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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung

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G.TECHNISCHE HOCHSCHULEN<br />

<strong>Eidg</strong>. <strong>Anstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserversorgung</strong><br />

<strong>Abwasserreinigung</strong> und Gewässerschutz


Zum Titelbild<br />

Das Mineral Goethit (a-FeOOH) tritt in der Natur sehr weitverbreitet auf und ist fast<br />

immer sehr feinteilig; es gibt sich nur durch seine ockergelbe Farbe zu erkennen. Es ist<br />

Bestandteil der Böden und entsteht bei der Verwitterung eisenhaltiger Gesteine.<br />

Goethit ist der Farbträger im Saharastaub, der bei bestimmten Wetterlagen über sehr<br />

grosse Umwege bis hierher verfrachtet wird und schmutziggelbe Niederschläge von<br />

Illit, Kaolinit und Quarz zur Folge hat. Aus hydrothermalen Restlösungen, welche<br />

silikatreich sind und beim Erkalten Quarzdrusen ausbilden, entstehen gelegentlich<br />

millimetergrosse Goethitnadeln, die in dichten Büscheln aus dem Quarz herauswachsen,<br />

wie auf unserem Titelbild (Vergrösserung ca. 70 x ).<br />

Aufnahme: Prof. R. Giovanoli, Laboratorium <strong>für</strong> Elektronenmikroskopie, Anorganisch-chemisches<br />

Institut der Universität Bern.


EAWAG Jahresbericht 1988<br />

EIDG.TECHNISCHE HOCHSCHULEN<br />

<strong>Eidg</strong>. <strong>Anstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserversorgung</strong><br />

<strong>Abwasserreinigung</strong> und Gewässerschutz<br />

Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf<br />

Tel.: 01/823 5511, Telex: 828 687 EAWA CH<br />

Telefax 01/823 50 28


Inhalt<br />

1. EINLEITUNG 1-1<br />

2 HAUPTBEITRÄGE 2-1<br />

2.1 Wieviel Restwasser brauchen die Lebensgemeinschaften der<br />

Fliessgewässer 2-1<br />

2.2 Ein Endlagerkonzept <strong>für</strong> feste Abfallstoffe - Konsequenzen <strong>für</strong><br />

die Volkswirtschaft 2-9<br />

2.3 Regionale Stoffflussstudien - ein neues Instrument zur Analyse<br />

der Anthroposphäre 2-13<br />

3. KURZBEITRÄGE 3-1<br />

3.1 Gewässerschutz 3-1<br />

3.2 Siedlungswasserbau 3-1<br />

3.3 Technische Prozesse 3-2<br />

3.4 Entsorgung 3-15<br />

3.5 Prozesse in Seen 3-22<br />

3.6 Prozesse in natürlichen Gewässern 3-33<br />

3.7 Methoden 3-39<br />

3.8 Neues Rechenzentrum EAWAG/EMPA 3-42<br />

4. LEHRE UND AUSBILDUNG 4-1<br />

4.1 Lehrveranstaltungen an der ETH Zürich 4-1<br />

4.2 Lehrveranstaltungen an anderen Lehrinstituten 4-3<br />

4.3 Kurse und Fachtagungen 4-3<br />

4.4 Seminare und Kolloquien 4-6<br />

4.5 Gastwissenschafter 4-9<br />

5. PERSONAL 5-1<br />

6. RECHNUNGSWESEN 6-1<br />

7. ANHANG 7-1<br />

7.1 Abgeschlossene Dissertationen und Diplomarbeiten 7-1<br />

7.2 Wissenschaftliche Publikationen 7-1<br />

7.3 Kommissionstätigkeit 7-7<br />

7.4 Wichtigere Vorträge 7-9<br />

7.5 Besuche an der EAWAG 7-14


1.EINLEITUNG<br />

1-1<br />

Besuch von Bundesrat Flavio Cotti an der EAWAG<br />

Am 19. August besuchte Bundesrat Flavio Cotti, der Vorsteher des Depatementes des<br />

Innern die EAWAG. Mit diesem Besuch und dem sich anschliessenden bei der EMPA<br />

schloss Bundesrat Cotti seine Besuchsrunde im Schulratsbereich ab.<br />

Nachdem Prof. Stumm die EAWAG und ihre leitenden Mitarbeiter vorgestellt hatte,<br />

liess sich Bundesrat Cotti über die Forschungsaktivitäten der EAWAG orientieren.<br />

Den mehr theoretischen Ausführungen im Hörsaal folgten alsbald praktische Demonstrationen<br />

im chemisch-analytischen und im biotechnologischen Labor.<br />

Abb. 1.1 Bundesrat Flavio Cotti und Prof. Werner Stumm beobachten einen Bioreaktor,<br />

in dem Mikroorganismen unter kontrollierten Bedingungen<br />

Schadstoffe abbauen.<br />

(Foto: P. Schlup)<br />

Ein zweiter Schwerpunkt des Besuchsprogramms bildete die Diskussion mit der Direktion,<br />

dem Stab und den Abteilungsleitern über die Umweltforschung. Dabei ging es<br />

dem hohen Gast vor allem um die Frage einer Mitwirkung der Forschung bei der Lösung<br />

kurzfristiger Probleme, um Kriterien <strong>für</strong> die politische Entscheidungsfindung bei<br />

kontroversen Meinungen der wissenschalftlichen Experten und um spezifische Auskünfte<br />

über das Ozonproblem.<br />

Nach einem Aperitiv im Kreise der EAWAG-Mitarbeiter verabschiedete sich Bundesrat<br />

Cotti. Er dankte den Mitarbeitern <strong>für</strong> ihre Arbeit, betonte deren Wichtigkeit und<br />

wies auf die besondere Bedeutung der Teamarbeit, wie sie an der EAWAG praktiziert<br />

wird, hin. Der Bundesrat ist an einer guten Umweltforschung interessiert und wird<br />

seinen Teil zur Lösung der akut anstehenden Probleme vor allem im Bereich der<br />

Luftreinhaltung und Entsorgung beitragen.


1- 2<br />

Dieter Imboden: Professor <strong>für</strong> Umweltphysik an der ETH Zürich<br />

Auf den 1. Juni 1988 wurde Dr. Dieter Imboden zum<br />

ordentlichen Professor <strong>für</strong> Umweltphysik an der ETH<br />

Zürich ernannt. 1943 in Horgen geboren, verbrachte er<br />

seine Schulzeit in Küsnacht und Basel. Er studierte in<br />

Basel und Berlin theoretische Physik und promovierte<br />

1971 bei Prof. Baltensperger an der ETHZ mit einer Dissertation<br />

über "Streuung an Kristallen und Ionenspin-<br />

Gitterkopplung". Im Herbst 1971 stiess er zur EAWAG<br />

und spezialisierte sich in der Folge auf die Physik der<br />

natürlichen Gewässer. Bald entwarf er sein erstes See-<br />

Modell, welches in weiterentwickelter Form noch heute<br />

zur Beurteilung von Seesanierungsprojekten verwendet<br />

wird. 1974 - 1988 gehörte Dr. Imboden zum Leitungsgremium<br />

der Multidisziplinären Seenforschungsgruppe.<br />

Ebenfalls seit 1974 wirkte er im Lehrauftrag<br />

an verschiedenen Unterrichtsveranstaltungen<br />

Dieter Imboden<br />

der ETH Zürich mit. 1982 habilitierte er sich daselbst <strong>für</strong><br />

das Gebiet der aquatischen Physik, und arbeitete am Konzept des neuen "Umweltnaturwissenschaftlichen<br />

Grundstudiums" mit. Prof. Imbodens heutige Forschungsschwerpunkte<br />

liegen auf dem Gebiet der Mischungs- und Transportprozesse in Seen<br />

und bei der mathematischen Modellierung von Umweltsystemen.<br />

Wir wünschen Herrn Prof. Imboden in seiner neuen Tätigkeit viel Erfolg und Befriedigung.<br />

Mit der Wahl von Dieter Imobden zum Professor <strong>für</strong> Umweltphysik an der ETHZ ergaben<br />

sich EAWAG-intern einige Änderungen. Prof. Imboden leitet seit 1. Juli 1988 die<br />

neue Abteilung <strong>für</strong> Umweltphysik, welcher vier Fachgruppen angehören (in Klammern<br />

die Leiter):<br />

- Radioaktive und chemische Tracer (Dr. Jürg Beer)<br />

- Aquatische Physik (Prof. Dieter Imboden)<br />

- Mathematische Modellierung (Dr. Claudia Pahl-Wostl)<br />

- Sedimentologie (Dr. Michael Sturm)<br />

Wie die Gruppe Sedimentologie ist auch der Fachbereich Radiologie aus der Abteilung<br />

"Multidisziplinäre Limnologische Forschung/Erdwisschenschaften" ausgeschieden.<br />

Da der bisherige Leiter des Fachbereichs Radiologie, PD Dr. Peter Santschi einem Ruf<br />

als Professor an der A & M University at Galveston, Texas/USA, folgte, wurde Dr. Jürg<br />

Beer, bisher Mitarbeiter bei Prof. Oeschger am Physikalischen Institut der Universität<br />

Bern, Leiter der Gruppe radioaktive und chemische Tracer (vgl. Organigramm S. 1-7).


Personelles<br />

1-3<br />

Am 29. Juli 1988 starb Dr. Ferdinand Zehender im 80.<br />

Lebensjahr. Dr. Zehender trat im Jahre 1946 als Mitarbeiter<br />

der Abteilung <strong>für</strong> Chemie in die EAWAG ein.<br />

Während vielen Jahren, bis zu seiner Pensionierung<br />

1974, wirkte er als stellvertretender Abteilungsleiter. Er<br />

war gewissermassen der ruhende Pol in dieser sich<br />

während seiner Amtszeit oft verändernden Abteilung.<br />

Ferdinand Zehender blieb ein gern gesehener Gast an<br />

Veranstaltungen und Betriebsausflügen der EAWAG.<br />

Wir werden den Verstorbenen in ehrender Erinnerung<br />

behalten.<br />

Am 31. Januar 1988 trat Dipl. Ing. Hans Weber in seinen<br />

wohlverdienten Ruhestand über. Seit 1955 gehörte er<br />

der Abteilung <strong>für</strong> Ingenieurwissenschaften an. Schon<br />

früh engagierte er sich <strong>für</strong> das Recycling von Kieswaschwasser<br />

in Kiesgruben und Fertigbetonwerken,<br />

eine Technik, die heute überall eingeführt ist. Gegen<br />

den Schluss seiner Tätigkeit sah er die Umweltprobleme<br />

und deren Lösung in einem immer grösser werdenden<br />

Rahmen, wobei ihm auch das Studium der<br />

sanften Wassertechniken vergangener Zeiten zu neuen<br />

Ideen verhalf.<br />

Dr. Ferdinand Zehender<br />

Hans Weber


1-4<br />

Im Sommer, am 31. Juli 1988 verliess uns auch Herr<br />

Eugen Schwager; auch er ist in Pension gegangen. Herr<br />

Schwager wirkte seit seinem Eintritt 1953 als Maschinenschlosser<br />

in der Werkstatt der Tüffenwies. Er hat<br />

viele, knifflige Konstruktionswünsche von EAWAG-<br />

Mitarbeitern Wirklichkeit werden lassen. So hat er<br />

auch die meisten der auf EAWAG-Booten verwendeten<br />

Probenahmenkrane angefertigt.<br />

Eugen Schwager<br />

Wir wünschen beiden Pensionierten eine gute Gesundheit und viel Freude im neuen<br />

Lebensabschnitt und noch viele glückliche Jahre.<br />

Die Universität von Kreta in Iraklion (Griechenland) ernannte am 15. Juni 1988 Herrn<br />

Prof. Werner Stumm zu ihrem 'Ehrendoktor. Die Laudatio betont vor allem den Beitrag<br />

von Werner Stumm <strong>für</strong> die Erweiterung der Grenze der Umweltwissenschaften<br />

und seine Arbeiten <strong>für</strong> die Umweltchemie.<br />

Der ehemalige Leiter der Abteilung Feste Abfallstoffe,<br />

Prof. Rudolf Braun, erhielt in Würdigung seiner grossen<br />

wissenschaftlichen Verdienste das Bundesverdienstkreuz<br />

I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Am B. März 1988 überreichte Generalkonsul Dr. Wolfram<br />

Dufner Herrn Braun in Zürich diesen vom deutschen<br />

Bundespräsidenten Dr. Richard von Weizsäcker<br />

gestifteten Orden.<br />

Prof. Rudolf Braun<br />

Die Herren Markus Bolier und Christoph Munz, beide Mitarbeiter der Abteilung <strong>für</strong><br />

Ingenieurwissenschaften erhielten gemeinsam mit den Herren Jean-Louis Walther<br />

und Ralph Bland, beide Pruntrut, den "Chemviron Carbon Award 1988" <strong>für</strong> ihre Arbeit<br />

mit dem Titel "Granular Activated Carbon Adsorption of Chlorinated Hydrocar-


1-5<br />

bons in Layered Upflow Carbon Adsorbers (LUCA)". Diese innovative Methode der<br />

Trinkwasseraufbereitung wird in der neuen Trinkwasseranlage von Porrentruy erstmals<br />

grosstechnisch zum Einsatz gelangen.<br />

Herr Frank Niessen erhielt <strong>für</strong> seine Doktorarbeit "Sedimentologische, geophysikalische<br />

und geochemische Untersuchungen zur Entstehung und Ablagerungsgeschichte<br />

des Luganersees" die Silberne Medaille der ETH und den Preis der Hydrobiologie-<br />

Limnologie-Stiftung <strong>für</strong> Gewässerforschung, Zürich.<br />

Im Juli 1988 ging der achte Kurs des Nachdiplomstudiums <strong>für</strong> Siedlungswasserbau<br />

und Gewässerschutz der ETH (NDS), der von der EAWAG und der ETHZ gemeinsam<br />

gegeben wird, zu Ende. Die erfolgreichen Absolventen heissen:<br />

Antonio Adrover Leuenberger<br />

Louis Egger<br />

Stefan Haderlein<br />

Pia Kugler<br />

Vincent Rebstein<br />

Katrin Seiler<br />

Verdankungen<br />

Markus Ammann<br />

Emil Gerber<br />

Martin Hess<br />

Claudia Pahl-Wostl<br />

Andreas Schöl<br />

Heiner Sturzenegger<br />

Sabine Brugger<br />

Joachim Guthruf<br />

Matthias Kroedel<br />

Albert Pazeller<br />

Peter Schwer<br />

Josef Tremp<br />

Die Beratende Kommission der EAWAG trat am 25. März und am 29. November zu je<br />

einer Sitzung zusammen. Wir danken den Mitgliedern <strong>für</strong> ihren grossen Einsatz und<br />

<strong>für</strong> das stete Interesse an den Belangen der EAWAG.<br />

Ich danke dem Stellvertretenden Direktor, Herrn Hans Rudolf Wasmer, dem Direktionsstab,<br />

den Leitern der Fachabteilungen und Fachbereiche sowie allen anderen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern <strong>für</strong> die gute und engagierte Arbeit.<br />

Besonders danken möchte ich auch dem Personalausschuss <strong>für</strong> die gute Zusammenarbeit<br />

und dem Vorstand und den Angestellten der Interessengemeinschaft Personalrestaurant<br />

<strong>für</strong> die tadellose und flexible Führung des Personalrestaurants, auch unter<br />

den oft erschwerten Bedingungen.<br />

Die Redaktion des vorliegenden Jahresberichtes besorgte Herr Dr. Rudolf Koblet. Frau<br />

Therese Hänni führte die heikle Reinschrift aus. Die graphischen Darstellungen - soweit<br />

sie nicht von den Autoren am PC konstruiert wurden - zeichnete Frau Heidi<br />

Bolliger. Die photographischen Arbeiten und insbesondere die Erstellung der Reprofilme<br />

besorgte Herr Paul Schlup.<br />

Dübendorf, März 1989<br />

4,.<br />

Werner Stumm


1 - 6<br />

Mitglieder Beratende Kommission - Membres de la Commission consultative de<br />

l'EAWAG<br />

- Dipl. Ing. P. Baumann, Präsident, Vorsteher des Kant. Gewässerschutzamtes, Luzern<br />

- Dr. E. Basler, E. Basler und Partner AG, Zollikon<br />

- PD Dr. B. Böhlen, Direktor, Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt, Wald und Landschaft, Bern<br />

- Dr. H. Chardonnes, Direktor, Ciba-Geigy AG, Basel<br />

- Dipl. Ing. B. Jost, Amt <strong>für</strong> Gewässerschutz und Wasserbau des Kantons Zürich<br />

- Prof. Th. Koller, Institut <strong>für</strong> Zellbiologie der ETH Zürich<br />

- Prof. Y. Maystre, Institut du génie de l'environnement, EPF Lausanne<br />

- Dr. A. Menth, Direktor, Werkzeugmaschinenfabrik Örlikon-Bührle AG, Zürich<br />

- Prof. Dr. J. Nüesch, Stellvertretender Direktor, Ciba-Geigy AG, Basel<br />

- Prof. Dr. W. Schneider, Abteilung <strong>für</strong> Chemie der ETH Zürich<br />

- Dr. H.H. Stabel, Betriebs- und Forschungslabor des Zweckverbandes Bodensee-<br />

<strong>Wasserversorgung</strong>, Überlingen-Süssenmühle (BRD)<br />

- Prof. P. Vogel, Institut de zoologie et d'écologie animale, Université de Lausanne<br />

- Prof. Dr. J. von Ah, Direktor, Forschungsanstalt <strong>für</strong> Agrikulturchemie und Umwelthygiene,<br />

Liebefeld-Bern<br />

Abb. 1.2<br />

Ausblick von der EAWAG auf den neuen Viadukt der S-Bahn. (Foto: R. Koblet)


Org anigramm<br />

der EAWAG<br />

Direktion<br />

Direktor<br />

I<br />

Stumm W. Dr., Prof.<br />

Stellvertretender Direktor<br />

Stab<br />

Wasmer H.R., dipl. Ing.<br />

Bundi U., dipl Ing.<br />

Güttinger H., Dr.sc.nat.<br />

Perret P., Dr. phil.<br />

Institut <strong>für</strong> Gewässerschutz<br />

und Wassertechnologie (IGW)<br />

der ETH Zürich<br />

Vorsteher: Hoigné J., Dr., Prof.<br />

Die Abteilungsleitung rotiert im zweijährigen Turnus<br />

Technische Biologie<br />

I<br />

Hamer G., Dr., Prof.<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

I Gujer W., Dr., Ing., PD<br />

Chemie Chemische Analytik<br />

I<br />

1-7<br />

Stumm W., Dr., Prof. Sigg L., Fr. Dr.sc.nat.,PD<br />

Abfallwirtschaft und<br />

Stoffhaushalt<br />

Baccini P., Dr., Prof.<br />

Umweltphysik<br />

Imboden D., Dr., Prof.<br />

Multidisziplinäre<br />

Geologie<br />

Limnologische Forschung/<br />

Erdwissenschaften (MLF) Kelts K., Dr.sc.nat.<br />

`Gächter R., Dr.sc.nat.<br />

(Biologie)<br />

Schwarzenbach R., Dr.<br />

sc.nat., PD (Chemie)<br />

Informatik<br />

Ruchti J., Dr. sc.techn.<br />

Wissenschaftliche, techn. Versuchsstation<br />

u. administrative Dienste ESZEMEIr Tüffenwies und<br />

Wasmer H.R., dipl. Ing.,<br />

Werkstätte<br />

Stellvertr. Direktor Burkhalter H., dipl. Ing.<br />

Siedlungshygiene in<br />

Entwicklungsländern<br />

(IRCWD)<br />

Schertenleib R., dipl. Ing.<br />

18. September 1988 Bibliothek


2. IAUPTBEITRÄGE<br />

2-1<br />

2.1 Wieviel Restwasser brauchen die Lebensgemeinschaften der Fliessgewässer?<br />

Diese Frage stellt sich in jedem Falle einer Wassernutzung, bei der auch angestrebt wird, die Lebensgemeinschaften<br />

der Wasserorganismen im betroffenen Gewässer zu erhalten. Sie ist von besonderer<br />

Aktualität, weil sie einen Bestandteil der Diskussion in der momentan laufenden Revision des<br />

Gewässerschutzgesetzes (GSchG) bildet.<br />

Der bundesrätliche Revisionsentwurf <strong>für</strong> das GSchG sieht <strong>für</strong> die Festlegung angemessener Restwassermengen<br />

ein zweistufiges Verfahren vor: Einerseits werden im Gesetz selber verbindliche<br />

Mindestrestwassermengen vorgeschlagen (Art. 31). Anderseits haben die Kantone diese<br />

Mindestmengen soweit zu erhöhen, als dies aufgrund einer Interessenabwägung <strong>für</strong> und gegen das<br />

Ausmass der Wasserentnahme möglich ist (Art. 33). Als Interessen gegen eine Wasserentnahme<br />

werden unter anderem der Schutz des Gewässers als Lebensraum, die Erhaltung des Artenreichtums<br />

der Tier- und Pflanzenwelt sowie die Erhaltung der Fischfauna angeführt.<br />

Im Bemühen, die Lebensräume Gewässer besser zu schützen, ist es wichtig, bessere Kenntnisse über<br />

die ökologischen Auswirkungen von Wasserentnahmen zu haben, als dies heute der Fall ist. Die im<br />

Titel gestellte Frage wurde deshalb an bestehenden Restwassersituationen in der Töss (ZH), im<br />

Schächenbach (Uri) und im Niemet (GR) untersucht. Die "Studie zur Erarbeitung ökologischer<br />

Kriterien <strong>für</strong> die Beurteilung und das Festlegen von Restwassermengen in Fliessgewässern" wurde<br />

1987/88 durchgeführt und vom Bundesamt <strong>für</strong> Umweltschutz finanziell unterstützt.<br />

Inhalt der Untersuchungen<br />

In den Untersuchungsobjekten wurden je ein Abschnitt oberhalb und je ein oder zwei Abschnitte<br />

unterhalb der Wasserentnahmestelle untersucht. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf die<br />

Ausgestaltung der Bachlebensräume sowie auf das Vorkommen der Flussohlebewohner und der<br />

Fische in Beziehung zur Wasserführung in den Gewässern. Die Felderhebungen umfassten:<br />

Topographische Aufnahme des Flussbettes<br />

- Abflussmengen-, Strömungs- und Tiefenmessungen<br />

- Habitat (Lebensraum)kartierung<br />

- Charakterisierung der Teilhabitate<br />

Mikroorganismen-Vorkommen<br />

- Habitatspezifisches Makroinvertebraten-Vorkommen<br />

Zusammensetzung der Fischpopulation<br />

Temperaturverlauf<br />

Chemische Zusammensetzung des Wassers<br />

Für die Charakterisierung der hydrologischen Verhältnisse wurden Erhebungen Dritter ausgewertet.<br />

Die Hydraulik der Untersuchungsstrecken wurde aufgrund eigener Erhebungen und Berechnungen<br />

bestimmt.<br />

In Literaturstudien wurden einerseits Arbeiten ähnlichen Inhaltes ausgewertet und anderseits Angaben<br />

über das präferentielle Vorkommen von Fliessgewässerorganismen zusammengestellt.<br />

Charakterisierung der Untersuchungsobjekte<br />

Die Charakterisierung findet sich zusammengefasst in Tabelle 1. Die Untersuchungsstrecken waren<br />

wie folgt angeordnet:<br />

Töss: Wasserentnahme bei Schöntal/Unter-Rikon, 500 m.ü.M.<br />

- Referenzstrecke: ca. 400 m oberhalb Fassungsstelle<br />

Restwasserstrecke 1: ca. 300 m unterhalb Fassungsstelle<br />

Restwasserstrecke 2: ca. 700 m unterhalb Fassungsstelle


Schächen:<br />

Niemet:<br />

Abflusswerte<br />

m3/s<br />

MQ<br />

Q182<br />

Q300<br />

Q347<br />

Qmln<br />

QREGSchG2)<br />

Höhe der Wasserentnahme<br />

m.ü.M.<br />

Max. Wasserentnahme<br />

m3/s<br />

Dottermenge m3/s<br />

Grösse des Einzugsgebietes<br />

km2<br />

Vergletscherung<br />

des EZG %<br />

Besondere Merkmale<br />

Referenzstrecke<br />

Töss Schächenbach Niemet<br />

Restwasserstrecken<br />

Restwasserstrecke<br />

ohne Ent- effektiv<br />

nahme<br />

Referenzstrecke<br />

1<br />

Restwasser-<br />

4,2 2,5 3,7 1,2 0,51) _1)<br />

2,3 0,75 2,1 0,6<br />

1,0 0,35 1,0 0,4<br />

0,6 0,0 0,8 0,4 0,051) _1)<br />

0,35 0,0 0,7 0,37<br />

0,31 0,37<br />

500<br />

4,5<br />

praktisch 0<br />

150<br />

0<br />

Im Restwasserbereich<br />

während 20-30 Tagen<br />

pro Jahr kein Abfluss<br />

Starke Verbauung:<br />

Seitliche Befestigungen,<br />

treppenartiges<br />

Längsprofil mit Stufenlängen<br />

von rund 100m<br />

und-höhen von ca. 1m<br />

2-2<br />

Wasserentnahme in Unterschächen, 987 m.ü.M.<br />

- Referenzstrecke: Im Vorder-Schächen, etwa 2,5 km oberhalb<br />

Fassungsstelle<br />

Restwasserstrecke: ca. 300 m unterhalb Fassungsstelle<br />

Wasserentnahme oberhalb Alp Niemet, 1948 m.ü.M.<br />

Referenzstrecke: direkt oberhalb Fassungsstelle<br />

Restwasserstrecke 1: ca. 600 m unterhalb Fassungsstelle<br />

Restwasserstrecke 2: ca. 2 km unterhalb Fassungsstelle<br />

987<br />

5,75<br />

0<br />

60<br />

7<br />

Wird kurz unterhalb<br />

Fassung durch Bäche<br />

und Grundwasser mit<br />

relativ konstanter<br />

Wassermenge neu gespiesen<br />

0,051)<br />

1950<br />

nicht bekannt<br />

0<br />

10<br />

5<br />

Erhält unterhalb Fassung<br />

seitliche Zuflüsse<br />

und führt nach ca. 500 m<br />

ganzjährig Wasser<br />

1) Die Abflusswerte <strong>für</strong> den Niemet sind unbekannt und wurden, soweit möglich, anhand vergleichbarer<br />

Gebiete geschätzt<br />

2) QREGSchG = Mindestrestwassermenge gemäss Revisionsentwurf <strong>für</strong> das Gewässerschutzgesetz<br />

Tabelle 1: Charakterisierung der Untersuchungsobjekte


Die Auswirkungen der Wasserentnahme<br />

a) Struktur der Habitate, Algenbewuchs<br />

2-3<br />

Die Wasserentnahme führt zu einer Verkleinerung des Lebensraumes und zur Herabsetzung und<br />

Monotonisierung der Fliessgeschwindigkeit (Tab. 2). Die mit der Herabsetzung der Fliessgeschwindigkeit<br />

einhergehende Reduktion der mechanischen Wirkung und des Transportvermögens<br />

des Wassers hat zur Folge, dass der Algenbewuchs (Tab. 3) und die Sedimentationsrate der feinen<br />

Partikel zunimmt. Erreichen die Algenbestände einmal eine gewisse Dichte, so bewirken sie eine<br />

weitere Strömungsreduktion und Zunahme der Sedimentation von Feinpartikeln. Die Folgen sind<br />

steigende Sauerstoffzehrung durch erhöhten Abbau organischer Stoffe, geringerer Wasser- und<br />

Stoffaustausch zwischen dem freien Wasser und den Hohlraumsystemen in der Flussohle und damit<br />

Sauerstoffschwund über und in der Flussohle.<br />

Töss:<br />

Mittlere Hiess- Anzahl Tage<br />

geschwindigkeit mit einer bestimmten<br />

m/s Fliessgeschwindigkeit<br />

ohne Entnahme Restwasser<br />

200 Tage/J mit Rest- 0-0,1 10 100<br />

wasser 0-1 m3/s 0,1-0,2 80 100<br />

(ohne Entnahme 0,2-0,3 55<br />

0,35-3,1 m3/s) 0,3-0,4 55<br />

Schächenbach:<br />

280 Tage/J mit Rest- 0,4-0,5 280<br />

wasser 0,4-0,6 m3/s 0,5-0,6 -<br />

(ohne Entnahme 0,6-0,8 170<br />

0,7-6 m 3/s) 0,8-1,3 110<br />

Tabelle 2: Auswirkung der Wasserentnahme auf die mittleren Fliessgeschwindigkeiten


) Temperaturre<br />

2-4<br />

Da geringere Wassermengen fliessen, erfolgt die Angleichung an die Lufttemperaturen rascher, d.h.<br />

Erwärmung im Sommer, Abkühlung im Winter. Die oft vorhandenen Grundwasserzuflüsse können<br />

eine Restwasserstrecke auch im umgekehrten Sinne soweit verändern, dass, wie etwa im Schächenbach,<br />

zeitweise ein nach Temperatur (und Chemismus) neues Gewässer entsteht. Solch ungewohnte<br />

Veränderungen des Temperaturregimes können Entwicklungszyklen von Insekten beschleunigen oder<br />

verzögern; daraus ergeben sich grosse Gefahren <strong>für</strong> die Fortpflanzung, da die Flugstadien der Tiere<br />

das Wasser eventuell zu einem klimatisch ungünstigen Zeitpunkt verlassen.<br />

Charakteristische Temperaturveränderungen 1987/88:<br />

Töss: - Die Wassertemperaturen sind in der Restwasserstrecke höher als in der Referenzstrecke:<br />

Jahresmittel + 1,3°C<br />

Max. Tagesmittelwert + 0,9°C<br />

Min. Tagesmittelwert + 1,7°C<br />

- Die Unterschiede der täglichen Maxima variieren von - 4°C bis + 7°C, wobei<br />

die Temperaturzunahmen in den Restwasserstrecken eindeutig überwiegen.<br />

Schächen: Februartemperaturen:<br />

Referenzstrecke 0-1°C<br />

Restwasserstrecke ca. 6°C<br />

c) Mikrobenthos (insbesondere Ciliatenbewuchsl<br />

Wegen der enorm schnellen Entwicklung der einzelligen Ciliaten (Generationszeiten von Tagen oder<br />

weniger) reagiert das Mikrobenthos bezüglich seiner Vorkommensdichte und Arten-Zusammensetzung<br />

sehr rasch auf ändernde Bedingungen. Populationsveränderungen sind daher sehr sorgfältig<br />

bezüglich der Standortsgeschichte zu interpretieren. Eindeutig ist die Zunahme bestimmter Ciliatenarten<br />

infolge Abnahme des mechanischen Stresses, aber auch infolge der Zunahme von sedimentierten<br />

organischen Feinpartikeln, sei es, weil sie diese selber verwerten oder weil sie von Bakterien<br />

leben, die ihrerseits die Feinpartikel verwerten. Die Ciliatenpopulationen verändern sich bei abnehmender<br />

Strömungsgeschwindigkeit in ähnlicher Richtung wie bei Auftreten von organischen Belastungen.<br />

d) Makroinvertebraten<br />

Zur Zeit hoher, Wasserführung, in der Regel im Frühjahr und Sommer, sind die Makroinvertebraten-Populationen<br />

in den untersuchten Restwasserstrecken der Töss und des Schächens<br />

gegenüber der Referenzstrecke relativ wenig verändert; dies gilt vor allem <strong>für</strong> die Bewohner des<br />

Kiesuntergrundes. (Eine hohe Wasserführung über mehrere Tage oder Wochen ist in den<br />

Restwasserstrecken allerdings nur dann möglich, wenn die max. Wasserentnahme nicht zu hoch<br />

angesetzt wird!) Die hochspezialisierte Lebewelt glatter Felsflächen (z.B. im Schächen) reagiert<br />

empfindlicher auf Wasserentnahmen; die stabilen Oberflächen bieten so günstige Bedingungen <strong>für</strong><br />

das Wachstum von fädigen Algen, dass dieses schon frühzeitig einsetzen kann. Solche dichte Algenlager<br />

bieten ungünstige Lebensbedingungen <strong>für</strong> die strömungsliebende Felsfauna.<br />

Zur Zeit des Niederwassers, im Herbst, werden die Unterschiede im Aufbau der Makroinvertebraten-Lebensgemeinschaft<br />

zwischen Referenz- und Restwasserstrecke auch im Kiesuntergrund<br />

ausgeprägt. Als Folge der geringen Strömung und der dadurch zunehmenden Algendichte,<br />

entwickeln sich die Zuckmücken (Chironomiden), eine bei uns sehr artenreiche Fami lie, zu dichten<br />

Populationen. Umgekehrt gehen die typischen Formen des bewegten Bachwassers, wie die Steinfliegen,<br />

Lidmücken und köchertragenden Köcherfliegen, relativ und meist auch absolut zurück<br />

(vergleiche Tab. 3).<br />

Diese Entwicklungstendenz wurde auch in andern Untersuchungen an Restwasserstrecken des<br />

Alpengebietes und in den USA festgestellt.


e) Fische<br />

2-5<br />

Die Entnahme von Wasser führt zu starken Beeinträchtigungen der Fischhabitate. Damit Fischpopulationen<br />

den natürlichen Lebenszyklus aufrechterhalten können, sind sie jedoch auf die volle<br />

Funktionsfähigkeit der einzelnen Habitatskomponenten angewiesen. Dies sind: Laichareale, Aufenthaltsorte<br />

der Dottersackbrütlinge und der Kleinfische, Fressareale, Unterstandsorte und Migrationsräume.<br />

Die Habitatsansprüche von Fischen verändern sich innerhalb der Jahreszeiten, z.B. vom<br />

Sommer zum Winter, jedoch auch im Verlaufe der verschiedenen Lebensabschnitte.<br />

Die zunehmende Veralgung und die Sedimentation von Feinpartikeln beeinträchtigen die Laichareale.<br />

Damit werden die Überlebenschancen <strong>für</strong> die im Kies abgelagerten Eier und <strong>für</strong> die Brütlinge stark<br />

herabgesetzt oder zunichte gemacht. Durch Verkleinerung der benetzten Bachbettfläche und durch die<br />

Reduktion der Wassertiefe werden in Restwasserstrecken die Unterstandsflächen (O rte, wohin sich<br />

Fische bei Gefahren zurückziehen) verkleinert. Ausreichende Unterstände sind <strong>für</strong> das Überleben<br />

einer Population jedoch ausschlaggebend. Der in der Töss und im Niemet beobachtete Rückgang der<br />

Forellendichte (bezogen auf die Bachlänge) liegt in der Grössenordnung von 60 % (Tab. 3) und ist<br />

hauptsächlich durch ein ungenügendes Unterstandsangebot zu begründen.<br />

Restwasserstrecken bzw. die Wasserfassungsbauwerke beeinflussen jedoch auch Fischwanderungen<br />

negativ oder verhindern sie sogar.<br />

Durch restwasserbedingte Lebensraumstörungen können menschliche Eingriffe zur Populationserhaltung<br />

nötig werden (Besatz von Jungfischen). Besatzfische sind jedoch, ökologisch gesehen, kein<br />

Ersatz <strong>für</strong> die verlorengegangene natürliche Population, die ein einmaliges Produkt eines Jahrtausend<br />

langen natürlichen Selektionsprozesses war.<br />

Abb. 2.1<br />

Ava da Tuors, Wasserentnahmestelle oberhalb von Bergün im Kanton Graubünden. Dank der<br />

Dotiereinrichtung wird der Unterlauf des Baches dauernd mit Wasser beschickt. Es stellt sich die<br />

Frage, wie eine solche Dotierung zu gestalten ist, damit ausreichend gute ökologische Bedingungen<br />

aufrechterhalten werden können.<br />

(Foto: U. Bundi)


Erhebungsdatum:<br />

<strong>für</strong> Invertebraten/Bewuchs<br />

Mittlerer Abfluss (m3/s) während<br />

ca. 10 Tagen vor Erhebung<br />

Töss Schächen<br />

1,0 0,50<br />

8,1<br />

62,3<br />

Niemet<br />

Referenz Restwasser Referenz<br />

Restwasser Referenz Restwasser 1<br />

21.9.87<br />

Kiesbett fast vollständig mit Algen und<br />

Detritus bedeckt. Ausmass der Bedaokung<br />

in Restwasserstrecke deutlich<br />

stärker.<br />

Makroinvertebraten 4)<br />

' Anz. Individuen/m2 13732 2'659<br />

- Anz. Individuen/Probe<br />

- Anteil der verschiedenen<br />

Gruppen am Total in %<br />

Nichtinsekten 1 2<br />

Ephemeropteren 11 6<br />

Plecopteren 5 4<br />

Coleopteren 3 3<br />

Dipteren 80 84<br />

Trichopteren ^ 1<br />

Total<br />

100 100<br />

Fische<br />

Fischdichte in kg/1 O0m Bachlänge<br />

in kg/ha<br />

15,1<br />

91,4<br />

0,9 1)<br />

26.10.87<br />

0,50<br />

Bedeckung der Steinblöcke mit Alge<br />

in % der Gesamtfläche<br />

15.9 87<br />

0,5 2) 0,06 2)<br />

Bedeckung des achbettes mit Algen in %<br />

der Gesamtfläch a<br />

5-25 % 75-1O8% 25-50 % annährend<br />

100%<br />

1'0G7 1'910 '<br />

G7 445<br />

1 1 3 7<br />

41 8 72 11<br />

22 8 16 5<br />

O O 0 0<br />

29 80 9 77<br />

7 3 O O<br />

100 100 100 100<br />

2,8 3) 2,4 3) 5,3 2,2<br />

29,9 38,1 64,7 55,2<br />

1) Die Refe nzstrecke l im Vorder Schächen, der über weniger als die Hälfte der Wasserführung des Schächens verfügt.D ieim Vorder Schächen<br />

entsprächen etwa 2m3/s in der Restwasserstrecke des Schächens (wenn diese nicht durch die Wasserentnahme beeinträchtigt wäre).<br />

2) Abfluss zum Zeitpunkt der Probenahme<br />

3) Die Fischpopulationen im Schächen sind nicht vergleichbar: Regenbogenforellen in der Referenzstrecke, Bachforellen im Restwasserbereich<br />

4) Makroinvertebraten des kiesigen Gewässergrunds<br />

Tabelle 3: Auswirkungen der Wasserentnahmen zur Zeit relativ niedriger Abflüsse im Herbst auf Wasserorganismen


2-7<br />

Interpretation der biologischen Auswirkungen der Wasserentnahmen<br />

Für den Schutz der Gewässer vor Verunreinigung wurden Qualitätsziele postuliert, die - unter anderen<br />

- auch ökologisch-biologische Belange der Fliessgewässer betreffen (Verordnung über Abwassereinleitungen,<br />

Artikel 1, Absätze 2 und 4). Diese Ziele sind weiterhin unbestritten. Ihre sinngemässe<br />

Anwendung <strong>für</strong> den Schutz der Gewässer vor Beeinträchtigung durch Wasserentnahmen<br />

würde, gestützt durch die vorliegenden Untersuchungen, zu den folgenden Anforderungen führen:<br />

Biologische Ziele <strong>für</strong> den Schutz der Fliessgewässer bei Wasserentnahmen<br />

a) Es dürfen keine Algenwucherungen entstehen.<br />

b) Die unter natürlichen Bedingungen vorkommende Lebensgemeinschaft der Flussohle-Bewohner<br />

muss in ihrer typischen Ausprägung existieren können.<br />

c) Die natürlicherweise möglichen Fischpopulationen müssen existieren können. Ihre natürliche<br />

Fortpflanzung muss gewährleistet bleiben. Der Altersaufbau darf verhältnismässig nicht<br />

verändert und die Vorkommensdichte nicht wesentlich beeinträchtigt werden.<br />

Vergleicht man diese Ziele mit den Auswirkungen der Wasserentnahmen in den drei untersuchten<br />

Gewässern, so erlaubt dies eindeutige Aussagen:<br />

In der Töss ist bereits der biologische Zustand oberhalb der Wasserentnahme unbefriedigend.<br />

Das ist auf die Verbauung zurückzuführen, die <strong>für</strong> sich allein schon eine starke Herabsetzung<br />

und Monotonisierung der Strömung bewirkt. Die durch die Wasserentnahme zusätzlich verschlechterten<br />

Bedingungen in der Restwasserstrecke führten im September 1987 sogar zu<br />

einem Rückgang der Makroinvertebratendichte auf etwa 20 % jener in der Referenzstrecke!<br />

In der Restwasserstrecke des Schächenbaches tritt heute ein Restwasserabfluss auf, der bei<br />

100-150% der Mindestanforderung gemäss Revisionsentwurf GSchG (= 0,37 m 3/s) liegt. Die<br />

Auswirkungen dieser Situation sind nicht kompatibel mit den biologischen Zielen.<br />

Im Niemet treten in der Restwasserstrecke bei einem Abfluss, der etwa der<br />

Mindestanforderung gemäss Revisionsentwurf GSchG entspricht, unerwünschte biologische<br />

Auswirkungen auf.<br />

Diese Auswirkungen, in Beziehung gesetzt zu den Abflussverhältnissen in den untersuchten<br />

Gewässern, zeigen klar, dass die Mindest -Restwassermengen, wie sie im Revisionsentwurf<br />

<strong>für</strong> das Gewässerschutzgesetz vorgeschlagen werden, im Falle der untersuchten<br />

Bachtypen (Gebirgswildbach, Bach/Kleinfluss mit Geschiebetrieb in den Voralpen)<br />

aus ökologischer Sicht nicht genügen und zu erhöhen sind.<br />

Anforderungen an die Restwasserführung<br />

Um die biologischen Ziele zu erreichen, muss nicht nur ein bestimmter Minimalabfluss, sondern auch<br />

eine ausreichende Variabilität des Abflussgeschehens gewährleistet sein: Der Charakter der<br />

natürlichen Abflussdynamik muss erhalten bleiben. Es gelten die folgenden Anforderungen:<br />

Ein bestimmter Minimalabfluss darf - ausser in natürlichen Niederwasserperioden - nie<br />

unterschritten werden, damit der verbleibende Lebensraum die Grundbedürfnisse der Wasserorganismen<br />

noch erfüllen mag.<br />

Ein erhöhter Abfluss soll im Frühjahr/Frühsommer gewährleistet sein, weil in dieser Zeit<br />

natürlicherweise hohe Abflüsse auftreten, die <strong>für</strong> die Juvenilentwicklung der Salmoniden und<br />

der auf Kies ablaichenden Cypriniden wichtig sind, und an welche die aquatischen Lebensgemeinschaften<br />

angepasst sind.<br />

Periodisch erhöhte Temporärabflüsse und Hochwasser sind nötig zur Säuberung der<br />

Bachsohle von Feinpartikeln, zur Eindämmung des Algenbewuchses sowie zur Reinigung und<br />

Strukturierung der Bachsedimente.


