Ihr entscheidet, welche Dörfer eine Zukunft haben - Berlin-Institut für ...
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Nr. 2/2011<br />
Landjugend-Spielmobil vor dem Aus<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburgische Landjugend erwägt rechtliche Schritte<br />
Das Spielmobil der <strong>Berlin</strong>-Brandenburgischen<br />
Landjugend im Landkreis Ostprignitz-Ruppin<br />
steht erneut auf der Kippe. Bereits vor zwei<br />
Jahren sollte die seit nunmehr 20 Jahren bestehende<br />
mobile Einrichtung der Jugendarbeit<br />
abgeschafft werden. Grund seien neue Schwerpunkte<br />
<strong>für</strong> die Jugendarbeit im Landkreis.<br />
Der BDL protestierte gegen die geplante Einstellung.<br />
Mit dem Wegfallen des Spielmobils<br />
stirbt ein sozialer Treffpunkt und auch ein<br />
Stück Alltags- und Lebenshilfe <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche vor Ort. Hinzu kommt, dass<br />
das Streichen von Angeboten in der Fläche<br />
rechtsextremer Jugendarbeit zuarbeitet“, so<br />
der stellvertretende BDL-Vorsitzende Andreas<br />
Unter dem Motto „Wir öffnen uns“ wandert<br />
ein massives, geschr<strong>eine</strong>rtes Scheunentor<br />
durch Niedersachsen. Die teilnehmenden Ortsgruppen<br />
wollen sich in ihren Gemeinden mit<br />
dieser Aktion symbolisch, aber auch wörtlich<br />
„offen“ zeigen. Das Scheunentor ist das<br />
Symbol <strong>für</strong> <strong>eine</strong> Landjugend, die sich gegen<br />
Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit engagiert<br />
und ohne Einschränkungen hinsichtlich Herkunft,<br />
Religion oder weiterer Andersartigkeit<br />
ihre Mitglieder willkommen heißt. Die beste<br />
und öffentlichkeitswirksamste Aktion soll auf<br />
Pförtner in <strong>eine</strong>m Schreiben an die betreffende<br />
Amtsleiterin. In deren Antwortschreiben<br />
heißt es: „In Zeiten knapper Ressourcen<br />
stehen dem Landkreis nur bedingt Mittel<br />
und Möglichkeiten zur Verfügung. Hier gilt<br />
es entsprechend den Bedarfen Prioritäten zu<br />
setzen.“<br />
Die <strong>Berlin</strong>-Brandenburgische Landjugend kritisierte<br />
das Vorgehen. <strong>Ihr</strong> Geschäftsführer Dirk<br />
Budach: „Der vorgelegte Stellenplan führt<br />
Jugendhilfeplanung ad absurdum, denn die<br />
Verwaltung legte wieder nicht den tatsächlichen<br />
Bedarf zugrunde. Statt der eigentlich<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Altersgruppe von<br />
0 bis 27 Jahren wurde der Schwerpunktbedarf<br />
Ein offenes Scheunentor auf Wanderschaft<br />
Die Niedersächsische Landjugend macht <strong>für</strong> Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit mobil<br />
der Landesversammlung<br />
der<br />
NiedersächsischenLandjugend<br />
im Dezember<br />
gekürt werden. „Wir<br />
öffnen uns – NLJ <strong>für</strong> interkulturelle Öffnung<br />
und internationalen Austausch“ wird vom Landesjugendring<br />
Niedersachsen im Rahmen der<br />
Generation 2.0 Projektreihe unterstützt.<br />
(Erik Grützmann, NLJ-Bildungsreferent)<br />
ziemlich willkürlich auf 10 bis unter 20 Jahre<br />
gesetzt. Damit werden ein großer Teil der<br />
Grundschüler und junge Erwachsene einfach<br />
ausgeblendet. Das Argument des <strong>für</strong> die Jugendarbeit<br />
zuständigen Fachamtes, das mobile<br />
Angebot sei durchaus mit Nichtfachkräften aus<br />
dem zweiten Arbeitsmarkt zu realisieren, kann<br />
eigentlich nicht kommentiert werden. Denkt<br />
man diese Haltung weiter, sind in der nächsten<br />
Runde dann vielleicht Fachkräfte in den<br />
(wenigen betreuten) Jugendclubs oder Schulen<br />
arbeitslos, weil andere Arbeitslose dann<br />
deren Tätigkeit (mit Dumpinglöhnen über das<br />
Jobcenter finanziert) übernehmen.“<br />
Nach Protesten im Rahmen des Jugendhilfeausschusses<br />
prüft die <strong>Berlin</strong>-Brandenburgische<br />
Landjugend jetzt die rechtlichen Möglichkeiten<br />
und bereitet <strong>für</strong> die nächste Kreistagssitzung<br />
ein Kinderfest vor.<br />
Stolz auf „de gude Woi“<br />
Aus dem Landjugendleben in RheinhessenPfalz<br />
Wer an Rheinhessen und die Pfalz denkt, dem<br />
fällt eins oft als Erstes ein: „De gude Woi“ –<br />
das Gute aus der Traube ist dort zu Haus. Und<br />
mit diesem Gedanken liegt man gar nicht so<br />
verkehrt, auch was die Landjugend betrifft.<br />
Denn viele Mitglieder sind von Beruf Winzer/<br />
in. Aber auch ohne Verbindung zu <strong>eine</strong>m<br />
Weingut lassen wir es uns nicht nehmen,<br />
mächtig stolz auf unseren Wein zu sein. Und<br />
das zeigen viele der Ortsgruppen der Landjugend<br />
RheinhessenPfalz auf dem jährlich im Oktober<br />
stattfindenden Weinlesefest. Unter den<br />
zahlreichen Festivitäten ist das Weinlesefest in<br />
Neustadt an der Weinstraße das bekannteste<br />
dieser Art und das zweitgrößte Weinfest der<br />
Welt. (Nur der Bad Dürkheimer Wurstmarkt<br />
zieht noch mehr Gäste an.) Schon Ende September<br />
laden in Neustadt die Weinstuben oder<br />
wie der Pfälzer sagt die „Haiselscher“ zum<br />
Umtrunk ein: Die Winzer/innen stellen ihren<br />
neuen Wein vor. Dazu gibt es Zwiebelkuchen.<br />
Unter den Winzern und Winzerinnen sind natürlich<br />
auch die Nachwuchsweinmacher/innen<br />
aus den Reihen der Landjugend. Und auch von<br />
deren Wein kann dann gekostet werden. Zu<br />
den Höhepunkten des Weinlesefestes gehört<br />
der Winzerfestzug. Mittendrin: die Landjugend.<br />
Nach wochenlangen Arbeiten an den Festwagen<br />
wird die Weinlese standesgemäß mit dem<br />
großen Umzug vor rund 100.000 Besucher/<br />
innen gefeiert. Die meisten denken dann nicht<br />
mehr nur an den Wein, sondern er ist wortwörtlich<br />
in aller Munde…<br />
(Nicole Seifert, Landjugend RheinhessenPfalz)<br />
www.landjugend.de 21<br />
Fotos: NLJ