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II. Theoretische Grundlagen - Dr. Jochen Beck

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- 24 - <strong>II</strong>. <strong>Theoretische</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />

Für die explizite Bestimmung dieser Intelligenzform, die weitgehend reifungs- und<br />

wachstumsunabhängig ist, ist es unumgänglich, die sich im Verlauf des Lebens<br />

ergebenden individuellen sozio-ökologischen Strukturen zu betrachten.<br />

Abb. 12 Verschiedene Formen der Intelligenz in ihrer lebenslangen Entwicklung<br />

(mod. nach BALTES 1990, 5)<br />

Diese Neuorientierung im Bereich der Entwicklungspsychologie eröffnet auch für den<br />

Begriff der motorischen Entwicklung neue Perspektiven. Für die Entwicklung motorischer<br />

Fähigkeiten etwa ist eine ähnliche Entwicklung, wie sie für die Intelligenzfähigkeiten<br />

beschrieben wurde, denkbar. So berücksichtigen nach ISRAEL et al. (1982,<br />

292) die allgemein geübten quantifizierenden Beschreibungen der Alterungsvorgänge<br />

bzgl. der Leistungsfähigkeit bisher nur ungenügend das Anpassungspotential des Organismus,<br />

welches nur auf soziale Anforderungen (Arbeits- und Lebensbedingungen) hin<br />

genutzt wird. Der Rückgang der Leistungsfähigkeit im Alternsgang sei demnach nicht<br />

nur biologisch sondern auch sozial zu interpretieren.<br />

In Untersuchungen (ISRAEL/EHRLER/BULL 1980, KÖHLER/ISRAEL 1980) konnte<br />

nachgewiesen werden, daß sich beispielsweise für die motorische Fähigkeit „aerobe<br />

Ausdauer“ bei Männern zwischen 26 und 60 Jahren keine Altersabhängigkeit ergibt. Angemessene<br />

Anforderungen (Training) führen in jedem Lebensalter zu einer entsprechenden<br />

organismischen Anpassung.<br />

Allgemeine gesellschaftlich bedingte Einflüsse können für eine bestimmte Population<br />

erkannt und in die Interpretation der Leistungsentwicklung im Lebensverlauf und die Bestimmung<br />

von Leistungsnormen miteinbezogen werden.

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