Richtwerte <strong>für</strong> die Restwasserführung<br />

2 - 8<br />

Die Indizien, die sich aus der Untersuchung der drei Testgewässer ergeben, erlauben - unterstützt<br />

durch Literaturangaben - quantitative Anforderungen im Sinne von generellen Richtwerten zu postulieren:<br />

Was den Minimalabfluss betrifft, so hat es sich gezeigt, dass jener Abfluss, welcher übers<br />

Jahr gesehen am häufigsten auftritt, von besonderer biologischer Bedeutung ist und nicht unterschritten<br />

werden sollte. Um die Dynamik des Abflussgeschehens zu gewährleisten, ist anderseits<br />

auch die im Maximum nutzbare Wassermenge zu begrenzen. Diese Begrenzung hat so zu erfolgen,<br />

dass ein ausreichender Teil der im Jahresverlauf auftretenden höheren Abflüsse im Gewässer<br />

verbleibt.<br />

1. Minimalabfluss = häufigste Abflussmenge QH* (im allgemeinen etwa Q300)*<br />

in der Zeit, in der QH natürlicherweise effektiv erreicht oder überschritten wird<br />

2. Limitierung der Grenzwassermenge (= maximal nutzbare Wassermenge + Minimalabfluss)<br />

auf ca. Q 100 bis Q80*<br />

Ermöglicht die Beibehaltung erhöhter Abflüsse zur Zeit der natürlicherweise hohen Abflüsse<br />

sowie von strukturwirksamen Abflussspitzen.<br />

Diese Limitierung bedeutet, dass während durchschnittlich 100 (bzw. 80) Tagen pro Jahr der<br />

Minimalabfluss in der Restwasserstrecke überschritten wird. Damit kann auch ein Teil der<br />

natürlichen Abflussdynamik gewahrt werden.<br />

3. Periodisch erhöhte Temporärabflüsse/Hochwasser<br />

Wenn der Minimalabfluss oder ein darunter liegender Abfluss (in natürlichen Niedrigwasserperioden)<br />

in der Restwasserstrecke jeweils zwei Wochen gedauert hat, dann muss der höher<br />

liegende Zufluss bzw. die nächstfolgende Zuflusserhöhung während mindestens eines Tages<br />

grösstenteils an die Restwasserstrecke weitergeleitet werden.<br />

Die Folgerungen und Richtwerte dieses Berichtes gelten <strong>für</strong> die häufig vorkommenden und häufig<br />

genutzten Typen "Gebirgs-Wildbach" und "Bach/Kleinfluss mit Geschiebetrieb in den Voralpen".<br />

Für die übrigen Gewässertypen der Bergregion (reine Gletscher- und Schneeschmelzebäche,<br />

temporär austrocknende Karstbäche) sind die entsprechenden Anforderungen durch zusätzliche<br />

Untersuchungen abzuklären.<br />

Die Richtwerte erlauben, die ökologisch-biologischen Ziele <strong>für</strong> das "durchschnittliche Gewässer" zu<br />

erfüllen. Es ist aber in jedem Einzelfall der Festlegung von Restwasseranforderungen<br />

zu überprüfen, ob die Richtwerte tatsächlich genügen.<br />

Schliesslich gilt es noch eine weitere, <strong>für</strong> die Entwicklung der aquatischen Lebensgemeinschaften<br />

wichtige Anforderung zu beachten:<br />

Das Kontinuum des Baches darf durch die Konstruktion der Wasserfassung nicht<br />

unterbrochen werden, das heisst, ein Teil des Zachgerinnes muss durchgehend sein,<br />

um die Wanderung der Fische und der übrigen Wasserorganismen zu ermöglichen.<br />

*Erläuterungen:<br />

QH =<br />

Q300 =<br />

die "häufigste Abflussmenge" ist dadurch gekennzeichnet, dass relativ viele Abflusswerte<br />

genau dieser oder ähnlicher Grösse auftreten.<br />

Im Falle des Schächenbaches z.B. hat QH den Wert von 0,95 m3/s und ist damit 2,6 mal<br />

grösser als die Mindestanforderung gemäss Revisionsentwurf GSchG.<br />

jene Wassermenge, die an 300 Tagen pro Jahr überschritten wird, oder<br />

umgekehrt, an 65 Tagen pro Jahr unterschritten wird.<br />

desgleichen Q80, Q100<br />

= jene Wassermenge, die an 80 (100) Tagen pro Jahr überschritten wird, oder umgekehrt,<br />

an 285 (265) Tagen pro Jahr unterschritten wird.<br />

(Ueli Bundi, Elie Eichenberger, Peter Baumann, Ueli Sieber, Armin Peter, Peter Reichert,<br />

Jürg Zobrist, Hans Burkhalter, Peter Perret, Ursula Singenberger)


22 Ein EnCagerkonzc. t <strong>für</strong> fesa Abfallstoffe - Konsequenzen <strong>für</strong> die<br />

Volkswirtschaft<br />

METER<br />

I<br />

Aufenthaltszeiten (Jahre) in Umweltkompartimenten (c)<br />

Lithosphäre<br />

( 10 4- 106)<br />

Hydrosphäre<br />

(0.1 - 100)<br />

2-9<br />

I. Die Deponie als notwendiger Tell einer Volkswirtschaft<br />

Der Stoffhaushalt einer Volkswirtschaft, an der Millionen von privaten und öffentlichen Haushalten<br />

beteiligt sind, unterliegt den gleichen Naturgesetzen, wie sie <strong>für</strong> alle lebenden Organismen gelten, von<br />

der Zelle bis zum Oekosystem. Ein totales Recycling ohne Energiezufuhr ist nicht möglich. Es werden<br />

somit nebst Abluft und Abwasser auch feste Abfälle produziert, die deponiert werden müssen<br />

("anthropogene Sedimente"). Die Deponie ist unentbehrlicher Teil einer Volkswirtschaft. Quantität<br />

und Qualität der zu deponierenden Feststoffe sind abhängig von den ökonomischen und kulturellen<br />

Aktivitäten einer Gesellschaft (materieller Lebensstandard und Wertordnung).<br />

Mit der Einführung von Kernkraftwerken in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts entstand ein neuer<br />

Typ von "Abstoffen", nämlich radioaktives Material. Es sollte so deponiert werden, dass es auch<br />

langzeitlichen Sicherheitsanforderungen genügen kann. Für eine solche Deponie wurde der Begriff<br />

"Endlager" geprägt. Vor allem <strong>für</strong> die hochaktiven und langlébigen radioaktiven Isotope sind in der<br />

Lithosphäre dichte Nischen zu schaffen, in denen Rückstände genügend l ange (Hunderttausende bis<br />

Millionen von Jahren) von den biogeochemischen Kreisläufen der Erdoberfläche ferngehalten werden<br />

(Abb. 2.2a). Es handelt sich um Abfälle in der Grössenordnung von g pro Einwohner und Jahr.<br />

Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, mit einem Paket von Massnahmen in grosser Tiefe das<br />

Eindringen von Wasser und die nachfolgende Verteilung derart zu reduzieren, dass die resultierenden<br />

Restflüsse in die Biosphäre keine Schäden mehr erzeugen können.<br />

Die nicht radioaktiven Abfälle wurden bis heute mit wenigen Ausnahmen an der Grenzschicht<br />

Biosphäre/Lithosphäre deponiert (Distanz von der Erdoberfläche 0-20 m, Abb. 2.2b). In allen mit<br />

der Schweiz vergleichbaren Industrieländern wurden in den vergangenen Jahrzehnten Stoffgemische<br />

abgelagert, welche genügend organisches Material besitzen, um Mikroorganismen zu ernähren und<br />

welche zu wenig dicht sind, um die Wechselwirkung mit Wasser kurz- bis langfristig zu verhindern.<br />

Diese Abfallflüsse liegen um zwei bis sechs Grössenordnungen höher als die radioaktiven Abfälle,<br />

nämlich kg bis t pro Einwohner und Jahr. Die Emissionen solcher Ablagerungen sollten <strong>für</strong> die<br />

Deponieumgebung auch langfristig verträglich sein. Es geht also darum, die heutigen Kenntnisse über<br />

die zeitlichen Dimensionen geologischer Stoffkreisläufe (Abb. 2.2c) auch <strong>für</strong> die Deponierung nicht<br />

radioaktiver Abfälle zu berücksichtigen. Der Begriff "Endlager" ist <strong>für</strong> beide Abfälle gleich, weil die<br />

ökologischen Zielsetzungen identisch sind. Die daraus resultierenden Verfahren und Bauwerke sind<br />

hingegen unterschiedlich.<br />

Radioaktive Abfälle (a) Nicht radioaktive Abfälle (b)<br />

Biosphäre<br />

2. Deponierungsstrategien<br />

JB88.gem<br />

Abb. 2.2<br />

Schematische Darstellung zur Lagerung<br />

von Abfällen.<br />

a: Endlagerung hochaktiver radio -<br />

aktiver Abfälle<br />

b: Deponierung nicht radioaktiver<br />

Abfälle an der Erdoberfläche<br />

c: Grössenordnungen der Aufenthaltszeiten<br />

von Stoffen in den Umweltkomparitmenten<br />

Die in den meisten Industrieländern verfolgten Deponierungsstragegien <strong>für</strong> nicht radioaktive Abfälle<br />

lassen sich in zwei Gruppen einteilen, die mit den Ueberschriften "Hochsicherheitsdeponie" und<br />

"Reaktordeponie" gekennzeichnet werden.


ORG. C<br />

N<br />

F<br />

P<br />

s<br />

CI<br />

METALLE<br />

2-10<br />

Hochsicherheitsdeponie<br />

Die Hochsicherheitsdeponie geht von der Zielsetzung aus, die Abfallstoffe in ein Bauwerk<br />

einzuschliessen, welches höchsten Dichtigkeitsanforderungen gerecht wird. Es soll jederzeit und<br />

überall möglich sein, dieses Werk zu kontrollieren und Fehler (z.B. Lecks) rechtzeitig zu korrigieren.<br />

Man kennzeichnet diese Strategie auch mit den englischen Stichwörtern "Concentrate & Contain"<br />

(Konzentrieren und Einschliessen). Man kann dieses Bauwerk an der Grenzfläche Biosphäre/Lithosphäre<br />

oder analog den radioaktiven Abfällen im Erdinnern (z.B. in Salzkavernen)<br />

errichten (siehe auch Abb. 1). Mit anderen Worten: Der Bauingenieur ist aufgerufen, eine Pyramide zu<br />

bauen; der Geologe wird angefragt, eine Pyramide zu finden. Im ersten Fall geht man davon aus,<br />

dass künftige Generationen dieses Bauwerk an der Oberfläche betreuen, d.h. als "Zwischenlager"<br />

führen. Der Inhalt, dessen Schadstoffpotential nicht verringert wird, muss eines Tages<br />

umweltverträglich behandelt werden. Im zweiten Fall stellt sich das gleiche Problem wie bei den<br />

radioaktiven Abfällen. Bisherige Untersuchungen zu deren Endlagerung zeigen, dass die verfügbaren<br />

tauglichen "Nischen" (Wirtsgesteine) zur Schaffung von Untertage-Deponien äusserst rar sind. Im<br />

Gegensatz zu radioaktiven Abfällen, deren Schadstoffpotential entsprechend ihrer Zerfallskinetik<br />

abnimmt und berechnet werden kann, behalten bestimmte nicht radioaktive Abfälle (z.B. halogenierte<br />

Aromaten oder wasserlösliche Schwermetallsalze) ihre Gefährlichkeit <strong>für</strong> die Biosphäre, wenn sie<br />

nach sehr langen Aufenthaltszeiten in der Lithosphäre wieder in die Biosphäre gelangen können.<br />

Geologisch betrachtet ist eine solche Deponie eine potentie lle Reaktordeponie.<br />

Reaktordeponie<br />

Sie ist eine Oberflächendeponie, die als chemischer Reaktor (ein Festbett-Reaktor) geführt wird.<br />

Ausgangsprodukte sind der Abfall und das natürliche Niederschlagswasser. Das Enzymprogramm<br />

der natürlich vorhandenen und sich entwickelnden Mikroorganismen ist zudem mitbestimmend <strong>für</strong><br />

Art und Geschwindigkeit der Reaktionen. Der "Reaktionsbehälter" ist der natürliche Untergrund,<br />

ergänzt durch zusätzliche Abdichtungen. Diese haben zwei Aufgaben. Erstens sollen umweltschädliche<br />

Sickerwässer gesammelt und behandelt werden. Dies gilt, falls notwendig, auch <strong>für</strong> Gase.<br />

Zweitens, <strong>für</strong> einen späteren Zeitpunkt, soll ein langsamer Tr ansport von Reststoffen in die unteren<br />

Schichten erreicht werden. Diese Strategie wird mit den Stichwörtern "Attenuate and Dilute"<br />

(Verlangsamen und Verdünnen) charakterisiert. Für diese Deponierungsstrategie wird also der Verfahrensingenieur<br />

eingesetzt, dessen Aufgabe es ist, den Reaktor zu führen. Nach heutigen Schätzungen<br />

wissen wir, dass er solche Reaktoren der nächsten Generation zur weiteren Betreuung übergeben<br />

muss. Die Untersuchungen an Siedlungsabfalldeponien zeigen (Abb. 2.3), dass die Sickerwässer<br />

vor allem wegen erhöhter Nichtmetall-Konzentrationen (z.B. organischer Kohlenstoff, Phosphor in<br />

Phosphaten) über Jahrhunderte behandelt werden müssen.<br />

0<br />

Lau mreetau<br />

t<br />

,d., 4344<br />

O {y<br />

Wx.9r*,16ava:\Z'<br />

p<br />

r r r r<br />

G<br />

10 100 1000 10000<br />

Zeit [j]<br />

Abb. 2.3<br />

Stoffflüsse in Sickerwässern von<br />

Siedlungsabfall-Deponien:<br />

Geschätzte Zeiträume <strong>für</strong> einige Elemente<br />

bis zur Enlagerqualität<br />

Fazit<br />

Beide Strategien lösen das gestellte Entsorgungsproblem nicht "endgültig", d.h. langfristig ohne Betreuung<br />

des Menschen. Die "Pyramidenlösung" verschiebt die Probleme der Behandlung, resp. der<br />

resultierenden Produkte, auf spätere Generationen. Die "Reaktorlösung" beginnt zwar mit der Behandlung<br />

und kann, allerdings über mehrere Generationen, die Qualitätsziele <strong>für</strong> Abluft und Abwässer<br />

erfüllen, d.h. zwei Produkte kontrollieren. Das dritte und quantitativ bedeutendste Produkt,<br />

der feste Rückstand, ist hingegen weder chemisch definiert noch in seiner Entwicklung zeitlich<br />

genügend genau vorauszusehen.


2-11<br />

3. Das Endlagerkonzept <strong>für</strong> die Schweiz<br />

Die Gegenüberstellung von Deponierungsstrategien zeigt deutlich, dass hinter jedem Vorgehen<br />

politische Leitbilder stecken, bewusst oder unbewusst. Mit anderen Worten: Deponierungsstrategien<br />

basieren auf gesellschaftspolitischen Grundsätzen, die Nutzungsziele in einem volkswirtschaftlichen<br />

Raum und in der Zeit festlegen. Das Leitbild <strong>für</strong> die schweizerische Abfallwirtschaft enthält solche<br />

Grundsätze. Danach soll die Abfallwirtschaft<br />

in erster Priorität zum Schutze der menschlichen Gesundheit und der Umwelt operieren, d.h.<br />

gesamthaft umweltverträglich sein,<br />

- nur zwei Produkte herstellen, nämlich wiederverwertbare und n 1 rf i Stoffe (nebst den<br />

luft- und wasserverträglichen Restflüssen),<br />

- der Schweiz eine Entsorgungsautonomie sichern und nach dem Verursacherprinzip finanziert<br />

werden (d.h. grundsätzlich keine staatliche Subventionen).<br />

Die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind:<br />

1) Der Staat muss neu.auch die Qualitätsziele <strong>für</strong> die festen Reststoffe aus der Abfallwirtschaft<br />

festlegen. (Die 1988 in die Vernehmlassung geschickte "Technische Verordnung über Abfälle<br />

(TVA)" enthält solche Qualitätsziele).<br />

2) Jede Generation muss die Entsorgung ihrer Abfälle bis zu den geforderten stofflichen Qualitäten<br />

in ihrer Zeit vollständig durchführen, d.h. bis zur Endlagerqualität behandeln und finan zieren.<br />

(Es dürfen also keine "Altlasten" mehr geschaffen werden. Somit fallen sowohl<br />

"Hochsicherheitsdeponien" wie auch "Reaktordeponien" mit Laufzeiten >_ 30 Jahren ausser<br />

Konkurrenz).<br />

Die zwei Produkte der Abfallwirtschaft müssen definiert werden. Qualität und Quantität der<br />

wiederverwertbaren Stoffe sind durch den Markt gegeben und sollen hier nicht erläutert werden. Das<br />

stoffliche Qualitätsziel <strong>für</strong> die Endlagerung fester Reststoffe ist wie folgt definiert:<br />

"Eine Deponie hat Endlagerqualität, wenn ihre Emissionen die geogenen Eigenschaften der benachbarten<br />

Umweltkompartimente (Luft, Wasser, Boden) über Tausende von Jahren nicht negativ beeinflussen."<br />

Dies soll auch heissen, dass die Emissionen einer solchen Deponie vom Menschen nicht<br />

mehr behandelt werden müssen. Der abzulagernde Stoff muss demnach Eigenschaften besitzen, wie<br />

wir sie von Teilen der Erdkruste schon kennen und aus Erfahrung wissen, dass sie ohne Gefahr <strong>für</strong><br />

die Umwelt sind. Es handelt sich um<br />

- natürliche Sedimente<br />

Steine und Erze<br />

- B öden.<br />

Für Erze muss man ergänzend betonen, dass ihre Stabilität milieuabhängig ist. Werden Erze im Tagbau<br />

der Verwitterung ausgesetzt, so können umweltschädliche Emissionen entstehen. Naturwissenschaftliche<br />

und technische Kriterien zur Beurteilung der Endlagerqualität sind ausführlicher<br />

unter dem Titel "The Landfill: Reactor and Final Storage" (ed. P. Baccini), in Lecture Notes in Earth<br />

Sciences, Springer 1989, zusammengestellt.<br />

Die Behandlungsanlagen der Abfallwirtschaft haben die Aufgabe, aus Abfällen Stoffe mit erdkrusteähnlichen<br />

Eigenschaften herzustellen. Dazu drei Beispiele:<br />

Bodenähnliches Material<br />

Biogene Abfälle (z.B. pflanzliche und tierische Abfälle aus Küche und Garten) sollen separat<br />

gesammelt und kompostiert werden. Das Produkt Kompost hat dann eine Qualität, die der natürlich<br />

gewachsenen Humusschicht des Bodens gleichkommt, wenn der verwendete Abfall nicht mit anderen<br />

Stoffen kontaminiert ist..<br />

Steine<br />

Schlacken aus Kehrichtverbrennungsanlagen zeigen eine chemische Zusammensetzung der Hauptkomponenten,<br />

die jener von Steinen nahekommt. Der Gehalt an einigen Nichtmetallen (z.B. organischer<br />

Kohlenstoff), gut wasserlöslichen Salzen (z.B. Chloride) und einigen Metallen (z.B. Zink) ist<br />

jedoch noch zu hoch, um als endlagerfähiges Material oder als wiederverwertbarer Baustoff eingesetzt<br />

zu werden. Die Schlacke muss also noch weiterbehandelt werden.


Kies&Sand<br />

noZ000n111u111nuun<br />

ZZZZZZZZZZZ Ae<br />

111M111 ZZZZZZZZZZ<br />

2-12<br />

In den Produkten der KVA-Rauchgasreinigung und den Rückständen von Galvanikabwässern finden<br />

sich relativ hohe Schwermetallkonzentrationen, die jenen von Erzen nahekommen können. Wie <strong>für</strong><br />

Schlacken gilt es jedoch, einen möglichst geringen Gehalt an organischem Material zu erreichen und<br />

die leicht löslichen Salze zu entfernen, respektive die Schwermetallionen in schwerlöslichen,<br />

anorganischen Verbindungen zu immobilisieren.<br />

4. Konsequenzen <strong>für</strong> die Volkswirtschaft<br />

Das Endlagerkonzept zu realisieren bedeutet, sowohl die Entsorgung wie die Versorgung zu<br />

verändern.<br />

Die Abfallwirtschaft als Teil der Volkswirtschaft wird zu folgenden Massnahmen gezwungen:<br />

- Die Abfälle müssen chemisch charakterisiert sein, bevor sie Behandlungsverfahren zugeordnet<br />

werden.<br />

Die Behandlungsverfahren müssen so angepasst werden, dass sie g_lk geforderten Produktequalit<br />

äten (Abluft, Abwässer, Feststoffe <strong>für</strong> Endlager) erreichen können.<br />

Die Bedeutung dieser Massnahmen <strong>für</strong> die ganze Entsorgungstechnik soll hier nur exemplarisch erläutert<br />

werden. Nach heutigem St and des Wissens und der Technik ist die Verbrennung das wichtigste<br />

Verfahren, um in erster Näherung die geforderten Endlagerqualitäten zu erreichen, d.h. organische<br />

reaktive Gemische in anorganische, oxidierte und schwerlösliche Verbindungen überzuführen.<br />

Die Abfallwirtschaft wird nicht in der Lage sein, das oben gesteckte Ziel mit den heute verwendeten<br />

Systemen zu erreichen. Es wird auch nicht möglich sein, nur durch verfahrenstechnische Anpassungen<br />

sämtliche stofflichen Qualitätsforderungen zu erfüllen. Es wird in Einzelfällen notwendig sein,<br />

gewisse Güter stofflich den begrenzten Möglichkeiten der Abfallwirtschaft anzupassen. In der<br />

Schweiz sind da<strong>für</strong> die gesetzlichen Grundlagen mit der Stoffverordnung geschaffen. Sie wurde denn<br />

auch bereits angewendet, z.B.<br />

Cadmium in Pigmenten, Korrosionsschutzverfahren und Kunststoffstabilisatoren zu verbieten,<br />

respektive zu begrenzen,<br />

Tripolyphosphate und Nonylphenolethoxylate in Waschmitteln zu verbieten,<br />

Quecksilber in Alkali-Mangan-Batterien zu begrenzen.<br />

A—Erze<br />

A—Steine<br />

Steine<br />

Zement<br />

®<br />

7800<br />

Abb. 2.4<br />

"Steinflüsse" in der Versorgung (Kies und S and, Zement,<br />

Steine) und in der Entsorgung mit Endlagerqualität (Abfallsteine<br />

und Abfallerze) in kg pro Kopf und Jahr (Schweiz,<br />

Stand 1985)<br />

630<br />

390<br />

300<br />

30


2-13<br />

Der Anteil der bezüglich "Entsorgungstauglichkeit" konsequent untersuchten Stoffe am gesamten<br />

Stoffarsenal (es sind deren Zehntausende) ist noch sehr klein. M an wird sich auf wenige Indikatorstoffe<br />

beschränken müssen. Erst die weiteren Erfahrungen werden zeigen, welche unter den bereits<br />

im Konsum sich befindlichen Stoffe ersetzt oder begrenzt werden müssen. Neue Stoffe haben sich<br />

vorgängig dieser Prüfung zu unterziehen, bevor sie in Umlauf gesetzt werden. Damit verstärkt sich<br />

auch der Druck auf die Wiederverwertung. In letzter Konsequenz bewirkt also das gewählte<br />

En la erkonz- s sen Ein En •ru.n i- Fr hune _ns En wi,klun ne r G"ter nd<br />

Prozesse. Die bis anhin fehlende Rückkopplung Entsorgung/Versorgung soll damit hergestellt werden.<br />

Gleichzeitig muss hervorgehoben werden, dass damit die marktwirtschaftlichen Möglichkeiten<br />

zur Steuerung von umweltverträglichen und ressourcenschonenden Güterflüssen weder begrenzt<br />

noch überflüssig werden. Mit der gewählten Entsorgungsstrategie wird weder ein Güterverzicht noch<br />

eine Einschränkung von Aktivitäten verlangt. Für die Schweiz bedeutet die Endlagerqualität primär<br />

ein qualitatives, nicht aber ein quantitatives Problem. Aus all den zu behandelnden Abfällen (St and<br />

achtziger Jahre) ergibt sich ein Materialfluss in die Endlager (Abb. 2.4), der um das 30-fache kleiner<br />

ist als der aktuelle Steinfluss zum Aufbau der Anthroposphäre.<br />

(P. Baccini)<br />

2.3 Regionale Stoffflussstudien - ein neues Instrument zur Analyse der<br />

Anthroposphäre<br />

Handelbare Güter werden durch den Menschen in eine Region eingeführt, umgewandelt,<br />

transportiert, gelagert und grösstenteils wieder ausgeführt. Bei diesen Tätigkeiten entstehen auch<br />

Güter mit einem geringen bzw. keinem We rt, deren Weiterbearbeitung keine Wertschöpfung mehr zur<br />

Folge hat, und die als eigentliche Abfälle, Abwässer oder Abgase bezeichnet werden können. Die<br />

Zielsetzung <strong>für</strong> die Weiterverarbeitung dieser Abfälle ist im Leitbild <strong>für</strong> die schweizerische Abfallwirtschaft<br />

festgehalten: Im wesentlichen soll die Behandlung von Abfällen entweder wiederverwertbare<br />

oder deponierbare, langfristig umweltverträgliche Produkte liefern. Damit dieses Ziel erreicht<br />

werden kann, muss ein der Art und Menge der Abfallstoffe angepasstes Entsorgungssystem<br />

vorhanden sein.<br />

Die Zielsetzung "langfristige Umweltverträglichkeit" soll nicht nur auf Abfälle sondern auch auf andere<br />

Güter- und Stoffflüsse angewendet werden. Es stellt sich dann die Frage, wie diese<br />

Umweltverträglichkeit gemessen werden soll. Eine Möglichkeit besteht darin, als ersten Schritt die<br />

natürlich vorhandenen Stoffflüsse und -reservoire zu messen bzw. abzuschätzen und mit den vom<br />

Menschen geschaffenen neuen Flüssen zu vergleichen. Auf die im zweiten Schritt notwendige, viel<br />

schwierigere ökotoxikologische Beurteilung kann dann verzichtet werden, wenn es gelingt, durch<br />

technische Massnahmen die anthropogenen Restflüsse in die Umwelt auf ein Mass zu reduzieren,<br />

welches die natürlichen Flüsse und Reservoire langfristig nicht signifikant verändert. Mit ähnlichen<br />

Ueberlegungen kann auch die Umweltverträglichkeit von neuen Prozessen beurteilt werden oder<br />

könnten Emissionsgrenzwerte abgeschätzt werden.<br />

Für die Planung der zukünftigen Entsorgungsanlagen, die Prüfung der Umweltverträglichkeit bestehender<br />

und neuer Verfahren wie auch <strong>für</strong> die Beurteilung der langfristigen Auswirkungen verschiedener<br />

menschlicher Aktivitäten auf z.B. den Boden oder die Gewässer ist es notwendig, als<br />

Grundlage über Stoffflusstudien zu verfügen. Im Projekt RESUB (Regionaler Stoffhaushalt Unteres<br />

Bünztal) wird der Güter- und Stofffluss durch die Anthroposphäre einer Region gemessen bzw.<br />

abgeschätzt, und mit dem ebenfalls erfassten Stoffhaushalt in Wasser, Boden und Luft dieser Region<br />

verglichen. Das Ziel dieses Projektes besteht darin, die Grundlagen zu schaffen, um Stoffflüsse in<br />

einer Region wirtschaftlich effizient derart zu steuern, dass ihre langfristige Umweltverträglichkeit<br />

gewährleistet ist.<br />

Die Untersuchung des Stofffhaushaltes einer Region<br />

Die Fragestellung nach dem Güter- bzw. Stofffluss einer Region ist neu. Es gibt noch keine<br />

Standardrezepte zur Auswahl und zur Messung von Stoffen in der Anthroposphäre und der Umwelt<br />

eines begrenzten Gebietes. Im Zentrum der Studie RESUB steht deshalb die Ausarbeitung einer<br />

Methodik zur Erfassung ausgewählter Stoffflüsse. Zu diesem Zweck wurde das Projekt in die zwei<br />

Bereiche "Anthroposphäre" und "Umwelt" mit folgenden fünf Teilen gegliedert:


2-14<br />

Im Teil "Güterflüsse durch die Anthroposphäre" werden die wichtigsten Prozesse und Güterflüsse,<br />

die der Mensch in der ausgewählten Region <strong>für</strong> seine Aktivitäten benötigt, durch Befragungen bei<br />

Industrie und Gewerbe sowie durch die Auswertung von Wirtschaftstatistiken untersucht. In den<br />

Gütern werden <strong>für</strong> ausgewählte Stoffe die Konzentrationen abgeschätzt bzw. gemessen, und daraus<br />

Stoffflüsse durch die Anthroposphäre berechnet.<br />

Der Teil "Abfallflüsse" ( vgl. S.3-18) befasst sich mit den in privaten Haushaltungen wie auch in Industrie,<br />

Gewerbe und öffentlichen Diensten entstehenden Abfallgütern, und berechnet anhand<br />

früherer EAWAG-Untersuchungen von Entsorgungsanlagen die Umwandlung und Verteilung der<br />

Güter und Stoffe bei der Abfallbehandlung.<br />

Im Projekt "Wasser" (vgl. S.3-15) wird der Wasserhaushalt der Region anhand von Messungen der<br />

Niederschläge, der Oberflächengewässer, von Trinkwasser und Abwasser und der Veränderungen<br />

des Grundwasserspiegels berechnet bzw. abgeschätzt. Anhand der Konzentration der ausgewählten<br />

Stoffe in Wasserproben (Niederschläge, Oberflächen- und Grundwasser, Trink- und Abwasser,<br />

Klärschlamm) wird der durch den Wasserhaushalt transportierte Stofffluss berechnet. Das Ziel ist wie<br />

bei allen RESUB Projekten eine Jahresbilanz.<br />

Der Beitrag der Atmosphäre zum Stoffhaushalt der Region wird im Projekt "Luft" (vgl. S.3-18) bestimmt.<br />

Durch Messung der nassen und trockenen Deposition auf Modellrezeptoren wird der Eintrag<br />

aus der Luft auf die verschiedenen Oberflächen der Region (Wald, Kulturland, Siedlungsfläche)<br />

abgeschätzt.<br />

Im Projekt "Boden" (vgl. S.3-20) besteht das Ziel darin, ausgewählte Stoffe im Boden zu bilanzieren.<br />

Insbesondere werden der Ein- und Austrag von landwirtschaftlichen Gütern und in ihnen enthaltenen<br />

Stoffen auf drei Bauernhöfen und im Boden gemessen; zusammen mit Angaben von Landwirtschaftlichen<br />

Genossenschaften über Verbrauch und Produktion landwirtschaftlicher Güter wird auf den<br />

Stoffhaushalt des Bodens der ganzen Region hochgerechnet.<br />

Die in den einzelnen Projekten erhaltenen Stoffflüsse werden anschliessend mit dem Instrument der<br />

Input/Outputanalyse zu einem Stofffluss durch die ganze Region verknüpft.<br />

Die Güter- und Stoffflüsse in einer Region als Spiegel der menschlichen Aktivitäten<br />

Obschon die Bestandesaufnahme der Güterflüsse in der Anthroposphäre noch nicht abgeschlossen ist<br />

(es fehlen vor allem noch die Daten aus privaten Haushaltungen), können erste Folgerungen über den<br />

Güter- und Stofffluss in einer ausgewählten Region (66 km 2, 28'000 Einwohner) abgeleitet werden:<br />

Pro Kopf der Bevölkerung werden in Industrie und Gewerbe jährlich 70-140 Tonnen Güter umgesetzt.<br />

Der Güterumsatz in privaten Haushaltungen ist kleiner, liegt aber wegen dem Wasserkonsum<br />

(64 Tonnen/Einwohner) immer noch in der gleichen Grössenordnung. Das wichtigste durch den<br />

Menschen in der Region umgesetzte Gut ist das Wasser (140-180 Tonnen/E) gefolgt von der Luft.<br />

Bei den festen Rohstoffen dominieren Steine und Erden (20 Tonnen/E), die in den Branchen<br />

"Baugewerbe" und "Steine und Erden" umgesetzt werden (Tabelle 1). Der Grosshandel wird durch<br />

ein Shredderwerk geprägt, welches zusammen mit 70'000 Tonnen Altstoffen jährlich rund 120'000<br />

Autos verarbeitet und damit von überregionaler Bedeutung ist. Die entstehenden 25'000 Tonnen (0.9<br />

Tonnen/E) Shredderabfälle sind die grössten Abfallmengen in der Region. Ebenfalls von überregionaler<br />

Bedeutung ist ein Stahlwerk der Branche "Metall-, Maschinen-, Fahrzeugbau", in welchem<br />

jährlich 160'000 Tonnen Stahl erzeugt werden. Die dabei entstehenden 17'000 (0.6 Tonnen/E)<br />

Schlacke und Filterstaub stellen die zweitgrösste Abfallmenge in der Region dar.


