fachliche<br />
Versiertheit erkennen, was auch für seine<br />
schriftlichen Arbeiten und die Bürotätigkeit galt.<br />
Karl Quent pfl egte einen konsequent eingehaltenen<br />
Arbeits- und Lebensrhythmus, so war er bis<br />
abends auf seinen Baustellen und bis 21/22 Uhr