Arbeitsmaterialien zum Berufswahlpass - Berufliche Orientierung ...
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Zur Station16: Einige Handwerkszeichen und Erläuterungen dazu<br />
Allgemeines<br />
Handwerkszeichen<br />
Bäcker<br />
Baugewerbe<br />
Das allgemeine Berufszeichen des Handwerks enthält die allgemeinen Symbole des<br />
Handwerks: Hammer, Eichenblatt und Eichel im offenen Ring. Der Hammer schließt<br />
den Ring, denn damit soll das Wesen handwerklicher Arbeit und zugleich das Wesen<br />
der Meisterlehre symbolischen Ausdruck finden. Durch den Hammer wird gewissermaßen<br />
der Rohling oder das Unfertige <strong>zum</strong> fertigen, schönen Stück. Das Malkreuz auf<br />
dem Hammerkopf deutet zugleich darauf hin, dass Handwerksarbeit in ihrer höchsten<br />
Form schöpferische Arbeit ist. Der Hammer ist aber auch Symbol des Meisters, der<br />
dem Lehrling Wissen und Können vermittelt und ihn zu echter Meisterschaft führt.<br />
Hammerstiel, Eichenblatt und Eichel bilden einen Sechsstern, die Hagelrune, die eines<br />
der überlieferten Buchstaben der alten Germanen und Skandinavier darstellt.<br />
Die Farben des Zeichens sind blau und gold. "Durch Klarheit zur Vollendung" ist der<br />
Sinn dieser Farben, in dem zugleich der alte Weisheitsspruch "Handwerk hat goldenen<br />
Boden" seinen Ausdruck findet.<br />
In seiner heute noch gültigen Form wurde dieses Zeichen in den Jahren 1938/39 neu<br />
geschaffen. Es hat demzufolge kein historisches Vorbild. Jedoch gehen einige Symbole<br />
bis in die Zeit der Herausbildung der Zünfte im Mittelalter zurück. So sind Schlägel,<br />
Hammer oder Eisen die ältesten Zeichen bürgerlicher Berufe.<br />
Das Berufsstandzeichen der Bäcker trägt ausgesprochen historische Züge. Uraltes<br />
Sinnbild des Bäckers ist die Brezel. Wir finden sie bereits im 14. Jahrhundert. Das älteste<br />
Bäckerwappen in dieser Form stammt aus dem Jahre 1111. Löwen, Schwerter<br />
und Krone aber sind Zeichen ruhmvoller Waffentaten, die den Bäckern hohe Ehrungen<br />
einbrachten.<br />
Schwerter und Löwen waren Symbole der privilegierten Fechterzünfte. Die ritterliche<br />
Fechtkunst wurde im Mittelalter von Handwerkern sehr gepflegt, und offenbar waren<br />
die Bäcker darin besonders tüchtig, so dass sich hieraus eine Verbindung der Wappen<br />
durch Verleihung ergab.<br />
Die Farben des Bäckerzeichens sind blau für den Grund, gold für die Löwen und die<br />
Krone, braun für die Brezel und Reihensemmel, rot für die Zungen und Krallen der<br />
Löwen, grün, rot und blau für die Edelsteine der Krone.<br />
Die Bäcker gehören zur Gruppe der Nahrungsmittelgewerbe.<br />
Das Maurerhandwerk bildet den Stamm des Baugewerbes. Nachweislich wurde in<br />
Deutschland um das Jahr 1150 die Ziegelbauweise eingeführt. Daraus ergab sich für<br />
die Ziegelherstellung eine sprunghafte Entwicklung. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde<br />
das Baugeschehen durch die Herstellung und Verarbeitung von Portlandzement enorm<br />
verbessert. Der Engländer J. Aspdin erhielt 1824 ein Patent für die Entwicklung von<br />
künstlichem Zement. ln der Patentschrift kommt erstmals die Bezeichnung "Portlandzement"<br />
vor.<br />
Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein begnügten sich in vielen Regionen<br />
Deutschlands die Bauherren mit den vom Maurermeister auf dem Reißbrett gezeichneten<br />
Wohnhäusern. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Wohnhäuser wieder aus<br />
seiner Zweckbestimmung und dem Material heraus entwickelt, und die äußere Form<br />
des Hauses wurde der es umgebenden Landschaft oder Straße angepasst.<br />
Das Berufszeichen des Bauhandwerks enthält die aus Zeiten der Zünfte überlieferten<br />
Symbole von Zirkel, Dreieck, Hammer und Kelle. Zirkel und Dreieck sollen darauf verweisen,<br />
dass es eine Zeit gab, wo das Baugewerbe Risse und Pläne selbst fertigte,<br />
während Hammer und Kelle auf die praktische Ausführung der Pläne hindeuten.<br />
Mein Weg zur Berufswahl /Berufsinformation – Arbeitswelt / Seite 1