2-15<br />

Tabelle 1 Güterumsätze einiger Betriebe der wichtigsten Branchen im 2. Sektor der RESUB-Region.<br />

1) – 90 % der Güter werden durch einen Autoshredder umgesetzt, 2) vorwiegend "Textilien/<br />

Bekleidung/Wäsche" und "chemische Erzeugnisse"<br />

Input [1000 t/Jahr]<br />

Branche Rohstoffe<br />

Betriebsstoffe<br />

Brennst. Wasser Luft<br />

Handelsgüter<br />

Output [1000 t/Jahr]<br />

Abfälle<br />

Feststoffe Abwasser Abgase<br />

Bauhauptgewerbe 480 n.b. n.b. n.b. 460 n.b. n .b. n.b.<br />

Grosshandel 1) 200 n.b. 4 1 170 25 4 1<br />

Metall,Maschinen,<br />

Fahrzeugbau 170 7 57 120 160 17 57 130<br />

Nahrung/Getränke 69 1 530 18 69 0.4 530 19<br />

Steine/Erden 66 0.3 21 3 80 7.5 n.b. 3<br />

Rest 55 8.7 250 2 ) 98 41 6.1 250 110<br />

Summe 1040 17 860 240 980 56 840 260<br />

n.b. nicht bestimmt<br />

Die natürlichen Flüsse des Gutes "Lu ft" übertreffen die vom Menschen geschaffenen Flüsse dieses<br />

Gutes um mehrere Grössenordnungen. Für das Gut "Wasser" trifft dies nicht mehr zu: Ein Viertel des<br />

in der Region entstehenden Oberflächenabflusses besteht aus gereinigtem Abwasser. Der Flux von<br />

festen Gütern wird fast ausschliesslich vom Menschen verursacht.<br />

Die Region befindet sich bezüglich ihrer jährlichen Ein- und Ausfuhr von Gütern nahe einem Fliessgleichgewicht.<br />

Allerdings werden in der Anthroposphäre Güter angereichert (Steine, Erden,<br />

Baustoffe, Einrichtungsgegegnstände etc.), deren Schicksal nach ihrer Aufenthaltszeit von Jahrzehnten<br />

nicht vorausgesagt werden kann. Im Verhältnis zum Fluss a ller Güter inkl. Wasser ist diese Anreicherung<br />

jedoch gering (ca. 10 %). Von einem quantitativen Standpunkt aus gesehen kleine Defizite<br />

betreffen die Abfälle: Die Hälfte der Siedlungsabfälle wie auch einige mengenmässig wichtige Industrieabfälle<br />

werden innerhalb der Region abgelagert.<br />

Im Gegensatz zu der Bilanz von Gütern befindet sich die Region bezüglich der Ein- und Ausfuhr von<br />

zahlreichen Stoffen nicht im Gleichgewicht. Dieses qualitative Problem kann am besten am Beispiel<br />

des Stoffes Phosphor erläutert werden: Rund die Hälfte des vor allem als Nahrungs- und Düngemittel<br />

in die Region eingeführten Phosphors wird nicht mehr exportiert sondern verbleibt im Boden der Region.<br />

Die Landwirtschaft ist der Schlüsselprozess zur Kontrolle des P-Fluxes in der Region. Der<br />

Boden ist auch <strong>für</strong> verschiedene Schwermetalle eine wichtige Senke: Bedingt durch sein Rückhaltevermögen<br />

werden mehr als 90 % des auf den Boden eingetragenen Blei und ein grosser Teil des<br />

Cadmiums in der Region angereichert. Eindrücklich ist hier der relativ grosse Beitrag der atmosphärischen<br />

Deposition zum Stofffluss dieser beiden Metalle.<br />

Das Ungleichgewicht zwischen Ein- und Ausfuhr rührt auch daher, dass verschiedene Stoffe mittelfristig<br />

(Jahrzehnte) in der Anthroposphäre stark angereichert werden. Dieses Reservoir wird in<br />

Zukunft zu entsorgen sein, auch wenn durch künftige Massnahmen die Einfuhr dieser Stoffe (z.B.<br />

Cadmium) gebremst würde.<br />

Welche Folgerungen ergeben sich <strong>für</strong> die Praxis?<br />

Die durchgeführten Stoffflussstudien bilden eine wichtige Entscheidungsgrundlage <strong>für</strong> Massnahmen<br />

zur Sicherung der langfristigen Umweltverträglichkeit von menschlichen Aktivitäten in einer Region.<br />

Dies soll anhand der folgenden drei Beispiele gezeigt werden (als weiteres Beispiel ist auf S.3-20 der<br />

vorsorgliche Bodenschutz dank Stoffbuchhaltung landwirtschaftlicher Betriebe aufgeführt):


2-16<br />

Emissionen von Müllverbrennungsanlagen: Aufgrund der Zahlen der Gemeinden über die Menge an<br />

Siedlungsabfällen, der Kenntnisse über die Abfallzusammensetzung, der Verteilung der Abfallinhaltstoffe<br />

bei der Müllverbrennung, Messungen über den Cadmiumgehalt des Bodens und der Annahme,<br />

dass die benachbarten Regionen ähnliche Stoffflüsse aufweisen (d.h. Import und Export durch die<br />

Luft sind gleich), können die in Tabelle 2 aufgeführten Immissionen berechnet werden. Gemäss<br />

Leitbild <strong>für</strong> die schweizerische Abfallwirtschaft soll die Belastung der Umwelt durch die<br />

Abfallbehandlung langfristig umweltverträglich sein. Diese Forderung kann in bezug auf Cadmium in<br />

den Abgasen einer MVA dann erfüllt werden, wenn die Konzentration dieses Metalles in der Senke<br />

"Boden" infolge der atmosphärischen Deposition über hunderte von Jahren nicht verändert wird.<br />

Anhand der Stoffflussanalyse ist es nun möglich, zu beurteilen, ob die Forderung des Leitbildes erfüllt<br />

wird. Das Beispiel in Tabelle 2 zeigt <strong>für</strong> Cadmium, dass nach dem besten St and der Technik<br />

gebaute Verbrennungsanlagen dem Leitbild genügen.<br />

Tab. 2 Folgerungen <strong>für</strong> die Praxis: Abgase einer KVA, welche nach dem besten Stand der Technik<br />

gereinigt werden, belasten den Boden auch langfristig nicht mehr messbar.<br />

Messgrösse spez. Menge Menge bezogen<br />

auf die Region<br />

Erkenntnisse aus:<br />

Einwohnerzahl 420 E/km 2 28'000 E RESUB Regionsbeschreibung<br />

Fläche 66 km 2 RESUB Regionsbeschreibung<br />

Menge Siedlungsabfall (SA) 360 kg/E.J 10'000 t/J RESUB "Abfälle"<br />

Cadmium im SA 10 g/t SA 100 kg/J Stoffflussstudie KVA<br />

Transfer von Cd in die Luft:<br />

A: KVA ohne weitergehende 1 g/t SA 10 kg/J RESUB "Luft"<br />

Rauchgasreinigung<br />

B: bester Stand der Technik 0.001 g/t SA 0.010 kg/J Stoffflussstudie KVA<br />

BDdenbelastung durch Abgase<br />

in 300 Jahren A: 150 mg/m 2 3'000 kg Annahmen: Kein Export/Import<br />

B: 0.15 mg/m 2 3 kg (Leitbild <strong>für</strong> die Abfallwirtschaft<br />

der Schweiz)<br />

Gehalt je Bodenfläche (20cm) 50 mg/m 2 3'300 kg RESUB "Boden"<br />

Zusatzbelastung durch KVA in<br />

300 Jahren in % des natürlichen<br />

Gehaltes A: + 100<br />

B: + 0.1<br />

Einleitung von Abwässern in die Bünz: Während dem Fluss durch das Bünztal verdoppelt sich die<br />

Wassermenge der Bünz. Ein Viertel des neu in die Bünz fliessenden Wassers ist gereinigtes Abwasser<br />

(vgl. S.3-15). Dies bedeutet, dass in der Region kein grosses Verdünnungspotential <strong>für</strong> Abwässer<br />

besteht. Aus der Stoffbilanz der Region kann berechnet werden, welche Abscheideleistung die<br />

<strong>Abwasserreinigung</strong>sanlagen erbringen müssen, um bestimmte Qualitätsziele in der Bünz einzuhalten.<br />

Darüberhinaus kann beurteilt werden, welche Einflüsse weitere Massnahmen (z.B. in der Landwirtschaft)<br />

auf die Konzentrationen in der Bünz haben werden. Bei der Einführung neuer Prozesse<br />

(z.B. Abfallverbrennung mit Nassreinigung) oder Stoffe (neue waschaktive Substanzen) in der<br />

Region kann anhand der Reinigungsleistung der Kläranlagen der Einfluss auf die Bünzqualität wie<br />

auch die Schlammzusammensetzung berechnet werden.<br />

Anforderung an die Behandlung von Rückständen aus industriellen Prozessen: Die beiden wichtigsten<br />

Abfälle in der Region sind die Reststoffe aus einem Autoshredder und die Schlacke aus einem<br />

Stahlwerk. Die Shredderabfälle besitzen neben einem hohen Anteil an organischer Substanz und<br />

damit einem hohen Heizwert auch relativ grosse Gehalte an Schwermetallen und Halogenverbindungen.<br />

Falls dieses Gut, welches <strong>für</strong> die Deponierung ungeeignet ist, thermisch behandelt werden soll<br />

(Verbrennung oder Pyrolyse), stellt sich die Frage, welche Qualitäten die Reststoffe dieser Behandlung<br />

aufweisen sollen (Abgase, Filterstäbe, Schlacke). Anhand der regionalen Stoffflussananlyse<br />

können diese Qualitäten so definiert werden, dass aus den Restflüssen in die Umwelt keine zusätzliche<br />

Belastung <strong>für</strong> die Region entsteht. Analog können die bei der Deponie der Stahlschlacke entstehenden<br />

Auslaugeprozesse in Bezug auf ihren Beitrag zum Stofffluss in der Region beurteilt werden.<br />

(P.H.Brunner)


3. KURZBEITR? GL<br />

3.1 Gewässerschutz<br />

3-1<br />

Physikalisch-ökologische Charakterisierung der schweizerischen Gebirgsbäche<br />

Die Bäche der Gebirgsregion der Schweiz werden heute schon in einem hohen Grade <strong>für</strong> die<br />

Energiegewinnung genutzt. Wasserableitungen schmälern oder eliminieren die Lebensbasis in vielen<br />

Bachabschnitten. Es existiert nun allerdings kein Ueberblick über die ökologisch-nutzungsmässige<br />

Situation der alpinen und voralpinen Fliessgewässer. Ein solcher ist aber nötig, um die Schutzerfordernisse<br />

<strong>für</strong> diese Gewässer erkennen zu können.<br />

Das vorliegende Projekt verfolgt zwei Ziele: a) Aufbau eines besseren Wissens über die alpinen und<br />

voralpinen Fliessgewässer und b) Aufsuchen von Objekten, die sich <strong>für</strong> die weitergehende Untersuchung<br />

von Restwasserfragen eignen. Es ist konzipiert als eine multidisziplinäre Studie, an der<br />

Biologen, Ingenieure, Hydrauliker und Chemiker mitbeteiligt sind.<br />

Ausgehend von der Hypothese, dass zwischen physikalischen Umgebungsparametern, der Struktur<br />

der Habitate im Gewässer und der Biologie eines Gewässers enge Beziehungen zu erwarten sind,<br />

wird zunächst besonderes Gewicht gelegt auf eine physiographische Charakterisierung der Gewässer.<br />

Deshalb wurde im Spätsommer und Herbst 1988 in Kartenstudien und Felduntersuchungen ein erster<br />

Ueberblick über die Höhenlage, das Gefälle und weitere physiographische und biologische Merkmale<br />

der Gewässer in ausgewählten Regionen gewonnen. Aufgrund dieser Informationen wird versucht,<br />

eine geeignete Charakterisierungsmatrix zu entwickeln. Auf deren Basis sollen die Gewässer<br />

physiographisch typisiert und gezielte biologische und chemische Untersuchungen durchgeführt<br />

werden.<br />

Diese physiographisch-ökologische Charakterisierung der Gewässer soll ergänzt werden durch<br />

Angaben über deren wasserwirtschaftliche Nutzung. Bis Ende 1989 wird angestrebt, einen Ueberblick<br />

über die Situation der Gewässer in einer grösseren Gebirgsregion zu gewinnen.<br />

(Claudia Friedl, Ueli Bundi, Ehe Eichenberger, Hans Burkhalter, Jürg Zobrist)<br />

3.2 Siedlungswasserbau<br />

Entwässerung von Siedlungen wird neu überdacht<br />

Die vor ca. 100 Jahren in der Schweiz eingeführte Schwemmkanalisation hat viel zum Entwässerungskomfort<br />

und zur Verbesserung der hygienischen Bedingungen in unseren Siedlungen beigetragen.<br />

Heute verfügen die meisten Gemeinden über ein effizientes Kanalisationssystem, das anfallendes<br />

Meteorwasser rasch und sicher der Vorflut zuführt. Neben vielen Vorteilen erkennen wir in diesem<br />

System aber heute vermehrt auch Nachteile, insbesondere <strong>für</strong> die Gewässer. Basierend auf diesen<br />

Erfahrungen ist es an der Zeit die Zielsetzung der Siedlungsentwässerung neu zu überdenken.<br />

Die Gruppe <strong>für</strong> Siedlungshydrologie hat sich 1988 intensiv bemüht neue Erkenntnisse, Gedanken<br />

und Methoden in die Praxis einzuführen:<br />

Im Rahmen von Fortbildungskursen wurde versucht die Zusammenhänge aufzuzeigen und neue<br />

Erkenntnisse vorzustellen.<br />

Durch die Mitarbeit in der VSA Komission <strong>für</strong> die Überarbeitung der Richtlinien <strong>für</strong> die Entwässerungsplanung<br />

konnten die Resultate der Forschung der letzten Jahre in praxisgerechter<br />

Form vorgestellt werden.<br />

Für die Bereitstellung von Informationen über Regenereignisse, die den Anforderungen<br />

moderner Arbeitsmethoden entsprechen, wurde 1. in Zusammenarbeit mit der Ingenieurschule<br />

Zürich ein Weiterbildungskurs durchgeführt, 2. die heutige Situation analysiert und daraus das<br />

Pflichtenheft <strong>für</strong> eine VSA Fachkommission erarbeitet, 3. der Vorsitz dieser Kommission<br />

übernommen und 4. eine VSA Tagung zum Thema Regen organisiert.


3-2<br />

- Es wurde Einsitz in den leitenden Ausschuss <strong>für</strong> das generelle Entwässerungsprojekt der<br />

Agglomeration Luzern genommen, das gibt die Gelegenheit aktuelle Probleme mitzubearbeiten.<br />

- Es wurden drei Diplomprojekte betreut, die aufzeigen, wie neue Elemente der Siedlungsentwässerung<br />

gestaltet werden können (Siebanlagen, Meteorwasserretention, Flachdachbegrünung<br />

und Abwasserversickerung).<br />

- Es wurden eine Reihe von Weiterbildungskursen geplant und ein Forschungsprogramm erarbeitet.<br />

Die personelle Situation dieser Gruppe konnte entscheidend verbessert werden, sodass ab Mitte 1989<br />

eine intensive Forschungstätigkeit einsetzen kann.<br />

(Vladimir Krejci, Willi Gujer)<br />

Ausbildungskurse zur Simulation von Belebungsanlagen - Ein neues Werkzeug<br />

fasst Fuss<br />

An Belebungsanlagen werden immer höhere Ansprüche gestellt. Nach mehrjärigem<br />

Forschungsaufwand wurde in den letzten Jahren, in Zusammenarbeit mit einem privaten Ingeniuerbüro,<br />

ein Simulationsprogramm <strong>für</strong> komplexe Belebungsanlagen erstellt, getestet und in der Praxis<br />

eingeführt.<br />

Die praktische Anwendung dieses neuen Werkzeugs im Entwurf und im Betrieb bedingt eine<br />

sorgfältige Einführung des Praktikers in die theoretischen Grundlagen und deren praktische Umsetzung.<br />

1988 wurden durch Mitarbeiter der EAWAG, z.T. in Zusammenarbeit mit ausländischen<br />

Fachleuten, 6 dreitägige Einführungskurse durchgeführt, zwei davon in der Schweiz, unter Mithilfe<br />

des Verbandes Schweizerischer Abwasserfachleute, vier im Ausland, unter Mithilfe der International<br />

Association for Water Pollution Research and Control (im Rahmen des Technology Transfer<br />

Programmes) sowie einzelner Hochschulen. Total wurden ca. 100 Praktiker und Hochschulangehörige<br />

in den Gebrauch der Simulation eingeführt.<br />

Bereits sind erste positive Auswirkungen dieses Aufwandes zu erkennen, viele neue Projekte in der<br />

Schweiz und im Ausland basieren heute auf den differenzierten Optimierungsüberlegungen, die die<br />

Simulation ermöglicht.<br />

Willi Gujer, Hansruedi Siegrist, Markus Bolier<br />

3.3 Technische Prozesse<br />

Verhalten von LAS in mechanisch-biologischen Kläranlagen<br />

Die linearen Alkylbenzolsulfonate (LAS) sind die am meisten verwendeten waschaktiven Substanzen<br />

(Tenside) in Wasch- und Reinigungsmitteln. Bedingt durch den lipophilen Teil des Tensidmoleküls<br />

zeigt LAS eine hohe Affinität zu Fettsubstanzen. Mehr als 25 % der LAS-Zulauffracht im Rohabwasser<br />

sind daher an die Schwebstoffe adsorbiert und gelangen ü ber das Vorklärbecken (VKB) direkt in<br />

den Faulraum (Abb. 3.1). Die Resultate aus den Untersuchungen an der Kläranlage Zürich-Glatt<br />

zeigen, dass LAS in Gegenwart von Sauerstoff biologisch gut abbaubar ist (Abb. 3.2). Durch den<br />

biologischen Abbau von gelöstem LAS wird das anfänglich an die Biomasse adsorbierte LAS<br />

desorbiert und der Biotransformation zugänglich gemacht. Die LAS-Fracht, die über den Überschussschlamm<br />

ins VKB umd von dort in den Faulraum gelangt ist daher klein im Vergleich zur adsorbierten<br />

Zulauffracht. Anaerob wird LAS nicht eliminiert, was zu entsprechend hohen LAS-<br />

Konzentrationen (2-9 g LAS/kg TS) im Klärschlamm führt. Fettlösliche Verbindungen, die speziell<br />

<strong>für</strong> die Verwendung im Wasser produziert werden, sollten deshalb sowohl aerob als auch anaerob<br />

abbaubar sein.<br />

(H. Siegrist, A. Alder, P. Brunner und W. Giger)


J rn<br />

E<br />

3-3<br />

Überschussschlamm < 2 %<br />

Abb. 3.1<br />

LAS-Stoffflüsse in der Kläranlage Zürich-Werdhölzli (VKB: Vorklärbecken,<br />

BB: Belebungsbecken, NKB: Nachklärbecken und FT: Faulturm).<br />

Die Frachten sind berechnet aus den Mittelwerten der Messungen vom 22.,<br />

23. und 28. Februar 1988. Die mittlere Tagesfracht betrug 0,6 t LAS/d.<br />

® adsorbiert q gelöst<br />

Ri R2 R3 Ri R2 R3<br />

Abb. 3.2<br />

Adsorbierte und gelöste LAS-Konzentration<br />

in den Abläufen der drei in Serie<br />

geschalteten Belebungsbecken (R1, R2,<br />

R3) einer Belebungsstrasse der<br />

Kläranlage Zürich-Glatt bei einem<br />

Schlammalter von 3,6 Tagen.<br />

Gehalte an Nonylphenol und linearen Alkylbenzosulfonaten (LAS) in Faulschlämmen:<br />

Auswirkung der Verordnung <strong>für</strong> umweltgefährdende Stoffe<br />

Beim biologischen Abbau der Nonylphenolpolyethoxylat-Tenside (NPnEO) entstehen zunehmend<br />

lipophilere Verbindungen bis zu den schwerer metabolisierbaren 4-Nonylphenol (NP), 4-Nonylphenolmonoethoxylat<br />

(NP1EO) und 4-Nonylphenoldiethoxylat (NP2EO). Die geringere Wasserlöslichkeit<br />

gekoppelt mit einer hohen Affinität <strong>für</strong> Oberflächen führt zu Anreicherungen im<br />

Faulschlamm. Aufgrund der hohen Toxizität gegenüber aquatischen Organismen von NP, NP1EO<br />

und NP2EO wurden in der schweizerischen Verordnung <strong>für</strong> umweltgefährdende Stoffe auf den<br />

1. September 1987 die NPnEO-Tenside in Textilwaschmitteln, nicht aber in Reinigungsmitteln,<br />

verboten.<br />

Um die Auswirkungen dieses Verbotes festzustellen, wurden 1988 die gleichen Kläranlagen, die<br />

bereits 1986 erfasst worden waren, untersucht. Die Ergebnisse aus den Jahren 1986 und 1988 von<br />

Faulschlämmen aus 18 Kläranlagen im Kanton Zürich sind in der Abb. 3.3 wiedergegeben. Der NP-<br />

Mittelwert sank von 1,27 ± 0,34 g NP/ kg TS (Spannweite: 0,64 - 2,20 g/kg) auf 0,34 ± 0,14 g


2<br />

0<br />

m = 0,34 ± 0,14 g /kg<br />

8 1 1:2 1.4 1:6 1:8 2<br />

g NP / kg T.S.<br />

3-4<br />

NP/kg TS (Spannweite: 0,16 - 0,65 g/kg). Demzufolge zeigte im Falle des NP die Ursachenbekämpfung<br />

durch Massnahmen an der Quelle deutliche Auswirkungen, ohne aber das<br />

Anreicherungsproblem im Klärschlamm vollständig zu lösen.<br />

Im Gegensatz dazu wurden <strong>für</strong> LAS im Jahre 1988, gegenüber 1986, leicht höhere Werte gefunden.<br />

Wie in der Abb. 3.3 ersichtlich erhöhte sich der Mittelwert der Konzentrationen von 4,4 ± 1,1 g<br />

LAS/kg TS (Spannweite: 2,6 - 5,8 g/kg) auf 5,6 ± 1,6 g LAS/kg TS (Spannweite: 3,4 - 9,3 g/kg).<br />

Mögliche Gründe <strong>für</strong> diese Verschiebung der LAS-Gehalte wären eine Verbrauchszunahme wegen<br />

des Phosphat-Verbotes in den Textilwaschmitteln (ab Juli 1986) und/oder der gestiegene Gebrauch<br />

flüssiger Waschmittel mit höheren Tensidanteilen.<br />

LAS und NP gehören mengenmässig zu den wichtigsten schwer abbaubaren organischen<br />

Verbindungen im Klärschlamm. Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass grosse Wissenslücken<br />

bestehen über das Auftreten und Verhalten vieler organischer Fremdstoffe, die im<br />

Faulschlamm enthalten sind.<br />

(A. Aider, D. Baschnagel, A. Caliesch, A. Chaperon und W. Giger in Zusammenarbeit mit M.<br />

Koch, Gewässerschutzamt des Kanton Zürich)<br />

A 1986 B<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

0<br />

1988<br />

8 9 10<br />

g LAS / kg T.S.<br />

Abb. 3.3<br />

Konzentrationen von 4-Nonylphenol (A) und LAS (B) in Faulschlämmen aus 18 Kläranlagen im<br />

Kanton Zürich in den Jahren 1986 und 1988. m: arithmetisches Mittel.<br />

Rückstände aromatischer Tenside und polychlorierter Biphenyle im Boden nach<br />

Klärschlammaustrag<br />

Untersuchungen über organische Verunreinigungen im Klärschlamm haben die grosse Bedeutung<br />

gewisser Inhaltsstoffe der Detergentien (Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel) gezeigt. Insbesondere<br />

die aromatischen, waschaktiven Substanzen und deren Abbauzwischenprodukte wurden in hohen<br />

Konzentrationen in Faulschlämmen nachgewiesen (vgl. vorhergehende Beiträge und Giger, Brunner<br />

et al., Gas-Wasser-Abwasser, 67,111-122, 1987). In einem anschliessenden Projekt wurde das


n<br />

rn<br />

E<br />

10<br />

0<br />

5<br />

c 3<br />

Da' 2<br />

E<br />

1<br />

e<br />

0<br />

3- 5<br />

Verhalten wichtiger Umweltchemikalien studiert, die mit dem Klärschlamm auf den Boden<br />

ausgetragen werden.In Zusammenarbeit mit der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt <strong>für</strong><br />

Agrikulturchemie und Umwelthygiene in Liebefeld wurden hie<strong>für</strong> in einem stark mit Klärschlamm<br />

gedüngten Versuchsfeld während eines Jahres Messungen durchgeführt, um das Verhalten von LAS<br />

(lineare Alkylbenzolsulfonate), NP (Nonylphenol) und PCB (polychlorierte Biphenyle) zu ermitteln.<br />

Die Abbildung 3.4 zeigt die im Verlaufe eines Jahres nach dem letzten Klärschlammaustrag<br />

gefundenen Restgehalte der drei Chemikalien.<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

LAS<br />

Abb. 3.4<br />

Konzentrationen an LAS ( Lineare<br />

Alkylbenzolsulfonate), NP (Nonylphenol)<br />

und PCB (polychlorierte<br />

Biphenyle) in Bodenproben nach<br />

Klärschlammaustrag<br />

Die als weitverbreitete Umweltchemikalien bekannten PCB zeigten konstante Gehalte in den<br />

Bodenproben von etwa 0,2 mg/kg. Sowohl <strong>für</strong> LAS als auch <strong>für</strong> NP hingegen ergab sich über die<br />

ersten zwei Monate eine Herabsetzung der Gehalte um etwa 90 %. Die über die Versuchsdauer<br />

verbleibenden Restkonzentrationen waren im Bereich von 5 bzw. 0,5 mg/kg. Die ökotoxikologische<br />

Bewertung der in diesem Belastungsversuch aufgetretenen Restgehalte ist äusserst schwierig.<br />

(A. Marcomini, P.D. Capel, W. Giger, in Zusammenarbeit mit H. Häni, Landwirtschaftliche<br />

Forschungsanstalt, Liebefeld)<br />

Organozinn im Abwasser und Klärschlamm: Spezierung, Kontamination,<br />

Massenflüsse und ökotoxikologische Bedeutung<br />

Organische Zinnverbindungen sind die am häufigsten verwendeten organischen Metallverbindungen.<br />

Von der geschätzten Welt-Jahresproduktion von 35 000 t entfallen etwa 70% auf Stabilisatoren in<br />

PVC. Etwa 23% werden als starke Biozide gegen verschiedenste Organismen verwendet.<br />

Tributylzinn (TBT) und Triphenylzinn (TPT) gehören zu den giftigsten bisher bekannten Chemikalien<br />

<strong>für</strong> Wasserlebewesen. Ueber die Kontamination von Abwasser oder Klärschlamm ist nur sehr wenig<br />

bekannt. Völlig unbekannt ist das Schicksal dieser Verbindungen in einer Kläranlage. Ziel dieser<br />

Studie ist die Messung der Hintergrundbelastung anhand des Abwassers und Klärschlammes aus der<br />

Stadt Zürich. Zudem werden das Verhalten und die Massenflüsse der Organozinn-Verbindungen in<br />

einer Kläranlage betrachtet.


3-6<br />

Tagessammelproben vom Februar 1988 aus der Kläranlage Zürich-Werdhölzli wurden mit GC-FPD<br />

analysiert. Die relativ aufwendige, hochentwickelte Analysemethode erlaubt eine Identifikation und<br />

quantitative Erfassung von Organozinn-Verbindungen bis zu 1 ng/L. Im Rohabwasser konnten an<br />

allen 3 Versuchstagen Butylzinn- Verbindungen nachgewiesen werden. Diese betrugen im Mittel<br />

(Angabe als Ionen): 199 ng/L Monobutylzinn (MBT), 164 ng/L Dibutylzinn (DBT) und 173 ng/L<br />

TBT (total: 536 ng/L), was eine tägliche Totalfracht von mehr als 80 g ergibt. Generell waren rund<br />

90% der nachgewiesenen Butylzinn-Verbindungen an die Partikeln des Abwassers gebunden. Im<br />

Vorklärbecken wurden bis zu 70% dieser Verbindungen durch Sedimentation der Feststoffe eliminiert<br />

(Abb. 3.5). Damit werden die Organozinn-Verbindungen über die Adsorption an den Klärschlamm<br />

zum grössten Teil aus dem Abwasser entfernt. Im Frischschlamm fanden sich auch mindestens 55 %<br />

der Eingangsmengen. Von der im Abwasser verbliebenen totalen Menge wurde nur ein geringer Teil<br />

im Belebtschlammbecken eliminiert. Analytisch gut nachweisbar ist am 22. Februar eine Abnahme<br />

des TBT und die Erhöhung des DBT, was einen partiellen Abbau des TBT zu DBT zeigt. Die mittlere<br />

TBT-Abnahme an beiden Tagen lag zwischen 20-30%. Im Auslauf des Nachklärbeckens fanden sich<br />

noch im Mittel 36 ng/L MBT, 31 ng/L DBT und 18 ng/L TBT, was eine tägliche Fracht von rund<br />

13 g ergibt. Der im Werdhölzli vor dem Abfluss in die Limmat eingeschaltete Filter vermochte aber<br />

noch bedeutende Anteile von Organozinn zu adsorbieren, so dass in den Fluss noch 6 ng/L MBT, 4<br />

ng/L DBT und 4 ng/L TBT gelangten (Abb. 3.6).<br />

Organozinn im Abwasser (22. 2. 1988)<br />

MBT<br />

DBT<br />

TBT<br />

Abb. 3.5<br />

Konzentrationen von Monobutylzinn (MBT), Dibutylzinn<br />

(DBT) und Tributylzinn (TBT) im Einlauf (EINL), nach dem<br />

Vorklärbecken (AVKB), nach dem Nachklärbecken (ANKB)<br />

und im Auslauf (AUSL) am Versuchstag (22. 2. 1988).


t<br />

3 -7<br />

Massenflüsse des totalen Organozinns<br />

t= gelöst<br />

adsorblert<br />

Rücklaufschlamm 8<br />

? anaerober<br />

Abbau ?<br />

84 g/d = 100%<br />

Abb. 3.6<br />

Mittelwerte der Massenflüsse an totalem Organozinn in der Kläranlage Werdhölzli, unterteilt in<br />

gelösten und adsorbierten Anteil. VB, Vorklärbecken; BS, Belebtschlammbecken; NB,<br />

Nachklärbecken; FT, Faulturm.<br />

Im Faulschlamm (Aufenthaltszeit im Faulturm 30-40 Tage) fanden sich noch substantielle Mengen an<br />

Organozinn (Abb. 3.7). Die Mittelwerte pro kg Trockengewicht betrugen: 0.6 mg/kg MBT, 1.2<br />

mg/kg DBT und 1.5 mg/kg TBT. In einer Probe wurden auch Phenylzinn-Verbindungen identifiziert.<br />

Das hochtoxische TBT und TPT wird damit anaerob nur wenig abgebaut. Werden diese Werte als<br />

Richtgrösse genommen, liegt die in der Schweiz jährlich etwa anfallende Menge an Organozinn im<br />

Klärschlamm in der Grössenordnung von über 1000 kg. Als Quellen <strong>für</strong> MBT und DBT kommen<br />

hauptsächlich das Herauslösen aus PVC, die Verwendung als Katalysatoren <strong>für</strong> chemische Prozesse<br />

sowie als Stabilisatoren in Kunststoffen in Betracht. TBT und TPT werden als Biozide im<br />

Pflanzenschutz, im Materialschutz (Textilien, Leder, Papier, Steinzeug), in Kühlwasserkreisläufen, in<br />

Holzschutzmitteln und auch in Desinfektionsmitteln verwendet.<br />

D<br />

MBT<br />

OBT<br />

TBT<br />

T.<br />

Tripropyltin 5 Monophenyltin<br />

6 Diphenyltin<br />

7 Triphenyltin<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

Abb. 3.7<br />

GC-FPD Chromatogramm eines Klärschlammes. MBT, Monobutylzinn; DBT, Dibutylzinn;<br />

TBT Tributylzinn mit Koelution (T+). Tripropylzinn wurde als interner Standard<br />

verwendet.<br />

t (min)


3-8<br />

Studien an Einzelorganismen mit TBT-kontaminiertem Wasser zeigen, dass die im Rohabwasser<br />

ermittelten Konzentrationen an TBT akut toxisch sind <strong>für</strong> empfindlichste bisher untersuchte Algen<br />

und <strong>für</strong> Muschellarven. Die Toxizität bei langzeitiger Exposition hingegen erstreckt sich auch auf die<br />

empfindlichsten Zooplankter und adulte Muscheln. Schon sehr tiefe Konzentrationen im Bereiche von<br />

1-10 ng/L wirken chronisch toxisch auf Meeresschnecken und Muscheln. Ueber die Toxizität von<br />

DBT und MBT ist nur wenig bekannt. Sie ist aber tiefer als jene von TBT und TPT.<br />

Oekotoxikologisch von Bedeutung ist auch die Kontamination des Klärschlammes, da er, als Dünger<br />

in der Landwirschaft verwendet, zur Belastung des Bodens beitragen könnte. Denn die Organozinn-<br />

Verbindungen des Abwassers werden fast vollständig an den Klärschlamm gebunden und sind in der<br />

Umwelt relativ langlebig. TBT wird im Boden erst nach 15-20 Wochen mikrobiell zu DBT abgebaut.<br />

Vollständige Mineralisierung dauert entsprechend länger. Zudem werden TBT und TPT über die<br />

Nahrungskette akkumuliert. Nach einer Laborstudie verteilt sich TBT aus kontaminiertem Boden auf<br />

die Bodenlebewesen. Ueber die toxischen Auswirkungen auf Bodenorganismen ist aber nur sehr<br />

wenig bekannt. Doch lässt sich aus der hohen Giftigkeit von TBT und TPT <strong>für</strong> Wasserorganismen<br />

vermuten, dass diese auch im Boden nicht unbedenklich sind, da vor allem Algen äusserst<br />

empfindlich reagieren. Zudem dienen Organozinn-Verbindungen (z.B. TPT) gerade in der<br />

Landwirtschaft zur Bekämpfung von Milben, Insekten und Pilzen.<br />

(K. Fent, R. Fassbind, H. Siegrist)<br />

Blähschlamm: Untersuchungen auf der Kläranlage Gossau SG<br />

In Zusammenarbeit mit dem BUWAL und 15 Kantonen aus der Ost- und Zentralschweiz sowie dem<br />

Fürstentum Lichtenstein untersucht die EAWAG Ursachen und Möglichkeiten zur Bekämpfung von<br />

Blähschlamm in Belebungsanlagen. Ein erstes Teilprojekt auf der Kläranlage Gossau SG ist<br />

unterdessen abgeschlossen.<br />

Abb. 3.8<br />

Mikroskopische Aufnahme einer<br />

Belebtschlammflocke, die stark mit<br />

Fadenorganismen durchwachsen ist<br />

(Phasenkontrast Mikroskop, 40x,<br />

Organismen der Typen 0961 und<br />

1863).<br />

Blähschlamm wird verursacht durch massenhaftes Auftreten von fadenartigen Bakterien (Abb. 3.8)<br />

und führt z.B. in Gossau zu erhöhten Verlusten von suspendierten Stoffen im Ablauf<br />

(durchschnittlich 57 mg/1 statt der erlaubten 20 mg/1). Die Entwicklung dieser Bakterien kann durch<br />

eine geeignete Gestaltung des Belebungsbeckens vermindert werden. In Gossau wurden zwei<br />

Pilotanlagen mit unterschiedlichem Belebungsbecken paralell zur grossen Anlage betrieben. Während<br />

in der einen Pilotanlage mit volldurchmischtem Belebungsbecken und in der grosstechnischen Anlage<br />

vergleichbare Absetzeigenschaften resultierten, konnte in der Anlage mit verbessertem<br />

Belebungsbecken stabil ein tieferer Schlammvolumenindex (SVI) eingehalten werden (Abb. 3.9).


3-9<br />

Schlammvolumen— Indices<br />

0 7 14 21 28 35 42 49 56 63 70 77<br />

Sept./Okt./Nov. 1988 (Tage)<br />

+ Kläranlage x Rührkessel q SBR<br />

Abb. 3.9<br />

Vergleich der Schlammvolumenindices in der technischen Anlage Gossau, in einer<br />

Pilotanlage, die den Betrieb der technischen Anlage simuliert (Rührkessel) und in<br />

einer Pilotanlage mit verbessertem Belebungsbecken (SBR, 'längsdurchströmt').<br />

Dieses und ähnliche weitere Projekte sollen dazu führen, Hinweise auf eine bessere Gestaltung von<br />

Belebungsbecken zu erarbeiten. Die Resultate sollen mithelfen, bestehende und neue Anlagen im Betrieb<br />

zu optimieren.<br />

(Jürg Kappeler, Willi Gujer)<br />

Anaerob-Filtration zur Vorbehandlung organisch stark belasteter Abwässer<br />

Anaerobe biologische Festbettreaktoren, oft als Anaerob-Filter bezeichnet, eignen sich besonders zur<br />

Behandlung von Abwässern, die mit abbaubaren organischen Substanzen stark belastet sind (> ca.<br />

5000 mg CSB/1). Die hohen Stoffumsatzgeschwindigkeiten erlauben, in relativ kleinen Reaktoren den<br />

notwendigen Abbau der organischen Stoffe zu vollziehen und zusätzlich verwertbare Energie aus dem<br />

anfallenden Biogas zu gewinnen. Am Beispiel eines zuckerhaltigen Abwassers aus der Lebensmittelverarbeitung<br />

wurden anhand von Pilotversuchen mit einem Anaerob-Filter von 7001 Inhalt und einer<br />

Beschickung von 6 bis 35 1/h die möglichen Belastungs- und Abbauverhältnisse, die Nährstofferfordernisse<br />

der anaeroben Biomasse, die Biogasproduktion, die Schlammproduktion und das Verhalten<br />

der Biomassenaktivität bei Betriebsunterbrüchen geprüft. Abb. 3.10 zeigt eine Ansicht der Pilotanlage<br />

auf dem Fabrikareal.<br />

84


O<br />

w<br />

(J)<br />

6<br />

C<br />

N<br />

ô<br />

od<br />

0/O<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

30<br />

2<br />

101<br />

3<br />

2<br />

10°<br />

7<br />

5<br />

É 3<br />

Û<br />

20<br />

2<br />

10-0<br />

I I 1<br />

I 1 I<br />

Totale CSB-<br />

3j<br />

-<br />

Belastung - N ; :' ^ ^A<br />

N _ / N /<br />

At§ °+d 1 â<br />

/ / p<br />

/ /^, ; J G<br />

N<br />

-,<br />

/.<br />

//<br />

.<br />

Abb. 3.10<br />

Ansicht der Pilotanlage zur<br />

Anaerob-Filtration eines organisch<br />

stark belasteten Abwassers.<br />

Aus den Untersuchungen geht hervor, dass die Anaerob-Filtration ein sehr effizientes Verfahren zur<br />

Teilreinigung (70-90% CSB-Elimination) darstellt, wenn es darum geht, ein Abwasser vor der Einleitung<br />

in eine öffentliche Kanalisation am Ort des Anfalls vorzubehandeln.<br />

0 5 100 150 200 250<br />

Tage<br />

Biogasproduktion<br />

Schlammproduktion<br />

Ablauf CSB gelöst<br />

Abb. 3.11<br />

Verlauf des Umsatzes der organischen Stoffe eines zuckerhaltigen Abwassers<br />

in Biogas, Schlamm und Rest-Substanzen und Elimination des chemischen<br />

Sauerstoffbedarfs (CSB) in einem Anaerob-Filter. Auffallend ist der problemlose<br />

Neustart ohne Leistungseinbusse nach längerem Betriebsunterbruch.<br />

Abb. 3.11 zeigt die während verschiedenen Versuchsphasen gemessene organische Belastung und die<br />

im Anaerob-Filter erzielte Umwandlung in Biogas, Biomasse und Rest-organische Substanz. Profilanalysen<br />

entlang der Reaktorhöhe haben offenbart, dass der grösste Teil der Abbautätigkeit bereits<br />

nach den untersten 30 cm des Anaerob-Filters abgeschlossen ist, was unter Beachtung der erforderlichen<br />

Nährstoffe und bei genügender Pufferung des Abwassers auf eine noch mögliche Leistungssteigerung<br />

des Verfahrens schliesssen lässt. Die Optimierung der Füllkörpereigenschaften und der<br />

Biomassenakkumulation und -verteilung im Festbett sind Möglichkeiten, die Wirtschaftlichkeit der<br />

Anaerob-Filtration weiter zu erhöhen.<br />

(M.Boller, J.Eugster, S.Zehnder)


3-11<br />

Anaerober Toluolabbau durch eine bakterielle Reinkultur<br />

In Laboratoriums-Grundwasserkolonnen konnten wir zeigen, dass mehrere aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

auch in Abwesenheit von molekularem Sauerstoff mikrobiell abbaubar sind. Toluol, das<br />

als Modellverbindung diente, wurde in diesen Kolonnen vollständig mineralisiert und Nitrat wurde<br />

reduziert (siehe Jahresbericht 1987). Kürzlich ist es nun gelungen, aus diesen Grundwasserkolonnen<br />

ein Bakterium zu isolieren und den anaeroben Toluolabbau auch in bakteriellen Reinkulturen<br />

nachzuweisen. Dieses Bakterium (Stamm T genannt, Abb. 3.12) ist polar begeisselt und beweglich,<br />

gram-negativ, fakultativ denitrifizierend und neigt zur Bildung von Zellverbänden. Es gehört zur<br />

Gattung der Pseudomonaden, einer bekannten A rt liess es sich aber bisher nicht zuordnen.<br />

Abb. 3.12<br />

Einzelzelle und Zellverband einer mikrobiellen Reinkultur (Stamm T), die unter denitrifizierenden<br />

Bedingungen Toluol abbaut (Strichlänge = 51.1m).<br />

(Foto: D aniel Studer, Servicelabor Elektronenmikroskopie ETHZ)<br />

Mit Hilfe von 14C-markiertem Toluol wurde bewiesen, dass Stamm T Toluol innerhalb weniger Tage<br />

vollständig zu CO2 (>70%) und Biomasse umsetzt. Kontrollversuche ergaben, dass Stamm T Toluol<br />

auch bei einem sehr niedrigen Redoxpotential in Gegenwart von Eisensulfid mineralisiert. Es kann<br />

daher mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass molekularer Sauerstoff am Abbau beteiligt ist.<br />

Nitrat, Nitrit und Distickstoffmonoxid (N2O) dienen als Oxidationsmittel <strong>für</strong> den anaeroben Toluolabbau<br />

durch Stamm T, wobei allerdings hohe Nitritkonzentrationen (>5 mM) das Wachstum von<br />

Stamm T stark hemmen und Nitrit erst nach einer mehrtägigen Adaptionsphase verwertet wird. Bemerkenswert<br />

ist, dass das biochemische Verhalten der Reinkulturen von Stamm T weitgehend mit den<br />

Charakteristika der Grundwassersäulen übereinstimmt. Es darf somit angenommen werden, dass<br />

Stamm T <strong>für</strong> die mikrobielle Population in der Säule repräsentativ ist.<br />

In der Literatur finden sich vereinzelte Hinweise über den anaeroben mikrobiellen Abbau von aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffen in Deponien, Grundwasserleitern und Klärschlämmen. Die Rahmenbedingungen<br />

und die Biochemie dieses Abbaus sind aber bisher weitgehend unbekannt. Der anaerobe<br />

Toluolabbau durch Stamm T soll nun als Modellsystem dienen und erlauben, den Abbauweg und die<br />

am Abbau beteiligten Enzyme zu charakterisieren. Erste Experimente ergaben, dass Stamm T neben<br />

Toluol auch mehrere andere aromatische Verbindungen (z.B. Benzaldehyd, Benzoesäure, para-


3-12<br />

Cresol, para-Hydroxybenzoesäure) unter denitrifizierenden Bedingungen abbaut und es wird nun<br />

abgeklärt, ob einzelne dieser Verbindungen beim anaeroben Toluolabbau als Zwischenprodukte<br />

auftreten.<br />

(J. Zeyer, J. Dolfing, Petra Eicher und R. Schwarzenbach)<br />

Anaerober Abbau von Kalkseife<br />

Der Nutzeffekt natürlicher Seifen wird durch deren Reaktion mit den Calcium-Ionen des Wassers in<br />

technischer und oekologischer Hinsicht erheblich beeinträchtigt. Die hierbei ausflockenden<br />

unlöslichen Kalkseifen bedingen nicht nur einen namhaften Verlust waschaktiver Substanz sondern<br />

stellten auch die biologische Abbaubarkeit dieser Produkte in Frage. Der aerobe Abbau des<br />

Calciumstearats, einer typischen langkettigen Kalkseifen-Verbindung, konnte jedoch von uns<br />

nachgewiesen werden und wurde im Jahresbericht 1987 beschrieben. Da ein bedeutender Anteil<br />

dieser Flocken zusammen mit dem Vorklärschlamm in die Faultürme unserer Kläranlagen gelangt,<br />

war es wichtig, die Abbaubarkeit auch unter den dort herrschenden anaeroben Bedingungen zu<br />

untersuchen. Wir erinnern in diesem Zusammenhang daran, dass z.B. die nach amtlicher<br />

Messmethodik scheinbar gut abbaubaren "linearen Alkyl-Benzolsulfonate: LAS" in erschreckend<br />

hohen Konzentrationen (5-15 mg LAS / kg Schlamm) im ausgefaultem Klärschlamm nachgewiesen<br />

wurden, da sie offensichtlich anaerob nicht degradierbar waren.<br />

Der Versuch in einem Labor-Bioreaktor, der mit Faulwasser beimpft und zur Erzielung anoxischer<br />

Verhältnisse mit Stickstoff begast wurde, zeigte, dass die vorgelegten 50 mg Calciumstearat pro Liter<br />

innerhalb von 33 Tagen zu 90%, d.h. praktisch maximal, abgebaut wurden (s.Abb. 3.13). Die relativ<br />

lange Abbauzeit von gut 30 Tagen ist mit der versuchstechnisch bedingten sehr dünnen<br />

Biomassekonzentration in unserem Ansatz zu erklären. Im praktischen Betieb der Faultürme mit ihren<br />

hohen Schlammkonzentrationen stellt die Abbauzeit sicherlich keinen begrenzenden Faktor dar.<br />

(K1.Mechsner)<br />

Abb. 3.13<br />

Anaerober Abbau von Calciumstearat<br />

Als Mass dienen die durch Abbauvorgänge<br />

freigesetzten "Calcium"-Ionen sowie gelöste<br />

und anschliessend eliminierte organische Zwischenprodukte:<br />

"DOC". T = 25° C, Anfangskonz.:<br />

50 mg/1 Calciumstearat, entsprechend<br />

35,6 mg/1 DOC resp. 3.3 mg/1 Calcium.<br />

0 I I ï<br />

0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40<br />

Tage<br />

Charakterisierung des Abbaus von Nitrilotriacetat durch eine denitrifizierende<br />

Reinkultur<br />

Seit der Einführung von Nitrilotriacetat(NTA) als Komplexbildner in Waschmitteln ist nicht nur der<br />

aerobe Abbau dieser Polycarbonsäure in Belebtschlammbecken von Kläranlagen und in Vorflutem<br />

von Interesse, sondern auch ihre Mineralisierung in anaeroben Kompartimenten von Flüssen und<br />

Seen.


