19.07.2013 Aufrufe

Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung

Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung

Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

e) Fische<br />

2-5<br />

Die Entnahme von Wasser führt zu starken Beeinträchtigungen der Fischhabitate. Damit Fischpopulationen<br />

den natürlichen Lebenszyklus aufrechterhalten können, sind sie jedoch auf die volle<br />

Funktionsfähigkeit der einzelnen Habitatskomponenten angewiesen. Dies sind: Laichareale, Aufenthaltsorte<br />

der Dottersackbrütlinge und der Kleinfische, Fressareale, Unterstandsorte und Migrationsräume.<br />

Die Habitatsansprüche von Fischen verändern sich innerhalb der Jahreszeiten, z.B. vom<br />

Sommer zum Winter, jedoch auch im Verlaufe der verschiedenen Lebensabschnitte.<br />

Die zunehmende Veralgung und die Sedimentation von Feinpartikeln beeinträchtigen die Laichareale.<br />

Damit werden die Überlebenschancen <strong>für</strong> die im Kies abgelagerten Eier und <strong>für</strong> die Brütlinge stark<br />

herabgesetzt oder zunichte gemacht. Durch Verkleinerung der benetzten Bachbettfläche und durch die<br />

Reduktion der Wassertiefe werden in Restwasserstrecken die Unterstandsflächen (O rte, wohin sich<br />

Fische bei Gefahren zurückziehen) verkleinert. Ausreichende Unterstände sind <strong>für</strong> das Überleben<br />

einer Population jedoch ausschlaggebend. Der in der Töss und im Niemet beobachtete Rückgang der<br />

Forellendichte (bezogen auf die Bachlänge) liegt in der Grössenordnung von 60 % (Tab. 3) und ist<br />

hauptsächlich durch ein ungenügendes Unterstandsangebot zu begründen.<br />

Restwasserstrecken bzw. die Wasserfassungsbauwerke beeinflussen jedoch auch Fischwanderungen<br />

negativ oder verhindern sie sogar.<br />

Durch restwasserbedingte Lebensraumstörungen können menschliche Eingriffe zur Populationserhaltung<br />

nötig werden (Besatz von Jungfischen). Besatzfische sind jedoch, ökologisch gesehen, kein<br />

Ersatz <strong>für</strong> die verlorengegangene natürliche Population, die ein einmaliges Produkt eines Jahrtausend<br />

langen natürlichen Selektionsprozesses war.<br />

Abb. 2.1<br />

Ava da Tuors, Wasserentnahmestelle oberhalb von Bergün im Kanton Graubünden. Dank der<br />

Dotiereinrichtung wird der Unterlauf des Baches dauernd mit Wasser beschickt. Es stellt sich die<br />

Frage, wie eine solche Dotierung zu gestalten ist, damit ausreichend gute ökologische Bedingungen<br />

aufrechterhalten werden können.<br />

(Foto: U. Bundi)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!