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Medikamente: Abhängigkeit und Missbrauch

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dem Patienten auszuh ndigen, ist in der Regel nicht zielf hrend. Auch<br />

eine Umstellung auf andere <strong>Medikamente</strong> ist bei Vorliegen eines medi-<br />

kamenteninduzierten Kopfschmerzes erfahrungsgem erfolglos.<br />

Daher ist dringend ein Arztbesuch anzuraten, um gegebenenfalls einen<br />

ambulanten oder station ren Entzug einzuleiten.<br />

Im Beratungsgespr ch kann der Betroffene zudem mit dem Hinweis auf<br />

fehlende Alternativen zum Entzug motiviert werden. In der Regel wird<br />

ein Entzug in neurologischen oder schmerztherapeutischen Einrichtun-<br />

gen durchgef hrt, bei entsprechenden Voraussetzungen kann auch ein<br />

ambulanter Therapieversuch bei einem Spezialisten durchgef hrt wer-<br />

den. Ein station rer Entzug ist u. a. erforderlich bei Abh ngigkeit von<br />

Kombinationspr paraten mit suchtf rderndem Potential, langj hrigem<br />

Verlauf (> 5 Jahre) <strong>und</strong> mehrfach erfolglosem ambulantem oder eigen-<br />

st ndigen Entzug. Etwa 70 % der Patienten sind nach dem Arzneimittel-<br />

entzug frei von Dauerkopfschmerzen oder leiden nur noch unter gele-<br />

gentlichen Migr neattacken.<br />

4.4. Hypnotika (Doxylamin, Diphenhydramin)<br />

Die H1-Antihistaminika Diphenhydramin bzw. Dimenhydrinat <strong>und</strong><br />

Doxylamin stehen u. a. in rezeptfreien Schlafmitteln f r die Kurzzeit-<br />

behandlung von Schlafst rungen zur Verf gung. Allerdings greifen sie<br />

in den Schlafrhythmus ein, wodurch der Schlaf weniger erholsam wird.<br />

H ufige unerw nschte Wirkungen sind anticholinerge Effekte wie Seh-<br />

st rungen, Miktionsst rungen <strong>und</strong> M<strong>und</strong>trockenheit. Hangover-<br />

Symptome wie Tagesm digkeit sind nicht selten.<br />

Nach l ngerfristiger t glicher Anwendung k nnen durch pl tzliches<br />

Absetzen der Therapie Schlafst rungen wieder verst rkt auftreten.<br />

Daher soll nach h chstens zweiw chiger t glicher Einnahme die Dosis<br />

schrittweise reduziert werden.<br />

Trotz ihrer subjektiv unangenehmen Nebeneffekte werden die Anti-<br />

histaminika bisweilen missbr uchlich zur Dauerbehandlung verwendet.<br />

Eine Abh ngigkeit ist zwar selten; das Risiko steigt aber mit der Dosis<br />

<strong>und</strong> der Dauer der Behandlung <strong>und</strong> ist bei Patienten mit Alkohol-,<br />

Arzneimittel- oder Drogenabh ngigkeit in der Anamnese erh ht.<br />

Vereinzelt wurde auch ein <strong>Missbrauch</strong> von Diphenhydramin bzw.

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