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NÖSNERLÄNDISCHE PFLANZEN NAMEN - Adatbank

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Einleitung IX<br />

den Verkehr und Umgang der Volksgenossen untereinander. Dass der<br />

Vogelknöterich in Ober-Neudorf Begras (422), die Hagebutte Gegâsch<br />

(491), die Bohne Buit, Faibutt (307), die Muskathyazinthe Dobrenk<br />

heissen, sind meines Erachtens Zeugnisse für Zuwanderung von Leuten<br />

aus Botsch nach Ober-Neudorf*. Ortsgebundene Obstnamen wie Flaierganz<br />

(329) oder Schullergrittchibir (352), die wir heute, wenn auch<br />

nur in je einem Orte über die Heimatgemeinde hinausfinden, sind vortreffliche<br />

Beispiele für die Wanderung der Sprache durch der. Verkehr;<br />

in diesem Falle wissen wir aber auch den Ausgangspunkt und annähernd<br />

die Zeit der Weitergabe.<br />

Berücksichtigt wurde die gesamte Pflanzenwelt, soweit sie sich dem<br />

Auge darbot und Namen ergab. Manche Pflanzengattung ist freilich nicht<br />

vertreten, zum Teil wohl nur zufällig, zum Teil, weil die Befragten keine<br />

Namen wussten. Manche Pflanzen haben in hohem Masse das Herz und<br />

die Zuneigung des Volkes gewonnen und demgemäss viele Benennungen<br />

gefunden; so erfreuen sich die Geranien (176-194) als Zimmer- und<br />

Gartenpflanzen allgemeiner Wertschätzung, die sich in den zahllosen<br />

Namen und der genauen Unterscheidung der Arten und Spielarten kundtut.<br />

Als vorzüglich geeignetes Obstgebiet hat das Nösnerland für die<br />

verschiedenen Obstgattungen und deren mannigfache Arten eine Fülle<br />

von Bezeichnungen hervorgebracht. Das Missfallen, das ein lästiges Unkraut<br />

hervorruft, kann sich gleichfalls in der Namengebung und der Unzahl<br />

der Benennungen offenbaren, wie bei dem nur jüngst aufgetauchten<br />

Gängel- oder Knopfkraut (Sp. 169).<br />

Über die Anordnung der Stichwörter ist folgendes zu sagen: jeder<br />

in die Schriftsprache umsetzbare Pfanzenname ist zuerst in schriftsprachlicher<br />

Form angesetzt, dann folgt nach einem Doppelpunkt die mundartliche<br />

Form; hierauf steht im Bedarfsfalle die Betonung, dann die<br />

Angabe des Geschlechts [gelegentlich schon vor dem Doppelpunkt], die<br />

für das ganze Stichwort gilt; Abweichungen werden besonders vermerkt;<br />

oft folgt, zumal bei unverdeutschbaren Wörtern, eine Bedeutungsangabe<br />

in der Schriftsprache. Lautliche Verschiedenheiten (Spielformen) des Stichworts<br />

werden durch Buchstaben unterschieden; der Raumersparnis wegen<br />

sind die Mitlaute vielfach durch Strichlein ersetzt, und bloss der wechselnde<br />

Selbstlaut wird angegeben; als Mitlautgerippe gilt jeweils die<br />

Form unmittelbar am Anfang des Absatzes; vielfach ist das ganze Stichwort<br />

oder ein Teil desselben durch ein Strichlein angedeutet; unter<br />

Pirus comm, P. mal, Vitis vin. und Fungi (Spalte 627 ff) bedeutet es<br />

hinter dem Bestimmungswort jeweils Birne, Apfel, Weinbeere (Traube),<br />

Schwamm. Überall ist der Fundort angegeben; bloss bei einigen belanglosen<br />

Obstnamen habe ich zusammenfassende Mitteilungen über das Vorkommen<br />

gemacht. Hinter den Fundorten stehen in eckigen Klammern<br />

Angaben, die für den vorangehenden Ort gelten (Lautform, Geschlecht.<br />

Bedeutung, nähere Bestimmungen, Belege, Doppelformen usw.). Ein „ebso"<br />

in eckigen Klammern bezieht sich auf die Anmerkung in der vorhergehenden<br />

eckigen Klammer.<br />

1775 suchen 11 junge Botscher Familienväter um Zulassung in O.-Neud. an;<br />

insgesamt kamen damals Ansiedler mit 12 verschiedenen F.N. aus Botsch nach O.-<br />

Neud.; später noch 2 Familien (J. Orendi, Die Gemeinde Oberneudorf, Hermannstadt,<br />

1895, S. 33).

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