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AKTUELLES
Schamanen aus aller Welt treffen sich in Mondsee
Die Kraft der verborgenen
Wirklichkeit
Der 5. Internationale Kongress „Schamanismus und Heilen“ vom 8. bis 13. Juni in
Mondsee versucht, den Horizont westlicher Weltsicht zu erweitern und Glaubenssysteme
kennen zu lernen, die unseren Vorfahren vertraut waren. Die gesamte
Veranstaltung wird von internationalen Wissenschaftern, Ethnologen, Pharmakologen
und Anthropologen beobachtet und begleitet.
Die Schamanen und Heiler,
die nach Mondsee bei Salzburg
kommen, werden über
ihre Methoden, ihr Welt- und
Menschenbild, ihr Verständnis
von Krankheit und Heilung und
ihre Einweihung berichten. Sie
werden „sein“ und „tun“ und eine
Ahnung davon vermitteln, wie sie
selbst mit der „Kraft“ in
Berührung kommen. Während
der Konferenz werden Rituale
durchgeführt, die das gehörte
Wissen zur inneren Erfahrung
werden lassen, spirituelle Energien
wecken und Heilung möglich
machen sollen.
Was ist Krankheit?
Krankheiten sehen die Schamanen
als Störung der Harmonie
der Kräfte, die in Mensch und
Kosmos wirken. Ist die Durchlässigkeit
für die Kräfte des Lebens
verloren gegangen, wird der
Mensch krank. Eine Störung der
Harmonie hat zur Folge, dass sich
negative Energien in Körper und
Geist festsetzen, die Kontrolle
übernehmen und als Krankheitssymptome
zum Ausdruck kommen.
Die Rolle des Heilers besteht
daher darin, negative Energien
aus dem System zu entfernen,
Energieverknotungen aufzulösen
und die Harmonie wieder
herzustellen.
Das Darunterliegende
interessiert den Heiler
Die Gehirn-Forscher haben
uns in den letzten Jahren erstaunliche
Einsichten vermittelt. „Unsere
sichtbare Welt ist wie die Oberfläche
eines tiefen Ozeans“, sagt
Herms Romijn vom Nationalen
Institut für Hirnforschung der
Niederlande, „wir schaukeln mit
unseren Booten auf den Wellen
und sehen nicht, was darunter
liegt: eine unendlich tiefe Realität,
über die wir so gut wie nichts wissen.“
Schon knapp unter der
Oberfläche kann alles ganz
anders aussehen. Und in der
Tiefe erst recht! Schon vor
Jahrtausenden haben Schamanen
damit begonnen, „das, was
darunter liegt“, zu untersuchen.
Sie sind „Astronauten des inneren
Raumes“, sagen die Ethnologen.
Ist „innerer Raum“ identisch mit
der eigenen Psyche oder einem
anderen Ort außer uns, von dem
Rationalisten bisher nur nichts gewusst,
aber gelegentlich etwas
geahnt haben? Oder liegt auf der
„anderen Seite“, unterhalb der
Oberfläche, jene Welt, die Philosophen
schon immer gesucht
und die Theologen „Jenseits“ genannt
haben?
Zwölf Schamanen
aus fünf Kontinenten
Heiler aus anderen Kulturen
haben Hochsaison. Doch die Stories
der Illustrierten über exotische
Geistheiler und Schamanen
haben nicht dazu beigetragen,
dass die uralten Weisheiten und
Heilmethoden der Schamanen in
der modernen westlichen Welt
wirklich verstanden wurden und
Fuß fassen konnten. Daher hat
die Münchener „Shamanism &
Healing Association“ zwölf Schamanen
aus fünf Kontinenten
nach Mondsee zum Internationalen
Kongress geladen. Vom 8. -
13. Juni stehen sie unter dem
Thema „Die Kraft der verborgenen
Wirklichkeit“ dem interessierten
Publikum Rede und Antwort.
Heiler und Heilerinnen aus Indien,
Neuseeland, Lappland, Mali,
Südafrika, Korea, Burma, Russland,
Peru, Argentinien, Mexiko,
England… und Deutschland werden
traditionelle Heilkonzepte erfahrbar
machen – in einer Weise,
dass auch die westliche Medizin
neue Impulse bekommt.
