Redebeitarg von Dr. Gisela Penteker - Yek Kom

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Konferenz: Kurden in Deutschland 9.30 Eröffnung und Begrüßung durch die Veranstalter Grußworte von - Walter Momper (Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin) - Osman Baydemir (Oberbürgermeister von Diyarbakir in der Türkei) 10.15 Kurdische Migration in Deutschland: Geschichte und Gegenwart: - Mehmet Şahin (Dialog-Kreis) - Prof. Dr. Birgit Ammann (Sozialwissenschaftlerin, Fachhochschule Potsdam) Nachfragen und Diskussion 11.00 Kaffeepause 11.15 Problemfelder der Integration - Auswirkungen der Beziehungen zw. Deutschland und der Türkei auf d. Integration der Kurden in Deutschland: Prof. Dr. Norman (PaechMitglied der Linksfraktion im Deutschen Bundestag) 11.45 Bestandsaufnahme und Vorschläge für die Gleichstellung der Kurden mit anderen Migrantengruppen - Muttersprachlicher Unterricht und kulturelle Entfaltung: Dr. Zaradachet Hajo (Vorsitzender des Kurdischen P.E.N.) - Beratung und Betreuung: Juline Nitsche (Sozialpädagogin, Potsdam) - Frauen- und Jugendarbeit: Hamide Akbayir (Vertreterin von CENÎ- Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. ,Düsseldorf) - Flüchtlinge: Dr. Gisela Penteker (Flüchtlingsrat Niedersachsen und IPPNW) - Selbsthilfeorganisationen: Yüksel Koç (Stellvertretender Vorsitzender der YEK-KOM) Nachfragen und Diskussion 13.45 Mittagspause 14.30 Das PKK-Verbot und seine Auswirkung auf die politische Integration der Kurden: Dr. Rolf Gössner (Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte), Monika Morres (AZADÎ e.V., Rechtshilfefonds für Kurd_innen in Deutschland, Düsseldorf), Mehmet Ataç (Dipl.-Sozialarbeiter) Moderation: Rechtsanwalt Dündar Kelloğlu (Hannover) Nachfragen und Diskussion 16.00 Kaffeepause 16.15 Eckpfeiler für eine Integrationspolitik für Kurden in Deutschland / Zusammenfassung und Perspektiven: Prof. Dr. Andreas Buro (Dialog-Kreis e.V.) Prof. Dr. Wolfgang Dreßen (Politikwissenschaftler, Fachhochschule Düsseldorf) Moderation: Murat Çakır (Sprecher des Europäischen Friedensrates Türkei/Kurdistan) 18.00 Ende der Konferenz Kurden in Deutschland Geschichte, Gegenwart, Perspektiven für Gleichstellung 9. September 2009 Abgeordnetenhaus Berlin, Raum 376 Niederkirchnerstr. 5, 10111 Berlin Veranstalter/innen: Flüchtlingsrat Berlin, IPPNW, Flüchtlingsrat Niedersachsen, Europäischer Friedensrat Türkei/Kurdistan, Yek-Kom (Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland e.V.), Giyasettin Sayan (Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin), Int. Liga für Menschenrechte, Deutsch – Arabischer Dachverband in Deutschland- DAD- e.V., Rosa-Luxemburg-Stifung -3-
Konferenz: Kurden in Deutschland Sehr geehrter Präsident, sehr geehrter Oberbürgermeister, ich begrüße Sie recht herzlich und heiße Sie willkommen! Vielen Dank, dass Sie sich für diese Konferenz Zeit genommen haben. Wir bedanken uns bei allen Veranstaltern, die diese Konferenz gemeinsam mit uns organisiert haben, bei den Unterstützern und bei allen Freundinnen und Freunden, die sich aktiv an den Vorbereitungen beteiligt haben. Wir sind den RednerInnen Prof. Dr. Norman Paech, Prof. Dr. Birgit Ammann, Dr. Zaradachet Hajo, Dr. Rolf Gössner, Monika Morres, Hamide Akbayir für Ihre Beiträge und Reden sowie allen Gästen zu Dank verpflichtet. Meine Damen und Herren, wir freuen uns sehr über das breite Spektrum der TeilnehmerInnen aus über 40 verschiedenen Organisationen, darunter VertreterInnen aus dem kirchlichen Bereich, den Gewerkschaften sowie Integrations- und MigrantInneneinrichtungen. Erfreulich, unter den Gästen auch Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kunst, aus allen Teilen Kurdistans und so zahlreich Frauen und Studierende aus Kurdistan zu sehen. Wir sind sicher, dass alle Vorträge, Vorschläge, Diskussionen und Kritiken geeignete Perspektiven für die Kurdenfrage aufzeigen werden. Wir verste- hen sie als außerordentliche Unterstützung unserer politischen und kulturellen Arbeit. Bevor wir zu