Marcus Maeder: Ambient - Blog
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<strong>Marcus</strong> <strong>Maeder</strong><br />
Abbildung 4. Vom signifikanten Geräusch im Vordergrund zum Rauschen<br />
des Hintergrunds: Die Stadt rauscht.<br />
Für Stadtbewohner gehört Rauschen zu ihrem alltäglichen Wahrnehmungshintergrund;<br />
die Stadt und die Vielzahl ihrer nahen und fernen<br />
Geräusche rauschen. Aus dem Rauschen, dem Hintergrund, tauchen<br />
signifikante Geräusche auf und verschwinden wieder. Rauschen als<br />
künstlerisches Simulakrum reflektiert die Phänomene auf der fernsten<br />
Ebene: »Erforscht wird nun das, was eigentlich den Hintergrund für<br />
jeden Gegenstand unserer Aufmerksamkeit bildet und selbst immer<br />
nur indirekt, beiläufig, unaufmerksam wahrgenommen wird. Damit<br />
wird aber die Kommunikations- und Wahrnehmungssituation insgesamt<br />
zum Objekt der Reflektion,« 31 diese Beobachtung von Sabine Sanio<br />
trifft umso mehr auf <strong>Ambient</strong>-Settings und -Musik als künstlerische<br />
Versuchsanordnungen zu.<br />
Clicks & Cuts<br />
Mediale Kommunikation prägt unsere Lebenswelt, dabei fällt eine Unzahl<br />
kommunikationstechnologisch generierter Artefakte und Fragmente<br />
an. Die Kommunikation, der Fluss von Bild, Musik, Sprache wird<br />
durch Übermittlungsfehler verkürzt, unterbrochen, gestört, verändert.<br />
Es clickt, stottert und zerrt in den Kanälen. Kommunikationsflüsse<br />
teilen sich in Übermittlungsfragmente auf, strukturieren sich in poly-<br />
31 Sabine Sanio: »Rauschen – Klangtotal und Repertoire. Zur Selbstreflexivität der ästhetischen<br />
Erfahrung«, in: A. Hiepko/K. Stopka: Rauschen, S. 208.<br />
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