3-13<br />

Das in unserem Labor isolierte Gram-negative, denitrifizierende Stäbchen-Bakterium, B42, ist fähig<br />

NTA als einzige Kohlenstoff-, Stickstoff- und Energiequelle sowohl unter aeroben als auch unter<br />

sauerstofffreinen Bedingungen zu Biomasse, Ammonium und Kohlendioxid abzubauen.<br />

Im Unterschied zu den bereits untersuchten, obligat aeroben Bakterienstämmen (Dissertation<br />

R.Schneider, EAWAG) besitzt die fakultativ anaerobe Reinkultur, B42, keine Monooxygenase zur<br />

Katalyse der aeroben NTA-Spaltung. Trotzdem ist in B42 <strong>für</strong> den aeroben Abbau ein 02-abhängiges<br />

Enzym vorhanden, wahrscheinlich eine Oxidase, deren Aktivität aber im Gegensatz zu<br />

Monooxygenasen nicht von NADH abhängig ist (J.Kemmler, nicht publizierte Resultate). Unter<br />

anaeroben Bedingungen muss deshalb ein Enzym aktiv sein, welches NTA ohne Einbau von<br />

molekularem Sauerstoff zu spalten vermag.<br />

Als erster Schritt kommt die Abspaltung einer Carboxylgruppe mittels einer Decarboxylase oder die<br />

Abspaltung einer Acetylgruppe mittels einer Dehydrogenase in Frage.<br />

CH2-COOH<br />

H-+N-- CH2-COOH<br />

CH2-COOH<br />

DC<br />

CH2-COOH<br />

H-+N- CH2-COOH + CO2<br />

CH3<br />

DH = Dehydrogenase<br />

DC = Decarboxylase<br />

H20 CH2-COOH<br />

\- l > H-+N- CH2-COOH + HCO-COOH<br />

DH e- H<br />

Im zellfreien Extrakt wurde die Aktivität des anaeroben NTA-abbauenden Enzyms in Anwesenheit<br />

von zwei Elektronenakzeptoren, Phenazinmethosulfonat(PMS) und Nitrat beobachtet. PMS diente als<br />

primärer Elektronenakzeptor, welcher die Elektronen von NTA auf Nitrat überführte. Nitrat wurde in<br />

der Folge zu Nitrit reduziert.<br />

NTA<br />

H20 DH<br />

DH = Dehydrogenase<br />

PMSox . PMSred.<br />

NO2- NO3-<br />

IDA + (Glyoxylat)<br />

Als erstes Spaltungsprodukt von NTA wurde Imminodiacetat(IDA) festgestellt, was auf die Katalyse<br />

durch eine Dehydrogenase schliessen lässt. Das durch diesen Vorgang ebenfalls entstandene<br />

Glyoxylat wurde noch nicht nachgewiesen. Da IDA im gleichen Assay nicht weiteroxidiert wurde,<br />

konnte gezeigt werden, dass pro Mol NTA ein Mol IDA gebildet wurde.


3-14<br />

Die Enzymaktivität war nach Abzentrifugieren der Membranpartikel im Ueberstand gleich hoch wie<br />

zuvor im gesamten Zellextrakt. In der Membranfraktion alleine konnte keine Aktivität festgestellt<br />

werden. Falls in vivo die Elektronen von NTA über die Atmungskette der Plasmamembran auf Nitrat<br />

übertragen werden, wäre dieses System in vitro nicht mehr funktionsfähig und PMS wäre somit der<br />

Ersatz zur Elektronenübertragung. Natürliche und synthetische Elektronenakzeptoren wie NAD,<br />

NADP, Pyrroloquinonquinolin(PQQ) und Dichlorphenolindophenol(DCPIP) konnten PMS nicht<br />

ersetzen noch steigerten sie die Enzymaktivität in Anwesenheit von PMS.<br />

Für die anaerob NTA-spaltende Dehydrogenase war im zellfreien Extrakt die Affinität <strong>für</strong> NTA<br />

27.5 mg NTA/1 und die maximale Umsatzgeschwindigkeit 9.718 mg NTA/1 min (g Protein). Da die<br />

(KM)Induktion der NTA-abbauenden Dehydrogenase ebenfalls in auf Pepton-Medium wachsenden<br />

Zellen erfolgte, nicht aber auf Glucose oder Acetat als C-Quelle und Ammonium oder Nitrat als<br />

Stickstoffquelle, kann angenommen werden, dass dieses Enzym nicht NTA spezifisch ist, sondern<br />

auch andere Amine abzubauen vermag.<br />

In weiteren Versuchen soll die anaearob NTA-spaltende Dehydrogenase gereinigt und charakterisiert<br />

werden.<br />

(Ursula Wanner, Judith Kennnler, Thomas Egli)<br />

Versuche zur Bestimmung der maximalen Reinigungskapazität der Kläranlage<br />

Werdhölzli im ein- und zweistufigen Betrieb<br />

Im Auftrag des Tiefbauamtes der Stadt Zürich wurden unter der Leitung der EAWAG in den Monaten<br />

Februar und März 1988 Versuche auf der ARA Werdhölzli durchgeführt. Die Untersuchungen hatten<br />

zum Zweck, die Frage abzuklären, wieweit das heute realisierte Konzept des teilzweistufigen Betriebs<br />

mit der alten Belebtschlammanlage als Teilstufe aufrechterhalten werden soll oder ob die heutige<br />

Hauptstufe eine genügende Reinigungskapazität aufweist, so dass auf die Teilstufe verzichtet werden<br />

kann.<br />

Die zweistrassige ARA Werdhölzli wurde im Hinblick auf die Versuche auf der Strasse Süd einstufig<br />

und parallel auf der Strasse Nord teilzweistufig betrieben. Die umfangreichen Untersuchungen<br />

einschliesslich die Analyse sämtlicher Zu- , Ab- und Rückläufe über 9 aufeinanderfolgende Tage und<br />

die Beobachtung zweier Tagesganglinien dienten zur Beurteilung der gegenwärtigen Betriebs- und<br />

Leistungsverhältnisse und zur Abschätzung der Reinigungsleistung respektive des Auslastungsgrades<br />

unter ausgewählten Dimensionierungsbedingungen mit Hilfe moderner Methoden der<br />

Rechensimulation.<br />

Nachfolgend sind die Tagesganglinienuntersuchungen in der Hauptstufe Süd dargestellt (Fig. 3.14).<br />

Die ersten 24 Stunden stellen einen Wochentag dar, an dem eine 30 % höhere Stickstofffracht als die<br />

mittlere Fracht der vorangegangenen Tage gemessen wurde (Rückführung der Rückläufe aus der<br />

Schlammbehandlung während den Abend- und Nachtstunden). Bei den nachfolgenden 18 Stunden<br />

wurde die Anlage zwischen 8 und 12 Uhr morgens bewusst mit Ammonium aus den Rückläufen der<br />

Schlammbehandlung überlastet, um die maximale Nitrifikationsleistung der Hauptstufe zu erfassen<br />

und eine Fehlmanipulation der Rückläufe zu illustrieren.<br />

Unter Annahme einer Schlammkonzentration von 3.5 kg TS/m3 in den Hauptstufen, einer gezielten<br />

Rückführung der Rückläufe aus der Schlammbehandlung und einer gleichmässigen Abwasserverteilung<br />

auf beide Strassen können folgende Aussagen gemacht werden:<br />

Ohne Teilstufe und unter Beibehaltung des Denitrifikationsteiles ist bei einem Schlammalter von<br />

10 Tagen im Winterbetrieb die ARA Werdhölzli voll ausgelastet.<br />

Beim Betrieb der Teilstufe ergibt sich eine Kapazitätsreserve von ca. 25%.<br />

(H.Siegrist, J.Eugster, S.Zehnder und M.Boller)


0 6<br />

12<br />

Simulation<br />

D en itri f i ka tionsteil<br />

Beckenende<br />

18<br />

—Simulation<br />

o Totale 02–Zehrung<br />

+ Heterotrophe 02–Zehr<br />

o 0<br />

o 0<br />

o<br />

o<br />

24 30 36<br />

3-15<br />

42 48<br />

6 36 42 48<br />

34 Entsorgung<br />

Abb. 3.14A:<br />

Zulaufkonzentration des totalen Kjeldahl-Stickstoffs<br />

und Verlauf der<br />

gemessenen und berechneten Ammoniumkonzentrationen<br />

im Denitrifikationsteil<br />

(Beckenbeginn) und am<br />

Beckenende der 89 m langen Belebungsbecken<br />

(oben).<br />

Abb. 3.14B:<br />

Verlauf der totalen und heterotrophen<br />

Sauerstoffzehrung in Beckenmitte<br />

(unten). Aus der Differenz der totalen<br />

und heterotrophen Sauerstoffzehrung<br />

berechnet sich die Sauerstoffzehrung<br />

der Nitrifikanten.<br />

Der Wasserhaushalt und seine Bedeutung <strong>für</strong> ausgewählte Stoffflüsse in einer<br />

Region<br />

Im Rahmen des Projektes RESUB (vgl. S. 2-12) wurde der Wasserhaushalt im Unteren Bünztal<br />

untersucht. Ziel dieser Studie ist die Beurteilung der Möglichkeiten zur Beeinflussung regionaler<br />

Stoffflüsse im Hinblick auf die langfristige Reinhaltung von Wasser und Boden. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, wurden die wichtigsten Wasserflüsse und einige via Wasser transportierte Stoffe in der<br />

Region untersucht. Einerseits wurden die während eines Jahres durch die Region fliessenden<br />

Wassermengen (Niederschläge, Verdunstung, Zu- und Abflüsse von Oberflächengewässern,<br />

Grundwasser, Trinkwasser und Abwasser) gemessen bzw. abgeschätzt und eine Wasserbilanz der<br />

Region berechnet. Andererseits konnten anhand der Analyse von parallel dazu erhobenen Wasserproben<br />

Stoffbilanzen <strong>für</strong> ausgewählte Elemente erstellt werden.<br />

Die Resultate zeigen (Abb. 3.15), dass durch die Netto-Niederschläge die Wasserfracht der Bünz auf<br />

dem Weg durch die Region verdoppelt wird. Dies bedeutet, dass die Oberflächengewässer in dieser<br />

Region nur ein geringes Verdünnungspotential <strong>für</strong> anthropogene Einleitungen darstellen.


3-16<br />

Abb. 3.15<br />

Wasserbilanz Unteres Bünztal, Nov. 86 bis Okt. 87 (mittlere Jahresflüsse in Liter/Sekunde)<br />

Die Wasserqualität der Bünz wird bestimmt durch das importierte Bünzwasser, den durch die Bodenbewirtschaftung<br />

geprägten Gebietsabfluss, und durch die geklärten Abwässer der Region. Der Zufluss<br />

von geklärten Abwässern zur Bünz beträgt rund 25 % des totalen Gebietsabflusses im Bünztal.<br />

In stofflicher Hinsicht ist der Beitrag der Kläranlagen zur Fracht in der Bünz <strong>für</strong> mehrere Elemente<br />

jedoch wesentlich grösser: Die Mengen an Stickstoff, Chlorid und Zink, die mit den geklärten Abwässern<br />

jährlich in die Bünz gelangen, verdoppeln die Elementfrachten, die mit der Bünz in die<br />

Region eingeführt werden. Die Frachten an Phosphat und Sulfat im Abwasser betragen ca.50 - 60 %<br />

des Importes durch die Bünz.<br />

Die Einleitung von geklärtem Abwasser ist nicht <strong>für</strong> alle Stoffe die wichtigste Quelle in der Bünz:<br />

Beispielsweise ist <strong>für</strong> Blei der Beitrag des Oberflächenabflusses grösser als derjenige der Kläranlagen.<br />

Die durchgeführten Stoffflussstudien bilden somit eine wichtige Grundlage <strong>für</strong> die Beurteilung<br />

von Massnahmen zur Reinhaltung der Gewässer.<br />

(G.Henseler, R.Scheidegger, P.H.Brunner)<br />

Chemische Reaktionen von KVA-Schlacken mit Wasser<br />

Schlacken aus Kehrichtverbrennungsanlagen, die in Deponien abgelagert werden, können mit<br />

Niederschlagswasser und den im resultieren den Sickerwasser neu entstehenden Substanzen auf<br />

vielfältige Art reagieren. Kenntnisse über Art und Geschwindigkeit dieser Reaktionen sind notwendig,<br />

um<br />

a) Testmethoden zu entwickeln, mit denen das kurz - und lang- fristige Verhalten von Schlackendeponien<br />

beurteilt werden kann,<br />

b) Vorbehandlungsverfahren (z.B. Waschprozesse, thermische Verfahren) richtig auszulegen.


A<br />

I(<br />

a<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Auslaugversuche<br />

mit trockenen Schlacken<br />

0 75 10 225<br />

Zeit h<br />

Hydroxid<br />

Aluminat<br />

Ionenbilanz der Auslougversuche mit<br />

trockenen Schlacken nach 412 h<br />

300 35 40<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent (100 7 = 28 mVal/1)<br />

i<br />

3-17<br />

Laborexperimente im Batchverfahren zeigen, dass drei Hauptkomponenten die chemischen Reaktionen<br />

von Schlacke bestimmen, nämlich Calciumoxid, Aluminiumoxide, resp. -hydroxide und Wasser.<br />

Schlacke, die in der KVA nicht durch ein Wasserbad läuft, also eine trockene Schlacke, zeigt ein<br />

Eluat, das in den ersten 10 Tagen durch den Elektrolyten Calciumhydroxid bestimmt ist (Abb.3.16).<br />

Eine feuchte Schlacke aus dem Wasserbad (Aufenthaltszeit 0.5 bis 1 Std) hat einen Wassergehalt von<br />

ca. 20 % und hatte vor der weiteren Reaktion mit Wasser eine Lagerzeit von einigen Monaten. Die<br />

Eluate dieser Schlacke zeigen eine gewichtige Aluminat-Konzentration (Abb. 3.17) und im Vergleich<br />

zur trockenen Schlacke einen tieferen pH-Wert. Das in der feuchten Schlacke gebildete Aluminiumhydroxid<br />

ist eine quantitativ wichtige Säure, welches die aus dem schnell hydrolysierten Calciumoxid<br />

ent standenen Hydroxidionen in einer wesentlich langsameren Reaktion wieder zurücktitriert.<br />

Abb. 3.16<br />

Oben: Entwicklung der Konzentrationen (in<br />

mmol/1) der wichtigsten Ionen im Eluat aus<br />

trockenen Schlacken mit der Zeit.<br />

Unten: Ionenbilanz (in mVa1/1) eines Eluates<br />

aus trockenen Schlacken nach 412 Stunden.<br />

(OH: 290 mg (pH = 12.2); C1:160 mg/1;<br />

Al: 4 mg/1: Ca: 470 mg/1; Na: 86 mg/1;<br />

K: 38 mg/1)<br />

E<br />

2<br />

9<br />

6<br />

0<br />

/ Hydroxid<br />

^Aluminat<br />

Auslougversuche<br />

mit feuchten Schlocken<br />

Calcium<br />

75 10 225 3lt0 35 4 5 0<br />

Zeit h<br />

A 11111111<br />

K<br />

lonenbilonz der Auslougversuche mit<br />

feuchten Schlacken nach 415 h<br />

Cl Al(OH)4 Diverse<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent (100 7, = 14 mVal/I)<br />

Abb. 3.17<br />

Oben: Entwicklung der Konzentrationen (in<br />

mmol/1) der wichtigsten Ionen im Eluat aus<br />

feuchten Schlacken mit der Zeit.<br />

Unten: Ionenbilanz (in mVal/1) eines Eluates<br />

aus feuchten Schlacken nach 415 Stunden.<br />

(OH: 74 mg/1 (pH: 11.7); Cl: 110 mg/1;<br />

Al: 110 mg/1; Ca: 210 mg/1; Na: 64 mg/1;<br />

K: 27 mg/1)<br />

Für die Entwicklung einer Testmethodik und/oder eines Behandlungsverfahrens ist deshalb generell<br />

zu beachten, welche Vorgeschichte Verbrennungsrückstände haben, auch wenn, wie im Falle der<br />

trockenen und der feuchten Schlacke, die chemische Zusammensetzung mit Ausnahme des<br />

MMM<br />

BRR


3-18<br />

Wassergehaltes praktisch identisch ist. Zudem ist zu beachten, dass Waschprozesse, welche mit<br />

Reaktionszeiten von einigen Stunden bis Tagen arbeiten, wichtige Reaktionen nicht erfassen, welche<br />

in der Deponie noch von Bedeutung sein werden.<br />

(P. Baccini, D. Stämpfli)<br />

Messung und Bedeutung der Abfallflüsse <strong>für</strong> den Stoffhaushalt einer Region<br />

Als Teil der Studie RESUB (vgl. S. 2-12) wird die Frage untersucht, welche Abfälle, Behandlungsprozesse<br />

und Endlager wichtig sind <strong>für</strong> die Steuerung von Stoffflüssen in einer typischen Region im<br />

schweizerischen Mittelland. Dazu werden Informationen bei Gemeinden, Industrieunternehmungen<br />

und Gewerbebetrieben beschafft und zusammen mit Daten, die von der EAWAG im Rahmen von<br />

Stoffflussuntersuchungen an Abfallbehandlungsanlagen erhoben wurden, ausgewertet.<br />

Die wichtigsten Prozesse, welche mit Abfällen in der untersuchten Region durchgeführt werden, sind<br />

die jährliche Herstellung von ca. 150'000 t Baustahl aus Schrott, die Auftrennen von ca. 120'000 t<br />

Altautos in einem Shredderwerk zu 100'000 t Schrott und 20'000 t weiter zu verarbeitende<br />

Rückständen, sowie die Aufarbeitung bzw. teilweise Verbrennung von rund 10'000 t verbrauchten<br />

Lösemittel. Die bei den ersten beiden Prozessen anfallenden Rückstände (Schlacke und Filterstaub,<br />

bzw. Rückstände aus Shredderanlagen RESH), die grösstenteils deponiert werden, sind<br />

mengenmässig wesentlich bedeutender als die in der Region anfallenden ca.12'000 t Siedlungsabfälle.<br />

Die weitergehende Behandlung und Ablagerung dieser Produkte besitzt erste Priorität <strong>für</strong> den<br />

langfristigen Schutz von Wasser und Boden in der Region.<br />

Rund ein Fünftel aller durch die Gemeinden entsorgten Siedlungsabfälle werden separat als Grünabfall,<br />

Altglas, Altpapier, Textilien etc. erfasst und behandelt. Die restlichen vier Fünftel werden<br />

ausserhalb der Region in einer KVA verbrannt und anschliessend als Schlacke und Filterstaub<br />

deponiert. Eine Untersuchung der Deponien in der Region ergibt, dass pro 2000 Einwohner<br />

mindestens eine Grube <strong>für</strong> die Ablagerung von Abfällen benutzt wird. Die Menge der auf diesen<br />

Deponien abgelagerten hausmüllähnlichen Abfälle liegt in der gleichen Grössenordnung wie der in der<br />

Kehrichtverbrennung entsorgte Abfall.<br />

Auf Grund der Resultate kann im Hinblick auf die Erfüllung der Zielsetzungen des <strong>Eidg</strong>. Leitbildes<br />

<strong>für</strong> die Abfallwirtschaft abgeschätzt werden: 1. welche Behandlungskapazitäten <strong>für</strong> welche Abfälle in<br />

der Region notwendig sind, 2. welche Anforderungen an die Reststoffe dieser Verfahren gestellt<br />

werden müssen, und 3. welcher Bedarf an Endlager <strong>für</strong> die Reststoffe der Behandlung besteht.<br />

(H.Hämmerli, P.H.Brunner)<br />

Methodische Untersuchungen zur Bestimmung des atmosphärischen Beitrags<br />

zum Stoffhaushalt einer Region<br />

Im Rahmen des Projektes RESUB (vgl. 2-12) wird der Beitrag der atmosphärischen Deposition zum<br />

Stoffhaushalt einer Region untersucht. In einer ersten Phase wurden die methodischen Vorarbeiten<br />

geleistet, um in einer zweiten Phase aufgrund von möglichst wenigen Messungen auf die gesamte<br />

Deposition in der ganzen Region schliessen zu können. Das Ziel dieses ersten Teils bestand darin, die<br />

räumliche und zeitliche Homogenität der untersuchten Region im Hinblick auf die zukünftigen<br />

Messungen zu beurteilen, und darauf aufbauend ein Messprogramm inkl. Messnetz zu erstellen.<br />

Es zeigte sich, dass die 1987 an 10 verschiedenen Stellen während mehreren 14-tägigen Perioden<br />

gemessenen "Total"-Depositionen (= nasse und trocken sedimentierende Niederschläge) von vier<br />

ausgewählten Schwermetallen erheblich voneinander abweichen können (Abb. 3.18). Ueber längere<br />

Zeiträume gleichen sich diese Unterschiede <strong>für</strong> die meisten Standorte und Messparameter aus.<br />

Immerhin fand man noch nach einer halbjährigen Messkampagne signifikante Unterschiede zwischen<br />

dem nässesten und dem trockensten Standort, wie auch zwischen einem stark belasteten Standort und


Variation der Bleideposition während 7 Monaten<br />

Medianwerte aller 10 Standorte mit je 3 Messgeräten<br />

80<br />

N-<br />

12_1_..11..<br />

IL<br />

1_<br />

^_ G_<br />

I I I I I I I l I<br />

CO CO OJ4 O .- N N<br />

O LL^ Oa Ln<br />

fO<br />

M C••1 M M (p (V N ui I<br />

1 I I I 1 I ; I ; I N•<br />

I<br />

tÔ tÔ r-: ti W O) o r<br />

[43 ôm m ui vi •<br />

e- N M O tO r.-.<br />

M 1-N x- N<br />

Messperiode<br />

3-19<br />

den restlichen Messstationen. Die Unterschiede von Messperiode zu Messperiode sind teilweise sehr<br />

gross und wesentlich wichtiger als die Variationen zwischen den Standorten.<br />

Abb. 3.18<br />

70<br />

60 v N<br />

50 rn<br />

40 c<br />

30 x u-<br />

20<br />

a<br />

10<br />

Räumliche Unterschiede in der Bleideposition<br />

Vergleich der Medianwerte über 7 Monate von 10 Standorten<br />

I I I<br />

^_<br />

3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Standort<br />

I.<br />

.<br />

,.<br />

0<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35 É<br />

30 g<br />

Für die Praxis können folgende Schlüsse gezogen werden: Zur Abschätzung des atmosphärischen<br />

Beitrags zum Stofffluss einer Region sollten Messungen während mindestens einem Jahr<br />

durchgeführt werden. Die heute vorhandenen Standardmethoden erlauben es noch nicht, die effektive<br />

Totaldeposition (nass und trocken, Staube, Aerosole und Gase) zu messen. In Bezug auf die<br />

Sammlung von Regen und Sedimentstaub genügt es meistens, wenige einzelne Standorte zu<br />

beproben. Den sogenannten "Ausreissern" (welche nicht a priori durch Kontaminationen von Vögeln<br />

oder im Labor entstanden sein müssen) ist bei der statistischen Auswertung der Messwerte besondere<br />

Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

(Verena Sturzenegger, H.Mönch, P.H.Brunner)<br />

I<br />

25 .E<br />

20 LL<br />

15^<br />

10 ^<br />

5<br />

0


3-20<br />

Regionale Stoffbilanz landwirtschaftlich genutzter Böden <strong>für</strong><br />

ausgewählte Indikatorelemente (P, Cd)<br />

Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogrammes NFP22 "Nutzung des Bodens in der Schweiz"<br />

wurden im Unteren Bünztal (RESUB-Region) die landwirtschaftlichen Stoffflüsse untersucht. Als<br />

Kernstück des Projektes wurden in ausgewählten landwirtschaftlichen Betrieben die Massenflüsse der<br />

einzelnen Güter sowie die Konzentration von Indikatorelementen gemessen. Diese Messungen erlaubten<br />

im Kontakt mit den Betriebsleitern zu erfahren, welche Bemessungsgrundlagen bei der Anwendung<br />

landwirtschaftlicher Hilfsstoffe (Dünger, Futterkomponenten) von Bedeutung sind.<br />

Die resultierenden Elementflüsse wurden in einer Hochrechnung auf die ganze Region erweitert.<br />

Dabei wurde wie folgt vorgegangen: Die Landwirtschaft der RESUB-Region liess sich anhand<br />

statistischer Erhebungen beschreiben (Tabelle). Die Massenflüsse der Importgüter wurden, wo<br />

möglich, direkt erhoben (siehe EAWAG-Jahresbericht 1987, A. Rist) oder aus schweizerischen<br />

Statistiken hochgerechnet. Die systeminternen Flüsse wurden mit einem linearen Gleichungssystem<br />

berechnet, wobei die Parameter des Gleichungssystems der Düngungs- und Fütterungslehre entnommen<br />

und auf den landwirtschaftlichen Betrieben mittels der oben genannten Messungen überprüft<br />

wurden.<br />

Tabelle: Landwirtschaft der RESUB-Region<br />

Pflanzenbau: landw. Nutzfläche (ha) 3390<br />

- Exportgüter: Getreide, Kartoffeln etc 1000<br />

- Futteranbau: Gerste, Hafer, Mais etc. 760<br />

- Wiese (Kunst-, Naturwiese), Weide 1630<br />

Nutztiere in Grossvieheinheiten (GVE) 5180<br />

- Rinder (Milchvieh, Mast) 4090<br />

- Schweine (Aufzucht, Mast) 1090<br />

Daraus lässt sich zum Beispiel der jährliche Phosphorfluss berechnen (Beobachtungsjahr 1987,<br />

Abb. 3.19). Es fällt auf, dass nur etwa die Hälfte des in Dünger, Klärschlamm und Futter eingesetzten<br />

Phosphors in die landwirtschaftlichen Produkte transferiert werden kann. Etwa 10% werden<br />

in die Gewässer verfrachtet, womit rund 45 % im Boden als "Vorrat" verbleiben (Stoffbilanz). Die<br />

resultierende Erhöhung der Gesamtphosphorkonzentration in der Pflugschicht beträgt 2 g/m2. Bei<br />

einem Totalgehalt von 200 bis 300 g/m2 ist dies eine jährliche Erhöhung von höchstens 1%.<br />

Die Hochrechnung der regionalen Cadmiumflüsse zeigt, dass die wichtigsten Quellen heute die Luft<br />

und der Klärschlamm sind, deren Cadmium vorwiegend aus anthropogenen Quellen stammt (Abb.<br />

3.20). Die Düngerbeiträge sind ebenfalls gewichtig. Die Stoffbilanz, dargestellt mit dem Fluss in den<br />

"Vorrat" ist positiv und beträgt umgerechnet rund 0.4 mg/m2. Bei einem Totalgehalt in der<br />

Pflugschicht von ca. 50 mg/m2 entspricht dies einer jährlichen Zunahme von knapp 1%.


Abb. 3.19<br />

Syskrngeoze y<br />

Syslernomm<br />

Emteprod.<br />

29<br />

3-21<br />

Phosphorfluss A in der Landwirtschaft der RESUB —Region<br />

Exoeit<br />

(45%)<br />

l Cadmiumfluss in der Landwirtschaft der RESUB — Region )<br />

Ernteprod. Tierprod.<br />

Exaoit<br />


ZUFLUSS<br />

SCHLAMM<br />

GAS-ZONE<br />

n<br />

n<br />

3-22<br />

Als Sofortmassnahme wurde eine Kommunallatrine mit 24 Kabinen erstellt. Um einerseits den<br />

Wasserverbrauch und andererseits die zu versickernde Wassermenge möglichst gering zu halten,<br />

wurde ein in Schweden speziell <strong>für</strong> die Anwendung in Entwicklungsländer entwickeltes Spülsystem<br />

verwendet, bei dem pro Spülung nur 2-3 Liter Wasser benützt werden. Um eine möglichst gute<br />

Reinigung ohne Verwendung von Energie und Chemikalien und mit möglichst kleiner<br />

Schlammproduktion zu erreichen, wird das sehr konzentrierte Abwasser mittels anaeroben Verfahren<br />

gereinigt und anschliessend versickert. Die Hälfte der Kabinen sind an einen Abwasserfaulraum mit<br />

nachgeschaltetem Anaerobfilter angeschlossen, während bei der anderen Hälfte ein neuartiges<br />

Verfahren angewendet wurde, das vorgängig in Labortests in Stanford (USA) und an der EAWAG<br />

untersucht wurde. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um einen Abwasserfaulraum mit<br />

Tauchwänden die so angeordnet sind, dass ein maximaler Kontakt zwischen dem Abwasser und den<br />

Mikroorganismen im Schlamm stattfindet (s. Abb. 3.21).<br />

-(GASAUSTRITT<br />

FLÜSSIG-<br />

KEIT<br />

AUSFLUSS<br />

Abb. 3.21<br />

Schema des anaeroben<br />

Abwasserfaulraumes mit<br />

vertikalen Schikanen<br />

Die Kommunallatrine ist seit Herbst 1987 in Betrieb und wurde zu Beginn täglich von ca. 3'000 (!)<br />

Leuten benützt und dies, obschon <strong>für</strong> jede Benützung eine Gebühr bezahlt werden muss. Diese<br />

Einnahmen werden zur Bezahlung einer Unerhaltsequippe benützt, die <strong>für</strong> die Reinigung und den<br />

Unterhalt verantwortlich ist. Erfahrungen weltweit haben nämlich gezeigt, dass nur auf diese Weise<br />

eine (theoretische) Chance besteht, eine Gemeinschaftsanlage einigermassen sauber und hygienisch<br />

zu betreiben.<br />

Die bisherigen Erfahrungen in Lomé decken sich leider weitgehend mit denjenigen aus anderen<br />

Entwicklungsländern: Mit dem Bau und Betrieb von Gemeinschaftslatrinen kann das höchst akute<br />

Hygiene-Problem in Entwicklungsländern langfristig nicht gelöst werden, da es praktisch nicht<br />

möglich ist, den ordnungsgemässen Betrieb und Unterhalt zu gewährleisten. Das Problem der<br />

hygienischen Fäkalienentsorgung kann langfristig nur durch den Bau von Individual- bzw. Familieneinrichtungen,<br />

die den örtlichen sozio-kulturellen und ökonomisch Gegebenheiten angepasst sind,<br />

gelöst werden. Aus diesem Grund wurde gleichzeitig mit dem Bau der erwähnten Kommunallatrine<br />

ein zweijähriges Evaluationsprogramm mit verschiedenen Typen von Familienlatrinen in Angriff<br />

genommen. Auf Grund der Erfahrungen und Resultate in Bezug auf Akzeptanz, Bezahlbarkeit und<br />

Benützung durch die Zielbevölkerung wird es möglich sein, die den örtlichen Verhältnissen am besten<br />

angepasste Lösung vorzuschlagen.<br />

(R. Schertenleib)<br />

3.5 Prozesse in Soen<br />

GEOCHEMISCHE SIGNALE DER LETZTEN 100 JAHRE IN DEN SEDIMENTEN DES ROTSEE UND SOPPEN-<br />

SEE, KT.LUZERN<br />

Sedimentuntersuchungen im Rotsee/LU sollen zeigen, in welchem Ausmass sich in den letzten<br />

Jahrzehnten der Stoffeintrag durch die nahegelegene Stadt Luzern auf die Seeablagerungen ausgewirkt<br />

hat. Der im Gegensatz dazu im dünn besiedelten, hauptsächlich durch Landwirtschaft beeinflussten<br />

Gebiet gelegene Soppensee diente als Referenzsee dieser Untersuchungen.


10 1 0<br />

1963<br />

55<br />

1955<br />

20 20<br />

25 25<br />

30 30<br />

3-23<br />

Der Rotsee, am N-Rand der Stadt Luzern gelegen, ist 2.5 km lang, 250 m breit, max. 16 m tief, sein<br />

Wasservolumen beträgt 0.0039 km3. Die Seefläche von 0.46 km2 ist gerade 1/10 des 4.6 km2<br />

grossen Einzugsgebietes. Die windgeschützte Lage des langestreckten Sees (Seespiegel 419 m.ü.M),<br />

begünstigt eine ganzjährige, stabile Schichtung des natürlicherweise eutrophen Sees. Der 1922 erfolgte<br />

Bau des Reuss/Rotsee-Kanals verkürzte die theoretische Wassererneuerungszeit zwar von 3.5<br />

Jahren auf 0.4 Jahre (Abflussmenge 0.33 m3/sec) führte jedoch nicht zu einer Verbesserung des<br />

bereits damals hocheutrophen Seezustandes; dies umsoweniger als das Abwasser der Stadt Luzern<br />

bis 1971 in die Reuss eingeleitet wurde.<br />

Der Soppensee, 3 km nördlich von Wolhusen/LU gelegen, ist 800 m lang, 400 m breit und hat ein<br />

Wasservolumen von 2.9 Mio.m3. Es handelt sich um einen eiszeitlichen Reliktsee, der heute eine<br />

max. Wassertiefe von 27 m aufweist. Bei einer Abflussmenge von nur 0.026 m3/sec beträgt die<br />

theor.Wassererneuerung 3.8 Jahre. Der im Sommer/Herbst stabil geschichtete See wird im Winter<br />

vollzirkuliert. Die Durchmischung wird durch die offene Lage (Seespiegel 567 m ü.M.) des Sees und<br />

das kleinere Verhältnis von Seefläche (0.227 km 2) zu Einzugsgebiet (1.6 km2) begünstigt.<br />

ROTSEE 1985<br />

137-Gs[Bq/kg]<br />

SOPPENSEE 1986<br />

137-Cs]Bq/kg]<br />

Die bisherigen Ergebnisse<br />

der mit 1 37Cs durchgeführten<br />

Datierung der Sedimente<br />

zeigen, (Abb. 3.22) dass die<br />

0 50 100 150<br />

0<br />

200 250 300 350 0 50 100 150 200 250 300 350<br />

0<br />

1986<br />

Sedimentationsraten der Seen<br />

2<br />

5 5<br />

/Tschernobyl/<br />

Abb. 3.22<br />

Aktivitätsprofile von 137-Cs in Sedimentkernen aus dem Rotsee<br />

(13m Wassertiefe) und dem Soppensee (24m Wassertiefe)<br />

ROTSEE 1985 SOPPENSEE 1986<br />

in den letzten 25 Jahre mit<br />

0.59 cm/Jahr im Rotsee und<br />

mit 0.74 cm/Jahr im<br />

Soppensee nur um ca. 25%<br />

auseinander lagen. Viel<br />

grössere Unterschiede weisen<br />

dagegen die Konzentrationen<br />

verschiedener Metalle<br />

in den Sedimenten auf.<br />

Die Konzentrationen von Blei<br />

und Cadmium sind im Rotsee<br />

im Zeitraum von 1963-1985<br />

um das 17-fache bzw. 11fache<br />

höher als im wenig belasteten<br />

Soppensee; die Konzentrationsunterschiede<br />

von<br />

Zink (7-fach) und Kupfer (3-<br />

Pb [88/0]pb ]µg/g) fach) sind zwar kleiner aber<br />

0 50 100 150 200 250 300 0 50 100 150 200 250 300 immer noch signifikant<br />

0 --<br />

1985 0<br />

verschieden. Ein direkter<br />

5 Vergleich der Sediment-<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

Abb. 3.23<br />

Konzentrationsprofile von Blei in Sedimentkernen aus dem Rotsee<br />

und dem Soppensee (Datierungen nach 137-Cs und Sedimentologie)<br />

profile aus den beiden Seen<br />

zeigt diese Unterschiede noch<br />

deutlicher (Abb. 3.23): Die<br />

Bleikonzentrationen (Cadmium,<br />

Zink und Kupfer<br />

zeigen eine ähnliche Verteilung)<br />

im Soppensee lagen<br />

in den letzten Jahrzehnten<br />

immer unter 1014/g. Im<br />

Rotsee dagegen erhöhten sie<br />

sich bereits um die Jahrhundertwende<br />

von ursprünglich<br />

100 µg/g anzusteigen.


