Ihr entscheidet, welche Dörfer eine Zukunft haben - Berlin-Institut für ...
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Ich genieße es sehr, mich in Glinde zu engagieren. Ich bin Mitglied der<br />
freiwilligen Feuerwehr, des Heimatvereins, des Angelvereins und auch<br />
im Sportverein des Nachbardorfes. Ich bringe mich gern ein. Außerdem<br />
wirke ich gerne bei der Organisation und Vorbereitungen von Dorffesten<br />
und ähnlichem mit. Das Mitwirken am öffentlichen Dorfleben verbindet.<br />
Ich habe entschieden, dass ich langfristig auf dem Land leben will. Aber<br />
zwischenzeitlich stört es mich nicht, in <strong>eine</strong>r Stadt zu leben. Außerdem<br />
würde ich auch gern noch einmal im Ausland arbeiten, um einfach mal<br />
andere Leute und andere Ecken auf der Welt kennenzulernen. Ich will<br />
mir niemals vorwerfen müssen, nur Glinde und Umgebung gesehen zu<br />
<strong>haben</strong>.<br />
Arne war beim Bundesentscheid des Berufswettbewerbes der deutschen<br />
Landjugend 2011. Von dort bis zur Landjugend war es <strong>für</strong> den 21-Jährigen<br />
nur noch ein kl<strong>eine</strong>r Schritt. Seither ist er auch bei der Landjugend<br />
Sachsen-Anhalt aktiv und nicht nur in Glinde, dem kl<strong>eine</strong>n Dorf an der<br />
Elbe mit 320 Einwohner/innen in der Nähe von Magdeburg.<br />
Chris Trzensimiech, Brandenburg<br />
Ich wohne wirklich sehr gern in m<strong>eine</strong>r<br />
Stadt – in Hennigsdorf mit knapp<br />
25.000 Einwohnern. Hier schätze ich<br />
vor allem den Kontrast zwischen der<br />
Metropole <strong>Berlin</strong> und der Kleinstadt<br />
Hennigsdorf und die Möglichkeit,<br />
sowohl das <strong>eine</strong>, als auch das andere<br />
täglich erleben zu können. Da hat man<br />
die Ruhe, Abgelegenheit und das viele<br />
Grün in Hennigsdorf, aber auch den<br />
Trubel, die Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten<br />
und vielen Veranstaltungen in <strong>Berlin</strong>.<br />
Im Grunde reicht mir das Dach über dem Kopf, mit Internet und m<strong>eine</strong>r<br />
Familien und Freunde um mich rum. Natürlich möchte ich die perfekte<br />
Anbindung nach <strong>Berlin</strong> nicht missen. Da ich noch k<strong>eine</strong>n Führerschein<br />
besitze, reichen mir die Öffentlichen vollkommen aus und auch mit dem<br />
Fahrrad bin ich sehr viel unterwegs, sofern das nicht gerade kaputt ist!<br />
Soweit ich weiß, mache ich da nicht wirklich was <strong>für</strong> ... Das meiste ist<br />
ja auch schon vorhanden. Wenn es sich anbietet, dann versuche ich<br />
aber die Möglichkeiten wie Kino oder Schwimmhalle vor Ort zu nutzen<br />
und nicht deswegen nach <strong>Berlin</strong> zu fahren. Shoppen kann man in Hennigsdorf<br />
leider oder vielleicht doch eher zum Glück nicht ganz so gut.<br />
Der noch 22-jährige Student (Soziale Arbeit an der Alice-Salomon-Hochschule<br />
in <strong>Berlin</strong>) ist seit 2006 aktives Mitglied der <strong>Berlin</strong>-Brandenburgischen<br />
Landjugend. Im Sommer 2004 fuhr er zum ersten und dann im<br />
Sommer 2005 ein weiteres Mal über die Aktion Ferienspaß als Teilnehmer<br />
ins Ferienlager nach Prebelow. Dort hatte er mit <strong>eine</strong>r Freundin verabredet,<br />
im nächsten Jahr wieder dabei zu sein – als Hilfsbetreuer. Also machte<br />
er bei der <strong>Berlin</strong>-Brandenburgischen Landjugend s<strong>eine</strong> JuLeiCa, meldete<br />
sich als Betreuer an… Seitdem ist er Mitglied der B.B.L. und betreut jedes<br />
Jahr bis zu drei Ferienlager. Aber so richtig zur Landjugend hat ihn erst<br />
ein Praktikum <strong>für</strong>s Studium gebracht. Erst dabei wurde ihm wirklich bewusst,<br />
was den Verein ausmacht, wo<strong>für</strong> dieser steht – Unterstützung der<br />
