TALENT- SCHUPPEN - Weinland Württemberg
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In ihrer Jugend war Anja Steiner „schon immer<br />
gern draußen im Weinberg“. Schließlich ist<br />
Vater Ernst Steiner ein bodenständiger Wengerter und<br />
zudem Vorstandsmitglied der Weinkellerei Hohenlohe.<br />
Aber einen Wunschberuf gab es für die heute 27-<br />
Jährige „eigentlich nicht“. Das änderte sich nach dem<br />
Abitur und einem Praktikum in Weinsberg, das offenbar<br />
prägend<br />
war. Sie entschloss<br />
sich,<br />
Wein zu machen.<br />
Seit Januar<br />
2011 hat sie<br />
einen festen Job als zweite Kellermeisterin im genossenschaftlichen<br />
Betrieb von Lehrensteinsfeld. Das<br />
Lernleben davor war recht abwechslungsreich.<br />
Zunächst absolvierte sie nach ihrem richtungsweisenden<br />
Praktikum eine klassische, bodenständige<br />
Winzerausbildung. Nach zwei Lern- und Lehrjahren<br />
plus dem einen Jahr Praxis ging es für die angehende<br />
Winzerin zunächst einmal über den großen Teich. Im<br />
kleinen und feinen Okanagan Valley in Kanada war<br />
sie während der Vegetationsperiode vor allem im<br />
Weinberg tätig und stellte fest, dass im Land der Grizzlybären<br />
sommerliche Temperaturen wie in Griechenland<br />
herrschen.<br />
Zurück in der Heimat entschloss sie sich, ihr Fachwissen<br />
zu vertiefen und schließlich den Weinbautechni-<br />
ker drauf zusatteln. Was hieß: weitere zwei Jahre büf-<br />
feln, anschließend zwei Jahre Umsetzung des<br />
Gelernten im Weingut des Würt temberger Vize-Wein-<br />
baupräsidenten Peter Albrecht. Aber damit nicht ge-<br />
nug: Es ging noch mal in die Ferne, diesmal nicht ganz<br />
so weit wie Kanada. Im österreichischen Weinviertel,<br />
wo sie im letzten Herbst in einem großen, renommiertenWeingut<br />
tätig war,<br />
bekam Anja<br />
Steiner zur Ernte<br />
fast die kompletteVerantwortung<br />
übertragen. Der Sprung ins kalte Wasser<br />
endete mit dem Freischwimmer-Zeugnis. Als in Lehrensteinsfeld<br />
der Platz des zweiten Kellermeisters frei<br />
wurde, reagierte sie schnell, bewarb sich und bekam<br />
die Stelle. Die Genossenschaft hat schließlich einen<br />
Bonus: „Sie baut viel Riesling an, das ist meine Lieblingssorte.“<br />
Schwenk ins Remstal: Stefanie Zimmer kann mit ihren<br />
gerade mal 23 Jahren schon eine Trophäe stemmen:<br />
Als eine der drei besten von 18 Absolventen der<br />
Technikerschule für Weinbau und Kellerwirtschaft<br />
Veitshöchheim in Franken erhielt sie im Sommer vergangenen<br />
Jahres einen Preis. Auch die junge taffe<br />
Frau aus Kernen-Stetten ist weit herumgekommen,<br />
hat viel gelernt, nicht zuletzt weil sie während ih-<br />
„Wir jungen Leute haben, mit wenig Anweisungen,<br />
alle Weißweine verantwortet. Ein tolles Gefühl.“<br />
stefanie Zimmer<br />
Weinbautechnikerin Stefanie Zimmer war schon in Neuseeland und im österreichischen Burgenland.<br />
Selbstständiges Arbeiten ist die junge Dame gewöhnt.<br />
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