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Ihr entscheidet, welche Dörfer eine Zukunft haben - Berlin-Institut für ...

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Nr. 2/2011<br />

Einmal quer durch die Republik „Ich mag mein Dorf,<br />

Wir wollten wissen: Lebst du gern in d<strong>eine</strong>m Dorf? Und warum (nicht)?<br />

Ob ich aktiv werde, um auch künftig auf dem Land leben zu können?<br />

Ich engagiere mich in Ver<strong>eine</strong>n, um die Gemeinschaft und letztlich auch<br />

die Freundschaft und den Zusammenhalt zu stärken, aber auch um unsere<br />

Interessen und Ziele durchzusetzen.<br />

Lars Rüddenklau kommt aus Liebenau-Ersen. Der ausgebildete Chemielaborant<br />

studiert in Gießen Lebensmittelchemie und ist 24 Jahre alt. Zur<br />

Landjugend <strong>haben</strong> ihn Freunde gebracht. Seit Anfang 2005 ist er Mitglied<br />

der Hessischen Landjugend und engagiert sich seitdem auch im Vorstand<br />

s<strong>eine</strong>r Ortsgruppe. Sein Foto ist übrigens bei <strong>eine</strong>r Wochenendprobe <strong>für</strong> das<br />

Theaterstück auf der Grünen Woche 2012 entstanden. Also: Nichts wie hin!<br />

Kathrin Rehders, Schleswig-Holstein<br />

Ich bin in der Stadt Norderstedt aufgewachsen<br />

und studiere zurzeit in Kiel<br />

Agrarwissenschaften im 3. Semester.<br />

Mein Elternhaus steht ein wenig außerhalb,<br />

da wir <strong>eine</strong>n landwirtschaftlichen<br />

Betrieb <strong>haben</strong>. Allerdings kenne ich das<br />

Dorfleben von m<strong>eine</strong>r Tante oder von<br />

m<strong>eine</strong>m Freund – beide leben in der<br />

Nähe <strong>eine</strong>r Kreisstadt. Somit sind die<br />

Verbindungen zum nächsten Lebensmittelladen<br />

oder ähnlichem sehr gut. Darum<br />

musste ich nie weite Strecken zurücklegen, um etwas zu erledigen.<br />

Ich glaube, dass ich eher ein Dorfmensch bin. Man kennt sich untereinander<br />

und die Nachbarschaftspflege wird noch groß geschrieben. Die<br />

Atmosphäre in <strong>eine</strong>m Dorf ist ganz anders und man fühlt sich schnell<br />

heimisch. Ich bin nicht in <strong>eine</strong>m Dorf aufgewachsen und kenne bis jetzt<br />

zwar nur die Vorzüge des Dorflebens, aber ich kann mir gut vorstellen,<br />

nach m<strong>eine</strong>m Studium aufs Land zu ziehen.<br />

Was ich zum Leben auf dem Land brauche? Für mich ist es wichtig, dass<br />

ich glücklich bin, m<strong>eine</strong> Familie bei mir ist und ich Teil der Dorfgemeinschaft<br />

bin. Wichtig ist <strong>für</strong> mich auch das Verständnis der Dorfbewohner<br />

<strong>für</strong> die Landwirtschaft. Trotz Landleben sind mir kurze Wege zur Stadt<br />

wichtig.<br />

Seit ich am Wochenende bei m<strong>eine</strong>m Freund wohne, nehmen wir aktiv<br />

am Dorfleben teil. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und habe das<br />

Gefühl dazuzugehören. Es wirkt wie <strong>eine</strong> große Familie, die sich umeinander<br />

kümmert, Rücksicht nimmt und <strong>für</strong>einander da ist. Das schätze<br />

ich sehr und kenne das so aus der Stadt eher nicht.<br />

Man kann sagen, dass ich offen und ehrlich auf die Leute im Dorf zu<br />

gehe. Die Arbeit auf dem landwirtschaftlichen Betrieb m<strong>eine</strong>s Freundes<br />

passen wir an das Leben dort an und nehmen Rücksicht bei vielen Arbeiten.<br />

Dazu gehört auch, sonntags k<strong>eine</strong> Gülle zu fahren. Zugleich erwarten<br />

wir Verständnis <strong>für</strong> andere landwirtschaftliche Tätigkeiten.<br />

