Tätigkeitsbericht 2004 - Weiße Rose Stiftung eV

sich dennoch erfolgreicher Widerstand entwickelt.
In der dritten Phase erarbeiten sich
die Kinder auf der Basis einer kurzen, von
der Zeitzeugin Karin Friedrich erzählten Geschichte
zum „Dritten Reich“, einen Fragenkatalog
für das anschließende gemeinsame
Interview mit Frau Friedrich. Karin Friedrich
wuchs bereits als kleines Mädchen mit nonkonformen
und widerständigem Verhalten
in ihrer Familie auf und engagierte sich als
Jugendliche aktiv in der Widerstandsgruppe
ihrer Mutter. Im Interview werden in kindgerechter
Form kurze Geschichten aus dem
Alltag der Diktatur und, am Beispiel der Weißen
Rose, zu den Möglichkeiten des Widerstandes
erzählt. Diese Geschichten werden
wiederum mit unterschiedlichen Methoden
„verarbeitet“.
Das Manuskript (40 Seiten, inkl. Anhang)
bietet den Lehrkräften einzelne Module zur
Auswahl, aus denen eine zwei- bis dreistündige
Einheit oder auch das vollständige Programm
von 10 Unterrichtsstunden zusammengestellt
werden können.
Das Projekt wurde in vielfältiger Weise
unterstützt. Als Zeitzeugin wirkte Karin
Friedrich mit, für die Mitarbeit am Manuskript
Prof. emer. Dr. Rolf Oerter (Universität
München / Institut für Pädagogische Psychologie),
Rita Rohrbach (Grundschullehrerin,
Universität Gießen) und Dr. Heike Deckert-
Peaceman (Universität Frankfurt a. M.),
die derzeit an ergänzenden Artikeln für
die geplante Veröffentlichung arbeiten. Im
Sommer des Jahres wurde das Manuskript
von verschiedenen Grundschulpädagogen
und Entwicklungspsychologen an der Universität
München, darunter Prof. Dr. Kahlert
und Prof. Dr. Oerter, geprüft. Nach entsprechenden
Vorbereitungen im Spätherbst und
Winter 2004 testen zwei Grundschulen in
München seit Februar / März 2005 die Unterrichtsvorlage
in ihren vierten Jahrgangsstufen.
Für den Sommer 2005 bereitet die
Stiftung gemeinsam mit der Akademie für
Lehrerfortbildung in Dillingen eine Fortbildung
zu dieser Unterrichtsvorlage für Grundschullehrer
vor.
Mathias Rösch
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