3-24<br />

In den fünfziger Jahren erhöhten sich die Konzentrationen noch einmal sprunghaft auf maximal 252<br />

µg/g und gingen Ende der sechziger Jahre auf einen Durchschnittswert von 130 µg/g zurück.<br />

M.Sturm, A.Zwyssig, A.Lotter (Geobot.Inst.Universität Bern), U.Ochsenbein(RCC Itingen),<br />

P.Stadelmann(Kant.Amtf.Gewässerschutz Luzern)<br />

HOCHWASSERINDIKATOREN IN DEN SEDIMENTEN DES URNERSEES<br />

Im Sommer 1987 wurden weite Teile der Schweiz durch verheerende Hochwässer in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Die entstandenen Schäden werden auf etwa 1.1 Milliarden Fr. geschätzt. Im 2-jährigen<br />

"Nationalen Programm Hochwasser 1987", das im Juni 1988 begann und vom Bundesamt <strong>für</strong><br />

Wasserwirtschaft koordiniert wird, sollen in verschiedenen Forschungsprojekten die Ursachen <strong>für</strong><br />

diese Hochwässer abgeklärt und die Frage nach der Häufigkeit solcher Ereignisse beantwortet werden.<br />

Das Projekt "Hochwasserindikatoren in den Sedimenten des Urnersees" beschäftigt sich mit den<br />

Ablagerungen, welche Hochwässer in Seesedimenten hinterlassen. Korrelation, Datierung und sedimentologische<br />

Analyse sollen es erlauben, ihre Entstehungs- und Ablagerungsprozesse zu definieren,<br />

ihre Häufigkeit in der Vergangenheit festzustellen bzw. ihnen, soweit historisch bekannt, bestimmte<br />

Hochwässer zuzuordnen.<br />

Die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen im Umersee zeigen, dass durch die vom Hochwasser<br />

der Reuss am 24./25.August 1987 (Qmax.=735 m3/sec) mitgeführten Feststoffe im gesamten Profundal<br />

des Sees ein ca. 5 cm mächtiger Turbidit (gradierte Lage) abgelagert wurde. Ähnliche Turbidite,<br />

welche an ihrer Basis z.T. deutliche Schrägschichtung aufweisen und gegen oben von einer<br />

Silt/Ton-Lage begrenzt. sind, wurden auch früher schon abgelagert. Ihre Struktur weist auf eine<br />

Sedimentation aus grundberührenden Trübeströmen hin, wie sie auch bei den Hochwasserablagerungen<br />

vom Juli 1987 im Lago di Poschiavo festgestellt wurden. Aufgrund der<br />

Korrelation von 60 Kurzkernprofilen (bis 80 cm Sedimenttiefe) lässt sich nachweisen, dass solche<br />

Ablagerungen im Umersee in den letzten 90 Jahren allerdings selten waren. Nicht jedes Hochwasser<br />

führte genügend Feststoffe mit, um einen Trübestrom mit anschliessender Turbiditbildung im Profundal<br />

des Seebeckens zu generieren.<br />

10-<br />

15-<br />

20-<br />

25-<br />

30-<br />

35-<br />

40-<br />

45-<br />

50<br />

URNERSEE 1988<br />

137-Cs[Bq/kg]<br />

0 50 100 150 200 250 300 350<br />

.OQ O O Hochwasserlage 1987<br />

11986<br />

(Tschernobyl]<br />

1963<br />

Abb. 3.24<br />

Aktivitätsprofil von 137-Cs im Sedimentkern<br />

UR 88-50 zwischen Bauen und Sisikon<br />

aus 197 m Wassertiefe


3-25<br />

Im Normalfall wird die Sedimentation im Urnersee durch vertikalen Partikelflux dominiert, welche<br />

nach der Datierung mit 137Cs (Abb.3.24.) durchschnittlich 0.9 cm/Jahr beträgt. Im November 1988<br />

wurden an 15 Stationen im Urnersee und im anschliessenden östlichen Teil des Gersauer Beckens bis<br />

zu 8 m lange Sedimentprofile entnommen, um sie auf früher stattgefundene Hochwasserereignisse<br />

hin zu untersuchen. Die Resultate dieser Untersuchungen werden zeigen, ob in weiter<br />

zurückliegender Vergangenheit (>100 Jahre), Anzahl, Herkunft, Entstehung und Ausbreitung von<br />

Hochwasserturbiditen im Urnersee ähnlich auftraten wie in den letzten Jahrzehnten oder ob diese<br />

Hochwasserindikatoren häufiger und in deutlich grösseren Mächtigkeiten abgelagert wurden.<br />

(M.Sturm, C.Siegenthaler, A.Zwyssig, K.Kelts)<br />

Thalassa: das neue Forschungsschiff der Umweltphysik (Abb. 3.25)<br />

Technische Daten<br />

- Hersteller: Schiffskörper: Success Werft, Holland<br />

Innenausbau : Hensa-Werft, Altendorf SZ<br />

Länge: 10 m Breite: 3 m Gewicht: 9 Tonnen<br />

125 PS Dieselmotor <strong>für</strong> Antrieb und Hydraulik<br />

Bugstrahlruder <strong>für</strong> kleinräumiges Manövrieren<br />

Offene Arbeitsfläche auf Deck (10 m2)<br />

Geheizte Laborkabine, ausgestattet mit 24/12 V Gleichstrom und 220 V Wechselstrom ab<br />

Generator oder Wandler.<br />

Heckkran <strong>für</strong> 1 Tonne, lichte Höhe 3 m<br />

Ausschwenkbare Heckklappe<br />

Seitenkran <strong>für</strong> Gewichte bis 100 kg (Wasserschöpfer etc.)<br />

Radar, Echolot, Natel, Positionierungssystem<br />

Das Schiff ist auf der Strasse transportierbar und kann auf allen grösseren Seen eingesetzt werden.<br />

Abb. 3.25 (Foto: M. Schurter)


- 21.1<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

O Sedimentation<br />

® Abfluss<br />

11.3<br />

Zunahme<br />

_ Seeinhalt<br />

Abna me<br />

-i 1<br />

Seeinhalt<br />

85/87 75/76<br />

8.4<br />

12.7<br />

\-2.7<br />

85/87 75/76 85/87 75/76 85/87 75/76<br />

P (gelöst) P total) P (partikulär)<br />

3-26<br />

Thalassa heisst auf griechisch sowohl Meer als auch grosser See. Es ist weniger der versteckte<br />

Wunschtraum des Binnenländers nach dem weiten Meer als die enge Verbundenheit zwischen den<br />

beiden Schwestern, Limnologie und Ozeanographie, welche uns zu dieser Namensgebung bewog.<br />

Für die meisten seephysikalischen Untersuchungen sind wir auf ein Schiff angewiesen, mit dem<br />

einerseits schwere Lasten (einige 100 kg) im See verankert werden können und andererseits ein mit<br />

Strom versorgter, wetterfester Unterstand den Einsatz von elektronischen Geräten auf Deck erlaubt.<br />

Bis heute verfügten wir an der ETH und der EAWAG über kein Schiff, das gleichzeitig beide Anforderungen<br />

erfüllt.<br />

Für die schweren Verankerungen musste von Fall zu Fall entweder auf ein älteres Floss der Versuchsanstalt<br />

<strong>für</strong> Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) oder auf die EAWAG-Plattform<br />

SALM zurückgegriffen werden, beides Schiffe, welche auf grösseren Seen bezüglich Sicherheit an<br />

die Grenze der Verantwortung führten. Zudem ist auf diesen Schiffen kein wetterfester Arbeitsplatz<br />

vorhanden, so dass wir bei früheren Feldexperimenten oft mit mehreren Booten unterwegs waren,<br />

was einen unverhältnismässigen Aufwand mit sich brachte.<br />

In dieser Situation erschien es uns dringend, ein neues Schiff zu beschaffen, das gleichzeitig allen<br />

unseren Bedürfnissen gerecht wird. Das neue Schiff wurde im September 1988 in Auftrag gegeben<br />

und steht ab März 1989 zur Verfügung. Die Finanzierung des Schiffes und der Geräte erfolgte praktisch<br />

vollständig aus dem Einrichtungskredit der ETHZ <strong>für</strong> den neuen Lehrstuhl Umweltphysik.<br />

(M. Schurter, D. Imboden)<br />

Die Phosphorbelastung des Baldeggersees in den Jahren 1985/1987<br />

Im Rahmen der Sanierung der eutrophen Mittellandseen untersucht das kantonale Amt <strong>für</strong><br />

Umweltschutz in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Laboratorium und dem Ingenieurbüro Kost<br />

und Nussbaumer & Partner seit Mai 1985 die Zuflüsse des Baldeggersees auf ihren Nährstoffgehalt<br />

und andere chemische Inhaltstoffe. Die EAWAG wurde - wie schon <strong>für</strong> die entsprechende Untersuchung<br />

im Sempachersee - mit der Auswertung der ersten Messperiode von zwei Jahren (1985/87)<br />

betraut.<br />

tP/Jahr<br />

P-ZUFUHR BALDEGGERSEE<br />

Abb. 3.26<br />

Veränderung der jährlichen P-<br />

Belastung des Baldeggersees<br />

zwischen den Messperioden<br />

1975/76 und 1985/87, aufgeschlüsselt<br />

nach Herkunft und<br />

Art. Die zwei Säulen links zeigen<br />

die grosse Zunahme der P-Sedimentation,<br />

welche trotz steigender<br />

Belastung in den letzten Jahren<br />

zu einer Reduktion des P-Inhaltes<br />

führte.<br />

Was haben die Messungen zutage gefördert? Wie schon ein Jahr zuvor <strong>für</strong> den Sempachersee muss<br />

leider auch <strong>für</strong> den Baldeggersee der Gewässerschutz mit einer kalten Dusche Vorlieb nehmen: Aufgrund<br />

unserer Berechnungen hat sich die P-Zufuhr in den vergangenen zehn Jahren nicht verkleinert,<br />

sondern vergrössert. Sie beträgt heute ca. 21 t/Jahr und ist somit grösser als der auf ein Jahr mittleren


3-27<br />

Niederschlages umgerechnete Wert von rund 13 t/Jahr vor 10 Jahren (Abb. 3.26). Der Abwasseranteil,<br />

damals auf ca. 8 t/Jahr geschätzt, beläuft sich heute noch auf rund 2 t/Jahr. Da<strong>für</strong> hat, wie schon<br />

beim Sempachersee, der Anteil der Landwirtschaft sehr stark zugenommen, von damals 3 bis 4 t/Jahr<br />

auf heute 13 bis 19 t/Jahr, d.h. auf rund 85% der totalen Phosphor-Belastung des Baldeggesees.<br />

In Anbetracht dieser andauernd hohen Belastung ist es erstaunlich, dass die P-Konzentration im See<br />

doch so stark zurückgegangen ist. Ueber mögliche Gründe können wir im jetzigen Zeitpunkt nur<br />

spekulieren. Einer mag darin liegen, dass heute der Phosphor zu rund 60% in partikulärer Form in<br />

den See gebracht wird (1975/76: ca. 25%) und damit zu einem grösseren Teil ohne biologische<br />

Wirkung in den Sedimenten eingelagert wird (vgl. Abb. 3.26) Es bleibt abzuklären, ob die Verschiebung<br />

von gelöstem zu partikulärem Phosphor tatsächlich <strong>für</strong> den erstaunlichen Rückgang der P-<br />

Konzentration im See verantwortlich ist und sich somit landwirtschaftlicher Phosphor <strong>für</strong> den See als<br />

weniger wirkam erweist. Eine andere Erklärung könnte aber auch darin liegen, dass die frühere P-<br />

Belastung des Baldeggersees tatsächlich viel grösser gewesen war als bisher angenommen, der<br />

Rückgang der P-Konzentration im See also einem tatsächlichen Erfolg der externen Massnahmen<br />

zuzuschreiben wäre.<br />

(J. Schlauer, D. Imboden)<br />

Interne Wellen als Wasserpumpe zwischen Gersauer- und Urnersee<br />

Obschon die beiden Becken des Vierwaldstättersees, Gersauer- und Urnersee, eine sehr ähnliche<br />

Topographie besitzen (ca. 10 km lang, 2 km breit und 200 m tief), unterscheiden sie sich deutlich<br />

bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften, was wiederum auch Einfluss auf die Wasserchemie<br />

hat. Um die im Rahmen der Dissertation von A. Wüest postulierte Strömung aus den mittleren<br />

Wasserschichten des Gersauersees an den Grund des Urnersees (EAWAG-Jahresbericht 1987, Seiten<br />

4-16) direkt nachweisen zu können, wurden zwischen Februar und Mai 1988 Wassertemperatur und -<br />

strömungen an verschiedenen Stationen in den beiden Becken gemessen. Dabei hat sich die Existenz<br />

eines horizontalen Dichtegradienten zwischen den beiden Seebecken und damit die vermutete<br />

Dichteströmung bestätigt. Gleichzeitig konnte ein vertiefter Einblick in den Ablauf des<br />

Wasseraustausches gewonnen werden. Danach fachen starke Winde stehende interne Wellen im<br />

Gersauersee (sog. interne Seiches) mit grossen Amplituden (50 m und mehr) und einer Periode von<br />

ca. 60 Stunden an . Im Rhythmus von ca. 60 Stunden gelangt daher kaltes (schweres) Wasser aus den<br />

tiefem Bereichen des Gersauersees bis über den R and der Schwelle von ca. 85 m Tiefe, welche die<br />

beiden Becken trennt. Als Folge davon strömt das Wasser aus dem Gersauersee via ein kleines<br />

Zwischenbecken bei Brunnen in das Tiefenwasser des Urnersees. Abb. 3.27 zeigt in einem<br />

Längsschnitt durch die beiden Becken den Verlauf der Linien konstanter Wasserdichte, entlang der<br />

das Wasser strömt. Der scharfe Abfall der Isolinien mit den Bezeichnungen 0.088 bis 0.092 bei der<br />

mit E bezeichneten Schwelle markiert diese Strömung deutlich. Der direkte Zusammenhang zwischen<br />

den internen Seiches im Gersauersee und dem Tiefenwasser des Urnersees äussert sich auch darin,<br />

dass die Temperaturfluktuationen am Grund des Urnersees ebenfalls die 60 Std.-Periode des<br />

Gersauersees zeigen, während in den höheren Schichten des Urnersees in dieser Jahreszeit noch<br />

keine regelmässigen Temperaturschwingungen gefunden werden. Die stehende interne Welle im<br />

Gersauersee wirkt somit wie eine Wasserpumpe, dank der auch Wasser von unterhalb des<br />

Schwellenrandes in das Nachbarbecken gelangen kann.<br />

(David van Senden, D. Imboden, M. Schurter)


3-28<br />

8 C H<br />

Abb. 3.27<br />

Seitenansicht des Gersauer- und Urnersees entlang des Talweges: Die Linien bedeuten Ebenen gleicher<br />

Dichte (Isopyknen) am 31. März 1988 (angegeben als Differenz zu 1000 kg/m3). Die Dichten<br />

wurden aus Profilen (Positionen A-I) von Temperatur und Leitfähigkeit bestimmt. Die Neigung der<br />

Isopyknen im Gersauersee demonstriert die Grundschwingung der Seiche. Bei maximaler Höhe der<br />

Isopyknen an der Stelle C schwappt schwereres Wasser vom Gesauersee in das Zwischenbecken<br />

Schwibogen) und strömt von dort an den Grund des Urnersees, was durch das Abtauchen der<br />

Isopyknen im Urnersee manifestiert wird.<br />

"Gezielt einsetzbare' und nicht-reaktive Tracer: SF6 als Beispiel<br />

Physikalische, chemische und radioaktive Tracer werden seit langem von der EAWAG zum Studium<br />

von Mischungsprozessen in Gewässern verwendet. Eine Hauptschwierigkeit bei der Interpretation<br />

von Tracer-Felddaten besteht in der Unterscheidung zwischen der Reaktion des Tracers in seiner<br />

aktuellen Umgebung und den Transportphänomenen. Im Falle von künstlichen radioaktiven Tracern<br />

ist die Reaktion (nämlich der radioaktive Zerfall) genau bekannt, doch sind solche Stoffe aus begreiflichen<br />

Gründen in Gewässern nicht verwendbar. Deshalb wurde nach chemischen, nicht reaktiven<br />

Tracern gesucht. Ein Repräsentant dieser Gruppe ist Schwefelhexafluorid (SF6), das folgende<br />

Vorzüge aufweist:<br />

- Dank der tiefen Nachweisgrenze (einige pg/l) sind nur kleinste Mengen des Tracers notwendig.<br />

Somit ist der Einsatz als Tracer sowohl ökologisch als auch toxikologisch unbedenklich.<br />

- Die Untergrundkonzentration liegt unter unserer Nachweisgrenze. Sie wird von der Anwendung<br />

als Schutzgas in Hochspannungsschaltern bestimmt.<br />

Wegen der hohen Flüchtigkeit verlässt SF6 den See während der winterlichen Vollzirkulation.<br />

Die Eintragung als Gas lässt sich gut dosieren.<br />

Der grösste Nachteil besteht darin, dass die Konzentration von SF6 nicht direkt im See bestimmt<br />

werden kann. Allerdings lassen sich die aus dem See entnommenen Wasserproben sehr rasch (1 bis 2<br />

Minuten) und direkt auf dem Schiff analysieren. In einer Glasspritze wird der Wasserprobe von 25 ml<br />

Volumen ebensoviel molekularer Stickstoff zugefügt und das SF6 ausgeschüttelt. Das Kopfgas wird<br />

anschliessend in den Gaschromatographen eingespritzt. Die Trennung von den anderen gasförmigen<br />

Substanzen der Probe - hauptsächlich Sauerstoff - erfolgt in einer gepackten Säule mit einem<br />

Molekularsieb bei konstanter Temperatur. Der Nachweis erfolgt schliesslich in einem Elektronen-<br />

Einfang-Detektor.


Tiefe<br />

0<br />

-20 ,.<br />

-40<br />

-60 -<br />

-80<br />

0 40000 •. 80000<br />

pg/I<br />

Tiefe<br />

0<br />

-20 i<br />

-40 H<br />

-60 -<br />

-80<br />

3 -29<br />

23.08.88 29.09.88 27.10.88<br />

0 2000 4000<br />

pg/I<br />

0 2000 4000<br />

Abb. 3.28: Profile von SF6 im Sempachersee während des ersten künstlichen Tracer-Versuchs.<br />

Das Schwefelhexafluorid wurde im Sommer 1988 im Sempachersee zu ersten Mal getestet. Spuren<br />

des Tacers wurden via Belüftungsanlage in die tiefsten Schichten des Sees eingemischt (Abb. 3.28,<br />

23.08.88). Die Ausbreitung wurde von der Belüftungsanlage bestimmt und erfolgte stufenweise.<br />

Während der Sauerstoffbegasung des Tiefenwassers weitete sich die Tracerwolke innerhalb eines<br />

Monates in den untersten 30m horizontal über den ganzen See aus (Abb. 3.28, 29.09.88). Nach der<br />

Umstellung des Betriebes auf Zwangszirkulation, fanden wir das SF6 auch in den höheren Schichten<br />

(27.10.88). Das SF6 verlässt den See während der Zwangszirkulation über die Oberfläche.<br />

(Markus Hofer, Jürg Schlatter)<br />

Das Wachstum der Felchen im Sarnersee<br />

Der Sarnersee (Oberfläche von 764 ha) enthält einen gemischten Fischbestand mit dem Felchen<br />

(Coregonus sp.) als dominanter Fischart. Seit 1981 werden beim einzigen Berufsfischereibetrieb<br />

periodisch repräsentative Stichproben am gefangenen Fischmaterial genommem. Die Untersuchungen<br />

im Labor sollen zusammen mit weiteren Erhebungen Auskunft über die Lebensbedingungen <strong>für</strong> die<br />

Fische im Sarnersee und über die ändernden ökologischen Verhältnisse geben.<br />

In Abb. 3.29 sind die Wachstumskurven der Felchen der Jahrgänge 1977-1985 dargestellt. Die<br />

Endlänge des Sarnerseefelchen scheint bei 300 mm zu liegen. Eine feinere Analyse beweist, dass die<br />

natürliche Endlänge im Mittel mehr als 400 mm beträgt. Der Befischungsdruck führt im Sarnersee zu<br />

einer stark erhöhten Mortalität, sobald die Fische eine mittlere Länge um 300 mm erreichen. Die<br />

natürlicherweise etwa logarithmische Wachstumskurve wird dadurch im obersten Bereich verzerrt.<br />

Die Zuwachsraten (Wachstum/Jahr) <strong>für</strong> das erste bis fünfte Lebensjahr, während der<br />

Beobachtungsperiode repräsentiert durch Regressionsgeraden, sind in Abb. 3.30 dargestellt. Generell<br />

wachsen die Felchen im Sarnersee langsamer als früher. Zwei Hypothesen zur Erklärung dieses<br />

Befundes stehen im Vordergrund:<br />

a) Die Nährstoffbelastung des Sarnersees erreichte in den Jahren 1979/80 ein Maximum.<br />

Gemessen an den Vollzirkulationswerten nahmen die Ptot-Werte seither infolge von<br />

Gewässerschutzmassnahmen von über 20 mg/1 Ptot-P auf weniger als die Hälfte ab<br />

(MUELLER und MENG, 1986). Eine verringerte Primärproduktion führt zu weniger<br />

pg/I


E<br />

E<br />

C<br />

:0<br />

3-30<br />

Nahrungsorganismen <strong>für</strong> die Fische; dies bedeutet mehr Aufwand bei der Nahrungssuche und<br />

somit kleineres Wachstum.<br />

b) Zunahme der Fischdichte und damit eine stärkere Nahrungskonkurrenz<br />

Abb. 3.29 Abb. 3.30<br />

Längenwachstum der Sarnersee-Felchen Längenzuwachs im 1. bis 5. Altersjahr<br />

der Samersee-Felchen<br />

Neueste Untersuchungen (PONTON, 1989) zeigen einen vermehrten Befall mit verschiedenen<br />

Bandwurmarten bei sehr jungen Felchen. Als erste Zwischenwirte im Entwicklungszyklus dienen<br />

bestimmte Zooplankter (Copepoden), als 2. Zwischenwirte unter anderen Felchen. Eine Veränderung<br />

der Planktonzusammensetzung infolge der abnehmenden Nährstoffbelastung könnte somit ohne<br />

weiteres zu vermehrter Aufnahme von Bandwurmlarven und somit zu vermehrtem Parasitenbefall in<br />

den letzten Jahren geführt haben. Gleichzeitig wird ein zunehmender Bestand von Hechten im<br />

Sarnersee beobachtet, einem Endwirt der erwähnten Bandwürmer.<br />

Der scheinbar klare Zusammenhang zwischen sinkender Nährstoffbelastung (Oligotrophierung) und<br />

abnehmender Zuwachsrate während der letzten 9 Jahre muss unter Einbezug weiterer ökologischer<br />

Elemente bewiesen oder widerlegt werden. Die nicht ins Bild passende Zuwachsrate im zweiten Jahr<br />

(Abb. 3.30) ist ein starkes Indiz <strong>für</strong> das Vorliegen bis jetzt nicht berücksichtigter wichtiger<br />

ökologischer Zusammenhänge.<br />

(H.J. Meng)<br />

SCHWEFEL IN SEDIMENTEN VON SüSSWASSERSEEN<br />

Sedimentärer Schwefel in Süsswasserseen stammt primär aus zwei verschiedenen Bezugsquellen:<br />

1) Schwefel, der aus dem Einzugsgebiet des Sees durch Flüsse in das Seebecken transportiert und<br />

dort abgelagert wird (allochthoner Schwefel) Es handelt sich hier hauptsächlich um Pyrit, aber<br />

auch organische Schwefelverbindungen gewinnen durch die zunehmende Umweltbelastung an<br />

Bedeutung.<br />

2) Gelöstes SO4 2- wird der Wassersäule entzogen und in Form verschiedener Schwefelverbindungen<br />

im Sediment fixiert (autochthoner Schwefel). Dabei wird SO4 2- entweder bei der<br />

Primärproduktion als Nährstoff in Organismen eingebaut und in Form organischer<br />

200<br />

0


3-31<br />

Schwefelverbindungen sedimentiert, oder in anoxischem Milieu bakteriell zu S 2- reduziert und<br />

in refraktäres organisches Material als Sulfid bzw. Polysulfid eingebaut oder als Metallsulfid<br />

(meist Fe–Sulfide) ausgefällt und im Sediment abgelagert. Ziel dieser Untersuchungen ist es<br />

festzustellen, welchen Einfluss der Chemismus eines Seewasserkörpers auf die Menge und<br />

Form des im Sediment fixierten autochthonen Schwefels hat.<br />

Für die Untersuchungen wurden drei Seen ausgewählt, die möglichst unterschiedliche Mengen an<br />

gelöstem 5042- im Wasserkörper aufweisen. Aus dem Zürichsee (ZH, 100 µmol/1 SO4 2- ), dem<br />

Genfer See (GE, 500 µmol/1 SO42- ) und dem meromiktischen Lago di Cadagno (LC, 2-4 mmol/1<br />

SO42- unter der Chemokline, >8m) wurden Sedimentkerne gezogen und der Schwefelgehalt sowie<br />

die unterschiedlichen Schwefelkomponenten im Sediment analysiert.<br />

Im Wasser des LC führt die Auflösung von Gipsablagerungen aus der benachbarten Piora Mulde zu<br />

den hohen Sulfatkonzentrationen, und der S–Gehalt des Sediments erreicht maximale Werte von fast<br />

4%. In den Sedimenten des ZH und GE nimmt der Schwefelgehalt von 0.1% bei 50cm bzw. 0.01%<br />

bei 40cm auf beinahe 1% in den obersten Sedimentschichten zu. Dieser Anstieg ist zu einem gewissen<br />

Teil durch die Zunahme der Eutrophierung dieser beiden Seen in den zurückliegenden Jahrzehnten<br />

bedingt. Andererseits kann dieser Anstieg, als Resultat zunehmender Luftverschmutzung, durch einen<br />

erhöhten SO42- Eintrag verursacht sein. Theoretisch könnten ca. 20-30% des S in den oberen<br />

Sedimentschichten des ZH auf Sulfatdepositionen des Sauren Regens zurückzuführen sein.<br />

Die ungewöhnlichen sedimentologischen Verhältnisse des ZH sind der Grund, dass >80% des sedimentären<br />

S autochthon gebildet ist. Im GE hingegen liegt der Anteil bei 60-70%, während er im LC<br />

zwischen 4 mg Liter- 1 ) am Seegrund praktisch ganzjährig eingehalten werden.<br />

Übereinstimmende Resultate von Beobachtungen im See, von Massenbilanzen und von Sedimentuntersuchungen<br />

zeigen, dass die verbesserten Sauerstoffbedingungen während der Jahre 1984 und<br />

1985 praktisch ohne Auswirkungen auf den P Haushalt des Sees blieben. Trotz ganzjährig aerober<br />

Bedingungen am Seegrund wurden an der Sediment/Wasser Grenzfläche 1984 und 1985 im<br />

Jahresmittel mehr als 70% und von 1986 bis 1988 rund 50% des sedimentierten Phosphors wieder<br />

freigesetzt.


3-32<br />

Wie Abb. 3.31 zeigt, setzt während der Sommerstagnation die hypolimnische Phosphor Akkumulation<br />

alljährlich etwa zum gleichen Zeitpunkt und mit der gleichen Intensität ein, unabhängig davon, ob<br />

zu diesem Zeitpunkt die Sauerstoffkonzentration am Seegrund 0.2 mg Liter- 1 (1984) oder 10.0 mg<br />

Liter- 1 (1987) beträgt. Diese Beobachtungen illustrieren, dass die Einhaltung des Qualitätziels <strong>für</strong><br />

Sauerstoff nicht da<strong>für</strong> garantiert, dass die Sedimente kein Phosphat mehr ans überstehende Wasser<br />

abgeben.<br />

12<br />

85m<br />

Abb. 3.31<br />

Zeitliche Veränderung<br />

des Gesamtphosphorinhalts<br />

im Sempachersee<br />

(oben):<br />

1. im gesamten Wasser<br />

körper und<br />

2. im Wasserkörper zwischen<br />

20 m und Seegrund<br />

- der Sauerstoffkonzentration<br />

in 85 m Tiefe<br />

(unten).<br />

Die punktierte Kurve in Abb. 3.31 zeigt den erwarteten zyklischen Verlauf des Gesamt-P Inhalts mit<br />

einer P-Akkumulationsphase zwischen Sommer und Vollzirkulation und einer P-Verlustphase zu Beginn<br />

der Sommerstagnation. Zwischen dem Spätsommer 1986 und und dem Frühjahr 1988 veränderte<br />

sich der P-Inhalt des Sees atypisch, weil im Spätsommer 1986 und 1987 die P-Akkumulationsphase<br />

und während des Frühjahrs 1987 die P-Verlustphase ausblieb. Als Folge davon nahm der P-<br />

Inhalt des Sees zwischen der Frühjahrszirkulation 1986 und der Frühjahrszirkulation 1987 beschleunigt<br />

um rund 12 Tonnen ab. Diese erfreulich positive Entwicklung, möglicherweise eine Konsequenz<br />

der seeinternen Massnahmen, hat sich aber inzwischen wieder deutlich verlangsamt.<br />

Die laufende Erfolgskontrolle wird fortgeführt.<br />

(R. Gächter, E. Grieder, A. Mares)


3.6 Prozesse in natürlichen c ;ewössern<br />

o/<br />

0<br />

Ecdyonurus<br />

13.8 175 292 138 175 29.2<br />

max. NH3 — Konzentration [mg/l1<br />

02 — gesättigt ® 02—Konz. ca. 2.8 mg/t<br />

3-33<br />

Wirkung kurzer Belastungspeaks auf Fliesswasserinsekten<br />

"Alle Fische in der Bünz verendet. Zwischen Boswil und Dottikon wurde der gesamte Fischbestand<br />

vernichtet. ... Ursache war das heftige Gewitter, das am Montag abend in Muri niederging. Die<br />

Kläranlage vermochte den plötzlichen Wasseranfall nicht zu schlucken, so dass das sauerstoffarme<br />

Schmutzwasser über den Regenentlaster ungereinigt in die Bünz floss." (Aargauer Tagblatt vom 17.<br />

August 1988). Um derartige Ereignisse zu verhindern und wenigstens den ersten Schmutzstoss vom<br />

Vorfluter fernzuhalten, werden die Kanalisationssysteme zunehmend mit Regenrückhaltebecken<br />

versehen. Ueber die Wirkung und den ökologischen Nutzen solcher sehr investitionsintensiven Anlagen<br />

<strong>für</strong> die Biologie des Vorfluters ist aber erst wenig bekannt. Aus Toxikologietests an Fischen<br />

weiss man immerhin, dass hohe Ammoniakkonzentrationen (NH 3), wie sie bei Regenereignissen<br />

auftreten können, evtl. gepaart mit niedrigem Sauerstoffgehalt des Wassers, die Ursache <strong>für</strong> derartige<br />

biologische Katastrophen sein können. Dagegen gibt es bis jetzt keine Untersuchungen Über die<br />

Wirkung kurzer Belastungspeaks auf die Kleinlebewesen der Gewässersohle.<br />

Aus diesem Grund wurden in Laborrinnen mit ausgewählten Insektenlarven Experimente ausgeführt,<br />

welche über die Auswirkungen von kurzfristig erhöhter Ammoniakkonzentration sowie erniedrigter<br />

Sauerstoffkonzentration Auskunft geben sollten. Dabei wurde neben der D rift- und Mortalitätsrate der<br />

Tiere (diese zwei Parameter werden üblicherweise bei Toxikologietests verwendet) auch deren Verhalten<br />

untersucht.<br />

100 100<br />

O/ Oi<br />

0<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

•<br />

Drift<br />

Ephemerella<br />

Abb. 3.32<br />

Drift und Mortalität von drei ausgewählten Insekten bei unterschiedlichen Ammoniakkonzentrationen<br />

und normalem (schwarze Balken) bzw. stark reduziertem Sauerstoffgehalt (schraffierte Balken). Der<br />

zeitliche Ablauf der Experimente ist schematisch unten rechts dargestellt.


3-34<br />

Es zeigte sich, dass das Verhalten der Tiere in jedem Fall ein wesentlich sensibleres Kriterium darstellt<br />

als die Drift oder die Mortalität, und man daher bei derartigen Experimenten, neben den<br />

"zählbaren" Parametern unbedingt auch die etwas schwieriger zu erfassenden deskriptiven Aspekte<br />

berücksichtigen muss. Eine Erniedrigung des Sauerstoffgehaltes führte erst bei Werten unter<br />

2 mg 02/1 zu einer Erhöhung der Driftrate, wobei vor allem diejenigen Tiere reagierten, welche D rift<br />

als aktives Verhalten aufweisen. Die Mortalität wurde dabei nicht erhöht, und alle Tiere erholten sich<br />

nach den Experimenten wieder. Gerade umgekehrt waren die Auswirkungen bei Ammoniakkonzentrationen<br />

über 12 (!) mg NH3/1: Die Drift nahm nur unwesentlich zu, da<strong>für</strong> wurde mit steigender<br />

Konzentration die Mortalität immer höher. Dieser Effekt wurde noch verstärkt, wenn zusätzlich die<br />

Sauerstoffkonzentration auf 2-3 mg 02/1 abgesenkt wurde (Abb. 3.32).<br />

Die Experimente lassen darauf schliessen, dass die Kleinlebewesen der Flussohle wesentlich robuster<br />

sind gegen kurze Ammoniakpeaks als die Fische, und dass sie diejenigen Konzentrationen, die bei<br />

Regenereignissen bereits zu Fischsterben führen können, weitgehend unbeschadet überstehen, wobei<br />

allenfalls ihr Verhalten während des Regenereignisses beeinträchtigt wird.<br />

(Sonja Gammeter und Andreas Frutiger)<br />

Neue Erkenntnisse zum Nahrungserwerb der filtrierenden Köcherfliege<br />

Neureclipsis bimaculata L. (Trichoptera: Polycentropodidae)<br />

Die Köcherfliege N. bimaculata ist ein typischer Bewohner von Flüssen mit hoher Partikelfracht (z.B.<br />

Seenausfluss). Als sogenannter "passiver Filtrierer" bezieht sie ihre Nahrung aus dem vorbeiströmenden<br />

Wasser mittels eines selbst gebauten Netzes (Abb. 3.33). Vergleicht man das<br />

Nahrungsangebot (d.h. die Zusammensetzung der driftenden Partikel) mit dem Darminhalt der Larven,<br />

so findet man, dass grosse Partikel und vor allem Zooplankton bevorzugt gefressen werden,<br />

während kleine Partikel deutlich untervertreten sind. Mit Experimenten und Beobachtungen in Freiland-<br />

und Laborrinnen sollte untersucht werden, inwiefern diese Nahrungsselektivität ("prey<br />

selection") effektiv auf das Verhalten der Köcherfliege zurückzuführen ist, bzw. wie weit sie einen<br />

Effekt der Hydraulik und Funktion des Netzes darstellt oder sich sogar aus dem Verhalten der Beute<br />

ergibt.<br />

Abb. 3.33: Netz einer N. bimaculata-Larve (Vergr. ca. 1.7 x)<br />

(Photo: H. Bachmann, EAWAG


3-35<br />

Das Netz von N. bimaculata weist nicht eine definierte Maschenweite auf, wie dies z.B. bei Hydropsyche-Arten<br />

der Fall ist, sondern stellt ein filzartiges Vlies von feinen Seidenfäden dar. Trotzdem<br />

weist es eine ähnliche Charakteristik auf wie ein Filter mit definierter Maschenweite: Partikel mit<br />

einem Durchmesser 0.02 mm stark angereichert werden. Aus der gesamten D rift stehen der Larve daher<br />

lediglich die grösseren Detrituspartikel, grosse Algen und Zooplankton als Nahrung zur Verfügung.<br />

Davon findet man im Vorderdarm der Tiere praktisch nur das tierische Plankton, aber keinen Detritus<br />

und keine Algen. Vom Zooplankton werden die Crustaceen eindeutig bevorzugt, während die<br />

Rotatorien weitgehend gemieden werden. Die zeitlichen Schwankungen der Zusammensetzung der<br />

"Crustaceen-Diät" sind ähnlich wie diejenigen im freien Wasser, welche sich aus der jahreszeitlichen<br />

Rhythmik der verschiedenen Crustaceen-Arten ergeben. N. bimaculata besitzt offensichtlich eine<br />

gewisse Flexibilität, um sich veränderten Umweltbedingungen anzupassen.<br />

Es scheint, dass die "prey selection" von N. bimaculata durch einen mehrstufigen Prozess zustandekommt:<br />

Zuerst werden durch die Charakteristik des Netzes die grösseren, driftenden Partikel im Netz<br />

angereichert. Davon frisst N. bimaculata selektiv die planktischen Crustaceen.<br />

(Rolf Keller, Andreas Frutiger)<br />

Oxydation de SO2 pendant un brouillard: Comparaison entre composition<br />

mesurée et calculs théoriques<br />

Parmi les processus chimiques qui ont lieu dans l'atmosphère, les réactions d'oxydation du dioxyde<br />

de soufre (SO2) présentent un grand intérêt dans la mesure où elles contribuent à la formation<br />

d'acidité forte (H2SO4). Bien que s'effectuant aussi en phase gazeuse, cette réaction se produit<br />

essentiellement en phase aqueuse. Dans notre cas, l'oxydation de SO2 a lieu dans les gouttelettes<br />

d'eau présentes durant un brouillard. Cette réaction d'oxydation est supposée se faire principalement<br />

avec l'ozone. De ce fait, la cinétique dépend du pH : plus le pH est élevé, plus la solubilité dans l'eau<br />

de S02 augmente d'une part, et plus la vitesse de la réaction est élevée d'autre part. En contre partie,<br />

cette réaction d'oxydation s'auto-inhibe lorsque le pH est suffisamment bas (pH 5 4), la vitesse de la<br />

réaction devenant trop faible. Cependant, l'ammoniac atmosphérique permet de réguler le pH grâce à<br />

son pouvoir tampon. Pour mieux comprendre ces processus, la composition de la phase aqueuse<br />

pendant un brouillard, ainsi que celles des aérosols et des gaz avant sa formation et après sa<br />

dissipation, sont déterminées, puis confrontées aux résultats de calculs thermodynamiques et<br />

cinétiques.<br />

Avant le brouillard, les concentrations en ammonium et sulfate des aérosols sont très élevées. Une<br />

grande partie du sulfate mesurée ensuite dans la phase aqueuse peut être due à la dissolution des<br />

aérosols, l'oxydation de SO2 étant alors considérée comme négligeable. Cependant, pour tester<br />

l'influence de l'ammoniac sur les réactions et les vitesses d'oxydation de SO2 par l'ozone, de<br />

l'ammoniac a été injecté à proximité du site de prélèvement du brouillard, après avoir observé une<br />

baisse suffisante du pH (fig. 3.34). À la suite de cette injection, le pH ainsi que la concentration en<br />

ammonium présent dans le brouillard collecté augmentent (fig. 3.34 et 3.35). De plus, alors que la<br />

concentration en nitrate reste globalement constante, la concentration en sulfate augmente en même<br />

temps que le pH.<br />

À l'aide de calculs cinétiques, la figure 3.35 montre que cette variation s'explique en supposant que le<br />

dioxyde de soufre est oxydé en présence d'une très faible concentration d'ozone (0,3 tg m- 3). Par<br />

ailleurs, les concentrations en sulfite de la phase aqueuse durant le brouillard sont en équilibre<br />

thermodynamique avec la teneur en SO2 gazeux mesuré sur le site expérimental (fig. 3.36). Mais,<br />

comme nous l'avons déjà remarqué au cours de brouillards précédents, quand le brouillard commence<br />

à se dissiper, les concentrations en ammonium et sulfate calculées sont beaucoup trop élevées par


3-36<br />

rapport aux valeurs mesurées (fig. 3.35). La différence correspond soit à un dépôt, le sol étant<br />

humide à la fin du brouillard, soit à un transfert de ces composés dans les aérosols, les teneurs<br />

mesurées dans ceux-ci après le brouillard étant aussi en accord avec cette seconde hypothèse.<br />

(Ph. Behra, Laura Sigg, W. Stumm, J. Zobrist, Ursula Lindauer, Claudia Maeder, W. Suter)<br />

6.5<br />

6.0 -<br />

5.5 -<br />

5.0 22 0<br />

6 -3<br />

4e-3<br />

2e-3<br />

2e-4<br />

le-4<br />

pH calculé<br />

pH mesuré<br />

Brouillard du 17/18.11.88<br />

[NH4+] mesurée<br />

Brouillard de 17/18.11.88<br />

2 injection de NH3<br />

t<br />

..........I [NH4+] calculée<br />

[So4-1 calculée<br />

.4 L/<br />

i.........<br />

q estimée<br />

oe+0<br />

22 0<br />

r,,.rv I<br />

[So4--] mesurée<br />

2 injection de NH3 4<br />

•-1<br />

T (h)<br />

r--<br />

T (h)<br />

Fig. 3.34 :<br />

Variation du pH mesuré en fonction<br />

du temps ; comparaison avec le pH<br />

calculé à partir de l'injection de NH3,<br />

lorsqu'il est tenu compte de<br />

l'oxydation de SO2.<br />

Fig. 3.35 :<br />

Variation des concentrations en NH4+,<br />

S 04 2-, et de la teneur en eau en<br />

fonction du temps. Comparaison entre<br />

les valeurs mesurées et (i) les calculs<br />

thermodynamiques avant l'injection de<br />

NH3, et (ii) les calculs de cinétique<br />

d'oxydation de SO2 avec une concentration<br />

en 03 égal à 0,3 gg m-3<br />

après l'injection de NH3.


ti<br />

N<br />

2.0e-3<br />

1.5e-3<br />

1.0e-3<br />

5.0e-4<br />

O.Oe+o<br />

22<br />

[S02(aq)] calculée<br />

oxydation de S02<br />

[S02(aq)] mesurée<br />

[S02(aq)] calculée<br />

thermodynamique<br />

Rrouillard du 17/18.11.88<br />

[S02(aq)] calculée<br />

oxydation de S02<br />

0 2 4 T (h)<br />

injection de NH3<br />

•<br />

3-37<br />

Fig. 3.36<br />

Comparaison entre le SO2 mesuré et le<br />

SO2 calculé soit à l'équilibre thermodynamique<br />

avant l'injection de NH3,<br />

soit en tenant compte de son<br />

oxydation par 03 après l'injection de<br />

NH3. La concentration en S02 gazeux<br />

avant l'apparition du brouillard est 9,4<br />

10-7 mol m-3.<br />

Chemische Reduktionen von aromatischen Nitroverbindungen in der Umwelt<br />

Aromatische Nitroverbindungen, insbesonders substituierte Nitrobenzole und Nitrophenole, sind<br />

weitverbreitete Schadstoffe. Diese Verbindungen werden unter anderem direkt als Pestizide eingesetzt,<br />

oder sie dienen als Bausteine <strong>für</strong> die Herstellung von Pestiziden und Farbstoffen. Es gibt auch<br />

Hinweise darauf, dass Nitroaromaten photochemisch in der Atmosphäre und mikrobiell in Kläranlagen<br />

gebildet werden können. In der Umwelt können aromatischen Nitroverbindungen zu den<br />

entsprechenden Aminoverbindungen (z.B. zu Anilinen) reduziert werden, d.h. es können Produkte<br />

entstehen, die in toxikologischer Hinsicht häufig noch bedenklicher sind als die Ausgangsverbindungen.<br />

So wurden zum Beispiel im Sickerwasser einer Deponie, in der grosse Mengen von Chlornitrobenzolen<br />

eingelagert sind, hohe Konzentrationen von Chloranilinen gefunden.<br />

Reduktionen von Nitroaromaten in Böden, Sedimenten oder Grundwasserleitern können sowohl über<br />

rein chemische als auch über mikrobielle Prozesse verlaufen. Bei chemischen Reduktionen können<br />

Verbindungen wie Eisenporphyrine oder Chinone eine wichtige Rolle bei der Elektronenübertragung<br />

zwischen natürlichen Reduktionsmitteln (z.B. reduzierte Eisen- und Schwefelverbindungen) und<br />

einer aromatischen Nitroverbindung spielen. Abbildung 3.37 zeigt beispielsweise, dass die<br />

Geschwindigkeit der Reduktion von 3-Chlor-Nitrobenzol (ausgedrückt durch die Reaktionskonstante<br />

1. Ordnung, kobs) in einer wässrigen Lösung von Schwefelwasserstoff direkt proportional ist zur<br />

Konzentration von 2-Hydroxy-Naphthochinon. In Abwesenheit dieses Chinons erfolgt die Reduktion<br />

der Nitrogruppe nur äusserst langsam. Die Reduktionsrate in diesem System hängt zudem stark von<br />

der Art und der Position der Substituenten am Nitroaromaten ab (Abbildung 3.38).


