Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung
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3-14<br />
Die Enzymaktivität war nach Abzentrifugieren der Membranpartikel im Ueberstand gleich hoch wie<br />
zuvor im gesamten Zellextrakt. In der Membranfraktion alleine konnte keine Aktivität festgestellt<br />
werden. Falls in vivo die Elektronen von NTA über die Atmungskette der Plasmamembran auf Nitrat<br />
übertragen werden, wäre dieses System in vitro nicht mehr funktionsfähig und PMS wäre somit der<br />
Ersatz zur Elektronenübertragung. Natürliche und synthetische Elektronenakzeptoren wie NAD,<br />
NADP, Pyrroloquinonquinolin(PQQ) und Dichlorphenolindophenol(DCPIP) konnten PMS nicht<br />
ersetzen noch steigerten sie die Enzymaktivität in Anwesenheit von PMS.<br />
Für die anaerob NTA-spaltende Dehydrogenase war im zellfreien Extrakt die Affinität <strong>für</strong> NTA<br />
27.5 mg NTA/1 und die maximale Umsatzgeschwindigkeit 9.718 mg NTA/1 min (g Protein). Da die<br />
(KM)Induktion der NTA-abbauenden Dehydrogenase ebenfalls in auf Pepton-Medium wachsenden<br />
Zellen erfolgte, nicht aber auf Glucose oder Acetat als C-Quelle und Ammonium oder Nitrat als<br />
Stickstoffquelle, kann angenommen werden, dass dieses Enzym nicht NTA spezifisch ist, sondern<br />
auch andere Amine abzubauen vermag.<br />
In weiteren Versuchen soll die anaearob NTA-spaltende Dehydrogenase gereinigt und charakterisiert<br />
werden.<br />
(Ursula Wanner, Judith Kennnler, Thomas Egli)<br />
Versuche zur Bestimmung der maximalen Reinigungskapazität der Kläranlage<br />
Werdhölzli im ein- und zweistufigen Betrieb<br />
Im Auftrag des Tiefbauamtes der Stadt Zürich wurden unter der Leitung der EAWAG in den Monaten<br />
Februar und März 1988 Versuche auf der ARA Werdhölzli durchgeführt. Die Untersuchungen hatten<br />
zum Zweck, die Frage abzuklären, wieweit das heute realisierte Konzept des teilzweistufigen Betriebs<br />
mit der alten Belebtschlammanlage als Teilstufe aufrechterhalten werden soll oder ob die heutige<br />
Hauptstufe eine genügende Reinigungskapazität aufweist, so dass auf die Teilstufe verzichtet werden<br />
kann.<br />
Die zweistrassige ARA Werdhölzli wurde im Hinblick auf die Versuche auf der Strasse Süd einstufig<br />
und parallel auf der Strasse Nord teilzweistufig betrieben. Die umfangreichen Untersuchungen<br />
einschliesslich die Analyse sämtlicher Zu- , Ab- und Rückläufe über 9 aufeinanderfolgende Tage und<br />
die Beobachtung zweier Tagesganglinien dienten zur Beurteilung der gegenwärtigen Betriebs- und<br />
Leistungsverhältnisse und zur Abschätzung der Reinigungsleistung respektive des Auslastungsgrades<br />
unter ausgewählten Dimensionierungsbedingungen mit Hilfe moderner Methoden der<br />
Rechensimulation.<br />
Nachfolgend sind die Tagesganglinienuntersuchungen in der Hauptstufe Süd dargestellt (Fig. 3.14).<br />
Die ersten 24 Stunden stellen einen Wochentag dar, an dem eine 30 % höhere Stickstofffracht als die<br />
mittlere Fracht der vorangegangenen Tage gemessen wurde (Rückführung der Rückläufe aus der<br />
Schlammbehandlung während den Abend- und Nachtstunden). Bei den nachfolgenden 18 Stunden<br />
wurde die Anlage zwischen 8 und 12 Uhr morgens bewusst mit Ammonium aus den Rückläufen der<br />
Schlammbehandlung überlastet, um die maximale Nitrifikationsleistung der Hauptstufe zu erfassen<br />
und eine Fehlmanipulation der Rückläufe zu illustrieren.<br />
Unter Annahme einer Schlammkonzentration von 3.5 kg TS/m3 in den Hauptstufen, einer gezielten<br />
Rückführung der Rückläufe aus der Schlammbehandlung und einer gleichmässigen Abwasserverteilung<br />
auf beide Strassen können folgende Aussagen gemacht werden:<br />
Ohne Teilstufe und unter Beibehaltung des Denitrifikationsteiles ist bei einem Schlammalter von<br />
10 Tagen im Winterbetrieb die ARA Werdhölzli voll ausgelastet.<br />
Beim Betrieb der Teilstufe ergibt sich eine Kapazitätsreserve von ca. 25%.<br />
(H.Siegrist, J.Eugster, S.Zehnder und M.Boller)