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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung

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2. IAUPTBEITRÄGE<br />

2-1<br />

2.1 Wieviel Restwasser brauchen die Lebensgemeinschaften der Fliessgewässer?<br />

Diese Frage stellt sich in jedem Falle einer Wassernutzung, bei der auch angestrebt wird, die Lebensgemeinschaften<br />

der Wasserorganismen im betroffenen Gewässer zu erhalten. Sie ist von besonderer<br />

Aktualität, weil sie einen Bestandteil der Diskussion in der momentan laufenden Revision des<br />

Gewässerschutzgesetzes (GSchG) bildet.<br />

Der bundesrätliche Revisionsentwurf <strong>für</strong> das GSchG sieht <strong>für</strong> die Festlegung angemessener Restwassermengen<br />

ein zweistufiges Verfahren vor: Einerseits werden im Gesetz selber verbindliche<br />

Mindestrestwassermengen vorgeschlagen (Art. 31). Anderseits haben die Kantone diese<br />

Mindestmengen soweit zu erhöhen, als dies aufgrund einer Interessenabwägung <strong>für</strong> und gegen das<br />

Ausmass der Wasserentnahme möglich ist (Art. 33). Als Interessen gegen eine Wasserentnahme<br />

werden unter anderem der Schutz des Gewässers als Lebensraum, die Erhaltung des Artenreichtums<br />

der Tier- und Pflanzenwelt sowie die Erhaltung der Fischfauna angeführt.<br />

Im Bemühen, die Lebensräume Gewässer besser zu schützen, ist es wichtig, bessere Kenntnisse über<br />

die ökologischen Auswirkungen von Wasserentnahmen zu haben, als dies heute der Fall ist. Die im<br />

Titel gestellte Frage wurde deshalb an bestehenden Restwassersituationen in der Töss (ZH), im<br />

Schächenbach (Uri) und im Niemet (GR) untersucht. Die "Studie zur Erarbeitung ökologischer<br />

Kriterien <strong>für</strong> die Beurteilung und das Festlegen von Restwassermengen in Fliessgewässern" wurde<br />

1987/88 durchgeführt und vom Bundesamt <strong>für</strong> Umweltschutz finanziell unterstützt.<br />

Inhalt der Untersuchungen<br />

In den Untersuchungsobjekten wurden je ein Abschnitt oberhalb und je ein oder zwei Abschnitte<br />

unterhalb der Wasserentnahmestelle untersucht. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf die<br />

Ausgestaltung der Bachlebensräume sowie auf das Vorkommen der Flussohlebewohner und der<br />

Fische in Beziehung zur Wasserführung in den Gewässern. Die Felderhebungen umfassten:<br />

Topographische Aufnahme des Flussbettes<br />

- Abflussmengen-, Strömungs- und Tiefenmessungen<br />

- Habitat (Lebensraum)kartierung<br />

- Charakterisierung der Teilhabitate<br />

Mikroorganismen-Vorkommen<br />

- Habitatspezifisches Makroinvertebraten-Vorkommen<br />

Zusammensetzung der Fischpopulation<br />

Temperaturverlauf<br />

Chemische Zusammensetzung des Wassers<br />

Für die Charakterisierung der hydrologischen Verhältnisse wurden Erhebungen Dritter ausgewertet.<br />

Die Hydraulik der Untersuchungsstrecken wurde aufgrund eigener Erhebungen und Berechnungen<br />

bestimmt.<br />

In Literaturstudien wurden einerseits Arbeiten ähnlichen Inhaltes ausgewertet und anderseits Angaben<br />

über das präferentielle Vorkommen von Fliessgewässerorganismen zusammengestellt.<br />

Charakterisierung der Untersuchungsobjekte<br />

Die Charakterisierung findet sich zusammengefasst in Tabelle 1. Die Untersuchungsstrecken waren<br />

wie folgt angeordnet:<br />

Töss: Wasserentnahme bei Schöntal/Unter-Rikon, 500 m.ü.M.<br />

- Referenzstrecke: ca. 400 m oberhalb Fassungsstelle<br />

Restwasserstrecke 1: ca. 300 m unterhalb Fassungsstelle<br />

Restwasserstrecke 2: ca. 700 m unterhalb Fassungsstelle

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