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Ihr entscheidet, welche Dörfer eine Zukunft haben - Berlin-Institut für ...

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Nr. 2/2011<br />

jugendarbeit, Wissenschaft und Kunst <strong>haben</strong><br />

die 30 Jugendlichen die Geschichte ihres<br />

Ortes <strong>für</strong> diese Zeit noch einmal erforscht.<br />

Die Spuren und Entdeckungen verarbeiteten<br />

sie in <strong>eine</strong>r Wanderausstellung, <strong>eine</strong>m Film,<br />

in <strong>eine</strong>r szenischen Lesung aus den Berichten<br />

der Lagerinsassen. <strong>Ihr</strong>e Gefühle meißelten sie<br />

in Stein-Skulpturen. Seit 2010 erinnert auch<br />

ein Gedenkstein an die Geschehnisse in den<br />

letzten drei Jahren vor Kriegsende. – Auch<br />

ein Ergebnis der Spurensuche. Sie zeigt eindrucksvoll,<br />

wie sich mit der Vergangenheit die<br />

Gegenwart verstehen lässt – die EEG-Preis-<br />

Jury entschied: 2000 Euro <strong>für</strong> die Fehrbelliner<br />

Jugendgruppe.<br />

Platz 3<br />

Dirtbike-Anlage Oberhaid<br />

Es waren einmal zwölf junge Leute, die ihre<br />

Freizeit am liebsten beim<br />

Dirtbike-Fahren verbrachten,<br />

also mit ihren kl<strong>eine</strong>n, aber äußerst stabilen<br />

Rädern über Erdhügel oder andere Hindernisse<br />

sprangen. Doch die natürlichen Hindernisse<br />

waren auch in Oberhaid begrenzt, so dass die<br />

Radsportler/innen auf <strong>eine</strong>r Jugendgemeindesitzung<br />

vorschlugen, <strong>eine</strong> eigene Dirtbike-<br />

Anlage zu bauen. Die Gemeinde steuerte ihren<br />

Teil dazu bei und stellte ein Grundstück zur<br />

Verfügung. Die Jugendlichen schritten zur Tat.<br />

In nur <strong>eine</strong>r Woche errichteten sie die Anlage.<br />

Seitdem heißt es in Oberhaid „Dirt frei“. – Bemerkenswert,<br />

wie sich die jungen Oberhaider/<br />

innen mit geringem finanziellem Aufwand ihre<br />

eigene Trainingsanlage schafften. Dank ihres<br />

Willens, ihrer Ausdauer und ihres Elans auf der<br />

<strong>eine</strong>n Seite und der Kooperationsbereitschaft<br />

und Unterstützung der Gemeinde auf der anderen<br />

Seite entstand ein regionaler Treffpunkt<br />

<strong>für</strong> die besonders bei Jugendlichen verbreitete<br />

Radsportart des Dirtjumps, dessen guter Ruf<br />

weit über den Landkreis hinaus reicht. Ein<br />

Grund <strong>für</strong> alle Beteiligten, stolz zu sein, und<br />

<strong>für</strong> die EEG-Preis-Jury, den Dirtpark Oberhaid<br />

auszuzeichnen. Das Preisgeld in Höhe von<br />

1000 Euro ist gut angelegt, denn die Anlage<br />

wird erweitert.<br />

www.dirt-park-oberhaid.de.tl<br />

Das „50-50-Taxi muss bestehen bleiben“<br />

Nach der Disko nach Hause? Kein leichtes<br />

Unterfangen im weiten Land. Ein Bus mitten<br />

in der Nacht? Gibt es nicht, also jemanden<br />

suchen, der in die gleiche Richtung fährt und<br />

hoffen, diese/r hat nicht getrunken. Denn von<br />

2006 bis 2010 ermöglichte das „50-50-Taxi“<br />

im großflächigen Landkreis Waldeck-Frankenberg<br />

in Hessen Jugendlichen, sicher im<br />

Taxi nach Hause zu kommen. Das Pilotprojekt<br />

erlaubte ihnen, zwischen 22.30 und 5 Uhr ein<br />

Taxi zum halben Preis zu nutzen. Die andere<br />

Hälfte hat der Landkreis finanziert. Nur leider<br />

kam das Projekt gut an. Die Kosten stiegen<br />

jährlich. Also sollte es dem Rotstift zum Opfer<br />

fallen. Jugendliche schlossen sich unter dem<br />

Dach der Hessischen Landjugend zusammen,<br />

protestierten – durchaus innovativ. Neben guten<br />

Argumenten, der Vernetzung mit anderen<br />

Verbänden machten sie sich daran, den zuständigen<br />

Landrat mit <strong>eine</strong>r ungewöhnlichen<br />

Idee von der Notwendigkeit des 50-50-Taxis<br />

zu überzeugen. Eine Projektgruppe entführte<br />

den Politiker auf <strong>eine</strong> Bustour durch den<br />

Kreis. Sie simulierten die Heimfahrt <strong>eine</strong>r<br />

jungen Frau. Von der Diskothek Utopia in<br />

Geismar über Frankenberg nach Laise. Eine<br />

Viertelstunde Wartezeit am unbeleuchteten<br />

Bahnhof inklusive. Und natürlich auch noch<br />

der Fußweg durch das dunkle Dorf. Die EEG-<br />

Preis-Jury befand: Einsatz, Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein<br />

<strong>haben</strong> die Mitglieder<br />

der Hessischen Landjugend bei ihrem Projekt<br />

„Nicht meckern – sondern machen! Rettet das<br />

50-50 Taxi“ bewiesen. Preisgeld: 1000 Euro.<br />

Platz 3 Foto: v.l. KLJB, privat, privat, Hessische Landjugend<br />

Nachtrag:<br />

In der Kreistagssitzung im Februar 2010 hat<br />

der Landkreis beschlossen, das „50-50-Taxi“<br />

zum Jahresende einzustellen. Neue Proteste<br />

lösten <strong>eine</strong> erneuerte Überprüfung des Beschlusses<br />

aus. Eine neue Finanzierungsmöglichkeit<br />

wurde nicht gefunden. Heute fährt<br />

das Taxi <strong>für</strong> Jugendliche nicht mehr zu solch<br />

günstigen Konditionen. Auf Anruf verkehrt im<br />

Landkreis allerdings ein Sammeltaxi. Es fährt<br />

aber nur bis 1:30 Uhr und hält nur an Bushaltestellen.<br />

Der dunkle Weg durchs Dorf bleibt<br />

( www.ewf.de/oepnv.htm). Übrigens ist das<br />

Risiko, bei Verkehrsunfällen tödlich zu verunglücken,<br />

<strong>für</strong> 18- bis 25-jährige Autofahrer/innen<br />

sechs Mal höher als bei älteren Fahrer/innen.<br />

(Schulz/cg)<br />

www.landjugend.de 19

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