Kinder und Jugendlichen des ländlichen Raums in Jugendräumen bzw. Jugendclubs<br />
und durch öffentliche Veranstaltungen in- und außerhalb ihrer<br />
Region – und wer alles dahinter steckt (die unterbesetzte Geschäftsstelle,<br />
hauptamtliche Mitarbeiter/innen und die vielen ehrenamtlichen Helfer/<br />
innen – ob Erwachsene, Kinder oder Jugendliche).<br />
Sebastian Dangel, Rheinland-Pfalz<br />
Nr. 2/2011<br />
Ich lebe sehr gerne in m<strong>eine</strong>m Dorf. Es<br />
ist klein, gemütlich, übersichtlich. Man<br />
kennt sich, hilft und unterstützt sich<br />
gegenseitig. Aber wenn man auf dem<br />
Land wohnt, ist man mit Sicherheit auf<br />
ein Auto angewiesen. Es gibt in unserem<br />
kl<strong>eine</strong>n Ort k<strong>eine</strong>n Supermarkt oder<br />
ähnliches. Eine kl<strong>eine</strong> Bäckerei mit<br />
Poststelle und Metzgerei ist im Ort vertreten<br />
und gerade <strong>für</strong> die Älteren unter<br />
uns ohne PKW auch wichtig. Es gibt zwar Buslinienverkehr, allerdings ist<br />
der nicht gerade vorteilhaft. Ab ca. 20.30 Uhr geht nichts mehr.<br />
Wir <strong>haben</strong> im Jahr 2002 die Landjugend Mörlheim gegründet, einfach<br />
um etwas auf die B<strong>eine</strong> zu stellen und nicht unnütz in der Gegend herumzulungern.<br />
Mittlerweile hat die Landjugend das jährliche Flammkuchenfest<br />
in Mörlheim etabliert, aus 15 sind 30 Mitglieder geworden…<br />
Sebastian aus Böchingen ist 27 Jahre alt und im Bereich „Bausanierung“<br />
tätig. In s<strong>eine</strong>m Heimatdorf Mörlheim war er nicht nur Gründungsmitglieder<br />
der Landjugend, sondern dort auch als Kassenprüfer, Beisitzer und<br />
erster Vorsitzender aktiv.<br />
Regina Elsen, Rheinland-Pfalz<br />
Ich lebe gerne in m<strong>eine</strong>m Dorf. Es ist<br />
ein Hundert-Seelen-Ort, in dem jede/r<br />
jede/n kennt. Ich bin hier aufgewachsen<br />
und mag diese ruhige Lage inmitten<br />
der Natur. Der Ort ist noch sehr<br />
landwirtschaftlich geprägt. Ich wohne<br />
und arbeite hier auf dem elterlichen<br />
Betrieb – mitten in der Idylle auf dem<br />
Land, vor der das Moderne k<strong>eine</strong>n Halt<br />
macht.<br />
Zum Leben auf dem Land brauchen wir<br />
schnelles Internet, sonst verpassen wir den Anschluss! In der heutigen<br />
Zeit ist es aus dem beruflichen, ehrenamtlichen und privaten Leben<br />
nicht mehr weg zu denken. Um die Chancen zu nutzen, die uns das Internet<br />
bietet, brauchen wir bessere Verbindungen.<br />
Viele junge Leute in m<strong>eine</strong>m Alter suchen und nutzen die Bildungsmöglichkeiten<br />
in der Stadt. Sie kehren selten zurück. Kontakte gehen<br />
dadurch verloren. Um mich mit m<strong>eine</strong>n Freunden treffen zu können,<br />
bin ich auf das Auto angewiesen, da öffentliche Verkehrsanbindungen<br />
nur begrenzt gegeben sind. Und nicht zuletzt brauche ich ein aktives<br />
Vereinsleben, in dem ich Ausgleich finde, auf neue Leute treffe und wo<br />
auch die dörfliche Tradition gelebt wird.<br />
Ich engagiere mich ehrenamtlich in der Landjugend <strong>für</strong> die Jugend auf<br />
dem Land. Zudem bin ich aktiv im Vereinsleben vor Ort: Im Vorstand des<br />
Kreisbauernverbandes und in der lokalen Arbeitsgruppe des Landkreises<br />
vertrete ich die Landjugendlichen. Ich möchte auch weitere Menschen<br />
da<strong>für</strong> begeistern, sich <strong>für</strong> das Leben auf dem Land einzusetzen und es<br />
mitzugestalten.<br />
Regina Elsen ist Hauswirtschafterin. Sie ist 26 und kommt aus Sellerich-<br />
Herscheid. Die staatlich geprüfte Technikerin im Landbau ist seit 2004 Mitglied<br />
der Landjugend Eifel – im Landjugendverband Rheinland-Nassau. Übrigens<br />
kam sie durch die Teilnahme am Berufswettbewerb zur Landjugend.<br />
10 www.landjugend.de<br />
Fotos: privat