11.06.2013 Aufrufe

Die Stimme der Verbraucher - Verbraucherzentrale

Die Stimme der Verbraucher - Verbraucherzentrale

Die Stimme der Verbraucher - Verbraucherzentrale

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Finanzdienstleistungen<br />

Nach wie vor viele<br />

Geschädigte wegen EC- und<br />

Kreditkartenmissbrauchs<br />

18<br />

Deshalb tun dies viele Banken nicht. Stattdessen<br />

behaupten sie, <strong>der</strong> Kunde habe die<br />

Versicherung von sich aus gewünscht. Mittlerweile<br />

hat die Bundesregierung den Handlungsbedarf<br />

erkannt: Banken sollen künftig<br />

beweisen, dass <strong>der</strong> Abschluss des Kredits zu<br />

den angebotenen Konditionen auch ohne die<br />

Versicherung möglich war. <strong>Die</strong>se Beweislastumkehr<br />

ist allerdings bisher am falschen Ort<br />

formuliert. Damit sie direkt in einem Prozess<br />

zwischen <strong>Verbraucher</strong> und Bank gilt, ist sie im<br />

Bürgerlichen Gesetzbuch zu verankern.<br />

Enttäuschend ist aus Sicht des <strong>Verbraucher</strong>zentrale<br />

Bundesverbandes <strong>der</strong> nach wie<br />

vor unzureichende Schutz vor unseriösen<br />

Kreditvermittlern. <strong>Die</strong> dem Gesetzentwurf zugrunde<br />

liegende EU-<strong>Verbraucher</strong>kreditrichtlinie<br />

ermöglicht es den Mitgliedstaaten ausdrücklich,<br />

zusätzliche Pflichten für Kreditvermittler<br />

einzuführen. Davon macht die Bundesregierung<br />

bislang jedoch keinen Gebrauch. Eine<br />

Studie im Auftrag <strong>der</strong> SCHUFA Holding AG aus<br />

dem Jahr 2007 schätzt, dass betrügerische<br />

Kreditvermittler pro Jahr mindestens 150<br />

Millionen Euro umsetzen und knapp 400 000<br />

Personen ansprechen.<br />

> www.vzbv.de/go/presse/833/3/10/index<br />

> www.vzbv.de/go/presse/1137/36/102/index<br />

> www.vzbv.de/go/presse/1081/36/102/index<br />

> www.vzbv.de/go/dokumente/772/3/10/index<br />

Vertrauen in den Zahlungsverkehr<br />

erhalten<br />

Beschwerden über den Missbrauch gestohlener<br />

EC- und Kreditkarten gehören zur<br />

täglichen Erfahrung in den <strong>Verbraucher</strong>beratungsstellen.<br />

Allein die <strong>Verbraucher</strong>zentrale<br />

Nordrhein-Westfalen registrierte über 1.500<br />

Geschädigte. Wer haftet für die entstandenen<br />

Schäden <strong>der</strong> Bankkunden – <strong>der</strong> Kunde o<strong>der</strong><br />

die Bank? Nach wie vor fehlt eine unmissverständliche<br />

Regelung zur Haftungsverteilung<br />

zugunsten <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong> beim Missbrauch<br />

von Zahlungskarte und PIN. In vielen Fällen<br />

gehen die Betroffenen vor Gericht leer aus.<br />

Der Gesetzgeber hat es bisher versäumt, das<br />

Haftungsrisiko <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong> im Zahlungsverkehr<br />

angemessen zu verringern. Es ist<br />

zu befürchten, dass die bisher überwiegend<br />

negative Rechtsprechung in Deutschland<br />

fortgeführt werden kann, wonach <strong>der</strong> Kunde<br />

am Ende doch allein aufgrund des Anscheinsbeweises<br />

den Schaden allein zu tragen hat.<br />

<strong>Die</strong> Auflagen wurden sogar noch verschärft:<br />

So soll <strong>der</strong> Kunde auch dann noch mindestens<br />

150 Euro selbst tragen, wenn er sich<br />

nachweisbar nicht fahrlässig verhalten hat.<br />

Unverständlich, denn die Gefahr, <strong>der</strong> sich die<br />

<strong>Verbraucher</strong> insbeson<strong>der</strong>e durch die Zunahme<br />

manipulierter EC-Geldautomaten ausgesetzt<br />

sieht, wächst zusehends. Hier müssen die<br />

Banken in die Pflicht genommen werden,<br />

sichere und risikofreie Zahlungsdienstleistungen<br />

anzubieten.<br />

Missstände beim Kredithandel<br />

aufgezeigt, Politik reagiert<br />

Gesetzeslücken zum Schutz vor ungerechtfertigen<br />

Kreditverkäufen för<strong>der</strong>te <strong>der</strong> <strong>Verbraucher</strong>zentrale<br />

Bundesverband im Herbst 2007<br />

zu Tage. Eine von ihm in Auftrag gegebene<br />

Studie ging Fällen von dubiosen Kreditverwertungen<br />

systematisch auf den Grund. Das

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!