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Tätigkeitsbericht 2004 - Weiße Rose Stiftung eV

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Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Münster,<br />

Stefan Herms, Senatsdirektor und Leiter<br />

des Staatsamtes der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg, Dr. Peter März, Leiter der<br />

Bayerischen Landeszentrale für politische<br />

Bildungsarbeit, Dr. Uwe <strong>Rose</strong>nbaum, SWR-<br />

Landessenderdirektor Rheinland-Pfalz, Dr.<br />

Wolfgang Schmidt, Vorstandsmitglied der<br />

Körber-<strong>Stiftung</strong>, Dr. Uwe Timm, Schriftsteller,<br />

Frank Trümper, Global Head of Cultural Affairs<br />

bei der Deutschen Bank AG in Frankfurt<br />

sowie Privatdozentin Dr. Dorothee Wierling,<br />

stellvertretende Direktorin der Forschungsstelle<br />

für Zeitgeschichte in Hamburg. Sie<br />

erörterten gemeinsam mit dem Vorsitzenden<br />

der <strong>Stiftung</strong> Defi zite unserer zivilen Gesellschaft,<br />

sprachen über möglichen und nötigen<br />

Umgang mit der Vergangenheit, über<br />

die Aufgabe der <strong>Weiße</strong> <strong>Rose</strong> <strong>Stiftung</strong> e.V. im<br />

Prozess des Erinnerns und gaben schließlich<br />

strategische Empfehlungen an die <strong>Stiftung</strong>.<br />

Über die Defi zite unserer zivilen<br />

Gesellschaft<br />

Unsere Zivilgesellschaft existiert in der<br />

Spannung von Anpassung und Überindividualisierung.<br />

Die Mehrzahl der Menschen<br />

trifft frühzeitige Lebensfestlegungen und<br />

unterwirft sich einem allgemeinen Formen-,<br />

Normen- und Konsumzwang. Wer nicht<br />

mithalten kann oder will, verfällt der Einsamkeit<br />

der Verlierer. Ein neuer Totalitarismus,<br />

die Ökonomisierung aller Lebensbereiche,<br />

bestimmt das Klima. Ein dumpfes Konfrontationsdenken<br />

– wir / die – macht sich insbesondere<br />

bei gewaltbereiten Jugendlichen<br />

breit.<br />

Auf der anderen Seite schwindet mit der<br />

Ökonomisierung aller Lebensbereiche der<br />

Gemeinsinn. Die Frage nach dem persönlichen<br />

Vorteil bestimmt Handeln und Unterlassen.<br />

Der Wertekonsens geht verloren. In<br />

dieser Überindividualisierung atomisiert sich<br />

die Gesellschaft. Jeder ist sich selbst der<br />

Nächste. Einer ist der Konkurrent des anderen.<br />

Einrichtungen, die die Zivilgesellschaft<br />

tragen, werden desavouiert. Unter solchen<br />

Umständen schwinden Mitwirkungsbereitschaft<br />

und Verantwortungsgefühl. Zuständig<br />

/ verantwortlich sind immer die anderen.<br />

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