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1 Aufgabenstellung - Deutsche Geodätische Kommission

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3 Strategie zur Lösung der <strong>Aufgabenstellung</strong> 23<br />

Von der Erfassung bis zur Darstellung existieren zwei Generalisierungsschritte durch den Erfassenden, nämlich die<br />

Wahl des makropetrographischen Begriffs, entsprechend der Ansprachestufe bei der Erfassung, und die Wahl der Darstellung,<br />

entsprechend den Rechtsvorschriften für das Rißwerk.<br />

Der sequentielle Informationsfluß, ausgehend von der Erfassung der makropetrographischen Realität über die Informationsverarbeitung<br />

durch den Experten und Informationsbereitstellung im Rißwerk bezüglich der <strong>Aufgabenstellung</strong>, ist<br />

zu berücksichtigen.<br />

Ergänzend ist zu erwähnen, daß es sich bei den Informationen, die zum Experten gelangen (Abb. 16), nicht um kontinuierliche<br />

Informationen handelt.<br />

Auf dieser Grundlage ergeben sich drei Ansatzpunkte für die Strategie zur Lösung der <strong>Aufgabenstellung</strong>, welche in den<br />

folgenden Kapiteln behandelt werden:<br />

Analyse von Rechtsvorschriften und Metatexten (Kapitel 4),<br />

Befragung von Fachleuten zur Makropetrographie hinsichtlich der Kenntnis von makropetrographischen Begriffen,<br />

dem Erfassen von Gesteinsarten in seiner praktischen Tätigkeit und dem Erkennen der Gesteinsarten in ausgewählten<br />

Gesteinsproben (Kapitel 5) sowie<br />

Befragung zu praktischen Handhabungen auf Schachtanlagen sowie Analyse von Rißwerken (Kapitel 6).<br />

Die genannten Gesichtspunkte stehen nicht isoliert nebeneinander, sondern sind miteinander verknüpft. Die Bearbeitung<br />

der Rechtsvorschriften und Metatexte ist also grundlegend für die weiteren Teilaufgaben. Die Rechtsvorschriften<br />

bilden sowohl die Grundlage für die Erfassung der makropetrographischen Realität, für die Darstellung der makropetrographischen<br />

Information im Rißwerk als auch für die Ausbildung des Experten.<br />

Die alleinige Betrachtung des Rißwerks ist nicht zielführend, da es -als markscheiderisches Modell- das Endergebnis<br />

des Informationsflusses von der makropetrographischen Realität bis hin zu ihrer Repräsentation ist.<br />

Auch die alleinige Untersuchung von Rißwerken und Rechtsvorschriften sowie Metatexten, ohne Befragungen von<br />

Fachleuten zur Makropetrographie sowie zu praktischen Handhabungen auf Schachtanlagen, reicht nicht aus, weil das<br />

Rißwerk gegenüber der makropetrographischen Erfassung mit Informationsverlusten behaftet sein kann. Diese können<br />

zum Beispiel dadurch bedingt sein, daß der Experte<br />

weniger darstellt als er aufgenommen hat oder<br />

zu wenig differenziert darstellen kann, weil er nicht in der Lage war, bessere Erfassungen durchzuführen oder<br />

weil er<br />

aufgrund betriebsinterner Anweisungen weniger darstellen darf, als er erfaßt hat oder weil eine Rechtsvorschrift<br />

(zum Beispiel eine Norm) oder eine Anweisung nur ein gröberes Informationsniveau verlangt als sein vollständiger<br />

Informationsstand es erlaubt hätte.<br />

Während Randbedingungen bezüglich der Rechtsvorschriften ermittelbar sind, lassen sich personenbezogene Gegebenheiten<br />

nicht allgemeingültig, sondern nur fallweise, ermitteln.<br />

Bei der Lösung der <strong>Aufgabenstellung</strong> ist noch die Dimension der Zeit zu beachten, weil der gesamte Betrachtungsgegenstand,<br />

sowohl der Rechtsvorschriften als auch der Rißwerke, im Zeitraum seit 1865 aus den bereits genannten Gründen<br />

einem ständigen Wandel unterlag.<br />

Es erscheint deshalb sinnvoll, parallel zu den jeweiligen Rechtsvorschriften auch Metatexte zu betrachten, da diese<br />

wesentliche Informationen zu den Bereichen der makropetrographischen Begriffe und zugrundeliegenden Definitionen<br />

enthalten.<br />

Die weitere Strategie besteht dann darin, auf der Grundlage der gewonnenen Informationen eine Befragung von Fachleuten<br />

zur Makropetrographie und zu praktischen Handhabungen auf den Schachtanlagen durchzuführen sowie Analysen<br />

von Rißwerken auf ausgewählten Schachtanlagen vorzunehmen.<br />

Diese Art der Bearbeitung erfordert umfassende Kenntnisse über die Darstellung der makropetrographischen Begriffe<br />

und der ihnen zugrundeliegenden Definitionen für die jeweiligen Zeitintervalle, auf der Grundlage von Rechtsvorschriften<br />

und Metatexten.

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