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hbsc/18 - Ludwig Boltzmann Institut für Medizin- und ...

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staatlichen Tabakpolitiken (Dalla-Vorgia, Sasco et al. 1990; Sasco, Mélihan-Cheinin et al.<br />

1998). Die wesentlichen Ergebnisse der unterschiedlichen Strategien der staatlichen<br />

Tabakpolitik in den Ländern lassen sich wie folgt kurz fassen:<br />

Aufklärungskampagnen: Mit Massenmedien wird die Öffentlichkeit über die negativen Folgen<br />

des Rauchens informiert. Obwohl ihr Effekt auf die Raucherprävalenz relativ gering ist,<br />

werden sie eingesetzt, weil sie kosteneffektiv sind (Secker-Walker, Worden et al. 1997)<br />

zeigen, dass Massenkampagnen im Vergleich mit anderen präventiven <strong>und</strong> therapeutischen<br />

Strategien ökonomisch interessant sind <strong>und</strong> auch eine Verringerung der Raucherprävalenz<br />

mit sich bringen (Goldman, Glantz 1998), die Focus-Gruppen Interviews mit Jugendlichen<br />

durchgeführt haben, stellen in ihrer Analyse dar, dass massenmediale Kampagnen, die die<br />

Manipulation der Industrie <strong>und</strong> die schädlichen Effekte, die das Rauchen <strong>für</strong><br />

Nichtraucher/innen hat, fokussieren, am effektivsten <strong>für</strong> Jugendliche ist.<br />

Werbeverbote <strong>für</strong> die Tabakindustrie: Da die verschiedenen Arten von Zigarettenwerbung<br />

das Rauchen bei vielen Jugendlichen (Arnett, Terhanian 1998) verstärken, kann gefolgert<br />

werden, Werbeverbote einen Effekt auf die Raucherprävalenz haben<br />

Räumliche Einschränkungen des Rauchens bzw. Schaffung von Raucherzonen zum Schutz<br />

von Nichtraucher/innen: Viele Studien bestätigen, dass sich das Rauchverbot am<br />

Arbeitsplatz positiv auf das Rauchverhalten der Mitarbeiter/innen auswirkt, auch insoweit,<br />

dass Präventionsprogramme <strong>für</strong> Raucher/innen eine höhere Akzeptanz erreichen (Farrelly,<br />

Evans et al. 1999; Gottlieb, Nelson 1990; Kinne, Kristal et al. 1993; Rosenstock, Stergachis<br />

et al. 1986; Sorensen, Rigotti et al. 1991; Stave, Jackson 1991). Es ist jedoch nicht erwiesen,<br />

dass sich die Erfahrungen der Arbeitplatzprogramme auch auf die Jugendlichen <strong>und</strong> auf das<br />

Setting Schule generalisieren lassen.<br />

Gesetzliche Altersgrenze <strong>für</strong> das Rauchen <strong>und</strong> eingeschränkter Zugang zu<br />

Zigarettenautomaten: Unklar sind die Effekte von Zigaretten-Verkaufseinschränkungen <strong>für</strong><br />

Jugendliche (Rigotti, DiFranza et al. 1997) zeigen, in einer Studie über ein Gesetz, dass den<br />

Zugang zu Zigaretten <strong>für</strong> Jugendliche erschweren soll, dass dies weder einen Effekt auf die<br />

Wahrnehmung der Zugänglichkeit zu Zigaretten noch auf das Rauchen der Jugendlichen<br />

hat. Damit das Gesetz eine effektive Wirkung auf den Tabakkonsum hat ist es notwendig, die<br />

Gesetze strikt durchzusetzen <strong>und</strong> an diejenigen Tabakverkäufer Strafen zu verhängen, die<br />

sich daran nicht halten (Gemson, Moats et al. 1998).<br />

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