Harmonie mit sich selbst
Statt wie im Westen nur Symptome
zu behandeln, mit großem
technischen Aufwand zu diagnos-
tizieren und zu therapieren, basieren
schamanistische Heilweisen
auf einem ganzheitlichen
Welt- und Menschenbild, das
dem Patienten die Harmonie mit
sich selbst und seiner Umwelt
zurückzugeben sucht. Dabei wenden
sich die Heilmethoden der
Schamanen an Körper, Geist und
Seele und greifen auch auf göttliche
Hilfe oder die übernatürlicher
Wesenheiten zurück.
Kongress-
Informationen
8. Juni: 14 – 19
Uhr Ankunft und
Anmeldung;
20.30 Uhr Eröffnungszeremonie
9. Juni: 8 – 10 Uhr
Nachanmeldung
9. – 13. Juni: Meditationen,
Vorträge, Workshops, Zeremonien
und Rituale; Kulturelles
Rahmenprogramm
13. Juni: 18 Uhr Veranstaltungsende
Teilnahmegebühr: € 100,- pro
Tag oder € 480,- für die gesamte
Veranstaltung; Ermäßigung
mit Bescheinigung möglich
Anmeldung und Veranstaltungsort:
Kongresszentrum
Mondsee, Tel. 06232/22 70
oder 55 80.
Weitere Infos: „Shamanism &
Healing Association“, Infohotline:
0049/89/27 37 57 07,
Mo – Do von 9 – 13 Uhr, Mail:
info@schamanismus-und-heilen-de,www.schamanismusund-heilen.de
Nr. 11/01-06-2004
Seite 6
Buchtipp:
Bewusstseinsreisen
zwischen Leben
und Tod
Am Ende
unseres Lebens
tauchen
wir ein in die
Landschaften
der Seele.
Eine Erfahrung,
die das
Fühlen und
Denken verwandelt,
wie
alle Berichte
über Grenzerfahrungen
belegen. Wir wissen,
dass Menschen in Todesnähe
keine Angst, sondern Gefühle des
Glücks und des Friedens erleben.
Die Erfahrungen waren und sind
im Altertum oder bei Schamanen
von heute verblüffend ähnlich.
Schamanen waren schon immer
Meister ekstatischer, außergewöhnlicher
Erfahrungen. Sie
sehen und sprechen in einem
„anderen“ Bewusstseinszustand
mit „Geistern“. Faulstichs spannende
Entdeckung: Die Berichte
von Menschen, die in unseren
Tagen Nahtod-Erlebnisse haben,
erzählen von der selben Vision
einer „anderen Welt“. Sie hatten
danach weniger Angst vor dem
Leben und noch weniger vor dem
Tod. Sie hatten jetzt das Gefühl,
Teil eines großen Ganzen zu sein,
lebten anders und bewusster.
Und vor allem hatten sie gelernt,
dass wir uns das Paradies oder
die Hölle selber schaffen. Elisabeth
Kübler-Ross sagt, viele Menschen
mit Nahtoderfahrungen
hätten „drüben“ zum ersten Mal
erfahren, was „grenzenlose
Liebe“ sei.
Wem das Geheimnis des Lebens
und Todes nicht gleichgültig
ist, wird von diesem „Reisebericht“
geradezu gefesselt sein. Die
moderne Neurologie zeigt uns
die Umrisse einer Landkarte des
Unbewussten, die ahnen lässt,
was die Realität der Seele mit uns
vorhaben könnte. Ob jemand religiös
oder Atheist ist, spiele
dabei keine Rolle. „Das tragende
Prinzip ist Offenheit und Toleranz
– genau das, was Menschen mit
lebensbedrohenden Krankheiten
brauchen.“ Religion war nie etwas
anderes als Sehnsucht nach Heimat.
Die Mönche im Mittelalter
haben uns bereits gelehrt, dass
die Kunst des Sterbens der Sinn
des Lebens sei. Ihre Lehre zusammengefasst:
Lebe so, als sei der
nächste Augenblick dein letzter.
Oder: Lerne zu sterben im Einklang
mit dem göttlichen Gesetz,
das Deine Seele sehr wohl kennt.
Das Buch „Das Innere Land“
von Joachim Faulstich ist im
Knaur-Verlag erschienen, über
die Buchhandlung Sorger, Salzburg,
Müllner Hauptstr. 28 + 34,
und auch telefonisch beziehbar:
Tel. 0662/43 24 13.