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1 Aufgabenstellung - Deutsche Geodätische Kommission

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10 2 Makropetrographie<br />

stands, die Bestimmung des mittleren Korndurchmessers der schleißscharfen Minerale und die Beschreibung des Gesteinsgefüges<br />

nach DIN 22021 [No DR 131] sowie die Berechnung des Verschleißkoeffizienten nach [Knatz, Schimazek<br />

1970].<br />

Heute versteht man unter „Petrographie“ [No DR 536] die „Beschreibung von Gesteinen mit Hilfe der Mineralogie,<br />

Chemie und Physik“, im sonstigen geologischen Sprachgebrauch der Kohlenpetrographie im allgemeinen mikroskopische<br />

Untersuchungen zur Beurteilung der petrographischen Zusammensetzung, insbesondere einer Kohle, sowie den<br />

Bereich der Ermittlung technologischer Aussagen über eine Kohle, insbesondere über den Inkohlungsgrad bzw. die Zusammensetzung<br />

der Kohlenarten [No DR 429], die Zusammensetzung nach Maceralgruppen bzw. Einzelmaceralen<br />

[No DR 427] und die Zusammensetzung nach Mikrolithotypen [No DR 428], [No DR 425]. Diese Rechtsvorschriften<br />

stehen im engen Zusammenhang mit dem „Internationalen Lexikon für Kohlenpetrologie“ [Mackowsky 1966].<br />

Die Fortschritte bei den geologischen Untersuchungen der Kohlen haben dazu geführt, daß Begriffe für die Grob- und<br />

Feinstruktur der Kohlen auf internationalen Kongressen so aufeinander abgestimmt wurden, daß es zu allgemeingültigen<br />

Bezeichnungen gekommen ist [Lehmann 1953], welche auch in nationalen Normen ihren Niederschlag gefunden<br />

haben [No DR 532] und [No DR 526].<br />

Die „Kohlenpetrographie“ beschäftigt sich heute in der Hauptsache mit der Mikrostruktur der Kohle und bedient sich<br />

dabei verschiedener Untersuchungsmethoden. Man verwendet vorwiegend Anschliffe, ähnlich wie in der Erzmikroskopie<br />

[Lehmann 1953]. Die „Streifenarten“ der Kohle sind hiernach gewissermaßen die Gesteinsarten der Kohlen, während<br />

die Gefügebestandteile (Macerale) den Mineralkomponenten entsprechen.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Ansprachestufe „mikro-“ jedenfalls auf die mikroskopische Ansprache<br />

hindeutet, obgleich der mikroskopische Flözschnitt (bei mikroskopischer Ansprache) in DIN BERG 1924 „Kohlenpetrographische<br />

Flözschnitte“ [No DR 119] noch nicht so bezeichnet ist, im Gegensatz zur DIN 21900 [No DR 123], wo<br />

im Abschnitt 3.031 „Kohlenpetrographische Flözschnitte“ nach „makroskopisch“ und „mikroskopisch“ unterschieden<br />

werden.<br />

Die mikroskopische Ansprache kann auf ihrer Ebene der Betrachtung als objektiv angesehen werden. Es ist jedoch zu<br />

beachten, daß die mikroskopisch definierten Grenzen zwischen einzelnen Gesteinsarten nicht immer mit den makropetrographisch<br />

erkennbaren übereinstimmen.<br />

Es ist also festzustellen, daß die Begriffe „Makropetrographie“ und „makropetrographisch“ in den Rechtsvorschriften<br />

zwar angewandt, jedoch in ihnen nicht definiert werden.<br />

Eine Abgrenzung zu mikroskopischen Aufnahmeverfahren und Begriffen ist jedoch gegeben.<br />

2.2 Zweck makropetrographischer Erfassungen<br />

Die makropetrographische Erfassung und das Ergebnis von deren Darstellung im Rißwerk dienen unterschiedlichen<br />

Zwecken.<br />

Die Art der Erfassung der makropetrographischen Realität sollte den von den Bergwerksbetrieben an sie gestellten<br />

praktischen Anforderungen gerecht werden. Dieses gilt im gleichen Maße für die Darstellungen im Rißwerk.<br />

Die Anforderungen orientieren sich an betrieblichen Bedingungen, die unterschiedlicher Natur sind. Genannt seien hier<br />

Planung, Betriebsführung und -überwachung. Diese Bedingungen ändern sich in Abhängigkeit vom Stand der Technik<br />

und vom Wissensstand der Forschung, von der Erfahrung als auch vom Kenntnisstand über und vom Verhalten der<br />

Lagerstätte.<br />

Man kann allgemein zwischen (gewinnungs- und sicherheits-) technischen und wirtschaftlichen Zwecken unterscheiden,<br />

wobei gegenseitige Verknüpfungen bestehen.<br />

Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit eines Vorhabens stehen von Anfang bis zum Ende im Vordergrund der betrieblichen<br />

Planung. Die Wirtschaftlichkeit hängt von den zum Zeitpunkt der Planung bekannten Fakten, den natürlichen<br />

Voraussetzungen, vom Einsatz technischer Hilfsmittel und deren optimaler technischer Kombination ab. Je besser die<br />

natürlichen Gegebenheiten dem Planer bekannt sind, desto genauer läßt sich bereits in der Planungsphase etwas über die<br />

zu erwartende Rentabilität aussagen [Haibach 1967].<br />

Auf die Bedeutung und den Zweck makropetrographischer Erfassungen haben in jüngerer Zeit insbesondere Pollmann<br />

[Pollmann 1990], Hansel [Hansel 1988], Leonhardt [Leonhardt 1989a], Leschhorn [Leschhorn 1989] und früher schon

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