Die Stimme der Verbraucher - Verbraucherzentrale

mitteln ab. Eine Studie des BÖLW (Bund für
ökologische Lebensmittelwirtschaft) kommt
zu dem Schluss, dass auch für die Landwirte
die Kosten weit über dem vereinzelten Nutzen
liegen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband
fordert daher, dass die Risikobewertung
der EU zukünftig auch die Kosten- und Nutzenstruktur
berücksichtigt, bevor sie gentechnisch
Pflanzen zulässt.
Tier- und Artenschutz
fangen bei Züchtung an
Auf gravierende Missstände in der Tierzucht
hat der Verbraucherzentrale Bundesverband
in einer Allianz mit der Schweisfurth-Stiftung,
dem Deutschen Tierschutzbund und dem
Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hingewiesen.
Auf der gemeinsamen Tagung am
1. April 2008 zum Thema „Aspekte der Zucht
landwirtschaftlicher Nutztiere“ wurde darauf
hingewiesen, dass in der gängigen Hochleistungszucht
etwa bei Rindern, Schweinen und
Hühnern zahlreiche Gesundheitsprobleme und
Verhaltensstörungen bei den Tieren auftreten.
Die Allianz für Tiere forderte die Bundesregierung
auf, dafür Sorge zu tragen, dass das im
Tierschutzgesetz festgeschriebene Verbot der
Qualzucht auch in der Praxis umgesetzt wird.
Bundestag beschließt Tierschutz-TÜV
Die langjährige Forderung der Allianz für
Tiere mündete im März 2009 in eine positive
Entscheidung des Bundestages zu dem sogenannten
Tierschutz-TÜV. Dabei handelt es sich
um ein praxisgerechtes Prüf- und Zulassungsverfahren
für serienmäßig hergestellte Stalleinrichtungen
zur artgerechten Haltung von
landwirtschaftlichen Nutztieren. Die Allianz
verspricht sich davon Vorteile für Verbraucher,
Landwirte, Hersteller und Umwelt. Ab 2012
sollen nur noch geprüfte Haltungssysteme für
Legehennen möglich sein. Die Verbraucher-
Gesundheit, Pflege, Agrarpolitik, Ernährung
verbände, Umwelt- und Tierschützer fordern,
zügig mit einer Verordnung die Vorgaben für
ein bundesweit einheitliches Prüf- und Zulassungsverfahren
für serienmäßig hergestellte
Tierhaltungssysteme festzulegen.
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