Die Stimme der Verbraucher - Verbraucherzentrale
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Gesundheit, Pflege, Agrarpolitik, Ernährung<br />
www.weisse-liste.de<br />
bietet Transparenz zur<br />
Leistung <strong>der</strong> Krankenhäuser.<br />
46<br />
> Gesundheitsfonds:<br />
Start mit Schwierigkeiten<br />
<strong>Die</strong> Einführung des Gesundheitsfonds am 1. Januar 2009<br />
ging für die Mehrheit <strong>der</strong> Versicherten mit einer zum Teil<br />
deutlichen Erhöhung des Krankenkassenbeitrags einher.<br />
Bundesweit gilt ein Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent.<br />
Hintergrund sind Mehrausgaben für Krankenhäuser und<br />
ambulant tätige Ärzte.<br />
Obwohl die Ärztehonorare im Vergleich zu 2007 um über drei Milliarden Euro (13 Prozent)<br />
gestiegen sind, verlangen in einigen Bundeslän<strong>der</strong>n Ärzte von ihren Patienten Vorkasse, da<br />
die ihnen zugestandenen 31 Euro pro Quartal und Patient lediglich für eine Erstbehandlung<br />
ausreichen. Offenbar ist es den zuständigen Akteuren <strong>der</strong> Selbstverwaltung nicht gelungen, die<br />
zusätzlichen Mittel <strong>der</strong> Versicherten zwischen Regionen und Arztgruppen gerecht zu verteilen.<br />
Den Ärger darüber an die Patienten weiterzureichen, ist aber aus Sicht des <strong>Verbraucher</strong>zentrale<br />
Bundesverbandes nicht in Ordnung.<br />
Im Mittelpunkt aller Reformbemühungen im Gesundheitswesen sollten Patienten und Versicherte<br />
stehen, sodass für den <strong>Verbraucher</strong>zentrale Bundesverband auch bei <strong>der</strong> Gesundheitsreform<br />
die Frage lautet: Was bringt diese dem <strong>Verbraucher</strong>?<br />
Mehr Transparenz <strong>der</strong> Leistungen von Krankenhäusern<br />
Zwar kann ein größerer Wettbewerb zu mehr Qualität in den angebotenen Leistungen führen,<br />
doch fehlt es momentan noch an Transparenz, um dies überprüfen zu können. Einen ersten<br />
Schritt zu einer verbesserten Transparenz <strong>der</strong> Leistung von Krankenhäusern hat <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong>zentrale<br />
Bundesverband zusammen mit an<strong>der</strong>en Patientenorganisationen und <strong>der</strong> Bertelsmann<br />
Stiftung mit dem Projekt „Weisse Liste“ gemacht.<br />
Wichtig ist, dass die <strong>Verbraucher</strong> unabhängig informiert und beraten werden,<br />
und nicht allein auf das Marketing <strong>der</strong> Industrie, <strong>der</strong> Krankenkassen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er<br />
Anbieter im Gesundheitswesen angewiesen sind. Der <strong>Verbraucher</strong>zentrale<br />
Bundesverband beteiligt sich daher als Gesellschafter an <strong>der</strong> gemeinnützigen<br />
UPD (Unabhängige Patientenberatung Deutschland), die seit Januar 2009 nun<br />
ein auch gebührenfreies Beratungstelefon anbietet. <strong>Die</strong> <strong>Verbraucher</strong> können<br />
sich zu allen Gesundheitsfragen bundesweit von qualifizierten Beraterinnen und<br />
Beratern kostenlos informieren lassen. Neben den 22 Beratungsstellen, die seit<br />
Januar 2007 betrieben und die monatlich von etwa 4.000 Patienten aufgesucht<br />
werden, ist das Beratungstelefon eine weitere Anlaufstelle für Ratsuchende.