Kathrin Rehders ist 20 Jahre alt und studiert Agrarwissenschaften in Kiel.<br />

Seit ihrem 16. Geburtstag ist sie in der Landjugendgruppe Wilstedt aktiv.<br />

Wilstedt ist ein Ortsteil der Gemeinde Tangstedt im Kreis Stormarn in<br />

Schleswig-Holstein. Sie wollte schon immer in die Landjugend eintreten.<br />

Als sie dann endlich 16 Jahre alt war, hat sie den Schritt gewagt – ganz<br />

allein. Seit zwei Jahren gehört sie, wie ihr Freund, auch noch zur Ortsgruppe<br />

Bargteheide. Sie war im Kreisvorstand Stormarn und genießt bis<br />

heute nicht nur die beiden Ortsgruppen, sondern auch die Projektgruppenarbeit<br />

auf Landesebene.<br />

Miriam Münch, Baden-Württemberg<br />

Selbstverständlich lebe ich gern auf<br />

dem Land. Als Kind kann man toben<br />

und auf der Straße spielen, als Jugendlicher<br />

darf man in die Landjugend und<br />

im Alter weiß man die Ruhe zu schätzen.<br />

Außerdem find ich es gut, dass<br />

man sich kennt, jede/r grüßt jede/n.<br />

Um auf dem Land leben zu können,<br />

brauche ich in erster Linie m<strong>eine</strong><br />

Freunde und Familie. Da wir noch kein<br />

DSL bei uns im Ort <strong>haben</strong>, finde ich es<br />

super, dass wir es wahrscheinlich dieses Jahr noch bekommen. Das hilft<br />

allen – aber vor allem den Schülern. Nicht einfach nur, um Schulsachen<br />

vorzubereiten, sondern um Anschluss zu <strong>haben</strong>.<br />

Es ist wichtig, den ländlichen Raum <strong>für</strong> Jugendliche so attraktiv wie<br />

möglich zu machen. Ich denke, auch wir als Landjugend und ich als<br />

Vorsitzende tragen dazu bei. Die Gruppenabende helfen, Freundschaften<br />

zu pflegen. Durch die vielen Veranstaltungen lernt man neue Leute kennen.<br />

Wir richten dieses Jahr beispielsweise das 50. Kreiserntedankfest<br />

des Schwarzwald-Baar-Kreises aus. So können wir allen zeigen, dass<br />

Landjugend Spaß macht, wir aber durchaus auch in der Lage sind, Verantwortung<br />

zu übernehmen. Allein könnten wir dieses Fest gar nicht<br />

ausrichten, deshalb arbeiten alle Ver<strong>eine</strong> Hand in Hand daran. Solche<br />

Veranstaltungen sind natürlich toll <strong>für</strong> unser Dorfleben und fördern den<br />

Zusammenhalt.<br />

Miriam Münch, 20, studiert in Weingarten Soziale Arbeit. Sie kommt aus<br />

Mauenheim in Südbaden. Mit 14 ist sie mit ihrer älteren Schwester zur<br />

Landjugend gekommen – zu <strong>eine</strong>m Tanzkurs. Seitdem ist sie dabei und<br />

hat schon ein Jahr später, mit 15 Jahren, ihr erstes Amt übernommen.<br />

Cosima-Karolin Niehoff, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Jeden Morgen beim Aufstehen freue ich mich über den schönen Blick<br />

aus dem Fenster in den Garten. Kein störender Straßenlärm, k<strong>eine</strong> Abgase.<br />

M<strong>eine</strong> Arbeit bei <strong>eine</strong>r landwirtschaftlichen Beratungsgesellschaft<br />

sowie die Mitarbeit auf dem elterlichen Betrieb lassen sich mit dem<br />

dörflichen Leben perfekt verbinden. Ich mag die Menschen unseres Dorfes,<br />

dass jeder jeden kennt und auch zusammen gefeiert wird.<br />

Für mich ist es wichtig, hier ein großes Netzwerk aus Freunden und<br />

8 www.landjugend.de

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