0.7<br />

0.6<br />

0.5 -<br />

0 .4 -<br />

0.3<br />

0.2 -<br />

0.1 -<br />

0.0<br />

5 uM<br />

25 uM<br />

50 uM<br />

• 125 uM<br />

250 uM<br />

0 100 200 300<br />

Totale Konzentration von 2-Hydroxy-Naphthochinon (uM)<br />

Abb.3.37<br />

Reduktion von 3-Chlor-Nitrobenzol<br />

(C0=100 µM) in einer wässrigen Lösung<br />

von Schwefelwasserstoff (5 mM, pH=7,2):<br />

Geschwindigkeitskonstante (pseudo-1.Ordnung)<br />

kobs als Funktion der Konzentration<br />

von 2-Hydroxy-Naphthochinon.<br />

3-38<br />

Abb.3.38<br />

Reduktion von substituierten Nitrobenzolen<br />

in einer wässrigen Lösung von<br />

Schwefelwasserstoff (5 mM, pH=7,0):<br />

Einfluss von Substituenten auf die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit.<br />

Die relative Reaktivität ist direkt proportional zur "Leichtigkeit" mit der die Nitroverbindung das erste<br />

Elektron aufnimmt (ein quantitatives Mass da<strong>für</strong> ist das Reduktionspotential E1H(pH7)). Zum Teil<br />

etwas unterschiedliche relative Reaktivitäten wurden in einer anaeroben Laboratoriums-<br />

Grundwasserkolonne (Kolonne, die mit natürlichem Aquifermaterial gepackt ist) gefunden. Dies<br />

weist darauf hin, dass in diesem System die Reduktionsrate auch noch durch andere Faktoren (z.B.<br />

Adsorptionsprozesse) bestimmt wird.<br />

(R.P. Schwarzenbach, R. Stierli, E. Grieder, K. Lanz, I. Dolfing, J. Zeyer)<br />

Die Oberflächenstruktur von Mineralien bei der Verwitterung<br />

Die Neutralisierung von sauren Niederschlägen wird in Gebieten mit kristallinem Untergrund durch<br />

sehr langsame Verwitterungsreaktionen kontrolliert. Beispielsweise dauert es unter Laborbedingungen<br />

bei pH=5 etwa ein Jahr, bis sich eine atomare Schicht Aluminiumoxid aufgelöst hat. Die<br />

Geschwindigkeit solcher Verwitterungsprozesse wird durch Reaktionen an der Partikeloberfläche<br />

bestimmt. Die Struktur von Mineralien ist relativ gut bekannt. Die Reaktivität von toxischen Ionen wie<br />

z.B. Aluminium in verschiedenen Phasen liesse sich deshalb im Prinzip einfach interpretieren.<br />

Schwierigkeiten bereitet jedoch die Frage: "Wie kantig und eckig sind natürliche Mineraloberflächen?"<br />

In Abb. 3.39 ist schematisch ein kleiner Ausschnitt eines Korundkristalls gezeigt. Die<br />

Aluminiumionen an den Ecken und Kanten haben eine oder zwei freie Koordinationsstellen. Sie sind<br />

deshalb wesentlich reaktiver als die sechsfach koordinierten Ionen innerhalb der intakten Flächen. Im<br />

Lauf der Verwitterungsreaktion bildet sich eine stationäre Oberflächenstruktur heraus, die von der<br />

Auflösungsgeschwindigkeit mitbestimmt wird. Diese Wechselbeziehung zwischen Struktur und<br />

Reaktivität wurde mit Hilfe von Monte Carlo Simulationen analysiert. Die stationäre Struktur des<br />

numerischen Mineralmodells in Abb. 3.40 ist das Resultat eines solchen "Würfelspiels" auf dem<br />

Computer. Die Simulationen haben gezeigt, dass bei schwerlöslichen Mineralien über 80 % der<br />

-0.3


3-39<br />

abgelösten Ionen aus den reaktiven "Eckpositionen" stammen. Die chemische Struktur der Ecken und<br />

Kanten an Gesteinspartikeln ist somit der Schlüssel zum Verständnis der Verwitterungskinetik.<br />

(B. Wehrli)<br />

Abb. 3.39<br />

Aluminiumoxid - Oberfläche. Der Kristall<br />

ist aus okataedrisch koordinierten A13+<br />

Ionen aufgebaut. Die beiden unteren<br />

Eckpositionen sind am reaktivsten, weil<br />

sie nur vier Bindungen zum Festkörper<br />

aufweisen.<br />

3.7 Methoden<br />

Abb. 3.40<br />

Stationäre Struktur eines Modellkristalls<br />

im Auflösungsprozess. In der Monte<br />

Carlo Simulation lässt sich die Konzentration<br />

von reaktiven Eckpositionen direkt<br />

verfolgen.<br />

Marquage d'oeufs de truites à la tétracycline: comparaison entre deux<br />

méthodes.<br />

En aménagement piscicole, il serait souvent utile de pouvoir faire la différence entre les poissons<br />

provenant de la reproduction naturelle et ceux provenant des immersions faites régulièrement par les<br />

services cantonaux de la pêche. Il faut donc trouver le moyen de marquer ceux destinés aux<br />

immersions.<br />

Lorsque l'on déverse des estivaux (5-8 cm), en nombre relativement restreint, on peut facilement les<br />

marquer avec des marques magnétiques implantées dans le cartillage du nez. Une méthode de<br />

marquage consiste à injecter ou à incorporer à la nourriture une substance chimique fluorescente qui<br />

est incorporée dans l'os au moment de sa calcification. Sous un microscope à fluorescence , cette<br />

marque se retrouve sous la forme de lignes fluorscentes dans les os coupés en tranches fines. Le<br />

fluorochrome le plus utilisé est l'hydrochloride de tétracycline . L'injection ne peut être appliquée sur<br />

de petits poissons vu leur fragilité. L'ingestion rend difficile le contrôle du dosage du marqueur.<br />

L'immersion des alevins dans une solution de tétracycline est un procédé coûteux.<br />

En cherchant un autre moyen pour infiltrer une substance de marquage dans le corps du poisson, il est<br />

apparu que la tétracycline pourrait être transférée dans les oeufs avec l'eau y pénétrant par osmose au<br />

moment de la fécondation. Elle serait stockée dans le liquide périvitellin ou dans le vitellus pendant le<br />

développement embryonnaire pour être ensuite mobilisée comme substance marquante au début de la<br />

calcification de structures osseuses telles que les otolithes.


3-40<br />

Les otolithes prélevés, amincis et polis de truites ayant reçu 2 g/1 de tétracycline au moment de leur<br />

fécondation montrent au microscope à fluorescence une ou plusieurs taches rondes orangées qui<br />

correspondent exactement avec le ou les centres de l'otolithe (fig.3.41). A titre de comparaison, une<br />

méthode consistant à immerger pendant 24 heures des oeufs de truites embryonnés (61 jours après la<br />

fécondation) dans une solution de tétracycline à 600 mg/1 a été appliquée. La marque déposée en 24<br />

heures est visible sous forme d'un anneau fin entourant le ou les nuclei et correspond à la surface de<br />

l'otolithe au moment du marquage (fig. 3.42). La fixation de la tétracycline est plus faible, ce qui<br />

réduit l'intensité de la marque par rapport à la première méthode. Pour la vérification de l'effet des<br />

immersions de petits poissons sur le stock, le traitement par la tétracycline au moment de la<br />

fécondation permet de marquer un grand nombre d'oeufs à moindre frais, en peu de temps.<br />

(Colette Grieder)<br />

Fig. 3.41<br />

Microphotographie en fluorescence d'un otolithe de tuite arc-en-ciel marquée par une<br />

solution de 2 g/1 de tétracycline au moment de la fécondation, montrant deux nuclei,<br />

128 jours après le marquage, 65 jours après l'éclosion.<br />

Longueur de l'échelle = 100 pm (Photo: Colette Grieder)<br />

Fig. 3.42<br />

Microphotographie en fluorescence d'un otolithe de truite arc-en-ciel marquée par<br />

immersion des oeufs embryonnés dans une solution de 600 mg/1 de tétracycline, 148<br />

jours après le marquage, 134 jours après l'éclosion,<br />

Longueur de l'échelle = 100 µm (Photo: Colette Grieder)


o<br />

+AA1<br />

K KEINE REAKTIoN<br />

3-41<br />

Nachweis von NTA-abbauenden Bakterien in der Umwelt mit Hilfe<br />

immunologischer Methoden<br />

Nachdem in unserem Labor mehrere NTA-abbauende Organismen isoliert worden waren, ergab sich<br />

die Frage, ob diese auch in der Natur häufig vorkommen. Es wäre möglich gewesen, dass es sich bei<br />

diesen Bakterien um Spezialisten ohne Bedeutung in der Natur handelte, die zudem nur in geringer<br />

Individuenzahl vorhanden waren. (s.a. Jahresbericht 1987).<br />

Wir brauchten darum eine Methode, mit der wir in einer Probe aus der Umwelt direkt die fraglichen<br />

Organismen nachweisen konnten, ohne dass eine Anreicherung mit Hilfe von NTA nötig war. Wir<br />

entschieden uns <strong>für</strong> eine immunologische Methode, da im mikrobiologischen Institut der Universität<br />

Hannover zur gleichen Zeit <strong>für</strong> taxonomische Untersuchungen Antiseren gegen zwei unserer Isolate<br />

sowie gegen den Referenzstamm Ps. 29600 hergestellt wurden. Bei den Bestandteilen der Antiseren,<br />

den Antikörpern, handelt es sich um Proteine, die spezifisch gegen bestimmte Antigene - das sind<br />

z.B. Oberflächenstrukturen von Bakterien - gerichtet sind, und fest an diese binden können. In<br />

höheren Organismen ist diese Bindung an der Elimination von eingedrungenen Mikroorganismen<br />

beteiligt. Man kann die Bildung von Antikörpern gezielt in einem Organismus hervorrufen, indem<br />

man ihn dem entsprechenden Antigen aussetzt.<br />

Es wurde ein indirekter Immunfluoreszenztest entwickelt. (s. Abb. 3.43) Dabei werden die Proben<br />

zunächst aufgeschlämmt und auf einem Filter konzentriert. M an lässt ein Aliquot des Antiserums mit<br />

der Probe reagieren, wäscht Antikörper, die nicht reagiert haben, herunter und gibt ein zweites Antiserum<br />

hinzu. Dieses ist gegen die Antikörper des ersten Serums gerichtet und zudem mit einem<br />

Fluoreszenzfarbstoff gekoppelt. Nach Abwaschen von überschüssigem Serum kann das Präparat direkt<br />

im Fluoreszenzmikroskop untersucht werden. Mit dieser Methode konnten wir im Frühjahr 1988<br />

die Organismen an verschiedenen Standorten in der Umwelt und in Kläranlagen nachweisen. Zahlen<br />

sind der nachfolgenden Tabe lle zu entnehmen.<br />

Abb. 3.43<br />

Schematische Darstellung des<br />

indirekten Immunfluoreszenztests.<br />

MO-1: NTA-abbauender<br />

Mirkoorganismus,<br />

MO-2: Mikroorganismus<br />

ohne Fähigkeit zum NTA-<br />

Abbau, A 1: Antikörper gegen<br />

NTA-Abbauer, A2: Antikörper<br />

gegen A1, gekoppelt<br />

mit einem Fluoreszenzfarbstoff


3-42<br />

Ort der Probenahme Gesamtkeimzahl positiv im Fluoreszenstest<br />

(AODC) mit anti Ps.29600 mit anti 'l'E2<br />

ARAs<br />

ARA ZH Glatt 1.3x 109/ml 3.4x 106/m1 1.3x106/m1<br />

ARA Dübendorf 6.5x 109/ml 6.7x 106/ml 1.4x 107/ml<br />

ARA Kloten-Opfikon 1.9x109/ml 1.2x 107/m1 2.3x 107/ml<br />

Oberflächenwasser<br />

Chriesbach 3.2x 107/m1 1.2x 103/m1 387/m1<br />

Glatt 2.5x107/ml 1.7x 103/m1<br />

Rhein 1.4x 106/m1 937/m1<br />

Greifensee 5.3x 107/ml 4.6x 103/m1 128/m1<br />

Sedimente<br />

Glattfelden 4x 107/g 1.6x104/g<br />

Glatthof 3.7x 107/g 1.6x 104/g<br />

Erde 1.1x108/g 189/g<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die gesuchten Organismen "überall" in der Umwelt vorhanden sind. Es<br />

blieb die Frage, ob sie dort auch ihren "Job" machen - also das NTA abbauen. Versuche von Gordon<br />

McFeters mit Diffusionskammern deuten darauf hin.<br />

(Elvira Wilberg, T. Egli, T. el Banna)<br />

3.8 Neues Rechenzentrum EAWAG/EMPA<br />

Vom Teletype-Terminal zum Local-Area-Network (Abb. 3.44)<br />

Im Herbst 1988 nahm das gemeinschaftliche Rechenzentrum der EMPA und EAWAG seinen Betrieb<br />

auf. Wir nehmen das zum Anlass, einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung des RZ-EAWAG zu<br />

geben.<br />

Abb. 3.44<br />

Der Gründer und Leiter des Rechenzentrums der EAWAG, Herr H.-R. Rhein, vor der PDP-11/70,<br />

welche im Febr. 1989 endgültig abgestellt worden ist. (Foto: P. Schlup)


3-43<br />

Das Jahr 1975 steht am Anfang der interaktiven Computerbenützung an der EAWAG. Damals wurde<br />

durch den Schreibenden ein Dialogsystem <strong>für</strong> die EAWAG eingeführt und dazu eine PDP-11/40 von<br />

DEC installiert. Es sei hier erwähnt, dass dies der erste Dialogrechner im gesamten ETH-Bereich<br />

war, der unter anderen auch Herrn Prof. N. Wirth zu seinen Paten zählen durfte.<br />

Teletypes waren die Arbeitsstationen und Papierlochstreifen die Massenspeicher. Doch schon bald<br />

wurde die PDP-11/40, der guten Erfahrungen wegen, zu einem eigentlichen Time-Sharing-System<br />

ausgebaut. Mit der Zeit wuchsen die Bedürfnisse, die Disk-Speicher und die Programme. Nur<br />

personell blieb es weiterhin beim Ein-Mann-Betrieb. Die Teletypes wichen modernen Matrix- und<br />

Videoterminals, Magnetband-Stationen kamen hinzu, kurz und gut, es entwickelte sich ein<br />

ausgewachsenes Rechenzentrum, das RZ-EAWAG. Im Jahre 1980 konnte ein eigens auf die<br />

Bedürfnisse zugeschnittener Computerraum bezogen werden. Die überlastete Recheneinheit wurde<br />

1983 durch die äusserst leistungsstarke PDP-11/70 ersetzt. Seit damals läuft auch das Betriebssystem<br />

mit der Version 7.2 von RSTS/E. Ohne zuviel auf Fachspezifisches einzugehen, muss hier doch<br />

bemerkt werden, dass die PDP als 16-Bit-System gewisse Einschränkungen bedingte, die sich immer<br />

mehr, insbesondere seit dem Erscheinen der VAX-Maschinen, bemerkbar machten. Eine Planung <strong>für</strong><br />

die Zukunft des RZ-EAWAG wurde in Angriff genommen und sah in der Zukunft den Uebergang<br />

auf eine VAX von DEC vor. Da auch das RZ der EMPA mit ihrer 1982 installierten VAX-750 sich<br />

mit Erweiterungsplänen befasste, war es vernünftig, die Planung zu koordinieren. Da der<br />

Einmannbetrieb am RZ-EAWAG immer weniger verantwortet werden konnte, kamen auch aus<br />

diesem Gesichtspunkt gewichtige Argumente, die Planung gemeinsam an die Hand zu nehmen. Als<br />

sich dann ausserdem noch ergab, dass ein gemeinsames Vorgehen und Zusammenlegen der<br />

Budgetmittel die Beschaffung einer Anlage möglich machen wurde, die bedeutend leistungsfähiger<br />

als zwei getrennte Systeme wäre, war der Entschluss naheliegend, die Rechenzentren<br />

zusammenzulegen. Möglich wurde dies vor allem durch das Vorhandensein eines LAN auf dem<br />

Areal von EMPA und EAWAG, welches 1987/88 verlegt wurde. Es war dadurch auch möglich, das<br />

in Programmen und Daten enthaltene Potential auch weiterhin zu erhalten.<br />

So wurde als gemeinschaftliche Rechenanlage des RZ-EMPA-EAWAG im Oktober 1988 eine VAX-<br />

8810 installiert. Im November wurden die Programme und Daten von der PDP-11/70 der EAWAG<br />

auf die neue gemeinschaftliche Anlage übertragen.<br />

An der EAWAG wird die bisherige PDP-11/70 ersetzt durch die vorher an der EMPA eingesetzt<br />

VAX-750. Diese dient vor allem als Kommunikations- und Server-Rechner, um einen optimalen<br />

Zugang zum RZ-EMPA-EAWAG zu ermöglichen.<br />

(H.-R. Rhein)


4. L L E U L) AUSBILDUNG<br />

4-1<br />

4.1 Lehrveranstaltungen an der ETH Zürich<br />

Sommersemester 1988<br />

Prof. H. Ambühl<br />

BIOLOGIE V, mit Exkursionen<br />

(Mitwirkend: H.R. Bürgi, F. Stössel,<br />

A. Frutiger)<br />

PRAKTIKUM IN SYSTEMATISCHER UND<br />

OEKOLOGISCHER BIOLOGIE II<br />

(Mitwirkend: H.R. Bürgi, H. Bührer,<br />

F. Stössel, E. Szabo, U. Uehlinger,<br />

A. Frutiger)<br />

LIMNOLOGIE II<br />

ARBEITSWOCHE IN GEWÄSSERBIOLOGIE<br />

(Mitwirkend: H.R. Bürgi, P. Bossard,<br />

R. Müller)<br />

Prof. P. Baccini<br />

STOFFHAUSHALT UND ABFALLWIRTSCHAFT<br />

Dr. Joan Davis / Prof. D. Imboden<br />

MENSCH - TECHNIK - UMWELT<br />

(Gruppenarbeit)<br />

Prof. G. Hamer / Dr. I. Adler* /<br />

PD Dr. A. Einsele* / Prof. A. Fiechter*<br />

BIOTECHNOLOGIE A:<br />

V BIOVERFAHRENSTECHNIK<br />

Prof. G. Hamer / Prof. J. Hoigné<br />

TRINKWASSERHYGIENE UND CHEMIE DER<br />

WASSERVERSORGUNG<br />

Prof. D. Imboden / Dr. A. Fischlin* /<br />

Dr. H.R. Roth*<br />

SYSTEMANALYSE II (NATURWISSENSCHAFT-<br />

LICHE ANWENDUNGEN)<br />

Prof. D. Imboden / PD Dr. R. Schwarzenbach<br />

MATHEMATISCHE BESCHREIBUNG VON<br />

UMWELTPHÄNOMENEN<br />

PD Dr. Laura Sigg / Prof. W. Stumm<br />

CHEMIE NATÜRLICHER GEWÄSSER<br />

PD Dr. W. Gujer / Prof. W. Stumm<br />

GEWÄSSERSCHUTZ UND UMWELT-<br />

ÖKOLOGIE<br />

mit einem * bezeichnete Dozenten gehören nicht zur EAWAG<br />

Wintersemester 1988/89<br />

Prof. H. Ambühl<br />

LIMNOLOGIE I<br />

PRAKTIKUM IN SYSTEMATISCHER UND<br />

ÖKOLOGISCHER BIOLOGIE I<br />

(Mitwirkend: F. Stössel, H.R. Bürgi,<br />

A. Frutiger)<br />

BIOLOGIE NATÜRLICHER GEWÄSSER<br />

(mit Exkursionen)<br />

VOLLPRAKTIKUM IN LIMNOLOGIE<br />

(Mitwirkend: H.R. Bürgi, S. Gäbel,<br />

A. Frutiger, F. Stössel, E. Szabo,<br />

U. Uehlinger)<br />

Dr. M. Bolier / PD Dr. W. Gujer<br />

GRUNDLAGEN DER WASSERTECHNOLOGIE<br />

Dr. P.H. Brunner<br />

ABFALLTECHNIK<br />

Dr. H.R. Bürgi / F. Gartmann*<br />

KRYPTOGAMEN (ohne Pilze)<br />

Dr. Joan Davis / Prof. D. Imboden<br />

TECHNIK UND UMWELT<br />

Prof. T. Dracos* / Dr. O. Wanner<br />

MODELLIERUNG DER WASSERQUALITÄT<br />

IN FLIESSGEWÄSSERN<br />

Dr. R. Gächter / Prof. H. Ambühl<br />

ANGEWANDTE LIMNOLOGIE<br />

Dr. W. Giger<br />

ORGANISCHE GEO- UND ÖKOCHEMIE<br />

Dr. M. Bolier / PD Dr. W. Gujer /<br />

Prof. G. Hamer / Prof. J. Hoigné<br />

EINHEITSVERFAHREN DER WASSERAUF-<br />

BEREITUNG UND ABWASSERREINIGUNG<br />

Prof. G. Hamer<br />

BIOLOGICAL WASTEWATER TREATMENT<br />

Prof. G. Hamer / Prof. J. Hoigné<br />

TRINKWASSER UND ABWASSER


Prof. D. Imboden<br />

EINFÜHRUNG IN DIE PHYSIK<br />

AQUATISCHER SYSTEME<br />

Prof. D. Imboden / Prof. H.R. Ott*<br />

INTEGRIERTES GRUNDPRAKTIKUM III<br />

(Teil Physik)<br />

Prof. D. Imboden / Dr. A. Fischlin*<br />

SYSTEMANALYSE I<br />

Prof. D. Imboden / PD Dr. R. Schwarzenbach<br />

GRUNDLAGEN DER ORGANISCHEN<br />

UMWELTCHEMIE<br />

(Mitwirkend: Dr. J. Zeyer)<br />

Prof. E. Landolt* / Dr. F. Leutert* /<br />

Prof. W. Stumm<br />

EINFÜHRUNG IN DIE ÖKOLOGIE<br />

Dr. R. Müller<br />

SCHWEIZERISCHE FISCHEREI UND<br />

FISCHZUCHT<br />

PD Dr. P. Santschi<br />

GEOCHEMISCHE OZEANOGRAPHIE<br />

Dipl. Ing. R. Schertenleib /<br />

Dipl. Ing. M. Strauss / Dipl. Ing. M. Wegelin<br />

WASSERVERSORGUNG UND ENTSORGUNG<br />

IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN<br />

(Mitw. im Rahmen der Vorlesung "Planung in<br />

ländlichen Räumen" des Nachdiplomstudiums<br />

<strong>für</strong> Entwicklungsländer, NADEL)<br />

Prof. J. Hoigné / Prof. W. Stumm<br />

UMWELTCHEMIE UND CHEMISCHE<br />

ÖKOLOGIE<br />

Nachdiplomstudium Siedlunrt<br />

wasserbau und GewässA h t<br />

8. Kurs, 3. Trimester 19<br />

Dr. M. Bolier / PD Dr. W. Gujer<br />

GRUNDLAGEN DER VERFAHRENSTECHNIK DER<br />

WASSERAUFBEREITUNG UND ABWASSERREINI-<br />

GUNG II<br />

Dipl. Ing. H. Wasmer<br />

ABFALLWIRTSCHAFT<br />

4-2<br />

Dipl. Ing. U. Bundi und Gäste<br />

PLANUNG UND REALISIERUNG DES GEWÄSSER-<br />

SCHUTZES (Ausgewählte Kapitel)<br />

Dr. R. Gächter<br />

ANGEWANDTE LIMNOLOGIE<br />

Prof. G. Hamer / Dr. T. Egli / Dr. K. Mechsner<br />

GRUNDLAGEN DER MIKROBIOLOGIE DER GE-<br />

WÄSSERSCHUTZTECHNIK UND DER WASSER-<br />

VERSORGUNGSHYGIENE<br />

PD Dr. Laura Sigg / Prof. J. Hoigné<br />

ALLGEMEINE CHEMIE MIT SPEZIELLER BERÜCK-<br />

SICHTIGUNG DER WASSERCHEMIE<br />

PD Dr. Laura Sigg / Prof. W. Stumm<br />

CHEMISCHE PROZESSE IN NATÜRLICHEN<br />

GEWÄSSERN<br />

9. Kurs, 1. Trimester 1988/89<br />

Ohne Mitwirkung von Dozenten der EAWAG<br />

9. Kurs, 2. Trimester 1988/89<br />

Dr. M. Bolier / PD Dr. W. Gujer<br />

GRUNDLAGEN DER VERFAHRENSTECHNIK DER<br />

WASSERAUFBEREITUNG UND ABWASSER-<br />

REINIGUNG I<br />

Dipl. Ing. U. Bundi<br />

GRUNDLAGEN DES GEWÄSSERSCHUTZES<br />

Dr H.R. Bürgi / Dr. P. Perret / Prof. H. Ambühl<br />

BIOLOGIE UND ÖKOLOGIE DER AQUATISCHEN<br />

LEBENSRÄUME<br />

Prof. G. Hamer / Dr. T. Egli<br />

GRUNDLAGEN DER MIKROBIOLOGIE DER<br />

GEWÄSSERSCHUTZTECHNIK UND DER<br />

WASSERVERSORGUNGSHYGIENE<br />

Prof. D. Imboden / PD Dr. W. Gujer<br />

MATHEMATISCHE BESCHREIBUNG TECHNI-<br />

SCHER UND NATÜRLICHER SYSTEME<br />

Prof. J. Hoigné / PD Dr. Laura Sigg /<br />

Prof. W. Stumm<br />

ALLGEMEINE CHEMIE MIT SPEZIELLER<br />

BERÜCKSICHTIGUNG DER WASSERCHEMIE


4-3<br />

4.2 Lehrveranstaltungen inderen Kurse und Fachtagungen<br />

Lehrinstituten<br />

4.21 Hochschulen<br />

Prof. P. Baccini<br />

Université Neuchâtel:<br />

CHIMIE DE L'ENVIRONNEMENT<br />

CHIMIE DE L'ANTHROPOSPHERE<br />

Dr. W. Giger<br />

Universität Karlsruhe:<br />

ORGANISCHE GEOCHEMIE<br />

Dr. R. Müller<br />

Universität Zürich:<br />

ÖKOLOGIE DER SÜSSWASSERFISCHE<br />

Universität Basel:<br />

FAUNAKURS FISCHE<br />

R. Schertenleib<br />

Schweiz. Tropeninstitut Basel:<br />

GRUNDLAGEN DER WASSERVERSORGUNG UND<br />

ENTSORGUNG IN DEN TROPEN<br />

Dr. M. Snozzi<br />

Universität Zürich:<br />

GRUNDAUSBILDUNG BIOLOGIE:<br />

PRAKTIKUM IN BIOENERGETIK<br />

SPEKTROPHOTOMETRIE - GRUNDLAGEN UND<br />

ANWENDUNGEN IN DER BIOLOGIE<br />

Dipl. Ing. M. Strauss<br />

Technikum Winterthur:<br />

SIEDLUNGSWASSERBAU IN ENTWICKLUNGS-<br />

LÄNDERN<br />

Dr. j. Zobrist<br />

ETH Lausanne:<br />

HYDROSPHÄRE, VERANSTALTUNG: COURS<br />

POSTGRADE SUR L'ENERGIE<br />

4.22 f.nd re Lehranstalten<br />

Dr. H.R. Bürgi<br />

Interkant. Technikum ITR Rapperswil:<br />

ÖKOLOGIE UND UMWELTSCHUTZ<br />

Dipl. Ing. V. Krejci<br />

Ingenieurschule Zürich:<br />

ABWASSERTECHNIK<br />

4.31 Kur; und Fachtagungen an der<br />

EAWAG Dübendorf<br />

15.1.-5.2., 27.4., 9.5.<br />

EAWAG-interne Kurse über Atmosphärenchemie<br />

im Hinblick auf die Beurteilung umweltrelevanter<br />

Stoffe und auf die Luftreinhaltung<br />

Prof. J. Hoigné<br />

4.32 Veranstaltungen am Seenforschungslaboratorium<br />

Kastanienbaum<br />

12.-15.4.<br />

NDS-Kurs Angewandte Limnologie<br />

Prof. H. Ambühl, Dr. P. Bossard<br />

25.-30.7.<br />

Arbeitswoche Gewässerbiologie<br />

Prof. H. Ambühl, Dr. P. Bossard<br />

16.8.-2.9.<br />

Chemielab orantenlehrling skurs<br />

Herr Amsler, Sempach<br />

20.10.-1.12.<br />

Lehrerfortbildungskurs <strong>für</strong> den Kt. Luzern<br />

Dr. P. Bossard<br />

24.-28.10.<br />

Angewandte Limnologie Abt. X, ETH-Studenten<br />

Prof. H. Ambühl, Dr. R. Gächter<br />

31.10.-11.11.<br />

Einführungskurs <strong>für</strong> Drogistenlehrlinge<br />

Herr Kohler, Neuenkirch<br />

Es fanden 30 Veranstaltungen <strong>für</strong> Mittel- und<br />

Volksschulen statt. Zudem wurden 25 Führungen<br />

durchgeführt.<br />

4.33 Kurse und Fachtagungen an der<br />

ETH Zürich<br />

7.-11.3.<br />

9th Internat. Course on Ground Water Management<br />

"Quality Control of Ground Water"<br />

W. Stumm, R. Schwarzenbach:<br />

Chemistry of Groundwater Pollutants<br />

J. Zeyer:<br />

Microbial Populations in Aquifers and Biodegradation<br />

of Pollutants


31.5.4.6.<br />

Informationstagung "Stofftransport im Untergrund"<br />

W. Giger:<br />

Verhalten von NTA und EDTA bei der<br />

Grundwasserinfiltration<br />

R. Schwarzenbach:<br />

Transport und Transformationen von Nitro<br />

-phenolen im Grundwasser<br />

10.-18.11<br />

Forschungs- und Innovationsausstellung<br />

(Poster-Präsentationen)<br />

G. Henseler, Verena Sturzenegger:<br />

Der Wasser- und Elementhaushalt als Teil einer<br />

regionalen Stoff-Fluss-Studie<br />

J. Tremp, S.R. McDow, C. Leuenberger,<br />

Jean Czuczwa, W. Giger:<br />

Auswaschung organischer Spurenstoffe aus der<br />

Atmosphäre durch nasse Niederschläge<br />

D. Suter, St. Banwart:<br />

Die Auflösung von Eisenoxiden<br />

D. Raab:<br />

Saure Niederschläge und die Verlagerung von<br />

Aluminium und Eisen in Böden<br />

B. Müller, Laura Sigg:<br />

Wechselwirkungen von Spurenmetallen und<br />

synthetischen Partikeloberflächen<br />

Chr. Siffert, Barbara Sulzberger:<br />

Photochemische Prozesse an mineralischen<br />

Oberflächen<br />

B. von Steiger, G. Piepke:<br />

Vom Mensch gesteuerte Stoffkreisläufe in der<br />

Landwirtschaft<br />

Th. Lichtensteiger, D. Stämpli, H. Belevi:<br />

Endlagerqualität fester Reststoffe<br />

4.34 Ander( 7 achtagungen<br />

6.-8.1.<br />

Society for General Microbiology 110th Meeting,<br />

42th Symposium: The Nitrogen and Sulphur<br />

Cycles, Southampton, U.K.<br />

K. Mechsner:<br />

Simultaneous Nitrification and Denitrification<br />

by MethanotrophiC/Methylotrophic Co-Cultures<br />

in Aerobic Environments<br />

6.-8.1./ 6.-8.4./21.-23.9.<br />

21. VSA Fortbildungskurs, Engelberg<br />

W. Gujer:<br />

- Mesophile Schlammfaulung<br />

- Zweistufige Schlammstabilisierungsverfahren<br />

- Rückläufe aus der Schlammbehandlung<br />

H. Siegrist:<br />

- Aerob thermophile Schlammbehandlung<br />

4-4<br />

- Wärme und Energiebilanz der zweistufigen<br />

Schlammbehandlung<br />

8.1./15.1./ 22.1./ 29.1.<br />

Weiterbildungskurse der Ingenieurschule Zürich<br />

WS 1987/88, Zürich<br />

V. Krejci, H. Mutzner:<br />

Regendaten <strong>für</strong> die Siedlungsentwässerung<br />

18./22.1.<br />

Limnological Modelling Workshop, Perth,<br />

Australia<br />

D. Imboden:<br />

Lake physics and primary production<br />

3.-5.2./22.-24.8.<br />

EAWAG/VSA-Fortbildungskurs über die<br />

Simulation von Belebungsanlagen, Winterthur<br />

M. Boller:<br />

- Charakterisierung des Abwassers und der<br />

Modellparameter<br />

- Modellparameter und Empfindlichkeitsbetrachtungen<br />

W. Gujer:<br />

- Einführung in die Simulation<br />

- Das Modell der IAWPRC Arbeitsgruppe<br />

- Fallbeispiel<br />

- Simulation der Prozesssteuerung<br />

H. Siegrist:<br />

Auswertung von Messresultaten im Hinblick auf<br />

die Simulation<br />

14.-17.3.<br />

Swiss Workshop on Land Disposai of Solid<br />

Waste, Gerzensee<br />

P. Baccini, H. Belevi, P.H. Brunner, J. Krebs,<br />

Th. Lichtensteiger, G. Piepke, R. Schwarzenbach,<br />

D. Stämpfli, J. Zeyer:<br />

The Landfill: Reactor and Final Storage<br />

17./18.3.<br />

Kolloquium Nat. Forschungsprogramm 14, Lufthaushalt,<br />

Luftverschmutzung und Waldschäden<br />

in der Schweiz, Universität Zürich-Irchel<br />

F. Zürcher, J. Zobrist, Laura Sigg, W. Stumm,<br />

Ph. Behra:<br />

Die Rolle von NH3 bei Deposition und Bodenversauerung<br />

27.-29.3.<br />

European Science Foundation, Workshop on Eco<br />

-toxicology of Freshwater Systems, Zürich<br />

M. Snozzi, T. Egli, Organisatoren<br />

W. Giger:<br />

From Global Cycles to Environmental Fate<br />

G. McFeters:<br />

Ecotoxicological Implications of Injured Enteric<br />

Bacteria in Water (Poster)


17.-19.4.<br />

Lake restoration by reduction of P loading<br />

(workshop), Leeuwenhorst, NL<br />

D. Imboden:<br />

Lake Classification by means of<br />

physical/morphological criteria<br />

21.4., 22.+29.11.<br />

Impulsprogramm Haustechnik 1988 - Wasser- u.<br />

Stoffhaushalt in Wohngebäuden, Lausanne,<br />

Zürich, Bern<br />

M. Strauss:<br />

Die Verwendung von Fäkalien und Abwasser in<br />

der Landwirtschaft und Aquakultur in Entwicklungsländern<br />

4.-6.5., 14.-16.11.<br />

IAWPR Technology Transfer Seminar: Mathematical<br />

Modelling of Biological Treatment<br />

Processes, Rom und Bangkok<br />

W. Gujer:<br />

- Introduction to Simulation<br />

- Case Studies<br />

- Simulation of Process Control<br />

24.-28.5.<br />

2ème Conférence Internationale des Limnologues<br />

d'Expression Française (CILEF 88), Aussois/F<br />

A. Peter:<br />

Etude Comparative de deux populations de truites<br />

fario dans le bassin de la Wigger (Suisse)<br />

D. Ponton:<br />

Importance des facteurs alimentaires et climatologiques<br />

pour la survie des larves de corégones<br />

31.5.-7.6.<br />

Symposium on Management Schemes for Inland<br />

Fisheries, European Inland Fisheries Advisory<br />

Commission (EIFAC), Göteborg/S<br />

R. Müller:<br />

Management practices for lake fisheries in<br />

Switzerland<br />

17.6.<br />

Schweiz. Gesellschaft <strong>für</strong> Mikrobiologie (SGM),<br />

St. Gallen<br />

G. Hamer:<br />

Limitations to the performance of biological<br />

waste gas treatment systems<br />

20.-26.7.<br />

5th European Bioenergetics Conference,<br />

Aberystwyth, UK<br />

R. Rutishauser, M. Snozzi, G. Hamer:<br />

Changes in the composition of the electron<br />

transfer chain of Paraccus denitrificans under<br />

transient conditions<br />

4 - 5<br />

26.-29.7.<br />

UNESCO Regional Course on Biotechnology,<br />

Shatin Hongkong<br />

G. Hamer:<br />

- The hydrolyses and solubilization of solid<br />

wastes as microbial process feedstocks<br />

- Methanogenesis and rate limitations in biogas<br />

production<br />

1.-5.8.<br />

Int. Assoc. Sedimentologists Symposium Economic<br />

Sedimentology, Beijing, China, (CoConvener)<br />

K. Kelts, H. Fischer, Ch. Schuler:<br />

Lacustrine basin analysis and correlation by<br />

strontium isotope stratigraphy<br />

14.-19.8.<br />

1988 Gordon Conf. Org. Geochem. , Plymouth,<br />

USA<br />

K. Kelts:<br />

Environmental Controls on production and<br />

preservation of organic matter in Holocene Lakes<br />

24.-26.8.<br />

<strong>Eidg</strong>. Fortbildungskurs <strong>für</strong> Fischereiaufseher,<br />

