II. Theoretische Grundlagen - Dr. Jochen Beck
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<strong>II</strong>. <strong>Theoretische</strong> <strong>Grundlagen</strong> - 9 -<br />
1.1 Dimensionalität motorischer Leistungsfähigkeit<br />
Ebenso vielfältig wie das Begriffsspektrum zu „Leistung“ und „Leistungsfähigkeit“ ist die<br />
Terminologiediskussion zu „motorischen Fähigkeiten“.<br />
Abbildung 2 zeigt als ein Beispiel die Systematisierung motorischer Fähigkeiten nach<br />
BÖS/MECHLING (1983).<br />
AA = aerobe Ausdauer AnA= anaerobe Ausdauer<br />
KA = Kraftausdauer MK = Maximalkraft<br />
SK = Schnellkraft AS = Aktionsschnelligkeit<br />
RS = Reaktionsschnelligkeit KZ = Koordination (Zeitdruck)<br />
KP = Koordination (Präzision) B = Beweglichkeit<br />
Abb. 2 Differenzierung motorischer Fähigkeiten (nach BÖS 1987, 94)<br />
Motorische Fähigkeiten können auf einer ersten Hierarchiestufe in primär energetisch<br />
determinierte konditionelle Fähigkeiten und vorwiegend informationsorientierte koordinative<br />
Fähigkeiten unterteilt werden. In einer zweiten Stufe werden die zentralen<br />
Kategorien Kraft, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit unterschieden,<br />
wobei die letzten beiden als Komplexkategorien weder dem konditionellen<br />
noch dem koordinativen Bereich eindeutig zugeordnet werden können. Die auf der<br />
dritten Stufe benannten Unterkategorien sind ebenfalls nur primär einer zentralen Kategorie<br />
zuzuordnen. Überschneidungen, insbesondere im Bereich der neurophysiologischen<br />
Korrelate, sind neben der strukturellen Abhängigkeit auch auf Forschungsdefizite<br />
zurückzuführen. Diese Differenzierung in 10 motorische Fähigkeiten<br />
scheint geeignet für Fragen des Sportunterrichtes, des <strong>Grundlagen</strong>trainings und für die<br />
Voraussetzungsdiagnostik in speziellen Anwendungsfeldern (Rehabilitation, Leistungssport).