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TALENT- SCHUPPEN - Weinland Württemberg

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Menschen<br />

12<br />

rer Lehrzeit mehrmals die Betriebe wechselte. „Ein<br />

Muss“, findet Stefanie Zimmer. „Das ist üblich in unserer<br />

Branche, weil jeder Erzeuger eine eigene Philosophie<br />

pflegt.“<br />

Im Anschluss an ihre Winzerausbildung sammelte sie<br />

mit einem fünfmonatigen Praktikum in einem Weingut<br />

in Neuseeland „wich-<br />

„Meine Passion tige Erfahrungen“. Den<br />

ist Weinmachen.“ Weinherbst 2009 absol-<br />

carolin Reber vierte sie im Rahmen<br />

eines EU-Projekts mit vier<br />

Kollegen von der Technikerschule in einem Adelsgut<br />

in der Region Neusiedlersee (Burgenland). „Wir jungen<br />

Leute haben, mit wenig Anweisungen, alle Weißweine<br />

verantwortet. Ein tolles Gefühl.“ Anschließend<br />

erwarb Stefanie Zimmer ihre berufs- und arbeitspädagogische<br />

Qualifikation als Ausbilderin für den Beruf<br />

Winzer.<br />

Selbstverständlich legt die Weinbautechnikerin im elterlichen<br />

Betrieb Hand an im Keller, hilft genauso im<br />

Verkauf wie in der Besenwirtschaft und hat zudem seit<br />

dem Herbst 2010 eine feste „Zeitarbeit“. Als letztes<br />

„In Michigan habe ich Erfahrungen gesammelt, von denen<br />

ich mein ganzes Leben zehren kann.“<br />

claudia Rieß<br />

Jahr kurz vor der Lese die alte Mannschaft für die Kel-<br />

ter der Remstalkellerei in Kernen-Stetten aufhörte,<br />

klopfte man bei Stefanie Zimmer an. Sie sagte spontan<br />

zu, stellte mit Unterstützung des genossenschaftlichen<br />

Gremiums ein Team zusammen und sprang damit verantwortlich<br />

in die Bresche. Die Qualifikation als Ausbilderin<br />

kam ihr dabei zugute. „Ich hatte es überwiegend<br />

mit ungelernten Kräften zu tun und musste<br />

sowohl auf die Traubenqualität wie auf meine Mitar-<br />

Mal großer Stahltank, mal kleine<br />

Barrique: Carolin Reber kommt<br />

mit beiden Gebinden zurecht.<br />

beiter aufpassen.“ Ein Knochenjob. „Das ging oft die<br />

ganze Nacht durch, manchmal fielen mir fast die Augen<br />

zu.“ Das männliche Urteil über das erste Herbsten<br />

von Stefanie Zimmer ist mehr als wohlwollend: „Ein<br />

Glücksgriff“, meint Rüdiger Borch, Vorstandsmitglied<br />

der Remstalkellerei. Sie selbst konstatiert im Rückblick:<br />

„So einen stressigen Herbst zu bewältigen, macht<br />

einfach stolz.“ Die Quittung: Für die Lese 2011 ist sie<br />

bereits wieder fest gebucht.<br />

Im Film könnte Carolin Reber, die ihre dunklen Haare<br />

straff zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden<br />

hat, die Rolle einer Aristokratin spielen. Zu ihrem<br />

ganz realen Alltag gehören allerdings weder Schloss<br />

noch Fürst, vielmehr spielen große Stahltanks und<br />

jede Menge Wein die tragende Rolle. Die 27-jährige<br />

Önologin ist die rechte Hand von Edmund Diesler,<br />

dem Chef im Keller der <strong>Württemberg</strong>ischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft<br />

(WZG) in Möglingen. Er ist<br />

zudem Präsident des Bundes Deutscher Önologen und<br />

lässt seiner jungen, engagierten Weinmacherin alle<br />

(Wein-)Freiheiten: „Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten<br />

bei der WZG und fast jeden Tag eine andere Aufgabe“,<br />

strahlt sie und zeigt<br />

ihr herzliches Lachen.<br />

Die „Assistentin Vorstand<br />

Produktion und Önologie“,<br />

so die formale Bezeichnung<br />

ihres Jobs, schätzt vor allem<br />

den Bewegungsspielraum beim Experimentieren und<br />

beim Umgang mit der Technik, auch mit den großen<br />

Gebinden. Erfahrung mit solchen Dimensionen<br />

sammelte sie in einem mehrmonatigen Praktikum in<br />

einer großen Kellerei in Spanien.<br />

Wie ihre Weinmacher-Kolleginnen kann die Fleinerin<br />

auf einen vielfältigen Bildungs- und Qualifizierungsweg<br />

zurückschauen. Nach mittlerer Reife und einer<br />

Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation

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