Interlaken<br />

H.J. Meng:<br />

Felchenexperimente am Sarnersee<br />

R. Müller:<br />

Feldexperimente mit pflanzenfressenden Fischen<br />

A. Peter (R. Müller):<br />

Konkurrenz Bach-/Regenbogenforellen<br />

2./8.9.<br />

SCOPE Workshop on Global C and S Cycles,<br />

Irkutsk, USSR<br />

D. Imboden:<br />

The role of lake mixing for nutrient cycles<br />

7.-9.9.<br />

Amerc. Assoc. Pet. Geol. Research Conf.,<br />

Snowbird, Utah, USA<br />

K. Kelts:<br />

Hydrocarbon potential and Comparative<br />

lacustrine sedimentology in space and time<br />

22./23.9.<br />

Kolloquium über limnoL Grundlagenforschung und<br />

Gewässerschutz als interdisziplinäre Aufgabe,<br />

Dresden, DDR<br />

D. Imboden:<br />

Die Sanierung der Schweiz. Mittellandseen: Eine<br />

multidisziplinäre, ökologische Aufgabe<br />

5.-7.10.<br />

Keynote talk, 140. Jahrestagung Deutsche Geol.<br />

Ges., Trier, BRD<br />

K. Kelts:<br />

Klimageschichte aus Seesedimenten


3.11.<br />

VSA-Einzelmitglieder-Tagung "Niederschlag<br />

und Siedlungsentwässerung", ZüriCh<br />

W. Gujer:<br />

Von Hörler/Rhein zum historischen Ereignis<br />

V. KrejCi:<br />

Regen als Grundlage der Abflussberechnung bei<br />

der Siedlungsentwässerung<br />

H. Mutzner:<br />

Ein Messnetz <strong>für</strong> die räumliche Regenverteilung<br />

H.-R. Rhein:<br />

Intensitäten der Starkregen nach Hörler u. Rhein<br />

W. SChilling:<br />

Starkregenauswertung nach ATV/DVWK-<br />

Empfehlungen von 1985<br />

4./5.11<br />

WaB oLu-Workshop, Rigi-Kaltbad<br />

W. Giger:<br />

Ausblick auf WaBoLu II, OrganisChe Schadstoffe<br />

und Partikel in Verbrennungsemissionen<br />

St. McDow:<br />

Polycyclic Aromatic Hydrocarbons and Photoemission<br />

from Combustion Areosols<br />

D. Raab:<br />

Verlagerung von Aluminium und Eisen in Böden<br />

W. Stumm:<br />

Atmosphärische Depositionen, Koppelung<br />

Ammoniak-S02<br />

J. Tremp:<br />

Organische Spurenstoffe<br />

22.11.<br />

Encontro Nacional de Saneamento Bâsico/88,<br />

Lissabon, P<br />

W. Schilling:<br />

Real time control of urban drainage systems -<br />

state of the art and special case studies<br />

24.11.<br />

21. Arbeitstagung d. Schweiz. Ges. f. Lebensmittelhygiene:<br />

"Reinigung und Desinfektion", Zürich<br />

Kl. Mechsner:<br />

Gesetzliche Aspekte der Umwelt-Belastungen<br />

durch Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />

25./26.11.<br />

Working Party on Microbial Physiology "Mixed<br />

and Multiple Substrates and feedstocks,<br />

Weinfelden<br />

H.P. Kohler:<br />

Potential for Cometabolic transformations with<br />

Pseudomonas sp. strain HBP1 in view of its 2hydroxybiphenyl-inonoxygenase<br />

5.-9.12.<br />

Amer. Geophys. Union, Fall Meeting, San<br />

FrancisCo, USA<br />

A. Losher:<br />

4-6<br />

The role of organic matter in the fixation of<br />

sulphur in freshwater lake sediments and<br />

implications for the carbon/sulphur cyCle<br />

7./.8.12.<br />

EFTA-EC Meeting on the Prohibition of<br />

Phosphates in Detergents, ZüriCh-Opfikon<br />

W. Stumm:<br />

Einführungsreferat<br />

W. Giger:<br />

Replacement of phosphates in detergents, in<br />

particular by NTA; Behaviour of NTA in Swiss<br />

wa ter<br />

4.4. Seminare und Kolloquien<br />

8 .1.<br />

*Prof. J.I. Dreyer: Soil Solution Chemistry and<br />

Mineral Weathering<br />

*Prof. L. Rybach: Möglichkeiten und Grenzen der<br />

Erdwärmenutzung<br />

15.1<br />

Dr. K. Fent: Toxikologischer Nachweis nierenschädigender<br />

Substanzen<br />

*Prof. H.R. von Gunten: Infiltration von gelösten<br />

und partikulären Wasserinhaltsstoffen aus der<br />

Glatt ins Grundwasser<br />

22.1.<br />

*Prof. R. Zellner: Experimentelle Untersuchungen<br />

und Modellberechnungen zur Reaktivität und<br />

Konzentration von OH-Radikalen in der Troposphäre<br />

*Prof. I. Potrykus: Gentransfer in Pflanzen<br />

5 .2.<br />

Dr. W. Giger: Die Umweltverträglichkeit von<br />

Waschmittelchemikalien<br />

12.2.<br />

*Dr. R. Schläpfer, *Dr. R. Häsler: Waldsterben:<br />

Versuch einer Situationsanalyse aus der Sicht der<br />

Forschung<br />

*R. Attinger: Tracerhydrologische Untersuchungen<br />

im Alpstein (Säntisgebiet)<br />

26.2.<br />

Dr. Ph. Behra: Transport of Trace Mercury(II) in<br />

Groundwater: Column Experiments and Modelling<br />

Dr. Joan Davis: Naturwissenschaften und Umweltschutz:<br />

Eine Gratwanderung zwischen<br />

Quantifizierbarem und NiCht-Quantifizierbarem<br />

4.3.<br />

*Dipl. Ing. Th. Schneider: Grundgedanken und<br />

Anwendung neuerer Methoden zur Beurteilung<br />

technischer Risiken<br />

mit einem * bezeichnete Referenten gehören nicht<br />

zur EAWAG


7.3.<br />

Dr. W. Schilling: Entwicklung von Steuerungsstrategien<br />

<strong>für</strong> ein operationelles Stadtentwässerungssystem<br />

11.3.<br />

Dr. B. Honeyman: A Brownian-Pumping Model<br />

for Trace Metal Scavenging: Evidence from Th<br />

Isotopes<br />

18.3.<br />

*Dr. R.N.J. Comans: Applicability of the Surface<br />

Precipitation Model to the Sorption of Trace<br />

Metals in Calcite<br />

Dr B. Folsom: Biodegradation of Substituted 2-<br />

Nitrophenols by Pseudomonas Putida B2<br />

Dr. G. Genoni: Farming of Cordgrass by salt marsh<br />

fiddler crabs, Uca rapax<br />

15.4.<br />

Dr. M. Thurman: 13Carbon Nuclear Magnetic<br />

Resonance Determination of Alkylbenzenesulfonate<br />

Surfactants in Contaminated Ground<br />

Water<br />

19.4.<br />

*Dr. J.A. Kerr: Kinetic and Mechanistic Studies of<br />

Tropospheric Reactions: Photochemical Smog and<br />

Oxidant Formation<br />

22.4.<br />

*Dr. A. Neftel: Klimainformationen aus polaren<br />

Eisbohrkernen<br />

29.4.<br />

*Dr. Janet G. Hering: Kinetics of Copper<br />

Complexation in Aquatic Systems<br />

6 .5.<br />

*Ursula Mauch: Wie können Ideen in der direkten<br />

Demokratie umgesetzt werden?<br />

20.5.<br />

*Dr. H.P. Fahrni: Abfallwirtschaft im Spannungsfeld<br />

zwischen Theorie und Praxis<br />

27.5.<br />

*Prof. D. Vischer: Sind Flüsse Lebewesen?<br />

30.5.<br />

*Dr. K. Marshall: Formation, Stabilization and<br />

Control of Actinomycete Foams in Activated<br />

Sludge Plants<br />

3 .6.<br />

*J. Minsch: Marktwirtschaftliche Instrumente in<br />

der Umweltpolitik<br />

9 .6.<br />

J.S. Meyer: Do Bacteria Contribute Directly to<br />

Release and Fixation of Phosphorus in Lake<br />

Sediments?<br />

4 - 7<br />

10.6.<br />

*Prof. Verena Meyer: Aufgaben und Ziele des<br />

Schweizerischen Wissenschaftsrates<br />

16.6.<br />

Dr. K. Kelts: Eindrücke aus Ozeanbohrungen in<br />

antarktischen Gewässern<br />

17.6.<br />

*Prof. P. Rieder: Oekonomische Kriterien einer<br />

ökologisch ausgerichteten Landwirtschaftspolitik<br />

24.6.<br />

*A. Reinhard: (Ab)Dichtung und Wahrheit:<br />

Erfassung von Wärmeverlusten mittels Thermographie<br />

30.6.<br />

*Dr. R. Dlugi: Chemische Reaktionen in kondensierter<br />

Atmosphäre<br />

1.7.<br />

*H. Weiss: Die Landschaft - Brücke zu einem erweiterten<br />

Umweltverständnis<br />

5 .7.<br />

*A. Braunschweig: Prinzip und Anwendung der<br />

ökologischen Buchhaltung<br />

8 .7.<br />

Dr. Renata Behra: Biochemische Aspekte der<br />

Metalltoxizität<br />

*Prof. H. Remmert: Die Mosaik-Zyklus-Hypothese<br />

der Oekosysteme und ihre Konsequenzen<br />

15.7.<br />

Dr. L. Charlet: Effects of Increased Inorganic<br />

Ligand Inputs into the Environment<br />

2.8.<br />

*Prof. J.J. Morgan: Surface Chemical aspects of<br />

Fe2O3 Coagulation; Role of Specific Adsorption<br />

12.8.<br />

P. Höhener: Tracerstudien mit dem stabilen<br />

Stickstoffisotop 15N: Methodik und Fallbeispiele<br />

26.8.<br />

D. van Senden: Density Driven Exchange Between<br />

Gersauersee and Urnersee: Recent Observations<br />

1.9.<br />

*B. Zuur: Water Quality Management Problems<br />

in New Zealand<br />

9 .9.<br />

*Prof. R.S. Summers: Activated Carbon<br />

Adsorption of Background Organic Matter and It's<br />

Impact on Micropollutant Removal


23.9.<br />

*Prof. L. Zilliox: Forschungsbeispiele und Bewirtschaftungsprobleme<br />

im Rahmen der Grundwasserbelastung<br />

im Elsass<br />

19.10.<br />

*Prof. G. Sposito: Fluorescence Spectroscopy of<br />

Dissolved Natural Organic Matter and Its<br />

Complexes with Aluminium and Copper<br />

21.10.<br />

*Cl. Degueldre: In Situ Sampling of Groundwater<br />

Colloids by Ultrafiltration Prior to Characterization<br />

with Emphasis on Grimsel Colloid<br />

Exercise<br />

28.10.<br />

*Dr. W. Stigliani: The Future Environments in<br />

Europe: Some Implications of Alternative<br />

Developments Paths. A Study within the<br />

Environment Program of the International<br />

Institute for Applied Systems Analysis<br />

Dr. J. Beer: Anwendungen radioaktiver und<br />

chemischer Tracer im Rahmen der Umweltphysik<br />

*Dr. J. Bruno: Modelling Uranium Migration in<br />

Groundwaters. Can We Apply EAWAG's Spirit<br />

to Nuclear Waste Management?<br />

4.11.<br />

Dr. J. Meyer: Do Bacteria Contribute Directly to<br />

Release and Fixation of Phosphorus in Lake<br />

Sediments?<br />

8.11.<br />

Dr. Maja Lukac: Algentoxine<br />

9.11.<br />

*Dr. J.S. Cech: Selection of Specialized Bacterial<br />

Strains in an Activated Sludge Reactor<br />

11.11.<br />

Prof. D. Imboden, Prof. W. Stumm,<br />

*Prof. M. Quack, *Prof. H. Primas,<br />

*Prof. Th. Koller: Die neue Studienrichtung Umweltnaturwissenschaften;<br />

Ziele und Realisierung<br />

(Podiumsgespräch und Diskussion)<br />

Dr. B. Wehrli: Geochemie mit dem Computer:<br />

Die Verwitterung von Mineralien simuliert mit<br />

Monte .Carlo Methoden<br />

4 - 8<br />

16.11.<br />

*D. Schweich: Chromatographie Processes in<br />

Soils<br />

18.11.<br />

Prof. Ch. R. O'Melia: Particle-Particle Interactions<br />

in Aquatic Systems<br />

25.11.<br />

*P. Eberhardt, *Dr. Jaggi: Entwicklung, Bau und<br />

Auswertung des alltagstauglichen Solarelektromobil-Prototypen<br />

"ESORO 1" des "Solar Team<br />

Höngg" (Weltmeister 88)<br />

Prof. J. Schnoor: Kinetics of Chemical<br />

Weathering: Laboratory vs Field Results<br />

*B. Palenik: The Biochemistry of Extracellular<br />

Hydrogen Peroxide Production by a Marine<br />

Phytoplankton<br />

2.12.<br />

*Dr. B. Fritz: Influence of Acid Rains and Dry<br />

Deposits on the Chemistry of Surface Waters in<br />

Small Granitic Drainage Basins (Vosges, France)<br />

9.12.<br />

*Prof. R.B. Stull: Transilient Turbulence Theory:<br />

A Nonlocal Mixing Parameterization<br />

*Dr. J.C. Westall: Adsorption of Ionic and<br />

Ionogenic Organic Compounds in the Environment<br />

Prof. G. Hamer: Environmental Biotechnology:<br />

Positive and Negative Impacts<br />

12.12.<br />

*Dr. M. Grottker: Stadtentwässerung in China -<br />

mehr als eine technische Herausforderung<br />

16.12.<br />

*Dr. Manuela Motta: The InfluenCe of the<br />

Adsorption of Selenite by Goethite on its<br />

Dissolution<br />

Dr. Ch. Munz: Untersuchungen zur verfahrenstechnischen<br />

Auslegung der Trinkwasseraufbereitungsanlage<br />

in Porrentruy


4.5 Gastwissenschafter<br />

BRUNO Jorge, Royal Institute of Technology,<br />

Stockholm<br />

(17. Oktober - 15. Dezember 1988)<br />

DENG Yiwei, Research Center for Eco-Environmental<br />

SCiences, Academica Sinica, Beijing,<br />

China<br />

(ganzes Jahr)<br />

DREVER James, University of Wyoming, USA<br />

(bis 31. Juli 1988)<br />

FOLSOM Brian, Washington State University,<br />

USA<br />

(bis 15. April 1988)<br />

HONEYMAN Bruce, SChool of Oceanography,<br />

University of Washington, USA<br />

(bis 31. Oktober 1988)<br />

McDOW Stephan, Oregon Graduate Center, USA<br />

(bis 31. Oktober 1988)<br />

MEYER Carolyn, Wildtiere-Biologin, Gattin von<br />

Joseph Meyer<br />

(2. August - 31. Dezember 1988)<br />

4 - 9<br />

MEYER Joseph, University of Wyoming, USA<br />

(ganzes Jahr)<br />

MOTTA Manuela, Universidade de Evora,<br />

Portugal<br />

(1. Oktober - 31. Dezember 1988)<br />

O'MELIA Charles, Johns Hopkins University,<br />

Baltimore, Maryland, USA<br />

(ab 1. August 1988)<br />

SCHNOOR Jerald, University of Iowa, USA<br />

(11.7.-15.12.1988)<br />

van SENDEN David, University of Western<br />

Australia<br />

(ganzes Jahr)<br />

XUE Hanbin, Institute of Environmental<br />

Chemistry, Academica Sinica, Beijing, China<br />

(ab 12. September 1988)<br />

ZUO Yuegang, Research Center for Eco-Environmental<br />

Sciences, Academica SiniCa, Beijing<br />

(ab 20. Juni 1988)<br />

Abb. 4.1<br />

Die moderne Technik der Zürcher S-Bahn umschliesst mehr und mehr das<br />

EAWAG-Gelände (Foto: R. Koblet)


5. Personal<br />

Personalbestand Durchschnitt 1988<br />

(in Personenjahren und Köpfen) Pj Kpf<br />

übrige Drittkredite<br />

Gastwissenschafter<br />

Lehrlinge<br />

5-- 1<br />

Etat-Stellen<br />

Berufskategorien (ohne Doktoranden,<br />

Lehrlinge, Gastwissenschafter)<br />

Stand Januar 1989<br />

ETH-Professoren 4 4 Hochschulabsolventen 78<br />

ETH-Assistenten 2 3 HTL-Ingenieure und Techniker 7<br />

Etat-Stellen EAWAG 121 148<br />

Laboranten und technische<br />

Angestellte 46<br />

Nicht-Etatstellen auf<br />

Krediten EAWAG 16 24<br />

Kaufmännische- und<br />

Verwaltungs-Angestellte 22<br />

Nicht-Etatstellen auf<br />

Krediten<br />

Nationalfonds 11 15<br />

Handwerker 7<br />

160<br />

übrige Drittkredite 10 16<br />

Lehrlinge 10 10<br />

Gastwissenschafter 4 4<br />

Total Personal 178 224<br />

davon Doktoranden 42<br />

Gastwissenschafter 4<br />

Bibliothekarin<br />

Photograph/<br />

Zeichnerin<br />

Laboranten/<br />

Techniker<br />

Handwerker<br />

Verteilung der Stellen Aufteilung der Berufe<br />

Chemiker<br />

Ingenieure


6. Rechnunrisw(,sen<br />

6-1<br />

Ausgaben und Einnahmen pro 1988 gemäss Staatsrechnung<br />

Bewilligter Kredit Ausgaben Kreditrest<br />

AUSGABEN Fr. Fr. Fr.<br />

Personalbezüge 9'610'900 9'610'887 + 13<br />

Hilfskräfte 173'000 172'457 + 543<br />

Ersatz von Auslagen 120'300 120'343 43<br />

Honorare 10'300 10'316 16<br />

Auswärtige Gastwissenschafter 82'900 82'881 + 19<br />

Verwaltungsauslagen 106'500 106'549 49<br />

Unterhalt und Reparaturen 137300 137'263 + 37<br />

Betriebsausgaben 861'300 861'245 + 55<br />

Unterricht und Forschung 1'635'900 1'635'904 4<br />

Mitgliederbeiträge 3'500 3'443 + 57<br />

Int. Referenz-Zentrum (IRC) 205'600 205'516 + 84<br />

VertragliChe Leistung 44'500 43'708 + 792<br />

Ausbildung (Doktoranden-Stipendien) 123'900 122'639 + 1'261<br />

Maschinen, Apparate 524'900 524'993 - 93<br />

Total 13'640'800 13'638'144 + 2'656<br />

EINNAHMEN (auf 1000 Fr. gerundet) Voranschlag Einnahmen Saldo<br />

Erlös aus Forschungs- und Dienstleistungsaufträgen<br />

420'000 422'133 + 2'133<br />

Bundesaufträge 1'697'333<br />

Gesamteinnahmen 2'119'466<br />

Ausgaben und Einnahmen in den Jahren 1983-88 (in 1000 Franken)<br />

AUSGABEN 1983 1984 1985 1986 1987 1988<br />

Personalausgaben 8'562 8'853 9'013 9'242 9'758 10'593<br />

Uebrige Ausgaben 2'695 2'768 2'799 2'986 2'824 3'045<br />

Gesamtausgaben 11'257 11'621 11'812 12'228 12'582 13'638<br />

EINNAHMEN<br />

Verrechnete Untersuchungsgebühren 496<br />

VersChiedene Einnahmen 6<br />

514 280 512 580 422<br />

Bezahlte Einnahmen total 502 514 280 512 580 422<br />

Bundesaufträge 945 804 694 1'196 1'127 1'697<br />

Gesamteinnahmen 1'447 1'318 974 1'708 1'707 2'119


6-2<br />

Beiträge ausserhalb des EAWAG-Voranschlages<br />

1983 1984 1985 1986 1987 19<br />

Schweiz. Nationalfonds 393 471 546 619 590 616<br />

Andere Bundesmittel 220 225 328 361 553 444<br />

Fonds und Stiftungen 260 137 82 68 90 75<br />

Industrie - 2 11 24 20 204<br />

Kantone 104 70 171 331 526 339<br />

Total 977 905 1'138 1'403 1'779 1'678<br />

Aufträge<br />

von Kantonen, Gemeinden<br />

und Privaten<br />

des Bundes<br />

Mio Fr.<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

Gesamtausgaben<br />

Personalbezüge<br />

übrige Ausgaben<br />

Gesamteinnahmen<br />

Bundesaufträge<br />

bez. Einnahmen<br />

0<br />

1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988<br />

Abb. 6.1: Entwicklung der Ausgaben und Einnahmen<br />

(Staatsrechung)<br />

Auftragswesen im Jahre 1987/88<br />

1987<br />

bearbeitet pendent<br />

31.12.87<br />

74<br />

14<br />

52<br />

13<br />

bearbeitet<br />

61<br />

27<br />

1988<br />

pendent<br />

31.12.88<br />

Insgesamt 88 65 88 84<br />

57<br />

27


7. :. 1 HAR v<br />

7- 1<br />

7.1 Abgeschlossene Diplomarbeiten und Dissertationen<br />

DIPLOMARBEITEN<br />

Gammeter, Sonja<br />

Kurzzeiteffekte anthropogener<br />

Belastungsparameter auf Fliesswasser-<br />

Makroinvertebraten (ETHZ)<br />

Handl, Karin<br />

Einfluss der Grösse und Menge organischer<br />

Partikel auf die Aufwuchsgesellschaft der Glatt<br />

(ETHZ) (Korrigierter Nachtrag aus JB 1987)<br />

Kamb, Petra<br />

Die Ammoniumaufnahme durch das<br />

Phytoplankton in einem Schweizer See<br />

(Universität Karlsruhe)<br />

Keller, R.<br />

Untersuchungen zum Nahrungserwerb der<br />

Köcherfliegenlarve Neureclipsis bimaculata L.<br />

(Trichoptera, Polycentropodidae) (ETHZ)<br />

Kull, Th.<br />

Aerobic Thermophilic Stabilization of Waste<br />

Sewage Sludge: Biodegradation of Kl.<br />

pneumoniae in a Semi-continuous System under<br />

High and Low Oxygen Availabilities (ETHZ)<br />

Lovas, R.<br />

Populationsökologische Untersuchungen am<br />

Rotauge (Rutilus rutilus L.) im Alpnachersee<br />

(ETHZ)<br />

Wullschleger, J.<br />

Das Mikroreston im Oberlauf der Glatt<br />

(Seeausfluss). Seine Dynamik und sein Beitrag<br />

zum Kohlenstoffumsatz (ETHZ)<br />

7.2 Wissenschaftliche Fachpublikationen<br />

a) Wasseraufbereitung<br />

Boiler, M., Munz, Ch.: Double Direct Filtration<br />

for High Turbidity Removal. In: Particle<br />

Technology in Relation to Filtration and<br />

Separation. Vol.11. Faseur, A., de Bruyns, R.<br />

(Eds.) The Royal Flemish Eng., Antwerp,<br />

Belgium, 1988.<br />

Hoigné, J.: The Chemistry of Ozone in Water. In:<br />

Process Technologies for Water Treatment.<br />

Stucki, S. (Ed.) Plenum Press, New York, 1988;<br />

121-143.<br />

DISSERTATIONEN<br />

Niessen, F.<br />

Sedimentologische, geophysikalische und<br />

geochemische Untersuchungen zur Entstehung und<br />

Ablagerungsgeschichte des Luganersees (ETHZ)<br />

Sieber, U.W.<br />

Untersuchungen zur Oekologie der Ciliaten der<br />

Klasse Oligohymenophora in einem<br />

schweizerischen Fliessgewässer (Thur) (ETHZ)<br />

Sollfrank, U.<br />

Bedeutung organischer Fraktionen in<br />

kommunalem Abwasser im Hinblick auf die<br />

mathematische Modellierung von<br />

Belebtschlammsystemen (ETHZ)<br />

Wieland, E.<br />

Die Verwitterung schwerlöslicher Mineralien -<br />

ein koordinationschemischer Ansatz zur<br />

Beschreibung der Auflösungskinetik (ETHZ)<br />

Hoigné, J., Bader, H.: The Formation of<br />

Trichloronitromethane (Chloropicrin) and<br />

Chloroform in a Combined<br />

Ozonation/Chlorination Treatment of Drinking<br />

Water. Water Res. 22, 313-319 (1988).<br />

Wegelin, M.: Roughing Gravel Filters for<br />

Suspended Solids Removal. In: "Slow Sand<br />

Filtration: Recent Developments in Water<br />

Treatment Technology" (N. J.D. Graham, Ed.),<br />

John Wiley 1988, pp 103-122.


Wegelin, M., Cralvis, G., Pardon, M.: Prefilters,<br />

Handpumps and Small Tanks: Key Issues for<br />

viable rural Water Supplies? Proceedings 17th<br />

International Water Supply Congress in Rio de<br />

Janeiro, IWSA 1988.<br />

Zobrist, J.: Grundwasserchemismus im Testareal<br />

Kirchberg - Beurteilung der Beeinflussung der<br />

Grundwasserqualität durch Wärmenutzung. In:<br />

Nationales Forschungsprogramm - Wasserhaushalt.<br />

Teilbericht C. (unveröffentlicht), Bern,<br />

1987; 1-14.<br />

b) Gewässerschutz, Wassernutzung,<br />

Wasserqualitätsbeurteilung<br />

Bader, H., Sturzenegger, Verena, Hoigné, J.:<br />

7-2<br />

Photometrie Method for the Determination of<br />

Low ConCentrations of Hydrogen Peroxide by the<br />

Peroxidase Catalyzed Oxidation of N,N-<br />

Diethyl-p-Phenylenediamine (DPD). Water Res.<br />

22, 1109-1115 (1988).<br />

Bolier, M.: Versickerung von Meteorwasser und<br />

Abwasser. VSA VerbandsberiCht Nr. 372, (1988).<br />

Bundi, U., Güttinger, H., Stumm, W.<br />

Forschungspolitlsche Früherkennung im<br />

GewässersChutz. Expertise im Rahmen des<br />

Projektes "Forschungspolitische Früherkennung".<br />

EAWAG, Dübendorf, 1987.<br />

Czuczwa, Jean, Leuenberger, C., Giger, W.:<br />

Seasonal and Temporal Changes of Organic<br />

Compounds in Rain and Snow. Atmos. Environ. 22,<br />

907-916 (1988).<br />

Jones, K. C., Stratford, J. A., Waterhouse, K. S.,<br />

Furlong, E. T., Giger, W., Hites, R. A., Schaffner,<br />

C., Johnston, A. E.: Increase in the Polynuclear<br />

Aromatic Hydrocarbon Content of an Agricultural<br />

Soil Over the Last Century. Environ. Sci. Technol.<br />

23, 95-101 (1989).<br />

Leuenberger, C., Czuczwa, Jean, Heyerdahl,<br />

Emily, Giger, W.: Aliphatic and Polycyclic<br />

Aromatic HydroCarbons in Urban Rain, Snow and<br />

Fog. Atmos. Environ. 22, 695-705 (1988).<br />

Leuenberger, Ch., Czuczwa, Jean, Tremp, J., Giger,<br />

W.: Nitrated Phenols in Rain: Atmospheric<br />

Occurrence of Phytotoxic Pollutants.<br />

Chemosphere 17, 511-515 (1988).<br />

Marcomini, A., Capel, P. D., Giger, W., Häni, H.:<br />

Residues of Detergent-Derived Organic<br />

Pollutants and Polychlorinated Biphenyls in<br />

Sludge-Amended Soil. Naturwissenschaften 75,<br />

460-462 (1988).<br />

Marcomini, A., Filipuzzi, Fabiola, Giger W,:<br />

Aromatic Surfactants in Laundry Detergents and<br />

Hard-Surface Cleaners: Linear<br />

Alkylbenzenesulphonates and Alkylphenol<br />

Polyethoxylates. Chemosphere 17, 853-863<br />

(1988).<br />

Mechsner, Kl.: Gesetzliche Aspekte der<br />

Umweltbelastung durch Reinigungs- und<br />

Desinfketionsmittel. In: Reinigung und<br />

Desinfektion im Lebensmittelbereich.<br />

Schriftenreihe Heft 18. SGHL Schweiz. Ges. f.<br />

Lebensmittelhygiene, 1988; 127-142.<br />

Santschi, P. H.: Factors controlling the<br />

biogeochemical cycles of trace elements in fresh<br />

and coastal marine waters as revealed by<br />

artificial radioisotopes. Limnol. Oceanogr. 33,<br />

848-866 (1988).<br />

Santschi, P. H., Bollhalder, Silvia,<br />

Farrenkothen, K., Lueck, A., Zingg, S., Sturm, M.:<br />

Chernobyl Radionuclides in the Environment:<br />

Tracers for the Tight Coupling of Atmospheric,<br />

Terrestrial and Acquatic Geochemical Processes.<br />

Environ. Sci. Technol. 22, 510-516 (1988).<br />

Schneider, R. P., Zürcher, F., Egli, T., Hamer, G.:<br />

Determination of Nitrilotriacetate in Biological<br />

Matrices Using Ion Exclusion Chromatography.<br />

Anal. Biochem. 173, 278-284 (1988).<br />

Zobrist, J., Sigg, Laura, Stumm, W., Zürcher, F.:<br />

Der Nebel als Träger konzentrierter Schadstoffe.<br />

In: Gewässerschutz-Wasser-Abwasser 100.<br />

Böhnke, B. (Ed.) RWTH, Aachen, 1987; 371-393.<br />

c) <strong>Abwasserreinigung</strong><br />

Al-Awadhi, N., Egli, Th., Hamer, G.: Growth<br />

Characteristics of a Thermotolerant<br />

Methylotrophic Bacillus sp (NCIB 12522) in<br />

Batch Culture. Appl. Microbiol. Biotechnol. 29,<br />

485-493 (1988).<br />

Bolier, M.: Biologische Phosphorelminiation im<br />

Belebtschlammverfahren. Gas-Wasser-Abwasser<br />

68, 110-119 (1988).


Bolier, M.: Alternative treatment of De-icing<br />

Fluids from Airports. In: Pretreatment in<br />

Chemical Water and Wastewater Treatment.<br />

Hahn, H. H., Klute, R. (Eds.) Springer Verlag,<br />

Berlin, 1988; 201-215.<br />

Brunner, P. H., Capri, S., Marcomini, A., Giger,<br />

W.: Occurrence and Behaviour of Linear<br />

Alkylbenzenesulphonates, Nonylphenol<br />

Diethoxylates in Sewage and Sewage Sludge<br />

Treatment. Water Res. 22, 1465-1472 (1988).<br />

Bryers, J. D., Hamer,: Application of<br />

Immobilized Captured Microorganisms in Water<br />

PurifiCation: An Overview. In: Methods in<br />

Enzymology, Vol. 137. MosbaCh, K. (Eds.)<br />

Academic Press, San Diego, 1988; 697-711.<br />

Egli, T.: (An)aerobic breakdown of chelating<br />

agents used in household detergents. Microbiol.<br />

Sci. 5, 36-41 (1988).<br />

Egli, Th., Weilenmann, H-U., El-Banna, T.,<br />

Auling, G.: Gram-Negative, Aerobic,<br />

Nitrilotriacetate-Utilizing Bacteria from<br />

Wastewater and Soil. System. Appl. Microbiol.<br />

10, 297-305 (1988).<br />

Gujer, W.: Das Modell der IAWPRC-Arbeitsgruppe<br />

zur Bemessung von Belebtschlammanlagen.<br />

Schriftenreihe"Stadtentwässerung und<br />

Gewässerschutz" SuG Verlagsgesellschaft, Heft<br />

Nr. 1, Hannover, S. 127-150 (1988).<br />

Gujer, W.: Dimensionierung von Belebungsanlagen<br />

mit Hilfe eines Simulationsprogramms.<br />

Hamburger Berichte zur Siedlungswasserwirtschaft,<br />

Techn. Univ. Hamburg-Harburg. 6 83-92<br />

(1988).<br />

Gujer, W.: Mathematical Modelling of Nit rification<br />

in Tertiary Fixed Biomass Seystems. Proc.<br />

Conf. "Moderne Methoden der <strong>Abwasserreinigung</strong>",<br />

Pribram, Tschechoslowakei, 11.-<br />

13.5.1988, S. 41-52.<br />

Gujer, W.: Simulation von Stickstoffumsetzungen<br />

in Belebungsanlagen als Grundlage <strong>für</strong> die<br />

Einhaltung entsprechender Einleitbedingungen.<br />

Schriftenreihe Siedlungswasserwirtschaft<br />

Bochum 13,143-156.<br />

7-3<br />

Hamer, G.: Transforma tion of Nitrogen<br />

Compounds in WastewaterTreatment. In: Proc.<br />

4th International Symposium on Microbial<br />

Ecology. (Eds.) , Ljubljana, 1986; 74-79.<br />

Hamer, G., Fleischmann, Th., Mason, C. A.:<br />

Aerobic Thermophilic Processes for Waste<br />

Sewage Sludge Treatment: Continuous or<br />

Semicontinuous Operations? In: Continuous<br />

Culture. Proc. 9th Symp.Prague. (Eds.) AcademiC<br />

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Kohler, H. P., Kohler-Staub, Doris, Focht, D. D.:<br />

Degradation of 2-Hydroxybiphenyl and 2,2'-<br />

Dihydroxybiphenyl by Pseudomonas sp. Strain<br />

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(1988).<br />

Marcomini, A., Giger, W.: Behavior of LAS in<br />

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McEvoy, J., Giger, W., Schaffner, Ch., Ahel, M.,<br />

Brunner, P.: The Occurrence of Detergent Derived<br />

Organic Micropollutants in Sewage Sludges and<br />

Soils Amended with Sludge. In: Current<br />

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Giovannozzi-Sermanni, G., Nannipieri, P. (Eds.)<br />

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Sollfrank, U. Bedeutung organisCher Fraktionen<br />

in kommunalem Abwasser im Hinblick auf die<br />

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Zürich, 1988.<br />

Wanner, O.: Grundlagen der mathematischen<br />

Modellierung von Biofilmsystemen. Hamburger<br />

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(1988).<br />

d) Chemie, Physik und Biologie<br />

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Baveye, Ph., Charlet, L.: Exchanger phase<br />

activity coefficients and analysis of the exchange<br />

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80 (1988).<br />

Bloesch, J., Bossard, P., Bührer, H., Bürgi, H. R.,<br />

Uehlinger, U.: Can results from limnocorral<br />

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Capel, P.D., Giger, W.: The Sandoz-Rhine<br />

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Presentations dealing with the Physiological<br />

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181-184.<br />

7-4<br />

Herczeg, A. L., Imboden, D. M.: Tritium<br />

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the Great Basin, U.S.A. Limnol. Oceanogr. 33,<br />

157-173 (1988).<br />

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Methanothrix soehngenii: 5methylbenzimidazole<br />

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Methylbenzimidazolyl-cobamides are the<br />

corrinoids from some sulfate-reducing and sulfurmetabolizing<br />

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Benzenes in Dentrifying Laboratory Aquifer<br />

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Trace Metals on Aluminium Oxide: A Simulation<br />

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Res. 22, 1571-1575 (1988).<br />

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Populationsdynamik der Bachforelle (Salmo<br />

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Besatzproblematik. Diss. ETH Nr. 8307, Zürich,<br />

1987.<br />

Rippmann, U. C. Biologie und Bewirtschaftung<br />

der Seeforelle (Salmo trutta lacus tris) des<br />

Vierwaldstättersees unter besonderer<br />

Berücksichtigung der urnerischen Gewässer. Diss.<br />

ETH Nr. 8440, Zürich, 1987.<br />

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Ciliaten der Klasse Oligohymenophora in einem<br />

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Ernster, L. (Eds.) Plenum Publ„ New York, 1987;<br />

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18 (1988).<br />

Sulzberger, Barbara, Siffert, Ch., Stumm, W.:<br />

Oberflächen-Koordinationschemie und Redox-<br />

Prozesse: Zur Auflösung von Eisen(III)-oxiden<br />

unter Lichteinfluss. Chimia 42, 257-261 (1988).<br />

7-5<br />

Suter, D., Siffert, C., Sulzberger, Barbara,<br />

Stumm, W.: Catalytic Dissolution of<br />

Iron(III)(hydr)oxides by Oxalic Acid in the<br />

Presence of Fe(II). Naturwissenschaften 75, 571-<br />

573 (1988).<br />

Ulrich, H. J., Stumm, W., Cosovic, Bozena:<br />

Adsorption of Aliphatic Fatty Acids on Aquatic<br />

Interfaces. Comparison between Two Model<br />

Surfaces: The Mercury Electrode and 8-Al2O3<br />

Colloids. Environ. Sci. Technol. 22, 37-41 (1988).<br />

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Radionuclide Inventory for Sediment in Lake<br />

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Nitrilotriacetate-Utilizing Bacteria. System.<br />

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Wehrli, B., Stumm, W.: Oxygenation of Vanadyl<br />

(IV). Effect of Coordinated Surface Hydroxyl<br />

Croups and OH'. Langmuir 4, 753-758 (1988).<br />

Wieland, E. Die Verwitterung schwerlösliCher<br />

Mineralien - ein koordinationschemischer Ansatz<br />

zur Beschreibung der Auflösungskinetik. Diss.<br />

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Wieland, E., Wehrli, B., Stumm, W.: The<br />

coordination chemistry of weathering: III. A<br />

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minerals. Geochim. Cosmochim. Acta 52,1969-<br />

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Wüest, A., Imboden, D. M., Schurter, M.: Origin<br />

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Lucerne). Schweiz. Z. Hydrol. 50, 40-70 (1988).<br />

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Water Res. 22, 917-926 (1988).<br />

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Ammoniak zur nassen Deposition von<br />

Schwefelverbindungen. In: Physico-Chemical<br />

Behaviour of Atmospheric Pollutants. Angeletti,<br />

G., Restelli, G. (Eds.) Reidel, Dordrecht, 1987;<br />

480-488.


e) Abfallwirtschaff<br />

Baccini, P., Brunner, P.: Neue Ziele <strong>für</strong> die<br />

Abfallwirtschaft. Neue Zürcher Zeitung 227,<br />

29.9.1988.<br />

Baccini, P., Brunner, P. H.: Sortierung in der<br />

Abfallwirtschaft: Wie gross ist ihr Beitrag zu<br />

einem ressourcenschonenden und umweltverträglichen<br />

Stoffhaushalt? Gas-Wasser-Abwasser 68,<br />

617-622 (1988).<br />

Brunner, P. H.: ApproChe globale des problèmes<br />

d'environnement liés à l'incinération d'ordures<br />

ménagères. Pollution-Atmosphérique No. 119,<br />

301-308 (1988).<br />

Krebs, J., Belevi, H., Baccini, P.: Long-term<br />

Behavior of Bottom Ash Landfills. Proc. of the<br />

5th Int. Solid Wastes Conference, Sept. 1988,<br />

ISWA Copenhagen.<br />

Lichtensteiger, Th., Brunner, P.H.:<br />

Transformation of Sewage Sludge in Landfills.<br />

Proc. of the 5th Int. Solid Wastes Conference,<br />

Sept. 1988, ISWA Copenhagen.<br />

Obrist, W.: Kompostwerke in der Schweiz. In:<br />

Kumpf, Maas, Straub: "Müll- und<br />

Abfallbeseitigung", Kennziffer 5820, S. 1-3, Erich<br />

Schmidt Verlag, Berlin, Lfg. 4/1988<br />

f) Andere Themen<br />

Baccini, P., von Steiger, B., Piepke, G.:<br />

Bodenbelastungen durch Stoffflüsse aus der<br />

Anthroposhäre. In: Die Nutzung des Bodens in der<br />

Schweiz (Hrsg. K.E. Brassel u. M.C. Rotach),<br />

Zürcher Hochschulforum Bd. 11 (1988), vdf<br />

Zürich.<br />

Choffat, Y., Suter, B., Behra, Renata, Kubli, E.:<br />

Pseudouridine Modification in the tRNATyr<br />

Anticodon is dependent on the presence, but<br />

independent of the site and sequence, of the intron<br />

in euCaryotic tRNATYr genes. Molecular and<br />

cellular biology 8, 3332-3337 (1988).<br />

Fent, K., Mayer, E., Zbinden, G.: Nephrotoxicity<br />

screening in rats: a validation study. Archives of<br />

Toxicology 61, 349-358 (1988).<br />

7-6<br />

Fleet, A., Kelts, K., Talbot, M.(eds): Lacustrine<br />

Petroleum Source Rocks. Spec. Publ. Nr. 40, Geol.<br />

London, 380 pp (1988).<br />

Genoni, G.: Sensory discrimation and the<br />

incipient advantage of mutations. J. theor. Biol.<br />

134, 327-329 (1988).<br />

Hamer, G.: Biotechnology: EconomiC and<br />

Environmental Constraints. In: Recent Advances<br />

in Biotechnology and Applied Biology. Chang,<br />

Sh., Chan, Kw., Woo, N. Y. S. (Eds.) Chinese<br />

University Press, Hong Kong, 1988; 45-56.<br />

Keats, K.: Environments of deposition of<br />

laCustrine petroleum source roCks: an introduction.<br />

In: Lacustrine Petroleum Source Rocks. Fleet, A. J.,<br />

Kelts, K., Talbot, M. R. (Eds.) Geol. Soc. Spec.<br />

Publ. No. 40, London, 1988; 3-26.<br />

Lukac, Maja and Collier, R.J.: Pseudomonas<br />

aeruginosa exotoxin A: Effects of mutating<br />

tyrosine-470 and tyrosine-481 to phenylalanine,<br />

Biochemistry 27, 7629-7632 (1988).<br />

Lukac, Maja and Collier, R.J.: Restoration of<br />

enzymic activity and cytotoxicity of mutant,<br />

E553C, Pseudomonas aeruginosa exotoxin A by<br />

reaction with iodoacetic acid, J. Biol. Chem. 263,<br />

6146-6149 (1988).<br />

Lukac, Maja, Pier, G.B., and Collier, R.J.: Toxoid<br />

of Pseudomonas aeruginosa exotoxin A generated<br />

by deletion of an aCtive site residue. Infect.<br />

Immun. 56 (1988).<br />

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developing countries. Proceedings of 17th<br />