den einzelnen Vorträgen kommen, möchte ich mit Ihrer Erlaubnis kurz einige Worte über YEK-KOM sagen: YEK-KOM wurde 1994 gegründet und beherbergt als eine der größten MigrantInnenorganisationen, 67 Vereine in Deutschland. Zu unseren Mitgliedern und Unterstützern zählen über 25.000 Selbstständige, Tausende ArbeitnehmerInnen, SchülerInnen, AkademikerInnen und kurdische MigrantInnen aus den verschiedensten Berufsfeldern. In den vergangenen 15 Jahren hat sich YEK-KOM unter dem Großteil der in Deutschland lebenden Kurdinnen und Kurden, die sich aus allen vier Teilen von Kurdistan zusammengefunden haben, als wichtige Vertreterin und Sprecherin ihrer Interessen etabliert. Seit ihrer Gründung hat sich YEK-KOM unter anderem das Ziel gesetzt, die Lebensphilosophie der kurdischen Gesellschaft in Einklang mit der der deutschen Gesellschaft zu bringen. Auf der einen Seite gilt es dabei, ihr die sozio-kulturelle und politische Situation der Kurden näher zu bringen und auf der anderen Seite die Kommunikation zwischen den Völkern zu fördern und eine kulturelle Brücke zu schaffen. Die Realität zeigt, dass uns in der Erfüllung dieser Mission noch ein weiter Weg bevorsteht und wir bis heute nur -4- Eröffnungsredebeitrag / Begrüßung von Ahmet CELIK Ahmet Celik, Vorsitzender der YEK-KOM e.V. bedingt erfolgreich waren. Die Ursache für die bestehenden Probleme ist in erster Linie bei den kurdischen Organisationen zu suchen, doch liegen gravierende Fehler auch bei den regierungsbildenden Parteien, die eine kriminalisierende und eher negative Haltung gegenüber den KurdInnen und ihren Institutionen einnehmen. Experten und verschiedene Organisationen sind sich einig: Statt einseitig Integration zu fordern, muss Deutschland eine solche auch fördern. Wir Kurdinnen und Kurden sind uns durchaus bestehender Schwierigkeiten bewusst und möchten den heutigen Tag als einen Neuanfang betrachten für eine aktive Bekämpfung dieser Probleme und um die Schließung vorhandener Lücken bemüht sein. Während wir in Deutschland über die herrschende Diskriminierung diskutieren, sind bis heute Kurdinnen und Kurden in ihrem eigenen Land, auf ihrem Boden, den sie seit Jahrhunderten bewohnen, einer unbarmherzigen Unterdrückung und Verfolgung ausgesetzt. Das ist die Ursache, weshalb wir zu Hunderttausenden nach Deutschland bzw. Europa flüchten mussten. Doch unsere Sehnsucht nach Demokratie und Frieden hat sich auch hier nicht erfüllt. Die Benachteiligungen, die uns in unserem eigenen Land widerfahren sind, finden wir auch in den Ländern, in denen wir Schutz gesucht haben. Wir benötigen sowohl die Hilfe von Euch, liebe Freundinnen und Freunde, als auch die Hilfe aller demokratischen Kräfte und Organisationen in Europa, um diese Hürden zu überwinden. Genauso wie wir uns mit allen unterdrückten Völkern dieser Welt solidarisieren, erachten wir es als die menschliche und demokratische Pflicht eines Jeden, diese Bestrebungen zu unterstützen. In der gleichen Weise, wie wir die Gesetze und die freiheitlich demokratische Grundordnung in diesem Land achten, streben wir nach den gleichen Rechten, die anderen Migrantengruppen zuerkannt werden. Danach ist die Akzeptanz der kurdischen Identität für eine erfolgreiche Integration von essenzieller Bedeutung. Es ist unabdingbar, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung, welches sowohl durch das Grundgesetz als auch durch die Europäische Menschenrechtskonvention geschützt ist, auch den kurdischen Politikern bei ihrer Arbeit zugestanden wird. Sie müssen im Vergleich zu anderen Politikern über die gleichen Chancen und Rechte verfügen, um ihr Volk auf gleicher Augenhöhe vertreten zu können. Das wiederum ist nur möglich, wenn die bestehenden Verbote gegen politische Einrichtungen der Kurdinnen und Kurden aufgehoben werden. In diesem Sinne, danke ich Ihnen vielmals für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit und wünsche uns allen eine erfolgreiche Konferenz. Vielen Dank.
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