Die Stimme der Verbraucher - Verbraucherzentrale

Finanzdienstleistungen
Zeitungsausschnitte
aus „Die Welt“ und
„Süddeutsche Zeitung“
zur Finanzhotline
16
Künftig sollen neue Finanzprodukte, auch die des Grauen Kapitalmarktes, grundsätzlich durch
die Finanzaufsichtsbehörde geprüft und zugelassen werden, bevor sie auf den Markt kommen
und in den Depots von Verbrauchern landen. Hierbei muss geprüft werden, ob die Produkte für
Kleinanleger geeignet sind. Für Risikopapiere, wie es große Teile der Zertifikate sind, sollten
analog zu Hedge-Fonds Vertriebsbeschränkungen gelten.
Schließlich muss sich das Informationsverhalten der Finanzaufsicht verändern. Der bisherige
Umgang der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit ihrer Verschwiegenheitspflicht
führt dazu, dass Verbraucher im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit ihrem
Finanzinstitut von der BaFin nicht die ihr vorliegenden Informationen zum Institut erhalten.
Der Staat darf aber rechtswidrige Schädigungen von Verbrauchern nicht als Geschäftsgeheimnis
schützen. Vielmehr sollte der Verbraucherschutz zum Aufsichtsziel der BaFin erklärt werden.
Wichtig ist auch, dass die Verbraucherzentralen in ihrer Aufgabe, die finanziellen Interessen der
Verbraucher zu schützen, gestärkt werden. Als „Finanzmarkt-Wächter“ – ähnlich wie der britische
Watchdog (Wachhund) – sollen der Verbraucherzentrale Bundesverband und die Verbraucherzentralen
den Finanzmarkt gründlich beobachten und bewerten, um schädlichen Marktpraktiken
durch Informationskampagnen und eine enge Zusammenarbeit mit der Finanzaufsicht
gegenzusteuern. Die Marktkontrolle soll auch eine stärkere Verbrauchervertretung gegenüber
Politik, Aufsicht, Finanzwirtschaft und Öffentlichkeit umfassen.