International Water Supply Congress in Rio de<br />

Janeiro, IWSA, 1988.<br />

Schotterer, U., Siegenthaler, H., Oeschger, H.,<br />

Riesen, T., Müller, I., and Kelts, K.: Isotopic<br />

geochemistry of the Engadine minerai springs of<br />

Scuol-Tarasp, Switzerland. IAEA 299/113, 277-<br />

286 (1987).<br />

Siegenthaler, Ch., Finger, W., Kelts, K., and<br />

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Xuemin, G., Fowler, M. G., Cornet, P. A., Manning,<br />

D. A. C., Douglas, A. G., McEvoy, J., Giger, W.:<br />

Investigation of Three Natural Bitumens from<br />

Central England by Hydrous Pyrolysis and Gas<br />

Chromatography-Mass Spectrometry. Chem.<br />

Geol. 64, 181-195 (1987).<br />

Zbinden, G., Fent, K., Thouin, M.H.:<br />

Nephrotoxicity screening in rats: general<br />

approach and establishment of test criteria.<br />

Archives of Toxicology 61, 344-348 (1988).<br />

7.3 Kommissionstätigke t<br />

Ambühl, H.:<br />

- Int. Gewässerschutzkommission <strong>für</strong> den Bodensee,<br />

Experte, Mitarbeit in der Arbeitsgruppe<br />

Zuflussuntersuchungen (Vorsitz)<br />

Internationale Arbeitsgemeinschaft Donauforschung<br />

der Societas Internationalis Limnologiae<br />

(Vertreter der Schweiz)<br />

Baccini, P.:<br />

<strong>Eidg</strong>. Kommission <strong>für</strong> Abfallwirtschaft,<br />

Mitglied<br />

Aufsichtskommission <strong>für</strong> die Sondermülldeponie<br />

Kölliken (Mitglied)<br />

- Beratende Kommission <strong>für</strong> die Abfallwirtschaft<br />

des Kantons Basel-Landschaft<br />

(Experte)<br />

Bolier, M.:<br />

- IAWPRC/IWSA-Joint Group an Flocculation/Filtration/Sedimentation<br />

- VSA-Kommission "Kleinkläranlagen"<br />

- DVGW-Arbeitskreis "Flockung"<br />

Bossard, P.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission <strong>für</strong> Tierversuche, Mitglied<br />

- Hydrobiologische Kommission der Schweiz.<br />

Akademie <strong>für</strong> Naturwissenschaften (SANW)<br />

Brunner, P.:<br />

- Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

wissenschaftlichen und technischen Forschung,<br />

COST 681, Klärschlammbehandlung,<br />

Delegierter<br />

- Arbeitsgruppe Sondermüllverbrennung, Kanton<br />

Zürich<br />

- Abfallkommission des Kantons Aargau<br />

Bührer H.:<br />

- Arbeitsgruppen Freiwasser-Untersuchungen,<br />

Zuflussuntersuchungen und Aufstau des Rheins<br />

der Int. Gewässerschutzkommission <strong>für</strong> den<br />

Bodensee (Sachverständiger)<br />

Hydrobiologische Kommission der Schweiz.<br />

Akademie <strong>für</strong> Naturwissenschaften (SANW)<br />

7-7<br />

Bundi, U.:<br />

- Groupe interdépartemental de coordination<br />

pour les questions d'environnement en relation<br />

avec les organisations internationales<br />

- Geschäftsleitender Ausschuss der Schweiz.<br />

Vereinigung <strong>für</strong> Gewässerschutz und<br />

Lufhygiene VGL, Mitglied<br />

Bürgi, H.R.:<br />

Arbeitsgruppe Freiwasser-Untersuchungen der<br />

Int. Gewässerschutzkommission <strong>für</strong> den Bodensee<br />

(Sachverständiger)<br />

- Hydrobiologische Kommission der SChweiz.<br />

Akademie <strong>für</strong> Naturwissenschaften (SANW)<br />

(Quästor)<br />

Kryptogamen-Kommission der SANW<br />

Davis, Joan:<br />

Arbeitsgruppe <strong>für</strong> operationelle Hydrologie<br />

(administrative Leitung: Landeshydrologie)<br />

Arbeitsgruppe "Information Managers of<br />

European Water Research Centers"<br />

Arbeitsgruppe "Forschungspolitische Früherkennung"<br />

des Schweiz. Wissenschaftsrates<br />

Eichenberger, E.:<br />

Arbeitsgruppe "Untersuchung von Oberflächengewässern"<br />

des BUS<br />

- Gewässerschutz- und Abfallkommission des<br />

Kantons Zürich<br />

Gächter, R.:<br />

- Hydrobiologische Kommission der Schweiz.<br />

Akademie <strong>für</strong> Naturwissenschaften (SANW)<br />

Giger, W.:<br />

Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiete der<br />

wissenschaftlichen und technischen Forschung,<br />

EUROP-COST, Aktion 641,<br />

"Organische Mikroverunreinigungen in der<br />

aquatischen Umwelt", Delegierter<br />

Arbeitsgruppe "Oelverschmutzung und<br />

Schadstoffbelastung" der Int. Gewässerschutzkommission<br />

<strong>für</strong> den. Bodensee<br />

Int. Kommission zum Schutze des Rheins gegen<br />

Verunreinigungen, Arbeitsgruppe "Organische<br />

Verunreinigungen"<br />

Gujer, W.:<br />

- Vorstand des Verbandes Schweiz. Abwasserfachleute<br />

VSA, Mitglied<br />

- IAWPRC Task Group an Mathematical<br />

Modelling for Design and Operation of<br />

Biological Wastewater Treatment<br />

IAWPRC Task Group for Modelling for<br />

Biofilm Systems<br />

- Techn. Kommission <strong>für</strong> die weitergehende<br />

Schlammbehandlung Werdhölzli, Zürich<br />

Projektkommission Erweiterung Kläranlage<br />

Dübendorf<br />

Kommission Endausbau ARA Schönau, Region<br />

Zugersee


- Fachausschuss 2.6. der ATV "Aerobe biologische<br />

<strong>Abwasserreinigung</strong>sverfahren"<br />

Hamer, G.:<br />

Int. Committee on Economic and Applied<br />

Microbiology of the Int. Association of<br />

Microbiological Societies<br />

- Arbeitsgruppe Microbial Physiology,<br />

European Federation for Biotechnology<br />

- Kommission Angewandte Mikrobiologie der<br />

Schweiz. Gesellschaft <strong>für</strong> Mikrobiologie<br />

ICRO/UNEP/UNESCO Panel on applied<br />

Microbiology and Biotechnology<br />

Henseler, G.:<br />

- KlärsChlammkommission KEZO Hinwil<br />

(Mitglied)<br />

Hoigné, J.:<br />

- Fachausschuss "Oxidationsmittel in der<br />

Wasseraufbereitung" des Deutschen Vereins<br />

des Gas- und Wasserfaches DVGW<br />

Arbeitsgruppe "Nitrate in Nahrungsmitteln;<br />

Trinkwasser" (BUWAL und Bundesamt <strong>für</strong><br />

Gesundheitswesen)<br />

- EUREKA/EUROTRAC, Heterogeneous<br />

Atmospheric and Liquid Phase Processes<br />

Imboden, D.:<br />

Hydrobiologische Kommission der Schweiz.<br />

Akademie <strong>für</strong> NaturwissensChaften (SANW)<br />

Kommission <strong>für</strong> Ozeanographie und<br />

Limnologie der SANW, Präsident<br />

Kelts, K.:<br />

- Schweiz. Akademie <strong>für</strong> Naturwissenschaften<br />

(SANW) Komitee, Int. Geosphere Biosphere<br />

Program<br />

- Hydrologische Kommission der SANW<br />

- European Union Geoscience, Secretary<br />

International Geological Correlation Program,<br />

Project 219 "Comparative Lacustrine<br />

Sedimentology in Time and space",<br />

Projektleiter + SANW Komitee CH-IGCP<br />

- SANW, Programm-Direktor des Klimaprogramms<br />

der Schweiz<br />

Krejci, V.:<br />

- VSA-Kommission <strong>für</strong> Ueberarbeitung der<br />

Richtlinien <strong>für</strong> die Bearbeitung und<br />

Honorierung des Generellen<br />

Kanalisationsprojektes<br />

- VSA-Kommission "Regendaten <strong>für</strong> die Siedlungsentwässerung"<br />

Mechsner, K.:<br />

Group of Experts on the Application of the<br />

European Agreement on the Restriction of the<br />

Use of Certain Detergents in Washing and<br />

Cleaning Products, Council of Europe,<br />

Strasbourg<br />

7-8<br />

Müller, R.:<br />

- Int. Kommission <strong>für</strong> den Schutz der ital.schweiz.<br />

Grenzgewässer, Arbeitsgruppe<br />

"Zustand und Untersuchung der Gewässer"<br />

Kommission des BUWAL <strong>für</strong> Fragen der<br />

Absatzförderung inländischer Fische<br />

- Hydrobiologische Kommission der Schweiz.<br />

Akademie <strong>für</strong> Naturwissenschaften<br />

European Inland Fisheries Advisory<br />

Commission of FAO/EIFAC<br />

Obrist, W.:<br />

- Bundesinterne Arbeitsgruppe "Kompostierung"<br />

- Redaktionsbeirat der Zeitschrift "Müll +<br />

Abfall"<br />

Perret, P.:<br />

Hydrobiologische Kommission der Schweiz.<br />

Akademie <strong>für</strong> Naturwissenschaften (SANW),<br />

Präsident<br />

Santschi, P.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission zur Ueberwachung der<br />

Radioaktivität, KUER, Experte<br />

Int. Kommission zum Schutze des Rheins gegen<br />

Verunreinigung, Beratender Sachverständiger,<br />

Mitarbeit in der Arbeitsgruppe<br />

"Radioaktivität"<br />

Int. Gewässerschutzkommission <strong>für</strong> den<br />

Bodensee, Mitarbeit in der Arbeitsgruppe<br />

"Radioaktivität"<br />

Schertenleib, R.:<br />

"Aguasan": Schweiz. Koordinationsgruppe im<br />

Bereich "<strong>Wasserversorgung</strong> und Entsorgung in<br />

Entwicklungsländern"<br />

- Geschäftsleitender Ausschuss des Instituts <strong>für</strong><br />

Lateinamerika-Forschung an der HH<br />

St. Gallen<br />

Collaborative Council for Global Cooperation<br />

in Water Supply and Sanitation<br />

Schilling, W.:<br />

IAWPRC Task Group an Real Time Control of<br />

Urban Drainage Systems<br />

Arbeitsgruppe 1.2.4 der ATV: Abflusssteuerung<br />

in Kanalnetzen<br />

Schwarzenbach, R.:<br />

Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

wissenschaftlichen und technischen<br />

Forschung, EUROP-COST, Aktion 641<br />

"Organische Mikroverunreinigungen in der<br />

Aquatischen Umwelt", Experte<br />

- Schweiz. Landeskomitee des Scientific<br />

Committee an Problems of the Environment<br />

SCOPE<br />

Fachkommission <strong>für</strong> Umwelttoxikologie des<br />

Bundes


Sigg, Laura:<br />

Int. Kommission zum Schutze des Rheins gegen<br />

Verunreinigungen. Ständige Arbeitsgruppe und<br />

Untergruppe "Physikalisch-chemische<br />

Methoden"<br />

Nationales Programm <strong>für</strong> die Analytische<br />

Daueruntersuchung von Fliessgewässern,<br />

NADUF, Arbeitsgruppe<br />

Strauss, M.:<br />

- "Aguasan": Schweiz. Koordinationsgruppe im<br />

Bereich "<strong>Wasserversorgung</strong> und Entsorgung in<br />

Entwicklungsländern"<br />

Stumm, W.:<br />

Forum der ETHZ <strong>für</strong> Umweltfragen<br />

- Kommission <strong>für</strong> Energie- und Umweltfragen<br />

des Schweiz. Schulrates<br />

- World Cultural CounCil<br />

Sturm, M.:<br />

- Arbeitsgruppe des Bundes <strong>für</strong> die nukleare<br />

Entsorgung (bis Juni 1988)<br />

- OECD/NEA Int. Seabed Wotking Group<br />

(Executive Committee Member<br />

Begleitergruppe CRESP des BUWAL<br />

Sulzberger, Barbara:<br />

- Beteiligung am EEC Programm European River<br />

Ocean Systems (EROS 2000)<br />

Wanner, O.:<br />

- IAWPRC Task Group an Modelling of Biofilm<br />

Systems<br />

Wasmer, H.:<br />

<strong>Eidg</strong>. Expertenkommission zur Ausarbeitung<br />

einer Verordnung über vorsorgliche<br />

Massnahmen im Bereich des Umweltschutzes<br />

(Störfall-Verordnung)<br />

Hydrologischer Atlas der Schweiz, Mitglied<br />

der Atlaskommission<br />

Wegelin, M.:<br />

- "Aguasan": Schweiz. Koordinationsgruppe im<br />

Bereich "<strong>Wasserversorgung</strong> und Entsorgung in<br />

Entwicklungsländern"<br />

Zeyer, J.:<br />

Kommission "Angewandte Mikrobiologie" der<br />

Schweiz. Gesellschaft <strong>für</strong> Mikrobiologie<br />

Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

wissenschaftlichen und technischen<br />

Forschung, EUROP-COST, Aktion 641<br />

"Organische Mikroverunreinigungen in der<br />

aquatischen Umwelt", Experte<br />

- Arbeitsgruppe "Stoffliste der Störfall-<br />

Verordnung" BUWAL<br />

Zobrist, J.:<br />

- Subkommission 8 Lebensmittelbuch des<br />

Bundesamtes <strong>für</strong> Gesundheitswesen<br />

- Gruppe Nr. 107 "Wasserbeschaffenheit" der<br />

Schweiz. Normenvereinigung<br />

7-9<br />

- Verband Schweiz. Abwasserfachleute,<br />

Chemiker-Kommission<br />

VDI-Arbeitsgruppe "Messen von Regeninhaltsstoffen"<br />

COST 612, WP II "Air pollution effects an<br />

aquatic ecosystems"<br />

Zürcher, F.:<br />

- Subkommission 8 Lebensmittelbuch des<br />

Bundesamtes <strong>für</strong> Gesundheitswesen, Experte<br />

7.4 Wichtigere Vortrag<br />

AI-Awadhi, N.:<br />

– Physiology of a thermotolerant methylotrophic<br />

Bacillus NCIB 12522 in Chemostat culture. EEC<br />

group meeting on thermophilic Bacilli, Groningen<br />

(NL)<br />

– Batch growth characteristics of Bacillus NCIB<br />

12522. Kuwait Institute for Scientific Research<br />

Seminar, Kuwait<br />

Ambühl, H.:<br />

– Sanierungsmöglichkeiten des Greifensees. Vorlesungsreihe<br />

Fischereiverband des Kantons<br />

Zürich, ETH-Zürich<br />

Baccini, P.:<br />

– Endlagerqualität von festen Reststoffen: Wie<br />

wird sie definiert und wie erreicht man sie?<br />

VSA Mitgliederversammlung "Vollzugsprobleme<br />

in der Abfallwirtschaft", Bern<br />

– Zwischenbilanz beim Abfall-Leitbild. Schweiz.<br />

Freisinnig-Demokratischer Presseverband "Abfälle<br />

– Entsorgung – Vollzugsprobleme", Bern<br />

– Strategien der Abfallentsorgung in der Schweiz.<br />

ASS Mitgliederversammlung, Zürich<br />

– Der Stoffhaushalt landwirtschaftlicher Böden<br />

in dichtbesiedelten Gebieten. Bodenschutz in<br />

der Schweiz, Zürich<br />

– Sonderabfallentsorgung in der Schweiz. 8. Seminar<br />

Abfallwirtschaft der TU Wien, Wien (A)<br />

Beer, J.:<br />

– 10Be in ice: status of the art. V.M. Goldschmidt<br />

Conf., Baltimore (USA)<br />

– AMS technique and applications. Beijing Univ.<br />

Dept. of Techn. Physics, Beijing (China)<br />

– Comparison of 10Be and 13C: information from<br />

treerings, ice and loess.Xian Lab of Loess and<br />

Quaternary Geology, Academia Sinica, Xian<br />

(China)<br />

– Some applications of the AMS technique. Institute<br />

of modern Physics, Lanzhou (China)


– Solar activity, Geomagnetism and Climate: information<br />

from 10Be and 14C. Inst. of Geochem<br />

Academia SiniCa, Guiyang (China)<br />

– 10Be and 36C1 in polar ice. Shanghai Inst. of<br />

NuClear Res., Shanghai (China)<br />

_ 10 Be in polarem Eis: Information über Sonnenaktivität,<br />

Geomagnetismus und Klima. Seminar,<br />

PSI Würenlingen<br />

Behra, Ph.:<br />

– Confrontations between computer simulations<br />

and laboratory work to understand mechanisms<br />

controlling transport of mercury. VII International<br />

Conference "Computational Methods in<br />

Water Resources", Cambridge/MA (USA)<br />

Behra, Ph.; Sigg, Laura und Stumm, W.:<br />

– The dominating influence of NH3 on SO2 oxidation<br />

in atmospheric aqueous phase. Gordon Research<br />

Conference "Environmental Sciences:<br />

Water", New Hampton/NH (USA)<br />

Bolier, M.:<br />

– Versickerung von Meteorwasser und Abwasser.<br />

VSA-Hauptmitglieder-Versammlung, St. Gallen<br />

– Alternative Treatment of Deicing Fluids from<br />

Airports. 3rd Gothenburg Symposium, Gothenburg<br />

(Schweden)<br />

– Double Direct Filtration for High Turbidity<br />

Removal. Symposium an Particle Technology,<br />

Antwerpen (Belgien)<br />

– Verfahrenstechnik der chemischen Phosphor-<br />

Elimination. GVC-Tagung Verfahrenstechnik<br />

der <strong>Abwasserreinigung</strong>, Baden-Baden (BRD)<br />

– Filtrationsverfahren. ATV-Fortbildungskurs,<br />

Fulda (BRD)<br />

Brunner, P.W.:<br />

– Konzepte zur Bewirtschaftung von Abfällen.<br />

Ökologie in Politik und Wirtschaft, Universität<br />

Zürich<br />

– Approche globale des problèmes d'environnement<br />

liés à l'incinération d'ordures ménagères.<br />

Conférence de l'Agence pour la Qualité de l'Air,<br />

Paris (Frankreich)<br />

– Stoffflussmessung in einer Region. TH Braunschweig,<br />

Inst. <strong>für</strong> Geographie, Braunschweig<br />

(BRD)<br />

– Die Regionalstudie RESUB – Zielsetzung,<br />

Methodik und erste Resultate. Universität<br />

Göttingen, Inst. <strong>für</strong> Bodenkunde und<br />

Waldernährung, Göttingen (BRD)<br />

Bundi, U.:<br />

– Gewässerschutz: Sind die Ziele erreichbar? –<br />

Bilanz und Konsequenzen von 25 Jahren Gewässerschutz.<br />

Ringkolloquium, Universität Basel<br />

7-10<br />

– Umweltverträglichkeitsprüfung = Anforderung<br />

im wirtschaftlichen Handeln. SKU, Schweiz.<br />

Kurse <strong>für</strong> Unternehmensführung, Brunnen<br />

– Einführung in den Gewässerschutz. Gymasiallehrer-Fortbildung<br />

Kanton Baselland, Muttenz<br />

Egli, T.:<br />

– Biodegradation of NTA. Seminar, Biozentrum<br />

Basel<br />

– Wachstum von Mikroorganismen auf Substratgemischen.<br />

Seminar, Institut <strong>für</strong> Pflanzenbiologie,<br />

Universität Zürich<br />

Egli, T.:<br />

– What does a batch growth curve look like? EEC<br />

group meeting on thermophilic Bacilli, Groningen<br />

(NL)<br />

– Biodegradation of NTA: Biochemistry, Physiology<br />

and Ecology. USSR Academy of Sciences,<br />

Institute for Physiology and Biochemistry of<br />

Microorganisms, Pushchino (UdSSR)<br />

– Growth of microorganisms with mixed substrates.<br />

USSR Academy of Sciences, Institute for<br />

Physiology and Biochemistry of Microorganisms,<br />

Pushchino (UdSSR)<br />

– On multiple-nutrient-limited growth of micro<br />

and-organisms,<br />

with special reference to carbon<br />

nitrogen sources. EFB Discussion meeting of the<br />

Working Party on Microbial Physiology, Weinfelden<br />

– Growth of pure and mixed bacterial cultures on<br />

mixtureos of organic solvents. Society for General<br />

Microbilogy,112e annual meeting, Reading<br />

(GB)<br />

Faust, B.C.:<br />

– Photolysis of Fe(III)-Hydroxy Complexes as a<br />

source of hydroxyl radicals in atmospheric waters.<br />

American Chemical Society: Division of<br />

Environmental Chemistry, Los Angeles (USA)<br />

Gelichter, R.:<br />

– Effects of oxygenation on P-retention by lake sediments.<br />

Workshop on P in sediments, Fiskebäckskil<br />

(Schweden)<br />

– Beeinflussen Zwangszirkulation und Sauerstoffbegasung<br />

den P-Haushalt des Sempachersees?<br />

23. Tagung der kantonalen Gewässerschutzlimnologen,<br />

Kastanienbaum<br />

Genoni, G.:<br />

– Farming of Cordgrass sali marsh crabs Uca<br />

rapax.. University of Padova (Italien)<br />

Giger, W.:<br />

– Umweltanalytische Aspekte in Oberflächengewässern.<br />

Ökologie-Abteilung Sandoz, Basel


– Organische Wasserverunreinigungen: Analytik<br />

und Verhalten in <strong>Abwasserreinigung</strong> und Umwelt.<br />

Klinisch-chemisches Kolloquium, Universität<br />

Zürich<br />

– Umwelt geochemie von Waschmittelchemikalien:<br />

Tenside und organische Komplexbildner.<br />

Symposium "Organische Geochemie und Umwelt",<br />

Universität Heidelberg (BRD)<br />

– Verhalten von Umweltchemikalien auf dem<br />

Weg vom Abwasser ins Grundwasser. Analytica,<br />

München (BRD)<br />

Giger, W.:<br />

– Transport and Transformation of Pesticides Discharged<br />

into the Rhine River by the Schweizerhalle<br />

Storehouse Fire of November 1986.<br />

Chem. Congress of the North American Continent,<br />

Symposium on "Long range transport of<br />

pestiCides", Toronto (Canada)<br />

– Ethylene diamine tetraacetate (EDTA) and<br />

Nitrilotriacetate (NTA) in Swiss Surface and<br />

Ground Waters. American Society for Limnology<br />

and Oceanography, Boulder (USA)<br />

– Environmental chemistry of detergents. United<br />

States Goeological Survey, Denver (USA)<br />

– Environmental behaviour of aromatic surfactants.<br />

Cost 641/681 Workshop, Bruxelles<br />

(Belgien)<br />

– Organische Schadstoffe in Niederschlägen:<br />

Herkunft und Auswaschverhalten. Schweiz.<br />

Natf. Ges., Lausanne<br />

– Verhalten von LAS in der <strong>Abwasserreinigung</strong><br />

und Klärschlammbehandlung. Int. Statusseminar<br />

"LAS in der Umwelt", Aachen (BRD)<br />

Gujer, W.;<br />

– Mathematical modelling of nitrification in ter<br />

field biomass systems. Konferenz<br />

-tiary<br />

"Moderne Methoden der <strong>Abwasserreinigung</strong>,<br />

Pribram (CSSR)<br />

– Dimensionierung von Belebungsanlagen mit<br />

Hilfe eines Simulationsprogrammes. Workshop<br />

"Computeranwendung in der Abwassertechnik",<br />

Techn. Universität Hamburg-Harburg (BRD)<br />

– Das Modell der IAWPRC-Arbeitsgruppe zur<br />

Bemessung von Belebtschlammanlagen. Seminar<br />

Stadtentwässerung und Gewässerschutz, Universität<br />

Hannover (BRD)<br />

– Simulation von Stickstoffumsetzungen in Belebungsanlagen<br />

als Grundlage <strong>für</strong> die Einhaltung<br />

entsprechender Einleitungsbedingungen. 6.<br />

Bochumer Workshop Siedlungswasserwirtschaft,<br />

Ruhr-Universität Bochum (BRD)<br />

– Erfahrungen und Entwicklungen in der Stickstoff-<br />

und Phosphorelimination in der Schweiz.<br />

Abwasserbioloigscher Fortbildungskurs, Baye-<br />

7-11<br />

rische Landesanstalt <strong>für</strong> Wasserforschung,<br />

München (BRD)<br />

Harner, G.:<br />

– Biotechnology: Economic and Environmental<br />

Constraints. Chinese University of Hong-Kong,<br />

Shatin<br />

– Industrial Wastewater Treatment at Elevated<br />

Temperatures. Chinese University of Hong-<br />

Kong, Shatin<br />

– Microbiological Waste Gas Treatment: A Biotechnological<br />

Evaluation. Royal Institute of<br />

Technology, Stockholm (Schweden)<br />

Harner, G.:<br />

– Fluctuating Environmental Conditions in Scaled-up<br />

Bioreactors: Heating and Cooling Effects.<br />

Norwegian Institute of Technology, Trondheim<br />

(Norwegen)<br />

– Thermotolerant Methylotrophic Bacillus spp.:<br />

Their Potential for Wastewater Treatment at<br />

Elevated Temperatures. Norwegian Institute of<br />

Technology, Trondheim (Norwegen)<br />

– Whole Microbiol. Cells as Substrates. European<br />

Federation of Biotechnology, Weinfelden (CH)<br />

Heitzer, A.:<br />

– Some effects of heat shock on bacterial growth.<br />

EEC group meeting on thermophilic Bacilli,<br />

Groningen (NL)<br />

– Fluctuating environmental conditions in scaledup<br />

bioreactors - heating and cooling effects. Engineering<br />

Foundation conference on Biochemical<br />

Engineering VI, Santa Barbara (USA)<br />

Hoigné, J.:<br />

– Detection and fate of free radical intermediates<br />

in natural waters. 1988 Gordon Research Con<br />

-ference "Chemical Dynamics in Aquatic Systems",<br />

New Hampton, NH (USA)<br />

– Chemische Aspekte der Trinkwasser-Aufbereitung.<br />

Seminar "Kind und Umwelt", Kinderspital<br />

St. Gallen (CH)<br />

– Bildung von Photooxidantien in der wässrigen<br />

Phase. ARGE/ALP Verteilung und Wirkung von<br />

Photooxidantien im Alpenraum, Garmisch-Partenkirchen<br />

(BRD)<br />

– Role of Photooxidants for the Transformation of<br />

Pollutants in Natural Waters. Jahresversammlung<br />

Schweiz. Gesellschaft <strong>für</strong> Photochemie und<br />

Photophysik, Bern (CH)<br />

– Die Chemie des Ozons hinsichtlich Wasseraufbereitung<br />

und Reaktionen in atmosphärischem<br />

Wasser. Kolloquium des Institutes <strong>für</strong> Chemie,<br />

Universität Dortmund (BRD)


Johnson, Carola A. und Westall, J.C.:<br />

– The partition of hydrophobic ionisable organic<br />

compounds in natural systems; the pH and ionic<br />

strength dependence of the hydrophobicity of<br />

selected methylanilines. 10. Int. Sympos.<br />

"Chemistry of the Mediterranean", Primosten<br />

(Jugoslawien)<br />

Johnson, Carola A. und Sigg, Laura:<br />

– Chromium Cycling in lakewaters. International<br />

ConferenCe "TraCe metals in lakes", Hamilton<br />

(Canada)<br />

Kelts, K.:<br />

– Climate History in Lake Sediments. Earth Systems<br />

Science Center, Penn State University<br />

(USA)<br />

– Determining Climate history using Stable<br />

isotope data from Lake Carbonates. Dept. Geosciences,<br />

University Arizona, Tuscon (USA)<br />

– Climate History from Lake Sediments. Office of<br />

Interdisciplinary Earth Sciences, NCAR,<br />

Boulder, CO (USA)<br />

– Géologie du bassin lacustre Qinghai, Quater<br />

tardif. Univ. Neuchâtel (CH)<br />

-nary<br />

– Expeditionsteilnehmer Ocean Drilling Program<br />

120, Palaeoceanography of the Kerguelen Plateau,<br />

Southern Indian Ocean<br />

Kelts, K.; Elber, D. und Hess, M.:<br />

– Grundwasser – unsere unsichtbare Resource in<br />

Gefahr? Fernsehen DRS Programm "Oekonetz"<br />

(Gestaltung, Drehbuch und Durchführung)<br />

Kemmler, Judith:<br />

– Isolation and Growth of a NTA Degrading Denitrifying<br />

Bacterium. Europen Federation of<br />

Biotechnology, Weinfelden (CH) und Society of<br />

General Microbiology, Reading (GB)<br />

Krejci, V.:<br />

– New Strategies in Urban Drainage and Stormwater<br />

Pollution Control in Switzerland. Nonpoint<br />

Pollution Symposium 24 th AWRA Conference,<br />

Milwaukee, WI (USA)<br />

Lichtensteiger, Th.:<br />

– Endlagerung von Reststoffen aus der Müllverbrennung.<br />

8. Seminar Abfallwirtschaft der TU<br />

Wien (A)<br />

Meyer, J.S. und Gächter, R.:<br />

– Contribution of bacteria to release and fixation<br />

of P in lake sediments. Workshop on P in Sediments,<br />

Fiskebäckskil (Schweden)<br />

Müller, B. und Sigg, Laura:<br />

– Adsorption von Blei auf Goethit: Voltametrische<br />

Bestimmung, Auswertungsmethoden und<br />

Modellierung. Schweiz. chem. Gesellschaft,<br />

Universität Bern (CH)<br />

7-12<br />

– Characterization of the interactions between<br />

metal ions and suspended particles by adsorption<br />

experiments and field measurements in a<br />

river system. Int. ConferenCe "Trace metals in<br />

lakes" Hamilton (Canada)<br />

Müller, 12.:<br />

– Das Schicksal der Fische im Rhein nach<br />

Schweizerhalle. Rheinkongress der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Limnologie, Darmstadt (BRD)<br />

– Ökologische Probleme bei einheimischen Fischen.<br />

Zoologische Gesellschaft Zürich (CH)<br />

Müller, Regula:<br />

– A Sensitive and Selective Method for the Determination<br />

of Low Concentrations of Reducing<br />

Sugars in Culture Media. European Federation of<br />

Biotechnology, Weinfelden (CH) und Society of<br />

General Microbilogy, Reading (GB)<br />

Munz, C.:<br />

– Layered Upflow Carbon Adsorption for the<br />

Removal of Trace Organic Contaminants.<br />

American Water Works Assoc. Research Foundation<br />

– Emergent Technologies III, Venedig (I)<br />

– Aktivkohleadsorption zur Entfernung von chlorierten<br />

Kohlenwasserstoffen durch schichtweise<br />

Aufwärtsfiltration. Jahrestagung der Fachgruppe<br />

Wasserchemie in der Gesellschaft<br />

Deutscher Chemiker, Bad Neuenahr (BRD)<br />

– Activated Carbon Adsorption of Chlorinated<br />

Hydrocarbons in the Presence of Natural Organic<br />

Matter. American Water Works Assoc.<br />

Annual Conference, Orlando (USA)<br />

– The interaction between Rate of Mass Transfer<br />

and Equilibrium in Gas-Liquid Contacting Processes<br />

for Stripping of Volatile Organic Contaminants.<br />

3rd International Conference Environ<br />

Contamination, Venedig (I)<br />

-mental<br />

Obrist, W.:<br />

– Abfallsortierung. Kurs wbz /Unesco, Neggio TI<br />

(CH)<br />

– Konzepte der Abfallwirtschaft. Forum Wädenswil<br />

(CH)<br />

– Getrennte Sammlung von Grünabfälle. FAC-Tagung,<br />

Köniz (CH)<br />

Perret, P.:<br />

– Wasser als Lebensraum. Kulturelle Veranstaltungen<br />

Löwenberg, Murten (CH)<br />

– Über das Wesen eines Kleingewässers. Ernst<br />

Basler & Partner, Zürich (CH)<br />

Schwarzenbach, R.:<br />

– Transport and transformation or organic pollutants<br />

in lakes. 1988 Gordon Research Conference<br />

"Chemical Dynamics in Aquatic Systems", New<br />

Hampton, NH (USA)


– The Role of Mathematical Models in Exposure<br />

Assessment. lst European Conference on Ecotoxicology,<br />

Dänemark<br />

Senn, H.:<br />

– Simultaneous and Sequential Utilization of Sugars<br />

in Batch Cultures of E. coli at Low Sugar<br />

Concentrations. European Federation of BioteChnology,<br />

Weinfelden (CH) und Society of<br />

General Microbiology, Reading (GB)<br />

Siegrist, H.:<br />

– Behaviour and Modelling of NTA Degradation<br />

in Activated sludge systems. The 14(h IAWPRC<br />

Biennial International Conference, Brighton<br />

(GB)<br />

– Pathway analysis of selected organic chemicals<br />

from sewage to agricultural soll. EWPCA-CEC<br />

Conference on Sewage Sludge Treatment and<br />

Use, Amsterdam (NL)<br />

Siffert, C.:<br />

- Influence of Light on the Dissolution of<br />

Iron(III)(hydr)oxides (Poster). 1988 Gordon<br />

Research Conference, New Hampton, NH<br />

(USA)<br />

– Light-induced Dissolution of Hematite in the<br />

Presence of Oxalate (Poster). Schweiz. Chem.<br />

Gesellschaft, Bern (CH)<br />

Siffert, C. und Sulzberger, Barbara:<br />

– Influence of light on the dissolution of iron(III)-<br />

(hydr)oxides. 10. International Symposium<br />

"Chemistry of the Mediterranean", Primosten<br />

(Jugoslawien)<br />

Sigg, Laura:<br />

– Distribution of trace metals between particles<br />

and waten in a river system. 10. International<br />

Symposium "Chemistry of the Mediterranean",<br />

Primosten (Jugoslawien)<br />

– Factors influencing the distribution of trace metals<br />

between particles and solution in natural<br />

waters. Portugiesische Chemische Gesellschaft,<br />

Jahrestagung, Lissabon (Portugal)<br />

Strauss, M.:<br />

– Trinkwasser und Latrinen – Beitrag zur Gesundheit?<br />

3.-Welt-Seminar Verband Schweizer Medizinstudenten,<br />

Bern (CH)<br />

Stumm, W.:<br />

– Humans and hydrogeochemical cycles, an ecological<br />

perspective. University Iraklion, Kreta<br />

(Griechenland)<br />

– The role of the particle/water interface in the<br />

coupling of limnological cycles. National University<br />

Mexico<br />

– Koordinationschemische Prozesse an der Feststoff/Wasser-Grenzfläche<br />

und ihre Rolle in na-<br />

7 - 13<br />

türlichen Systemen. Chem. Gesellschaft Zürich,<br />

ETH Zürich (CH)<br />

– The partition of hydrophobic ionisable organic<br />

compounds in natural systems. 10. International<br />

Symposium "Chemistry of the Mediterranean",<br />

Primosten (Jugoslawien)<br />

– Umweltanalytik. Fortbildungskurs in modernen<br />

analytischen und physikalischen Methoden,<br />

Ciba-Geigy, Basel (CH)<br />

– Important chemical processes in natural waters:<br />

theory vs. reality. 1988 Gordon Research Con<br />

-ference "Chemical Dynamics in Aquatic Systems",<br />

New Hampton, NH (USA)<br />

– The role of the particle/water interface in the<br />

coupling of limnological cycles. Internat. Con<br />

on Scientific Perspectives in Theoretical<br />

-ference<br />

and Applied Limnology, Pallanza (I)<br />

Stumm, W.:<br />

– Saure Depositionen und Schwermetalle in der<br />

Umwelt. SCOPE: Influence des activités humaines<br />

sur les cycles atmosphériques: Analyses<br />

scientifiques et réactions politiques, Université<br />

Lausanne (CH)<br />

– Einführungsreferat. Herbstversammlung der<br />

Schweiz. Chem. Gesellschaft: Symposium "Inorganic<br />

and Coordination Chemistry: Role of<br />

Surfaces ", Universität Bern (CH)<br />

Stumm, W. und Stone, A.:<br />

– Chemical Reactions at Interfaces. Johns Hopkins<br />

University, Baltimore, MD (USA)<br />

Stumm, W. und Sulzberger, Barbara:<br />

– Surface coordination controls the kinetics of the<br />

dissolution of Fe(III)(hydr)oxides in natural<br />

waters. 10. Internat. Symposium "Chemistry of<br />

the Mediterranean", Primosten (Jugoslawien)<br />

Stumm, W., Wehrli, B. und Sulzberger,<br />

Barbara:<br />

– Redox processes catalyzed by hydrous oxide<br />

surfaces. Internat. Congress of Geochemistry and<br />

Cosmochemistry, Paris (F)<br />

Sturm, M.:<br />

– Sedimente im Bodensee. Partikelbildung und<br />

Ablagerungsmechanismen. Seminar Universität<br />

Konstanz (BRD)<br />

– Hochwasserablagerungen von 1987 im Lago di<br />

Poschiavo, Urnersee und Bodensee. SNG-<br />

Jahrestagung, Lausanne (CH)<br />

– Umweltsignale in lakustrischen Sedimenten der<br />

letzten 15'000 Jahre. Österreichische Geologische<br />

Gesellschaft, Universität Salzburg (A)


Sulzberger, Barbara:<br />

– Influence of Light on the Dissolution of Iron-<br />

(III)(hydr)oxides. 10. Internat. Symposium<br />

"Chemistry of the Mediterranean", Primosten<br />

(Jugoslawien)<br />

– Light-induced Dissolution of Iron(III)(hydr)oxides<br />

(Poster). EPA European Photochemistry<br />

Association EPA-CH, Bern (CH)<br />

Wanner, O.:<br />

– Biofilmsimulation mit BIOSIM. Workshop über<br />

Computeranwendung in der Abwassertechnik,<br />

Hamburg (BRD)<br />

– Modelling Population Dynamits. Dahlem<br />

Workshop Structure and Function of Biofilms,<br />

Berlin (BRD)<br />

Wanner, Ursula:<br />

– A Dehydrogenase as the First Step in the<br />

Pathway of Anaerobic NTA Degradation?<br />

European Federation of Biotechnology, Weinfelden<br />

(CH) und Society of General<br />

Microbiology, Reading (GB)<br />

Wehriff, B.:<br />

– Oxygenation Kinetics of Vanadium in the Hydrosphere.<br />

Caltech, Pasadena (USA)<br />

Wüest, A.:<br />

– Wind induced vertical mixing in lakes. Seminar<br />

Physikalische Ozeanographie, Seattle (USA)<br />

– Vertical mixing in Swiss lakes. Seminar Caltech,<br />

Pasadena (USA)<br />

7-14<br />

Zeyer, J.:<br />

– Mikrobieller Abbau von aromatischen Schadstoffen<br />

im Grundwasser. Universität Zürich<br />

(CH)<br />

– Biodegradation and Ecotoxicological Effects of<br />

Pollutants in the Environment. EPFL Lausanne<br />

(CH)<br />

7.5. Besuche an der EAWAG<br />

12. Juli 1988<br />

Studenten der Universität Karlsruhe<br />

W. Stumm: Die Atmosphäre als Förderband <strong>für</strong><br />

gewässerbeeinträchtigende Substanzen<br />

19. August 1988<br />

Bundesrat Cotti<br />

Von der Phosphatproblematik zum<br />

Waschmittel-NTA<br />

Umweltforschung<br />

5. Oktober 1988<br />

Delegation der Academia Sinica, Beijing<br />

- Recent Research at the Research Center for<br />

Eco-Environmental Sciences der Academia<br />

Sin ica<br />

- Photochemistry of Iron (J. Hoigné)<br />

Acid Rain/Metals (J. Zobrist, Laura Sigg)<br />

- Surface Chemistry (W. Stumm)<br />

Dissolution of iron(III)(hydroxides)<br />

(Barbara Sulzberger)<br />

Abb. 7.1<br />

SChönheit der Technik: S-Bahn-Viadukt bei Dübendorf (Foto: R. Koblet)

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