Medikamente: Abhängigkeit und Missbrauch
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Gr<strong>und</strong> der stimulierenden Wirkung kann Methylphenidat missbr uch-<br />
lich verwendet werden.<br />
ber den Anteil der missbr uchlichen Verwendung dieses Arzneimittels<br />
in Bezug auf die verordnete Gesamtmenge liegen keine validen Daten<br />
vor. Die Zahl der publizierten <strong>Missbrauch</strong>sf lle ist - gemessen an der<br />
jahrzehnte langen Anwendung dieser Substanz -als gering einzustufen.<br />
Eine euphorisierende, Amfetamin- hnliche Wirkung von Methyl-<br />
phenidat ist um so ausgepr gter, je h her die Anflutungsgeschwindig-<br />
keit ist. Eine derartig Anflutungsgeschwindigkeit l sst sich praktisch nur<br />
durch eine intranasale oder intraven se Anwendung erzielen.<br />
Das an sich vorhandene Suchtpotenzial von Stimulanzien kommt bei<br />
bestimmungsgem er peroraler Anwendung bei diagnostizierten<br />
ADHS-Betroffenen nicht zum Tragen. Literaturdaten weisen sogar dar-<br />
auf hin, dass mit Stimulanzien behandelte ADHS-Kinder seltener <strong>und</strong><br />
sp ter zum Drogenkonsum neigen. Methylphenidat ist als Bet ubungs-<br />
mittel eingestuft.<br />
Abh ngigkeiten im engeren Sinne mit Toleranzentwicklung, Craving,<br />
Beschaffungskriminalit t <strong>und</strong> Entzugserscheinungen nach Abklingen<br />
der Wirkung sind f r Methylphenidat nicht beschrieben. In der Drogen-<br />
szene in Deutschland besitzt es wahrscheinlich keinen besonderen<br />
Stellenwert.<br />
4.5.2. Modafinil<br />
Das Psychoanaleptikum Modafinil ist zur Behandlung der Narkolepsie<br />
<strong>und</strong> von exzessiver Schl frigkeit beim Schlafapnoe- sowie beim<br />
Schichtarbeiter-Syndrom zugelassen. In therapeutischen Dosen (200-<br />
400 mg/die) steigert es die Vigilanz <strong>und</strong> die motorische Aktivit t. Der<br />
genaue Wirkungsmechanismus ist nicht bekannt. Es aktiviert, anders als<br />
die Amfetamine, selektiv die Gebiete des Hypothalamus, die den Wach-<br />
zyklus regulieren. Auf Gr<strong>und</strong> der aktivierenden Wirkung wird es zum<br />
Zweck des Wachbleibens missbr uchlich eingesetzt, wor ber vor allem<br />
Berichte aus den USA vorliegen.<br />
Modafinil soll nicht euphorisierend wirken; es eignet sich wegen seiner<br />
schlechten L slichkeit nicht zur Injektion <strong>und</strong> wegen seiner Temperatur-