Tätigkeitsbericht 2004 - Weiße Rose Stiftung eV
Tätigkeitsbericht 2004 - Weiße Rose Stiftung eV
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und Franz J. Müller als Ehrenvorsitzendem<br />
gehören unverändert Anneliese Knoop-Graf<br />
und Dr. Werner Rechmann dem Vorstand der<br />
<strong>Stiftung</strong> an.<br />
Ziel des neuen Vorstands ist es, auf dem<br />
Geleisteten aufzubauen und zugleich den<br />
zweiten Abschnitt in der Geschichte der <strong>Stiftung</strong><br />
inhaltlich zu bestimmen. Dazu gehört,<br />
dass die <strong>Stiftung</strong> eines Tages in der Lage<br />
sein wird, auch ohne die Zeitzeugen vital<br />
weiter zu bestehen. Sie muss auch dann<br />
als moralische Instanz in der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen werden. Ihre Stimme muss<br />
auch dann noch in Politik und Gesellschaft<br />
Gewicht haben. Und ihr Fortbestand muss<br />
für diejenigen, die sie materiell tragen,<br />
selbstverständlich und notwendig sein. Dieses<br />
Ziel soll die Programmatik der <strong>Stiftung</strong> in<br />
den kommenden Jahren bestimmen. In dem<br />
Maße, in dem die Authentizität der Zeitzeugen<br />
und mit ihr die Vitalität des Erinnerns<br />
abnehmen, sollte die Präsenz der <strong>Stiftung</strong><br />
im Diskurs der heutigen Gesellschaft zunehmen.<br />
Die Frage „Wie war das damals?“<br />
muss weiter gestellt werden in der Frage<br />
„Was bedeutet das heute?“.<br />
Wie dies von Anfang an geplant war, muss<br />
die <strong>Stiftung</strong> also über den Ort des Erinnerns<br />
hinaus verstärkt zum Ort des Nachdenkens<br />
und der Auseinandersetzung werden. Dabei<br />
wird es weiterhin ihr Ziel sein, das historische<br />
Wissen in der Forschung und in Zusammenarbeit<br />
mit ihr zu vertiefen und dafür<br />
in geeigneter Weise Foren der Vermittlung<br />
zu eröffnen. Dieser Teil der <strong>Stiftung</strong>sarbeit<br />
wird in Form von Projekten und durch das<br />
Engagement wechselnder freier Partner aus<br />
Wissenschaft und Publizistik wahrzunehmen<br />
sein. Neben dieser historischen Fachkompetenz<br />
geht es jedoch verstärkt um zeitgemäße<br />
Vermittlungskompetenz. Gefragt ist die<br />
Fähigkeit, relevante Themen aufzuspüren,<br />
sie mit kompetenten Partnern zu diskutieren<br />
und ihnen eine angemessene Plattform zu<br />
geben.<br />
Nimmt man mit dem Mut zur Verkürzung die<br />
moralische Integrität, die Bereitschaft, die<br />
Perspektive anderer einzunehmen und die<br />
Zivilcourage als Leitmotive ihres Handelns,<br />
so ist zu fragen, wie hätten die Mitglieder<br />
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