28.06.2013 Aufrufe

NÖSNERLÄNDISCHE PFLANZEN NAMEN - Adatbank

NÖSNERLÄNDISCHE PFLANZEN NAMEN - Adatbank

NÖSNERLÄNDISCHE PFLANZEN NAMEN - Adatbank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Einleitung VII<br />

einzelne Bemerkungen in dieser Hinsicht dienen auch mehr nur der<br />

Wortdeutung oder lassen die Art und die Gründe der Verbundenheit<br />

des Volks mit der benannten Pflanze erkennen. Die genaue Angabe des<br />

Geschlechts, wo ich es für wichtig hielt, und der Betonung, die ja bei<br />

vielen Namen; zumal den ungarischen und rumänischen Entlehnungen, nötig<br />

ist, verrät, dass ich: in erster Reihe als Sprachfreund und Wortforscher<br />

ans Werk gegangen bin.<br />

Die angeführten Volksnamen der Pflanzen sind also — bis auf die<br />

oben erwähnten Obst- und Pilznamen und einige wenige gedruckten Quellen<br />

entnommene und mit Quellenangabe versehene Namen — durch unmittelbare<br />

Befragung der Sprachträger beiderlei Geschlechts und jeglichen<br />

Alters zustandegekommen und wollen lautgetreu* — wie ich sie jeweils<br />

gehört habe — wiedergegeben sein. In Zimmer, Hof und Garten, im<br />

Wald und auf der Heide, auf eigens angesetzten Friedhofs-, Feld- und<br />

Waldgängen habe ich die Namen erfragt oder an Hand von Abbildungen,<br />

von frischen oder getrockneten Pflanzen, vielfach auch bloss im Gespräch<br />

auf Grund von Schilderungen; dann galt es, nachträglich für die erfahrenen<br />

Benennungen die entsprechenden Pflanzen aufzutreiben. Bei vielen<br />

so gewonnenen Namen ist dies nicht gelungen; so konnten sie in die<br />

Arbeit keine Aufnahme finden und harren einer späteren Bestimmung<br />

oder werden für immer unbestimmbar bleiben. Denn die Pflanzen- und<br />

Pflanzennamenkenntnis sinkt mit steigendem Wohlstande und daraus folgender<br />

häufigerer Befragung des Arztes und Tierarztes anstelle der Anwendung<br />

von Hausmitteln und Heilkräutern („Arzneigekräutig": Oarzgekraidich<br />

[I Mett], Arzenâigekraidich [III O.-Neud.]) und Hilfesuchung<br />

bei Arzneikundigen (,,Kräuterkenner": Rraiterkâner [I Pint.], „Arzneisager":<br />

Oorzsoer m. [ebda]).<br />

Die Volkssprache ist aber keine scharfgeprägte Fachsprache, und<br />

wie in der gelehrten Welt die Namen für dieselbe Pflanze wechseln, so<br />

können auch die volksmässigen Benennungen der Pflanzen in demselben<br />

Orte wechseln. In vielen Fällen sind solche Doppel- oder selbst mehrfache<br />

Bezeichnungen in eckigen Klammern hinter den jeweiligen Ortsnamen<br />

angeführt; Vollständigkeit in diser Hinsicht war jedoch nicht<br />

möglich: verschiedene Namen aus demselben Ort für dieselbe Pflanzenart<br />

beruhen also nicht auf irriger Angabe, sondern spiegeln tatsächliche Verhältnisse<br />

wider. Ob alle angegebenen Namen auch echt, will heissen<br />

allgemein bekannt sind, bezweifele ich selbst; deshalb steht häufig hinter<br />

dem Fundort: „1 Bel."; es bedeutet, dass ich das Wort in dem angegebenen<br />

Ort nur einmal gehört habe; die mehrfach gesetzten fragenden<br />

„hierher?" bezeichnen die Ungewissheit, ob der angeführte Name unter<br />

den übergesetzten lat. Artnamen gehört. Eine Ueberprüfung aller nur<br />

einmal gehörten Namen war jedoch nicht möglich. Leicht habe ich mir<br />

die Arbeit trotzdem nicht gemacht: bei manchem Wort häuften sich die<br />

Zettel beängstigend, aber statt Klarheit und Entwirrung gab's erst recht<br />

Widersprüche und Wirrwarr. Doch das Sprachleben besteht eben aus<br />

Widersprüchen.<br />

Eine planmässige Beleuchtung des hier gebotenen Sprachguts hat<br />

in einer kurzen Einleitung nicht Raum. Dennoch sei einiges hervorge-<br />

Das Kl.-Bistritzer e ist i-haltig, das o hat u-Klang; daher im S.S. Wb. die<br />

Schreibung i und u,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!